Hallo!
sollte das nicht im Dativ sein? Warum ist das in der Akkusativform?
An 100 fehlenden Prozenten
Danke sehr
Civey-Umfrage vom 19. Jan. bis 18. Febr. und vom
26. bis 28. Apr.; Befragte: jeweils mehr als 5000; die
statistische Ungenauigkeit liegt bei bis zu 6,4 Prozentpunkten; an 100 fehlende Prozent: »nein« oder »unentschieden«
Es steht im Nominativ, wie es sich gehört: In einem ganzen Satz ohne Auslassungen formuliert hieße das:
„Die an 100 fehlenden Prozent(e) antworteten mit nein oder unentschieden“
Eben ist mir noch ein schönes altes Episödchen betreffend Auslassungen und unvollständige Sätze wieder eingefallen:
Früher, im Eisenbahnzeitalter, waren die Züge mit drei Mann Begleitpersonal besetzt: Dem Zugführer (nein, das war nicht der Lokführer, sondern der Mann mit der roten Kunstlederschärpe, der für die ganze Geschichte verantwortlich war), dem Zugschaffner und dem Gepäckschaffner.
Bevor der Zugführer den „Achtung-Pfiff“ vollziehen und dem Lokführer den Abfahrbefehl geben konnte (ja, das hieß noch lange bis mindestens in die 1970er Jahre „Befehl“), mussten ihm die beiden Schaffner die Meldung „Gepäck fertig“ (d.h. das Reisegepäck und das Expressgut sind verladen) und „Zug fertig“ (d.h. alle Reisenden sind eingestiegen und die Türen sind geschlossen) geben. Sowohl „Gepäck fertig“ als auch „Zug fertig“ wurden vereinfacht als „Fertig!“ gerufen formuliert.
Das führte dann ab und zu zu dem hübschen Dialog:
Fertig!
Was ist fertig? Nichts ist fertig! Ich sage fertig! - Fertig!
Auf welches Objekt beziehst Du den Akkusativ, den Du Dir wünschst? Kannst Du das in einem ganzen Satz (mit Subjekt, Prädikat und allem, was dazu gehört) ohne Auslassungen formulieren?
Wenn ich „Prozent“ durch „Punkt“ ersetze, ergibt sich trotzdem Folgendes:
es fehlt an 100 fehlenden Punkten ( "Es " ist hier wirklich ein Subjekt und kein Ersatzsubjekt)
ich habe gedacht, dass „an 100 fehlende Prozent“ Dativ ist. „An“ ist eine Wechselpräposition und daher bin ich vom Dativ ausgegangen. Ich habe „an“ mit dem Nominativ vorher nicht erfahren
Es waren über hundert Jahre Eisenbahngeschichte, die ungefähr zehn Jahre vor dem Ende der Staatsbahn (West) „Deutsche Bundesbahn“ anfing aufzuhören.
Die beamteten Lokführer konnte man von den angestellten Heizern an der Form der Mütze unterscheiden; es gab auch beamtete Heizer aus dem einfachen Dienst, die trugen Mützen, die der eines Lokführers sehr ähnlich waren.
Mit dem Übergang von Dampf- auf Dieselbetrieb wurden im Westen die überflüssig gewordenen Heizer auf die Tätigkeit als Triebwagenführer der legendären „Schienenbusse“ VT 95 umgeschult. Da stieg dann der Zugführer mit Beamtenmütze, der eigentlich nichts weiter zu tun hatte, vorne beim Triebwagenführer mit „Bergmütze“ der Angestellten, der die ganze Geschichte eigentlich in der Hand hatte, ein und erteilte den Abfahrbefehl, indem er eher nebenher sagte „So, abfahren“.
Hundert Jahre waren bei der Eisenbahn keine lange Zeit. Die württembergische Tssd 99 633, Baujahr 1899, fuhr bei uns noch in den 1970er Jahren am Garten vorbei: