An Mike aus Wien!

Hallo Mike.
Heute habe ich mir die Mühe gemacht, Deine Behauptung: Keine Drogenhändler bei der Caritas zu widerlegen. Dein Beitrag vom 30.10.1999 (Haider und Ausländer)

Der Innenminister selbst hat das gesagt. Ich habe einen Bericht einer Parlamentssitzung kopiert:
Innenminister SchlögI antwortete auf eine parlamentarische Anfrage der FPO
bezüglich der Drogengroßrazzia „Operation Spring“
Der Großteil der festgenommenen Schwarzafrikaner verfugte über Meldezettel
zumeist bezogen auf Integrationsheime der Caritas oder der Stadtgemeinde Graz
die mit den Meldezetteln dokumentierten Meldungen entsprachen allerdings nicht
den Gegebenheiten, sondern dienten der Verschleierung des wahren Aufenthaltes
Einer der Festgenommenen gab an, zunächst von der Caritas beherbergt und
unterstutzt worden zu sein daran änderte sich auch nichts, nachdem er sich einmal
in Schubhaft und zweimal wegen Drogenhandels in Haft befunden hatte
Die diesbezügliche Niederschrift enthält den Passus "Jetzt bekomme ich keine
Unterstützung mehr von der Caritas, da die Caritas zu mir gesagt hat, daß sie jetzt
einen Beweis haben, daß ich wie so viele andere auch, Geld mit Drogen-
handel verdiene und daß ich daher nicht mehr auf die Hilfe der Caritas angewiesen
bin.
Woher kamen die Meldezettel? (alle gefälscht???) Das würde aber auch nicht gerade für die Schwarzafrikaner sprechen.
Reicht’s
So ähnlich haben aber auch die Medien nach der Razzia berichtet.
Karl

Hallo Karl, hallo Mike

Ich denke, daß es gar nicht darum geht, ob diese Schwarzafrikaner Drogen gedealt haben oder nicht. (Erfolgreich können sie ja nicht gewesen sein, sonst würden sie nicht bei der Caritas wohnen).
Bitte mich nicht falsch zu verstehen: Ich bin gegen Drogen und vor allem gegen deren Dealer.
Und wenn jemand mit Drogen dealt, dann gehört er bestraft und ev. je nach Tat ausgewiesen. (Naja, einen Unterschied sollte man doch machen, je nachdem was für eine Droge das ist. Zwischen Hasch, Heroin oder den neuen Designerdrogen besteht ja ein haushoher Unterschied. Während man Hasch schon Jahrzehnte rauchen muß, um sich zu schädigen, (soll diese Droge auch nicht verharmlosen) genügen bei Designerdrogen wenige Tage).

Die Wahrheit ist jedoch die:
Einige Schwarzafrikaner dealen.
Die große Mehrheit verdient ihren Lebensunterhalt auf ehrliche Weise.
Z. B.:
Mein ehemaliger Arbeitskollege als Programmierer.
Mein Lieblingspizzakoch (Nicht mal echte Italiener bringen die Pizza so hin).
Der nette Kellner in einem Cafè in Wien Gumpendorf (bin mit ihm zur Schule gegangen)
oder der Vater der drei älteren Kinder meiner Exfreundin. (Er hat seinen Doktor auf der Wirtschaftsuni gemacht und arbeitet jetzt in einer Versicherung)
Und nicht zuletzt jene braven Mitglieder der Putzkollonne die nachts die Wiener U-Bahnstationen säubern.

Jaja, schon gut, ich komme gleich zum Punkt:

Ich bin der Meinung, man sollte sie nicht in einen Topf werfen.
Ich ärgere mich zuweilen wenn mir amerikanische Freunde Zeitungsartikel emailen Deutsche hätten dort dies und Österreicher hätten dort das gemacht.
Für Amerikaner entsteht dann leicht der Eindruch ‚alle Deutsche…‘ usw.

