„an was“ ist ein anderes Register als „woran“. Ich würde es aber durchaus - je nach Textart - auch schreiben, also keineswegs nur mündlich/umgangssprachlich verwenden.
SAgen würde ich es sicher nicht, aber schreiben würde ich auch
In der Diskussion, die du verlinkt hast, steht „an was“ klinge unhöflich. Dem kann ich nicht zustimmen.
an was erinnerst du dich? woran erinnerst du dich?
In der Umgangssprache ist bei Fragesätzen beides möglich: das Pronominaladverb oder Präposition + Interrogativpronomen. Ohne Unterschied. Siehe ausführlich → hier unter „wo®-: Pronominaladverb für Interrogativpronomen. Gebrauch und Einschränkungen“
Bei Relativsätzen ist Präposition + Relativpronomen unbedingt bevorzugt:
Ich meine das Buch, an das du dich erinnerst
Aber auch das Pronominaladverb wo®- ist nicht als falsch zu werten:
Ich meine das Buch, woran du dich erinnerst
Aber bei unpersönlichen Pronomen und substantivierten Adjektiven ist das Pronominaladverb bevorzugt:
Das ist alles / das Schönste, woran ich mich erinnere
Aber möglich ist auch:
Das ist alles / das Schönste, an was ich mich erinnere
Das ist alles / das Schönste, an das ich mich erinnere
Siehe ausführlich → hier unter „wo®-: Pronominaladverb für Relativpronomen. Gebrauch und Einschränkungen“
ich habe die nicht ganz, sondern nur quergelesen, und was ich las, entsprach dem, was ich weiß, nämlich dass es umgangssprachlich ist. Umgangssprachlich und unhöflich haben aber rein gar nichts miteinander zu tun, und ich würde das auch nicht als „unhöflich“ bezeichnen!
auch hier dürfte der klassische Graben zwischen ober- und niederdeutschem Sprachraum eine Rolle spielen. „An was“, „mit was“ und - noch ein bissle drastischer „wegen was“ ist in Deutsch-Alabama völlig normal, wird aber ungefähr ab dem 52. Breitengrad (schon ein bissele weiter südlich) als grob, ungeschliffen und ungebüldet empfunden.