Nur eine kleine Anekdote über Kaufhäuser in der Weihnachtszeit:
Letzte Woche hatte ich endlich Zeit, meine dringendsten Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Was tut der kleingeistige Kunde, wenn er auf der Suche nach den schönen Dingen für die Weihnachtszeit ist? Er begibt sich in die Konsumtempel in der Innenstadt, in jene Kaufhäuser, die ein reichhaltiges Angebot versprechen (und deren Name mit einem dicken „K“ beginnt).
Gesucht war elektronisches Zubehör zur Kamera. Also rauf in die vierte Etage und suchen. Nun ist Elektronik nicht unbedingt mein Metier - aber wozu gibt es Verkaufspersonal? Tja, dickes Problem. Ware gab es en masse, aber weit und breit kein Personal des Kaufhauses. Was an Mitarbeitern anwesend war, stand hinter den Kassen. Nach zwanzig Minuten des Wartens und einer kurzen Abfertigung durch die Kassiererin („Da müssen Sie mal gucken!“) gab ich den Kaufwunsch auf und verließ die Abteilung.
Zwei Etagen tiefer wollte ich - dieses Mal für mich - zwei Hosen erstehen. Hosen braucht man mir nicht erklären, die Funktionsweise kenne ich nun schon ein paar Jahrzehnte. Also auswählen, anprobieren, austauschen, passt und gefällt. Ab damit zur Kasse. Und damit einreihen in eine Schlange von 28 anderen Käufern. Denn es gab in der Abteilung nur eine Kasse, und ganz offensichtlich nur zwei frisch angelernte Kräfte. Als es zum dritten Male Probleme im Abkassiervorgang gab und der Zeiger meiner Armbanduhr unerbittlich voran schritt - ganz im Gegensatz zu meiner Position in der Schlange -, legte ich die zwei Hosen dezent zur Seite und entfloh diesem Konsumtempel.
Das Kamerazubehör habe ich in einem Fotoladen gekauft, wo ein qualifizierter Mitarbeiter mich eingehend beriet. Meine Hosen erstand ich bei einem kleinen Herrenausstatter.
Am Abend kam in den Nachrichten die Meldung, dass der Einzelhandel etwa 30.000 Arbeitsplätze einsparen muß - und will.
Kein Wunder! Denn wer kauft noch in Läden, wenn Kunden so schlecht umsorgt werden?
Grüße
Heinrich