Genauso ist es mit ‚den‘ Schwarzafrikanern, ‚den‘ Juden, ‚den‘ Jugoslawen und überhaupt ‚den‘ Ausländern. Aus ‚den‘ wird dann in den Köpfen schnell ‚alle‘. Wenn wir uns jedoch jeden einzelnen Menschen ansehen, dann erkennen wir auch seine Persönlichkeit. Dann finden wir ihn nett, oder auch weniger nett, aber das ist dann wie mit jedem X-beliebigen Österreicher. Kulturelle Unterschiede sind dann (wenn man sie einmal kennt) nicht mehr so wichtig.

Aber ich schweife schon wieder ab.

Wie wäre es wenn wir über jeden einzelnen Menschen urteilen, was er gemacht hat, oder nicht - unbesehen von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft udergl.

Und mal ganz ehrlich: wieviele Wiener gibt es deren Eltern und Großeltern nur aus Österreich stammen? Schlagt mal das Wiener Telefonbuch auf.
Meine Großeltern stammen aus Tschechien, der Slowakei, aus Ungarn und Deutschland, und ich bin ein ‚waschechter‘ Wiener.

Was ich noch zur FPÖ sagen wollte:
Wenn sie z. B. sagen: Wir sind dafür die Zuzugsrate von Ausländern zu kürzen, dann ist das ein politisches Anliegen, das man unterstützen kann oder auch nicht.
Was ich nicht gut finde, ist schlechte Stimmung zwischen In- und Ausländern zu machen. (Machen nicht nur die F)

Vielleicht melden sich ja ein paar Ausländer zu Wort? Wie ist die Stimmung jetzt in Österreich?

Wenn jetzt Stimmung gegen Österreich gemacht wird, dann finde ich das auch ein wenig mies. Kaum ein anderes europäisches Land hat so viele Asylwerber aufgenommen wie Österreich, und wer weiß noch wieviele S an Spendengelder bei ‚Licht ins Dunkel‘ zusammengekommen sind? Österreich hat eine zutiefst menschliche humanistische Tradition.
(Ich hoffe sie wird jetzt nicht kaputt gemacht)
Und: Nicht alle FPÖ-Wähler sind Ausländerfeinde.

Friede
Euer Herbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Grüß Gott, Karl!

Es ist erfrischend wieder ein sachliches
Statement zu bekommen.
Also: Es werden viele Schwarzafrikaner -meist Asylwerber - in den Caritasheimen untergebracht. Sie bekommen einen Meldezettel, wie es sich ja gehört.
In der Regel werden diese Leute für einige
Zeit untergebracht und versorgt.
Wird festgestellt, daß jemand mit Drogen zu
tun hat, fliegt er sofort raus. Was allerdings ein Problem ist: Viel ziehen freiwillig aus, tauchen unter oder werden eben rausgeschmissen>>die Kopie des
Meldezettels bleibt aber in vielen Fällen im
Besitz der leute wenn sich keine Gelegenheit
bietet,ihn abzunehmen (er gehört ihnen ja
auch,streng rechtlich genommen). Die Leute
werden umgehend polizeilich abgemeldet,
allerdings fehlt auf dem Exemplar des
Meldezettels der Ex-Heimbewohner der
entsprechende Stempel. Bei einer Kontrolle,macht sich der jeweilige Polizist
oft nicht die Mühe, extra beim Meldeamt
nachzufragen. Deshalb wird in vielen Fällen
angenommen, daß die Leute noch bei der
Caritas wohnen.
Du siehst, es ist alles sehr kompliziert.
In Wien wurde - entgegen den
Behauptungen der FPÖ-Wien - noch nie ein
Drogenhändler in einem Caritasheim
verhaftet.
Was in Graz gelaufen ist, weiß ich nicht
genau, aber vermutlich wird auch dort die
Sache bei näherer Betrachtung ganz anders
aussehen.

