Ambulanz, Notfall, Klinikaufnahme

Hallo zusammen!
ich wollte mal Eure Meinung hören, wie man sich am besten verhält.

Ältere Frau mit massiven Rückenbeschwerden, genaue medizinische Fakten kenne ich nicht. Bandscheiben sind wohl teilweise ziemlich zerstört, auch das Knochenmaterial auch schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Um die rein medizinischen Möglichkeiten geht es mir jetzt auch nicht in erster Linie. Mehr darum, wie man sich weiter als Patient zielführend weiter verhält.

Sie war schon ein paar Mal zur Schmerzbehandlung in Klinik1, auch stationär. Wurde in der Folge dort dann auch operiert weil die Schmerzbehandlungen nicht mehr ausreichten. OP1: Bandscheiben-OP, Arthrosehaken entfernen, den Nerven etwas Platz verschaffen. Aussage nach 7h Op: das wird nicht reichen, wir konnten gar nicht alles machen.

So war’s dann auch: Die Schmerzen kamen wieder. Also OP2: Versteifung. War von Anfang an irgendwie nicht so richtig gut, Schmerzen kamen schnell wieder und wurden nicht besser. Ärzte schickten sie auf Reha, was die Sache offensichtlich verschlimmerte: Eine der Schrauben war wohl locker, man wartete und spekulierte und verordnete Bewegung und Training der rückenmuskulatur - dadurch lockerte sich die Schraube wohl noch mehr. Also 2. OP, ein Wirbel mehr musste versteift werden um die Verschraubung überhaupt fest zu bekommen. Erstmal war das in der Folge besser als bei der 1. OP, doch die Schmerzen kamen wieder. Auch hier wurde wieder Reha empfohlen, aber dann aufgrund der Schmerzen wieder abgesagt. (die Knochendichte ist angeblich ok wurde geäußert, dann aber doch wieder angezweifelt)

Klinik 2 (eine Universitätsklinik) wurde konsultiert, dort die Vermutung geäußert, dass sich wieder eine Schraube gelockert hätte. Haben die Patientin aber wieder an Klinik 1 verwiesen. Das Vertrauen in diese Klinik1 ist aber dahin, die Ärzte dort haben wohl hauptsächlich „gemauert“, keinen Fehler zugegeben und dergleichen wenig Hilfreiches. Und die Empfehlungen zu Reha und Heilbehandlung und dergleichen waren irgendwie auch wenig hilfreich.

Nun gibt es Klinik 3, räumlich sogar näher gelegen und mit einem sehr guten Ruf und vielen Fallzahlen in der Rückenchirurgie. Dort hat sich die Patientin vorgestellt. Die Schraube wurde als locker erkannt und der Versuch empfohlen, nochmal zu warten, ob sie sich evtl festigt - das gäbe es wohl in seltenen Fällen.

Die Schmerzen wurden aber schlimmer, deshalb hat man die nochmal ambulant mit Cortisoneinspritzungen in Klilnik3 behandelt - das hat 5 Tage gehalten… Die Reha wurde quasi als Überbrückung wieder geplant, hauptsächlich Thermalwasser, um Schmerzen einzudämmen (was ich persönlich für Blödsinn halte, ich hätte die Frau komplett ruhig gestellt, aber ich bin ja kein Arzt).
Die Schmerzen nahmen zu. Inzwischen gibt es die Aussage, dass eine erneute OP unumgänglich sei. Termin 8. Juli.

Eine Quälerei, die ganze Sache läuft ja schon 1,5 Jahre, fast andauernde sehr starke Schmerzen, Medikamente mit allen Nebenwirkungen (Tillidin und jede Menge Ibuprofen), die Nerven liegen blank. Meiner Meinung nach ist die Patientin inzwischen depressiv.
Die Warterei bis Anfang Juli halte ich persönlich für Folter. Zudem auch noch gesagt wurde, es bestünde die Gefahr, dass die lockere Schraube eine weitere Bandscheibe zerstören könne.

So, nun die Frage: Es kann doch nicht sein, dass man derart lang mit extremen Schmerzen und der Aussicht auf weitere Verschlechterung auf einen OP-Termin warten muss? Ich bin nicht direkt beteiligt und habe das Gefühl, dass die Patientin sich zu schnell abspeisen lässt. Und Tapferkeit markiert, was sicher auch nicht hilfreich ist, wenn sie dafür zuhause nur noch ein Häufchen Elend ist. Die agile fröhliche Frau mit Hobby tanzen und Bewegung und Rad fahren ist nicht mehr wiederzuerkennen.

Wenn die Klinik eine Ambulanz hat, dann kann sie doch als Notfall mit schlimmern Schmerzen dorthin gehen, oder? Und dort klar machen, dass sie nicht mehr nach Hause kann? Oder sogar einen Rettungswagen rufen, wenn es gerade besonders schlimm ist und sich einliefern lassen? Welchen Einfluss hat man auf den Zielort einer Rettungswagenfahrt (immerhin ist die „Wunschklinik“ die in der zugehörigen Kreisstadt und auch räumlich am nächsten gelegen, das ganze findet auf dem platten Land statt)

Können/dürfen die sie überhaupt in Klinik 3 abweisen?

