Hallo Tsu,
zunächst mal gehe ich davon aus, dass du in einem Bundesland lebst, in dem die Haltung eines Amerian Stafford grundsätzlich erlaubt ist. Klar sein sollten dir folgende Dinge:
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Das Verreisen wird mit einem Hund dieser Rasse schwierig. Du darfst innerhalb Deutschlands nicht in Bundesländer einreisen, in denen die Haltung verboten ist. Derzeit darfst du zudem mit einem American Stafford nicht nach Frankreich, Dänemark und Malta. Für Spanien und die Schweiz kommt es drauf an, wo du genau hin willst. Und in Norwegen musst du per Ahnentafel nachweisen, dass dein Hund keine Pitbullkreuzung ist.
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Das Mitnehmen in der Bahn ist verboten.
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Vielerorts wirst du mit deinem Hund einem Leinen- und Maulkorbzwang unterliegen.
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Die meisten Haftpflichtversicherer schließen „Kampfhunde“ im allgemeinen und/ oder den American Stafford im besonderen aus. Diejenigen, die sie annehmen verlangen oft sehr hohe Versicherungsbeiträge. Einen unversicherten Hund zu haben, ist in meinen Augen - ganz unabhängig von der Rasse - nicht verantwortbar. Es sei denn, man hat für den Fall der Fälle (und dieser kann auch ein Autounfall sein, den der Hund verursacht hat) viel Geld.
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Unter Umständen musst du mit einem Verhaltenstest nachweisen, dass dein Hund nicht gefährlich ist. Dieser Test ist nicht einfach zu bestehen. Wenn der Test notwendig ist, müssen alle, die den Hund führen, ihn ablegen. Das bedeutet, dass es auch schwierig werden kann, den Hund in Urlaubsbetreuung zu geben, wenn du in ein Land fahren willst, wo er nicht mitdarf. Tierheime und Tierpensionen verweigern es meist, „Kampfhunde“ in Ferienbetreuung zu nehmen.
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Auf vielen Hundeplätzen wirst du keinen Zugang erhalten. Das ist idiotisch - wie so Vieles im Zusammenhang mit den „Kampfhunden“ - aber gängige Praxis.
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Sehr viele Menschen werden auf deinen Hund mit Abwehr und Abscheu reagieren. Du solltest dich darauf einstellen, immer wieder angefeindet zu werden - auch von anderen Hundebesitzern. Das muss man aushalten können und wollen.
Das alles solltest du klären, bevor du dich für die Übernahme eines Welpen dieser Rasse entscheidest. Es ist für die Zukunft nach meiner Einschätzung zu erwarten, dass sich die Bestimmungen eher verschärfen als entspannen - spätestens nach dem nächsten Beißvorfall, an dem ein „Kampfhund“ beteiligt ist.
Schöne Grüße,
Jule