Doch eigentlich möchte ich nicht über die Caritas diskustieren.
Das Problem ist doch vielmehr, daß seitens der FPÖ gegen eine ganze Bevölkerungsgruppe - in diesem Fall die Schwarzafrikaner - eine negative Stimmung erzeugt wird. Meldungen wie „Wollen Sie , daß Drogenhändler mit Handies und Designeranzügen frei herumlaufen“ oder „in Wien gibt es tausende afrikanische Drogenhändler und hundertausende illegale Ausländer“(so ähnlich wurde es ja verbreitet)verunglimpfen alle Afrikaner (bzw. überhaupt Ausländer) in Wien. Du darfst mir glauben, daß auch die Afrikaner nicht glücklich über ihre kriminellen Lands- (eigentlich: Kontinents-)Leute sind.
Doch die FPÖ verbreitet bewußt eine negative Stimmung und schürt vorhandene Ängste. Dabei schreckt sie auch nicht vor der Verbreitung von falschen Tatsachen zurück.
Und setzt sich jemand für Ausländer ein, wird eben auch gegen die „Gesinnungsterroristen“ und „Kerzerlmarschierer“ Stimmung gemacht.

Haider ist in dieser Hinsicht nichts besonders>>seine Technik wird von allen rechtsextremen Politikern in Europa angewandt; - er ist vielleicht nur etwas geschickter.

Grüße,

Mike

Hi Mike
Eigentlich hatte ich keine große Lust am 12. mitzumachen, aber ich erkenne jetzt wie notwendig ein Zeichen ist.

Servus
Dein Dermitderkerzemaschiert

Grüß Gott, Karl!

Es ist erfrischend wieder ein sachliches
Statement zu bekommen.
Also: Es werden viele Schwarzafrikaner
-meist Asylwerber - in den Caritasheimen
untergebracht. Sie bekommen einen
Meldezettel, wie es sich ja gehört.
In der Regel werden diese Leute für
einige
Zeit untergebracht und versorgt.
Wird festgestellt, daß jemand mit Drogen
zu
tun hat, fliegt er sofort raus.

Lies aufmerksam Schlögls Aussage: einmal in Schubhaft. Warum nicht abgeschoben? Vielleicht Hungerstreik, Zweimal in Haft wegen Drogenhandel. Trotzdem im Heim?

Was
allerdings ein Problem ist: Viel ziehen
freiwillig aus, tauchen unter oder werden
eben rausgeschmissen>>die Kopie des
Meldezettels bleibt aber in vielen Fällen
im
Besitz der leute wenn sich keine
Gelegenheit
bietet,ihn abzunehmen (er gehört ihnen ja
auch,streng rechtlich genommen). Die
Leute
werden umgehend polizeilich abgemeldet,
allerdings fehlt auf dem Exemplar des
Meldezettels der Ex-Heimbewohner der
entsprechende Stempel. Bei einer
Kontrolle,macht sich der jeweilige
Polizist
oft nicht die Mühe, extra beim Meldeamt
nachzufragen. Deshalb wird in vielen
Fällen
angenommen, daß die Leute noch bei der
Caritas wohnen.
Du siehst, es ist alles sehr kompliziert.
In Wien wurde - entgegen den
Behauptungen der FPÖ-Wien - noch nie ein
Drogenhändler in einem Caritasheim
verhaftet.

Bei der Grossrazzia, wie bei de Polizei zu erfragen, eben doch.

Was in Graz gelaufen ist, weiß ich nicht
genau, aber vermutlich wird auch dort die
Sache bei näherer Betrachtung ganz anders
aussehen.
Doch eigentlich möchte ich nicht über die
Caritas diskustieren.
Das Problem ist doch vielmehr, daß
seitens der FPÖ gegen eine ganze
Bevölkerungsgruppe - in diesem Fall die
Schwarzafrikaner - eine negative Stimmung
erzeugt wird. Meldungen wie „Wollen Sie ,
daß Drogenhändler mit Handies und
Designeranzügen frei herumlaufen“ oder
„in Wien gibt es tausende afrikanische
Drogenhändler und hundertausende illegale
Ausländer“(so ähnlich wurde es ja
verbreitet)verunglimpfen alle Afrikaner
(bzw. überhaupt Ausländer) in Wien.

