Am Konservatorium musik lernen ohne zu studieren?

Hallo Leute, meine Frage ist, ob man an einem Musikkonservatorium Musik lernen kann ohne die Absicht zu haben an diesem zu studieren? Da ich die Hochschulreife nicht habe, noch nicht, wollte ich meine ersten Schritte an einem Konservatorium machen, anstatt mir einen Privatlehrer zu nehmen. Da ich eine starke Lehrhand brauche, wäre solch ein Konservatorium genau das richtige für mich!
Und wenn es an einem Konservatorium eine Aufnahmeprüfung geben sollte, was ich nicht glaube, wie soll diese da bitte aussehen, wenn man zum Beispiel keine Kenntnisse über dieses Instrument hat und man ein kompletter Quereinsteiger ist? Nebenbei gesagt ist das bei mir nicht der Fall, abgesehen davon, dass ich keine Noten lesen kann, mir aber Stücke wie von Beethoven und Rachmaninov leicht fallen, einzelne Stücke versteht sich :wink:!
Ach ja, mein Instrument ist das Klavier.

Wenn es diese Frage im Forum schon mal gab, dann entschuldigt bitte vielmals.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Niklas

Hallo,

wie soll ich das jetzt verstehen? Du spielst Klavier, aber hattest noch nie Unterricht, kannst keine Noten lesen, aber Stücke von Rachmaninov oder Beethoven fallen dir leicht?

Also ein Konservatorium ist in Deutschlang immer eine private Ausbildungsstätte, denn für das „staatliche“ Musikstudium gibt es die Musikhochschulen. wenn du in Österreich wohnst ist es etwas anders glaub ich…

An den Konservatorien, die ich kenne (in Hamburg gibt es z.b. mehrere) sind unterteilt in Musikschule und Akademie. An der Musikschule kann jeder ein Instrument lernen, er muss eben dafür bezahlen. An der Akademie muss man eine Aufnahmeprüfung bestehen, auch in den Nebenfächern Theorie und Gehörbildung. Dann kann man dort studieren, muss dafür aber auch bezahlen (nicht ganz so viel wie an der Musikschule) Der zu erwerbende Studienabschluss ist manchmal staatlich anerkannt und manchmal nicht, je nach Konservatorium.

Musikhochschulen haben alle ein sogenanntes Jungstudenten Programm, wo begabte Jugendliche noch vor Ende der Schule Musik studieren können. Wenn du allerdings noch nie Klavierunterricht hattest, dann bist du davon meilenweit entfernt.
Wenn man an der Musikschule unterricht hat kann man sehr häufig Theorie und Gehörbildung als Nebenfach belegen.

Einen strengen Lehrer kannst du hier oder da finden, das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob das Gebäude in das du reingehst Konservatorium oder sonstwie heißt.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen,
Klarjo

Danke für solch eine rasche Antwort, aber meine Frage an sich hast du jetzt nicht definitiv beantwortet, aber trotzdem überhaupt danke für solch eine schnelle Antwort, erneut.

Mein Vater bringt mir die Stücke immer bei, aber ich probiere es auch so weit, dass ich oft selbst rausfinde, wo ich mit meinen Fingern hin muss. So viel dazu!

Da ich in Österreich wohne, wäre es gut zu wissen, wie dein Wissensstand bezüglich Austria ist.
Naja, wenn ich in die Allgemeine Musikbildung gehe, was in einem Konservatorium stattfindet,(private Musikschule ist meinerseits nicht erwünscht) dann würde mir das schon mehr zu sagen!
Wenn es sein muss, dann gehe ich in die Früherziehung und sitze da mit jüngeren Menschen, was weiß ich… 9-14 oder so, aber die Theorie brauche ich unbedingt! Da mir das Klavierspielen leicht fällt, brauche ich dringend Theorieunterricht! Naja was heißt, dass ich Unterricht noch nie hatte. Derzeit habe ich Unterricht bei einer Studentin einer Musikhochschule, da ich das aber nicht als solches wirklich wahrnehme/n kann, suche ich doch etwas allgemeines, staatliches wenn man so will. Einen Ort an dem mehrere Leute sind, die das lernen wollen, was ich lernen möchte!

Aber meine direkte Frage ist/ war eigentlich, nur noch mal zum Verständnis :wink:, kann man ohne theoretische Voraussetzungen an ein Konservatorium gehen,
unglücklicherweise in Österreich/ Bundesland-Steiermark…

Danke im Voraus

Lg

Hallo Niklas,

erstmal alle Achtung, dass Du nur nach Gehör Werke von u.a. Rachmaninov spielen kannst.

Für ein Studium, egal ob UNI oder Konservatorium (sollte in Deutschland so ziemlich gleichgestellt/dasselbe sein), solltest Du immer auf eine Aufnahmeprüfung gefasst sein.

Ich will Dich nicht entmutigen, aber ohne Musiktheorie wird es wohl nichts mit einem „typischen“ Studium.

Dennoch:
Es ist keine Unmöglichkeit, sich musiktheoretisches Wissen (in dem Fall besonders: Noten lesen) anzueignen.

Für Dich scheint mir aber die Suche nach einem gewillten Klavierlehrer, der akzeptieren kann, dass Du (noch) keine Noten lesen kannst, die bessere Wahl zu sein.

Es ist schwer, Dir einen 100%igen Rat zu geben. Eines auf jeden Fall: Gib das Klavierspiel keinesfalls auf, auch wenn Du vor Schwierigkeiten stehen solltest!

Es gibt so einige Musiker, die zuerst ihr Instrument beherrschten und dann den „Rest“ (Theorie) dazulernten.

Ro

Hallo,

jetzt versteh ich deine Frage schon besser, ist manchmal schwer einzuschätzen, wenn man den Fragesteller ja gar nicht kennt. Also sorry dafür.