Gibt es im Raum Nordbayern (oder auch weiter weg) eine Klinik, bei der die Aussicht besteht, dass die das in den Griff bekommt? Also die einen begründeten und unbestritten sehr guten Ruf in der Wirbelsäulenchirurgie besitzt?
Wie geht man an die Sache ran, wenn man dort unterkommen möchte?

Für Rat wäre ich sehr sehr dankbar.
Grüße
kernig

Hallo,

Lindenlohe ist spezialisiert auf vieles, was mit Knochen zu tun hat. Knie Hüfte etc.
Allerdings kann ich dir nicht sagen ob die Klinik auch auf Wirbelsäule spezialisiert ist.

http://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?name=As…

Gruß
Kati

Hallo,

also eine gute Klinik kenne ich nicht. Aber mir scheint, diese Dame sollte in Klinik 3 oder vielleicht auch Klinik 4 in der Notaufnahme vorstellig werden. Dazu braucht man keinen Krankenwagen, man kann auch selbst dorthin fahren.

Natürlich soll nicht die Patientin selbt fahren - sondern sich von jemandem aus ihrem Bekanntenkreis fahren lassen, der sich eben nicht so leicht abspeisen lässt, sondern nachfragt und die Interessen der Patientin durchsetzt.

Viel Erfolg!

Schöne Grüße

Petra

Klinikbewertungen
Hi!
Und danke für Deine Meinung.
Ich habe mal nach Klinikbewertungen geschaut und was ich über die Klinik zum Thema Orthopädie/Wirbelsäulenchirurgie gefunden habe, fand ich eher bedenklich…

Asklepios gehörte auch die Klinik, die die zwei bzw. drei nicht zielführenden OPs gemacht hat…

Hast Du eigene Erfahrungen damit oder mit dem zuständigen Arzt?

Grüße
kernig

Hi,

eigene Erfahrung selbst nicht. Mein Sohn war dort und viele Bekannte. Alle waren äußerst zufrieden. Allerding kenne ich niemanden, der wegen Wirbelsäule dort war. Deswegen hab ich auch geschrieben, ich bin nicht sicher.
Allgemein genießt die Klinik einen sehr guten Ruf. Auch wenn sie jetzt zu Asklepios gehört.

Gruß
Kati

1 Like

Servus, kernig,

ich würde in so einem Fall das „Pferd von hinten aufzäumen“ und mich - wenn nicht anders möglich, auch auf Privatrechnung - an einen Schmerztherapeuten wenden. Das hat den Vorteil, dass alle noch folgenden Behandlungen im Zusammenwirken mit dem Schmerztherapeuten gemacht werden müssen und diese Ärzte/Anästhesisten haben auch sehr oft einen „anderen Denkansatz“, als die „übichen“. Außerdem haben sie sehr oft gute Kontakte zu den Ärzten, die die jeweilige Grunderkrankung therapieren und können die Interessen „ihrer“ Patienten besser vertreten. Und sollte es im schlimmsten Falle keine wirkliche Heilung für die alte Dame geben, so ist sie auf jeden Fall für die weitere Versorgung in guten Händen.

In einem ähnlichen Fall in meiner Umgebung hat so ein Schmerztherapeut in jeder Hinsicht Wunder gewirkt: in der Schmerzbekämpfung, aber auch in der weiteren Behandlung an den entsprechenden - richtigen - Stellen. Er hat sich mit den anderen Ärzten interdisziplinär ausgetauscht und es wurde zum Wohle des Patienten gehandelt.

Mein Rat ist leider definitiv abhängig von der Versicherung und den finanziellen Mittel, die die Patientin hat - aber ich persönlich halte es in so einem Fall für besser, eventuell zuerst selbst zu investieren und dann zurückzufordern, als jahrelang von Pontius zu Pilatus zu laufen.

Lieben Gruß, J.
(Dialyse ist lebbar)

Hallo,

unabhängig davon, ob ich das gut finde oder nicht: Die Wartezeit halte ich noch für eher gering. Selber habe ich schon über sechs Monate warten müssen, andere noch länger. Wäre ich in die Ambulanz gegangen, hätte es Schmerzmittel gegeben und weiter warten…
In der Klinik nebenan ging es von heute auf morgen. Leider ohne großen Erfolg.

Klinik des Vertrauens suchen und Wartezeit mit guter Vor-Ort Betreuung (Orthopäde, Schmerztherapeut, Physio usw.) überbrücken.

Viele Grüße
Schlumpfinchen

Also, im Raum Bayern habe ich von 2 Kliniken viel Gutes gehört:

  1. http://www.orthopaede.com/willkommen-im-mvz

  2. http://www.marianowicz.de/de/ueber-uns/aerzte/dr-med…