Das mit den Tausenden afrikanischen Drogenhändlern ist vielleicht übertrieben. Einige Hundert werden es aber wahrscheinlich sein. Und das mit den hunderttausenden illegalen Ausländern dürfte ja stimmen. Selbst offizielle Stellen gehen davon aus. Also was ist an seinen Aussagen falsch. Mit der Wahrheit kann ich nicht Stimmung machen sondern nur aufdecken. Wenn in der, jetzt gottseidank wegen aufgedeckter Fälschungen eingestelten, Wehrmachtsaussellung die ganze deutsche Wehrmacht verunglimpft wird, findet das die linke Szene in Ordnung. Also ihr dreht eben alles so, wie ihr es wollt.
Einer darf, der Andere nicht. Und das ist die Schweinerei, gegen die es anzukämpfen gilt. Ich war deutscher Soldat, also Angehöriger einer verbrecherischen Organisation. Also auch ein Verbrecher.
Dagegen wehre ich mich. Und jetzt sage nicht, wenn ich kein Verbrecher war, muss ich mich nicht betroffen fühlen. Auch anständige Schwarze brauchen sich nicht betroffen fühlen.
Karl

Du
darfst mir glauben, daß auch die
Afrikaner nicht glücklich über ihre
kriminellen Lands- (eigentlich:
Kontinents-)Leute sind.
Doch die FPÖ verbreitet bewußt eine
negative Stimmung und schürt vorhandene
Ängste. Dabei schreckt sie auch nicht vor
der Verbreitung von falschen Tatsachen
zurück.
Und setzt sich jemand für Ausländer ein,
wird eben auch gegen die
„Gesinnungsterroristen“ und
„Kerzerlmarschierer“ Stimmung gemacht.

Wenn ihr eure Energie gegen Missstände in Österreich, die Österreicher betreffen (z.B. die vorgesehenen Erhöhungen der Pensionen, im Verhältnis zu den anderen Lohn- und Gehaltserhöhungen im nächsten Jahr) einsetzen würdet, wäre das wohl nicht so spektakulär, aber klüger.
Karl

Haider ist in dieser Hinsicht nichts
besonders>>seine Technik wird von
allen rechtsextremen Politikern in Europa
angewandt; - er ist vielleicht nur etwas
geschickter.

Grüße,

Mike

Hallo Karl, hallo Mike

Ich denke, daß es gar nicht darum geht,
ob diese Schwarzafrikaner Drogen gedealt
haben oder nicht. (Erfolgreich können sie
ja nicht gewesen sein, sonst würden sie
nicht bei der Caritas wohnen).

Schon oft ist man nach der Verhaftung von Dealern oder ausländischen Zuhältern draufgekommen, dass sie seit Nonaten. ja sogar Jahren Sozialhilfe erhalten haben.
Also dieses Argument kannst Du Dir schenken.
Karl,

Bitte mich nicht falsch zu verstehen: Ich
bin gegen Drogen und vor allem gegen
deren Dealer.
Und wenn jemand mit Drogen dealt, dann
gehört er bestraft und ev. je nach Tat
ausgewiesen.

Warum je nach Tat und nur eventuell?.
Verstehe ich nicht, Karl
(Naja, einen Unterschied

sollte man doch machen, je nachdem was
für eine Droge das ist. Zwischen Hasch,
Heroin oder den neuen Designerdrogen
besteht ja ein haushoher Unterschied.
Während man Hasch schon Jahrzehnte
rauchen muß, um sich zu schädigen, (soll
diese Droge auch nicht verharmlosen)
genügen bei Designerdrogen wenige Tage).