In Österreich kenn ich mich nicht aus mit den Institutionen leider, aber ich denke hier im Brett treiben sich auch österreichische Musiker rum.

Versuch doch einfach rauszufinden wo es ein Konservatorium gibt in deiner Nähe und erkundige dich dort.
Die Theorie ist notwendig, vorallem das Notenlesen, auch wenn du in der Praxis lieber auswendig spielst.
Aber wo man das bei dir in der Nähe lernen kann weiß ich leider nicht. Kann deine Klavierlehrerin dir da nicht helfen?
Mir ist es leichter gefallen das mit Büchern selber zu lernen und zusammen mit dem was ich in der Schule gelernt habe, hat es für eine Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule gereicht.

Viel Erfolg beim lernen und viel Spaß mit dem Instrument,
Klarjo

Gruess Dich Pingpong,

ich hab in Linz das dortige Bruckner-Konservatorium absolviert (heutige Bruckner-Privat-Uni), ich fuercht, egal, ob du die Klassik- oder Jazzabteilung besuchen willst (ob Klavier oder andere Instrumente), kommst du - wie bereits oben erwaehnt - nicht um eine Aufnahmepruefung herum und ein Punkt derselben is ueblicherweise Blattspielen (eh schon wissen: du kriegst Noten hingelegt und spielst selbige, ohne Vorbereitungszeit),

was ich an deiner Ausdrucksweise nich ganz versteh: setzt du Notenlesen mit „Theoriekenntnissen“ gleich? - mitnichten: durch die Kenntnis und Ver-(bzw An-)wendung der abendlaendischen Notenschrift kriegst du unmittelbar Zugang zu Hunderten Jahren Musikschaffens, obwohl bei uns Jazzern das schnelle Notenfressen (ausser z.B. Big-Band,…) manchmal gar nicht so im Vordergrund steht,
die „Theoriekenntnisse“ sehr wohl, manchmal auch im Gegensatz zu den klass. Kollegen, di sich oft keine Gedanken machen (muessen), welche Akkordabfolge, Durchgangs- oder Spannungstoene etc… sie gerade spielen,

Frueherziehung bedeutet musikalisch-motorische Angebote fuer 3 - -Jaehrige, wird auch an vielen Musikschulen angeboten,

in Linz gabs/gibts Begabtenplaetze fuer 12 - 14jaehrige, die fuer ein ordentl. Studium noch zu jung waren, auf deren Talente man aber ungern verzichtet, eventuell auch bei dir in der Stmk: Graz hat Musikuni + Konservatorium (glaub ich), Wien davon mehrere…

warum du Musikschulen ablehnst, erschliesst sich mir nich ganz: grade dort in der musikalischen Basisarbeit findest du noch am ehesten (oder privat) einen Lehrer(-in), der/die auf deine Spezialwuensche eingeht oder alternative Moeglichkeiten vermittelt,

swingende Gruesse,
Dsharlz

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hi

erstmal alle Achtung, dass Du nur nach Gehör Werke von u.a.
Rachmaninov spielen kannst.

Ist ja noch die Frage, ob das wirklich original Rach-Stücke sind, kann er ja nicht wissen, wenn er die Noten nicht kennt. Auch wenn ich nur ne Rachmaninow-Melodie spiele, hieße das schon, ich spielte ein Rach-Stück. Würde mich ja wirklich mal interessieren, welcher Rachmaninow einem ohne Noten komplett richtig beigebracht werden kann.

Dennoch:
Es ist keine Unmöglichkeit, sich musiktheoretisches Wissen (in
dem Fall besonders: Noten lesen) anzueignen.

Notenlesen ist so ziemlich das leichteste am Klavierspielen.

Gruß

OT
als ich noch in der schule war und bei meinem musiklehrer auch klavierunterricht hatte, hat er erzählt, daß eines tages ein fünftklässler, den ich vom sehen auch gekannt habe, zu ihm gekommen ist und gefragt hat, ob er was vorspielen darf. es war chopins revolutionsetüde.

der typ hatte nie unterricht, sondern nur ein keyboard zuhause, in dem dieses stück als demo drin war. er ist so lang gesessen, bis er sich alles rausgehört und einstudiert hat. angeblich soll es nicht so schlecht gewesen sein.

mein schwager hat als kind mit der rhapsody in blue begonnen, mit noten zwar, aber die vereinfachte version für ein klavier hat ihm nicht gereicht, also hat er sich per gehör jene für zwei klaviere für eins zurechtgelegt. er konnte vorher zwar noten lesen, aber nicht klavierspielen.

der typ hatte nie unterricht, sondern nur ein keyboard
zuhause, in dem dieses stück als demo drin war. er ist so lang
gesessen, bis er sich alles rausgehört und einstudiert hat.
angeblich soll es nicht so schlecht gewesen sein.

klar gibt es hin und wieder mal so Hypertalente. aber auch hier war keiner von uns dabei und weiß, ob er wirklich die gesamte linke Hand und alle Akkorde exakt rausgehört hat und sie dann auch noch in dem Tempo spielen konnte, wenn er noch nicht mal Fingersätze oder -haltung gelernt hat.
Solche Hör-und-Spiel-Talente mag es geben, aber sie sind extrem selten. Ich mag nur nicht gleich mit „Respekt“ kommen, wenn gemeint wird, man habe die und die Stücke gespielt. Rach gilt erstmal als recht schwer, aber eben auch nur dann, wenn man ihn so spielt wie er notiert ist.
„ich spiele Stücke von Rachmaninow“ sagt an sich erstmal nullkommanichts darüber aus, wie gut man spielt. Denn auch wenn ich nur eine simple Melodiefolge von Rach nachspiele, heißt das schon, ich habe Rach gespielt.