Anästhesie

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe ein sehr sehr großes Anliegen das mich sehr schwer bedrückt, ich habe gestern Abend erfahren das eine Bekannte die ich sehr sehr mag ein Gebärmutterkarzenom hat und das bei ihr Mitte Januar die Gebärmutter entfernt wird.

Ich habe sehr große angst diese Bekannte zu verlieren! Da ich sie sehr gerne habe, könnt ihr mir vielleicht sagen wie die Chancen stehen dass die Operation gut verläuft und wie es mit den Heilungschancen aussieht???

Sie darf einfach nicht sterben, das würde ich nicht überleben!!!

Bitte schreiben sie mir alles das sie über dieses Thema wissen, da das was ich im Internet gefunden habe für mich als leihen nicht verständlich ist!!!

Die Bekannte ist 40 Jahre alt, hatte schon 4 OPs, welche das waren weis ich nicht ich weis nur das bei der letzten op die Eierstöcke entfernt worden sind und das sie eine kurze Zeit im Komma lag, kann das diese Operation auch beeinflussen und ist es ein großes Risiko nach den 4 OPs jetzt noch eine Op zu haben oder hat das eine nichts mit dem anderen zu tun???

Sie hatte bei den letzten 4 OP ein sehr gutes Gefühl das alles glatt geht, dieses mal hat sie kein gutes Gefühl aber sie kämpft und will wieder gesund werden, woran kann das liegen und sieht es wirklich so schlimm aus das sie sterben muss???

Dankeschön für Eure Antwort jetzt schon mal im Voraus!!!

PS: ich könnte heulen ich fühle mich total sch. ich bin der einzige dem sie es anvertraut hat und sie hat zu mir gesagt das ich wenn ich sie gerne habe es keinem anderen Menschen sagen soll was sie hat!!!

Ganz ehrlich, wie groß ist die gefahr das sie die Operation oder die Narkose nicht überlebt??? oder ist dabei das Risiko sehr gering weil die Ärtze ihr handwerk erstehn und schnell handeln können wenn etwas bei der Narkose schif geht???

Lieber Herr Neuchel,
ich verstehe Ihre Befürchtungen. Eine generelle Antwort ist jedoch schwierig, dafür
benötigt man mehr Informationen. Vor allem wird die Prognose davon abhängen,
wie fortgeschritten die Krebs-Erkrankung bei Ihrer Bekannten ist, d.h. wie
frühzeitig die Erkrankung bemerkt wurde. Auch eine Heilung ist grundsätzlich
möglich, wenn der Krebs schon sehr früh festgestellt wurde. Das kann ich „vom
Schreibtisch aus“ aber nicht wissen. Die Tatsache, daß Ihre Bekannte schon 4 x
operiert wurde, dürfte eher keinen Einfluss darauf haben, wie die Erkrankung
verläuft, auch die Narkose sollte kein Problem sein.
Ich wünsche Ihrer Bekannten für die Behandlung alles Gute!
Dr. Thomas Heße

dass sie das letzte mal im koma lag heisst ja nichts,
normalerweise hat so etwas nichts mit anästhesie zu tun.

4 narkosen sind überhaupt kein risikofaktor.

die op an sich ist rutine, wir machen si auch mal 4-5 pro
tag ohne komplikationen.

mfg

Das Narkoserisiko ergibt sich nicht aus der Häufigkeit stattgefundener Narkosen, sondern mehr aus den Grunderkrankungen (insbesondere Herz und Lungenerkrankungen. Insgesamt ist das Narkoserisiko für die Hysterektomie eher gering - wobei es egal ist warum die Gebärmutter raus muss.

Hallo!

Dass Sie sich Sorgen machen, kann ich verstehen. Leider sind die Angaben, die Sie zu Ihrer Bekannten machen, nicht ausreichend, um eine genauere Risikoabschätzung bzgl der Narkose vornehmen zu können.

Ich versuche es mal, mit dem, was ich habe:

Lebensalter 40: vermutlich keine oder nur geringfügige Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf- oder Atmungssystems. Das ist günstig.

4 Vor-Narkosen: Grundsätzlich ist es in der Regel nicht schlimm, wie Laien oft glauben, wenn man mehrere Narkosen (auch in engem zeitlichen Zusammenhang) bekommt. Jede gut überstandene Narkose ist ein Hinweis auf wenig zu erwartende Komplikationen.

„Koma“: Das ist so ein Begriff, der in Laienkreisen sehr häuig sehr schnell und allgemein, also praktisch „für alles und jedes“ verwendet wird, so dass man daraus eigentlich keine Rückschlüsse ziehen kann. War es ein Narkoseüberhang, so dass sie verzögert aufgewacht ist? Ist eine Situation aufgetreten, die ein künstliches Koma erfordert hat? Hatte sie einen Schlaganfall oder eine andere neurologische Störung?

Sie sehen, wie sehr ich hier ins Spekulieren gerate.
Ich möchte Ihnen nur verdeutlichen, dass es nicht an gutem Willen, sondern an Fakten mangelt.
Generell kann ich zu Ihrer Beruhigung sagen, dass es heutzutage sehr selten zu gravierenden Narkosezwischenfällen kommt und die Diagnose eines Gebärmutterkrebses die Narkosegefahr an sich nicht grundsätzlich erhöht.
Damit halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Ihre Bekannte die OP und die Narkose gut übersteht. Wie es dann weitergeht, hängt natürlich vom Stadium der Erkrankung und dem „OP-Erfolg“ ab. Das besprechen Sie dann am besten nach der OP mit den Ärzten im Krankenhaus.

Ich hoffe, dass ich Ihnen damit ein bisschen helfen konnte. Ihrer Bekannten und auch Ihnen wünsche ich alles Gute und drücke fest die Daumen, dass alles gut läuft.

MfG, palmchord

Lieber Uli,

zuerst ein Hinweis, ich bin Anästhesist also Narkosearzt deshalb kann ich auch nur zu den Risiken einer Narkose Stellung nehmen.
Ich kann gut verstehen das du sehr beunruhigt bist über die Krankheit deiner Bekannten.Um die Risiken genau beurteilen zu können muss man allerdings die Patientin selber gesehen haben das geht nicht gut von weitem über das Internet.
Allerdings muss mann erst einmal die Risiken unterteilen da ist einmal das Risiko der Operation, darüber kann dir am besten der Frauenarzt Auskunft geben der Sie momentan behandelt oder der Operateur.
Weiterhin besteht das Risiko der Narkose. Da kann ich dich ein bischen beruhigen. Wenn deine Bekannte bisher schon mehrere Operationen und die dazugehörigen Narkosen gut überstanden hat dann ist das ja schonmal ganz gut, hinzukommt das Narkosen heutzutage sehr!!! sicher sind trotzdem sind wir Anästhesisten verpflichtet über mögliche Risken und Nebenwirkungen auf zuklären. Das ist ein bischen so als ob man einen Autofahrer vor einer Fahrt darüber aufklärt das man während einer Fahrt einen Plattfuß haben kann daß das Benzin kann mal während der Fahrt ausgehen kann und in seltenen Fällen fährt man auch mal gegen den Baum. Trotzdem steigen die meisten Menschen mit einem guten Gefühl in Ihr Auto weil sie wissen das ernsthaft Unfälle sehr selten sind.
Deshalb sollte deine Bekannte offen mit den behandelnden Ärzten über die Risiken und Ängste sprechen dann kann man sie am besten beruhigen.
Viel Glück

Dr. med Albrecht Saathoff