Die Wahrheit ist jedoch die:
Einige Schwarzafrikaner dealen.
Die große Mehrheit verdient ihren
Lebensunterhalt auf ehrliche Weise.

Wieviele Promille (nicht Prozent) der Deutschen waren KZ-Aufseher und trotzdem gilt der Deutsche als Judenmörder, ja selbst seine Enkel sind noch schuld. Was für eine Seite gilt, sollte auch für die andere Seite gelten.
Karl

Z. B.:
Mein ehemaliger Arbeitskollege als
Programmierer.
Mein Lieblingspizzakoch (Nicht mal echte
Italiener bringen die Pizza so hin).
Der nette Kellner in einem Cafè in Wien
Gumpendorf (bin mit ihm zur Schule
gegangen)
oder der Vater der drei älteren Kinder
meiner Exfreundin. (Er hat seinen Doktor
auf der Wirtschaftsuni gemacht und
arbeitet jetzt in einer Versicherung)
Und nicht zuletzt jene braven Mitglieder
der Putzkollonne die nachts die Wiener
U-Bahnstationen säubern.

Jaja, schon gut, ich komme gleich zum
Punkt:

Ich bin der Meinung, man sollte sie nicht
in einen Topf werfen.
Ich ärgere mich zuweilen wenn mir
amerikanische Freunde Zeitungsartikel
emailen Deutsche hätten dort dies und
Österreicher hätten dort das gemacht.
Für Amerikaner entsteht dann leicht der
Eindruch ‚alle Deutsche…‘ usw.

Genauso ist es mit ‚den‘
Schwarzafrikanern, ‚den‘ Juden, ‚den‘
Jugoslawen und überhaupt ‚den‘
Ausländern. Aus ‚den‘ wird dann in den
Köpfen schnell ‚alle‘.

Wenn überproportional viele Schwarzafrikaner dealen ( was ja von der Polizei bestätigt wird) entsteht eben der Eindruck „Alle“. Die Italiener werden dadurch auch zu Mafiosi.
Die Menschen neigen eben nun mal dazu, zu verallgemeinern. Das ist zwar falsch, aber es ist so.
Karl.

Wenn wir uns
jedoch jeden einzelnen Menschen ansehen,
dann erkennen wir auch seine
Persönlichkeit. Dann finden wir ihn nett,
oder auch weniger nett, aber das ist dann
wie mit jedem X-beliebigen Österreicher.
Kulturelle Unterschiede sind dann (wenn
man sie einmal kennt) nicht mehr so
wichtig.

Aber ich schweife schon wieder ab.

Wie wäre es wenn wir über jeden einzelnen
Menschen urteilen, was er gemacht hat,
oder nicht - unbesehen von seiner
Hautfarbe, Religion oder Herkunft udergl.

Und mal ganz ehrlich: wieviele Wiener
gibt es deren Eltern und Großeltern nur
aus Österreich stammen? Schlagt mal das
Wiener Telefonbuch auf.
Meine Großeltern stammen aus Tschechien,
der Slowakei, aus Ungarn und Deutschland,
und ich bin ein ‚waschechter‘ Wiener.

Was ich noch zur FPÖ sagen wollte:
Wenn sie z. B. sagen: Wir sind dafür die
Zuzugsrate von Ausländern zu kürzen, dann
ist das ein politisches Anliegen, das man
unterstützen kann oder auch nicht.
Was ich nicht gut finde, ist schlechte
Stimmung zwischen In- und Ausländern zu
machen. (Machen nicht nur die F)

Vielleicht melden sich ja ein paar
Ausländer zu Wort? Wie ist die Stimmung
jetzt in Österreich?

