Overclocking Athlon X2
Hallo Bernd,
Mein Prozessor hat 2100 MHz, der Speicher wird mit 350 MHz
getaktet (2100/6 = 350).
das ist völlig normal. Da der Athlon X2 konstruktionsbedingt nur ganzzahlige Speicherteiler kennt, lassen sich nicht von jedem CPU-Takt die exakten Speichertakte für DDR2-533, DDR2-667 und DDR2-800 ableiten. Lässt sich der gewünschte Speichertakt nicht exakt erzeugen, benutzt der Prozessor immer den nächstkleineren Multiplikator, damit der Speicherbus nicht übertaktet wird. dadurch ergeben sich dann die leicht geringeren realen Speichertakte. Das ist aber normal für diese CPUs, es entspricht ihren Spezifikationen und der angegebenen Leistung.
Die AMD X2-Prozessoren lassen sich
stufenweise mit 0,5 fachem Multiplikator untertakten.
Ja, Basis ist der sog. Systemtakt. Der CPU-Takt wird mit einem in Halbschritten änderbaren Multiplikator aus diesem abgeleitet. Aus dem CPU-Takt werden wiederum Speichertakt und HTT-Takt (Ansteuerung der Systemkomponenten) mit ganzzahligen Taktteilern abgeleitet. Der CPU-Multiplikator kann bei gelockten (gesperrten) CPUs nur gesenkt werden, die Teiler können frei gewählt werden. Bei Prozessoren mit dem Anhang ‚BE‘ (‚Black Edition‘) ist der Multiplikator auch nach oben offen und die CPU kann völlig frei getaktet werden.
Angeblich soll der Speicher bei einer CPU-Taktrate von 2 GHz
mit 400 MHz laufen.
Ja, oder bei 2800 MHz (Athlon64 X2 5400+ BE). Alle CPU-Takte, die durch 400 geteilt eine ganze Zahl (den frei einstellbaren, ganzzahligen Speicherteiler) ergeben, lassen sich mit DDR2-800 bei einer exakten Taktrate von 400,00 MHz betreiben.
Im BIOS und in der Windows Systemanzeige
steht der Prozessor auch wie eingestellt bei 2GHz,
Speichertiming kann ich hier aber nicht auslesen. CPUZ
jedenfalls behauptet weiterhin 2,1GHz (CPU) und 350 MHz (RAM)
vorzufinden, egal welche Einstellung im BIOS vorgenommen
wurde.
Das ist seltsam.
Was stimmt nun und vor allem was würde es bringen?
Was es bringt, hängt von der Anwendung ab. Vermutlich bringt das, was du da exerzieren wolltest, gar nix Spürbares. Durch die 100 MHz weniger CPU-Takt verlierst du ca. 3 - 4% Leistung, durch die höheren Speicherbandbreite gewinnst du in speicherlastigen Anwendungen vielleicht 1% dazu. letztlich büßt du ein, aber nicht so viel, dass du das irgendwie bemerken würdest.
Mein Gedanke war, die 2,5GHz Variante des Prozessors zuzulegen und
dann auf 2,4GHz zu takten. Bringen in dem Fall die mehr MHz
des Speichers was oder die der CPU?
Mit einem 6er Speicherteiler würdest du auf 400 MHz (DDR800) kommen. was du jedoch immer vergisst, ist der Hypertransportlink, den du auch untertaktest mit der Taktsenkung der CPU.
Seltsame Frage, aber interessiert mich irgendwie.
Es ist recht komplex, die Taktraten einer gelockten Athlon64-CPU so anzupassen, dass nun alle Takte irgendwie völlig optimal sind. Und die 1 - 2% Performancegewinn aus 50 MHz mehr oder weniger RAM- oder HTT-Takt merkst du gar nicht. ist letztelich also nur Spielerei. Wenn du dafür auch noch CPU-Takt opferst, verlierst du in fast jeder Anwendung Leistung. Du kannst ja aber neben Multi und Teilern auch den Systemtakt selbst erhöhen, was den CPU-Takt und alle abgeleiteten Takte proportional mit erhöht und so der Auswirkung einer Multiplikatorsenkung auf den CPU-Takt gegensteuern. 
Allerdings funktionieren die Energiesparfunktionen u.U. nicht mehr, wenn du die Taktraten stark veränderst, denn dort ist für jede Taktstufe eine zugehörige Corespannung hinterlegt, die trotz Taktänderung bestehen bleibt und dann u.U. zu niedrig ist, so dass der Prozessor aussteigt.
Das Overclocking des Athlon64 X2 ist nicht ganz so trivial, man muss da schon an einiges denken.
LG, Jesse