Analytische Chemie chemische Extraktion von Elementen Edelmetallen

Schönen guten Abend,

wer kann ggfls. behiflich sein?

**Ich bin an einem (individuellen) Kurs oder in einer (kleineren) Gruppe daran interessiert, die chemische Extraktionsbehandlung von Elementen – hier konkret von Edelmetallen, Nichtedelmetallen und sonstigen Elementen wie z.B. Seltene Erden oder das in der Natur vorkommende äußerst seltene Element Astat - zu erlernen. Dabei handelt es sich vor allem um Mineral bzw. Konzentrat, das in Flüssen und Bächen sowie in entsprechenden Minen vorkommt. Ausdrücklich möchte ich erwähnen dürfen, dass diese Extraktion nicht das Verfahren der chemischen Be- und Aufarbeitung in einer Edelmetallscheideanstalt betrifft. Meine Anfrage bezieht sich vielmehr auf Elemente, die in der Natur vorkommende. Diese gilt es durch die Extraktion zu gewinnen. Dabei stelle ich mir konkret einen Kurs mit ausreichender Praxis in einem nationalen oder auch internationalen (privatem) Labor oder Lehrinstitut vor. In diesem Kurs sollten sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse vermittelt werden. Auch sollte die Kursdauer nicht zu kurz bemessen sein, da ich bisher nur wenig Kenntnisse in Bezug auf die Extraktion besitze.

Wer kennt Möglichkeiten, an der Teilnahme an einem Kurs der von mir gesuchten Art? Evtl. könnte auch eine Einschreibung als Gasthörer an einer Universität oder vergleichbaren Einrichtung in Betracht kommen. Ein Privatkurs mit einem erfahrenen Chemiker oder Chemisch Technischen Assisten ist sicherlich auch möglich.

Besten Dank für Eure Antworten!

Ist das dein Ernst?

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Die von dir gestellten Problemstellungen sind im Allgemeinen Gegenstand der Aufbereitungstechnik, welche an mehreren Universitäten im Rahmen des Studiums der Verfahrenstechnik gelehrt werden. Google einfach „Aufbereitungstechnik“ und lies dir die Kursbeschreibung durch und überlege, welche Uni in Frage kommt.

Das von dir explizit genannte Astat kommt natürlich in der Natur nur sehr begrenzt vor und ist daher sehr viel einfacher künstlich herzustellen als zu extrahieren. Außerdem ist es ein Zerfallsprodukt von Uran und daher ohnehin nur in uranreichen Vorkommen zu finden.

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Das ist mein absoluter Ernst und ich mache keine Scherze. Dieses Resultat ergab eine Spektrometrie, die in einem Labor vorgenommen wurde. Darüber bin ich auch völlig überrascht gewesen! … und mir ist auch die Seltenheit von natürlichem Astat bekannt. Denn in der Region, in denen ich eine Vielzahl von Proben entnommen habe, gibt es ebenfalls Uran.

Besten Dank für Deine sehr hilfreiche Antwort in Bezug auf die Fachrichtung des Studiums. Werde direkt heute mit der Suche von entsprechenden Universitäten beginnen.

Das natürliches Astat äußerst selten vorkommt ist mir auch erst klar geworden, als mir das Resultat einer vorgenommenen Spektrometrie eines Labors vorgelegen hat. Ja, in der Region, in der ich eine Vielzahl weiterer Proben entnommen habe, existieren tatsächlich Uranvorkommen.

Nochmals besten Dank für Deine Hilfe, die mich sehr weit gebracht hat!!!

Die Halbwertszeit des stabilsten Isotops beträgt rund acht Stunden.

Du möchtest lernen, dieses Element selber zu gewinnen? - Wie gewonnen, so verloren.
Nebenbei hast du damit eine große Chance, das Schicksal von Marie Curie zu teilen.

Selbst wenn man das erlernt hat, ist es immer noch eine Frage der Ausrüstung, dieses Element herzustellen.

Die Gesamtmenge an Astat in der Erdkruste liegt bei ca. 25 Gramm. Damit ist es das seltenste natürliche Element überhaupt auf der Erde.
Quelle: Chemie.de

Astat entsteht beim natürlichen Zerfall von Uran. Astat ist das seltenste natürlich vorkommende Element der Erde und muss bei Bedarf künstlich erzeugt werden.
Quelle: Wikipedia

Astat wird durch Beschuss von Bismut mit Alphateilchen im Energiebereich von 26 bis 29 MeV hergestellt. Man erhält dabei die relativ langlebigen At-209- bis At-211-Isotope, die dann im Stickstoffstrom bei 450 bis 600 °C sublimiert und an einer gekühlten Platinscheibe abgetrennt werden.
Quelle: chemie.de

Wie Du siehst, kann es keinen Kurs „Extraktion von Astat“ geben, weil Astat praktisch nicht extrahiert wird. Und selbst wenn man wollte, stellte sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit.

Und wie @X_Strom schon ganz richtig schrieb: das Material hat eine Halbwertzeit von maximal gut 8 h. Was will man mit einem Material anfangen, dessen Ausbeute sich alle 8 h halbiert?

Astat hat etwa 20 bekannte Isotope, die alle radioaktiv sind; das langlebigste ist 210At mit einer Halbwertszeit von 8,3 Stunden.
Quelle: wie oben

Und mal ganz von der technischen Seite abgesehen, scheint es für Astat nur einen Verwendungszweck zu geben:

Organische Astatverbindungen dienen in der Nuklearmedizin zur Bestrahlung bösartiger Tumoren. Astat-Isotope eignen sich aufgrund der kurzen Halbwertszeiten innerlich eingenommen als radioaktive Präparate zum Markieren der Schilddrüse. Das Element wird in der Schilddrüse angereichert und in der Leber gespeichert.
Quelle: Wikipedia

Aber trotzdem viel Erfolg !

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Diese Analyse war natürlich falsch. Spektroskopischer Nachweis von Astat in einem natürlichen Gestein/Sediment/ Substrat dürfte unmöglich sein. Nachweis mittels radioaktiver Methoden dagegen schon.
Du hast eine bisher unbekannte Lagerstätte gefunden und willst nach deiner Ausbildung ein Geschäft aufbauen ?
Udo Becker

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Besten Dank für die Antworte. Bitte lese noch einmal den gesamten Text inklusive meiner gestellten Anfrage IM ZUSAMMENHANG. Dann wirst Du erkennen, dass sich mein „Hilfegesuch“ nicht ausschließlich auf das radioaktive Element Asta bezieht. Besten Dank für die Beachtung! Zerschmetterling hat den eigentlichen Sinn meiner gestellten Frage hier erkannt und kurz, aber sehr hilfreich beantwortet. Darum noch einmal meinen besten Dank an Zerschmetterling! Denn eine Antwort dieser Art hat mich sehr weit gebracht!

Es handelte sich dabei um eine radioaktive Methode.

Weiterhin darf ich höflich darum bitten den gesamten Zusammenhang meiner hier gestellten Fragen zu beachten. Leider haben sich mehrere Antworten lediglich auf ein Element bezogen - hier nämlich auf das Element „Astat“. Doch der eigentliche Sinn meiner hier gestellten Fragen wurde bereits von Zerschmetterling beantwortet. Genau eine Antwort dieser Art habe ich mir auch vorgestellt.