Wenn jetzt Stimmung gegen Österreich
gemacht wird, dann finde ich das auch ein
wenig mies. Kaum ein anderes europäisches
Land hat so viele Asylwerber aufgenommen
wie Österreich, und wer weiß noch
wieviele S an Spendengelder bei ‚Licht
ins Dunkel‘ zusammengekommen sind?
Österreich hat eine zutiefst menschliche
humanistische Tradition.
(Ich hoffe sie wird jetzt nicht kaputt
gemacht)
Und: Nicht alle FPÖ-Wähler sind
Ausländerfeinde.

Ich bin nicht nur FPÖ-Wähler sondern sogar Mitglied. Ich unterstütze fast vorbehaltslos die Politik von Jörg Haider, fühle mich aber nicht als Ausländerfeind.
Nur dass für mich zuerst Österreich kommt, und dann est das Ausland, wie es ja auch natürlich ist , dass zuerst meine Familie kommt, und erst dann der Nachbar. Nur wenn meine Familie versorgt ist, schaue ich auf die Anderen. Was ist daran falsch??
Karl

Friede
Euer Herbert

Hallo Mike.
Heute habe ich mir die Mühe gemacht,
Deine Behauptung: Keine Drogenhändler bei
der Caritas zu widerlegen. Dein Beitrag
vom 30.10.1999 (Haider und Ausländer)

Der Innenminister selbst hat das gesagt.
Ich habe einen Bericht einer
Parlamentssitzung kopiert:
Innenminister SchlögI antwortete auf eine
parlamentarische Anfrage der FPO
bezüglich der Drogengroßrazzia „Operation
Spring“
Der Großteil der festgenommenen
Schwarzafrikaner verfugte über
Meldezettel
zumeist bezogen auf Integrationsheime der
Caritas oder der Stadtgemeinde Graz
die mit den Meldezetteln dokumentierten
Meldungen entsprachen allerdings nicht
den Gegebenheiten, sondern dienten der
Verschleierung des wahren Aufenthaltes
Einer der Festgenommenen gab an, zunächst
von der Caritas beherbergt und
unterstutzt worden zu sein daran änderte
sich auch nichts, nachdem er sich einmal
in Schubhaft und zweimal wegen
Drogenhandels in Haft befunden hatte
Die diesbezügliche Niederschrift enthält
den Passus "Jetzt bekomme ich keine
Unterstützung mehr von der Caritas, da
die Caritas zu mir gesagt hat, daß sie
jetzt
einen Beweis haben, daß ich wie so viele
andere auch, Geld mit Drogen-
handel verdiene und daß ich daher nicht
mehr auf die Hilfe der Caritas angewiesen
bin.
Woher kamen die Meldezettel? (alle
gefälscht???) Das würde aber auch nicht
gerade für die Schwarzafrikaner sprechen.
Reicht’s
So ähnlich haben aber auch die Medien
nach der Razzia berichtet.
Karl

Hi Karl

Das mit den Tausenden afrikanischen
Drogenhändlern ist vielleicht
übertrieben. Einige Hundert werden es
aber wahrscheinlich sein. Und das mit den
hunderttausenden illegalen Ausländern
dürfte ja stimmen. Selbst offizielle
Stellen gehen davon aus. Also was ist an
seinen Aussagen falsch. Mit der Wahrheit
kann ich nicht Stimmung machen sondern
nur aufdecken. Wenn in der, jetzt
gottseidank wegen aufgedeckter
Fälschungen eingestelten,
Wehrmachtsaussellung die ganze deutsche
Wehrmacht verunglimpft wird, findet das
die linke Szene in Ordnung. Also ihr
dreht eben alles so, wie ihr es wollt.
Einer darf, der Andere nicht. Und das ist
die Schweinerei, gegen die es anzukämpfen
gilt. Ich war deutscher Soldat, also
Angehöriger einer verbrecherischen
Organisation. Also auch ein Verbrecher.
Dagegen wehre ich mich. Und jetzt sage
nicht, wenn ich kein Verbrecher war, muss
ich mich nicht betroffen fühlen. Auch
anständige Schwarze brauchen sich nicht
betroffen fühlen.
Karl

Ach Karl, wer sagt denn sowas? Nicht die Soldaten waren die Verbrecher. (Ich hab’ auch auf diesem Brett nichts dergleichen gelesen. Wenn Du doch etwas dergleichen gefunden hast, dann schreib’s mir bitte. Hab keine Lust alle Artikel zu lesen.) Wenn Du in einer Firma bist, die Gesetze bricht, kannst Du als Angestellter auch nicht belangt werden. Selbst dann nicht wenn Du’s bemerkt hast. Da kommt noch ein Unterschied dazu: Wenn Du bei der Firma kündigen willst, dann kannst Du das tun. Die Wehrmacht konnte man nur unter Einsatz seines Lebens kündigen.

Wenn die Wehrmacht mehr Kriegsverbrechen verschuldet hat, als andere Kriegsteilnehmer, so ist das der Naziführung anzukreiden. Der Soldat war meist nur Befehlsempfänger.
(Damit spreche ich niemanden frei, der als Soldat Kriegsverbrechen begangen hat)
Der Krieg war aber auf jeden Fall ein Verbrechen. Nimm einmal eine Landkarte, und stelle Dir ein Gebiet in dem 65 Millionen Menschen leben menschenleer vor. (So ungefähr Österreich, die Schweiz und Deutschland bis, naja sagen wir Bonn) Absolut nichts und niemand kann sowas rechtfertigen. (Für uns danach geborene absolut unvorstellbar)

Servus
Dein Herbert

Du
darfst mir glauben, daß auch die
Afrikaner nicht glücklich über ihre
kriminellen Lands- (eigentlich:
Kontinents-)Leute sind.
Doch die FPÖ verbreitet bewußt eine
negative Stimmung und schürt vorhandene
Ängste. Dabei schreckt sie auch nicht vor
der Verbreitung von falschen Tatsachen
zurück.
Und setzt sich jemand für Ausländer ein,
wird eben auch gegen die
„Gesinnungsterroristen“ und
„Kerzerlmarschierer“ Stimmung gemacht.

Wenn ihr eure Energie gegen Missstände in
Österreich, die Österreicher betreffen
(z.B. die vorgesehenen Erhöhungen der
Pensionen, im Verhältnis zu den anderen
Lohn- und Gehaltserhöhungen im nächsten
Jahr) einsetzen würdet, wäre das wohl
nicht so spektakulär, aber klüger.

Ist auch mein Anliegen

Karl

Haider ist in dieser Hinsicht nichts
besonders>>seine Technik wird von
allen rechtsextremen Politikern in Europa
angewandt; - er ist vielleicht nur etwas
geschickter.

Grüße,

Mike

(Den 1. hab ich wieder gelöscht)
Hi Karl!
Der Riß geht tief durch unsere Gesellschaft.
Versuchen wir ein bißchen zu kitten.
Also Vorurteile gegenüber Soldaten:

Wieviele Promille (nicht Prozent) der
Deutschen waren KZ-Aufseher und trotzdem
gilt der Deutsche als Judenmörder, ja
selbst seine Enkel sind noch schuld. Was
für eine Seite gilt, sollte auch für die
andere Seite gelten.
Karl

Sowas können nur die verbohrtesten behaupten. Also: Nicht die Soldaten waren die Verbrecher. Die meisten waren Opfer.

Nun gut, was ist mit den Vorwürfen den Juden gegenüber? Sie waren vor 500 Jahren Wucherer? Wieviele Promille waren das?
Oder sie hätten vor 2000 Jahren Jesus ermordet?

  1. War Jesus selber Jude
  2. Hat, denke ich, Herodes ihn ermordet
  3. Wenn es doch ‚die Juden‘ waren wieviele Porommille waren es?
    Beides außerdem schon ein bißchen verjährt, würde ich sagen.
    Beide Vorurteile wurden allen ernstes hier gepostet.

Wenn überproportional viele
Schwarzafrikaner dealen ( was ja von der
Polizei bestätigt wird) entsteht eben der
Eindruck „Alle“. Die Italiener werden
dadurch auch zu Mafiosi.

Wieviele Promille der Italiener sind Mafiosi? Und wieviele Prozent leiden unter ihnen. Verdienen sie etwa Mafiosi genannt zu werden?
Wieviele Promille der Schwarzafrikaner dealen?
Verdienen sie in einem Topf mit Dealern geworfen zu werden?
Ist das nicht genau so ein Unfug, wie Dich als Judenmörder zu bezeichnen?

Die Menschen neigen eben nun mal dazu, zu
verallgemeinern. Das ist zwar falsch,

ganau

aber es ist so.

und das muß nicht so sein.

Karl.

Ich bin nicht nur FPÖ-Wähler sondern
sogar Mitglied. Ich unterstütze fast
vorbehaltslos die Politik von Jörg
Haider, fühle mich aber nicht als
Ausländerfeind.
Nur dass für mich zuerst Österreich
kommt, und dann est das Ausland, wie es
ja auch natürlich ist , dass zuerst meine
Familie kommt, und erst dann der Nachbar.
Nur wenn meine Familie versorgt ist,
schaue ich auf die Anderen. Was ist daran
falsch??
Karl

Österreich zuerst? Ja natürlich, aber wie wäre es mit: Der Mensch zuerst? Naja beide Slogans gabs schon mal.

Warum hören wir nicht endlich auf, uns Vorurteile an den Kopf zu werfen?

Können wir nicht jeden Menschen beurteilen, und nicht vorverurteilen?

Wenn ein Soldat keine Kriegsverbrechen begangen hat, dan hat er eben keine begangen.

Wenn ein Italiener kein Mafiosi ist, dann ist er eben kein Mafiosi.

Wenn ein Schwarzafrikaner nicht mit Drogen dealt, dann ist er eben kein Dealer.

Und wenn ein Jude Jesus nicht ermordet hat, dann ist er eben kein Jesusmörder.

Wie wäre das? Schon einmal ging in Österreich der Riß so tief, daß Österreicher auf Österreicher schossen.

Ich bin mit Ausländern aufgewachsen. Im Kindergarten, in der Schule, im Park. Ausländer waren meine ersten Freunde. (Leider hielten diese Freundschaften nicht lange. Die meisten sind wieder zurückgekehrt) Ja sogar in meiner Familie (Mein Onkel)Der Riß bei uns ging zwischen netten und weniger netten Schulkollegen.

Ich habe erst nach einem Jahr realisiert, daß Leila keine Österreicherin war. Sie hatte auf Deutsch immer ein ‚sehr gut‘. (Zum Unterschied zu mir). Sie sprach das schönste Deutsch, wußte immer wo man Beistriche setzt, und hatte so schöne braune Augen. Erst als sie Österreicherin wurde verschlechterte sich kurz ihre Deutschnote.

Da war noch kein Riß zwischen In- und Ausländern. Und das sollte für mich so bleiben

Friede
Euer Herbert

Ich war deutscher Soldat, also
Angehöriger einer verbrecherischen
Organisation. Also auch ein Verbrecher.
Dagegen wehre ich mich. Und jetzt sage
nicht, wenn ich kein Verbrecher war, muss
ich mich nicht betroffen fühlen. Auch
anständige Schwarze brauchen sich nicht
betroffen fühlen.

Das verstehe jetzt, wer will: Was soll jetzt jemand machen, der zu Unrecht Opfer von Verallgemeinerungen wird? Sich wehren oder die Schnauze halten - ach so: „nicht betroffen fühlen“.

Oder meinst du: _Mir_ steht es zu, mich gegen Verallgemeinerungen zu wehren, die keiner ausgesprochen hat, aber der vermeintlich anständige Schwarze hat die Schnauze zu halten?

Reinhard