aus einigen Antworten zu schließen sind hier Polizisten vertreten.
Mich würde interessieren ob die Bezeichnung bzw. Anrede als Cop (siehe Artikel von mir), Bobby oder Flic für Euch schon den Tatbestand der Beleidigung erfüllt. Und wenn ja, so möchte ich es gerne wissen warum?
Das halte ich wirklich für ein Thema, da braucht man noch nicht einmal auf ausländische Bezeichnungen zurückgreifen. Es herrscht schon auf Deutsch ein wenig Verhaltensunsicherheit auch bei gutwilligen Menschen.
Darf man noch „Herr Wachtmeister“ sagen oder ist das schon eine ironische Beleidigung?
Ich weiß es nicht; einen uniformierten Polizisten mit „Herr Kommissar“ anzusprechen, hat sich meiner Erfahrung nach als unhöflich erwiesen.
Man hört oft die Bezeichnung „Beamter“, aber was weiß ich denn Einzelheiten über das Dienstverhältnis; wenn mir jemand als Polizist entgegentritt, ist der Mensch denn verbeamtet oder gibt es neuerdings Angestelltenverhältnisse, oder ist der Paketbote ein Beamter, soll ich das im einzelnen nachfragen müssen, bevor ich das Maul aufmache?
Und dann die vielen weiblichen „POM“: sind das „Fräulein P.O.M“ oder „Frau P.O.M“ oder „Frau Polizeiobermeister“ oder „Frau Polizeiobermeisterin“, darf ich die Lautfolge „pom“ überhaupt aussprechen?. Oder soll ich als potentieller Täter eine noch kompliziertere polizeiliche Dienstgradbezeichnung auswendiggelernt haben?
Cop halte ich für völlig legitim, da sogar der europäischen Amtssprache entsprechend.
Bei Bobby und Flic ist es wohl mehr eine Frage, was ein Amtsrichter in der Provinz dazu sagen würde. An sich ist das keine Beleidigung in rechtlichemn Sinne, das kann man aber natürlich auch anders sehen.
Als Beispiel mag da der Ausdruck „Bulle“ her halten. Auch das wird differenziert gesehen, es gibt ja sogar schon eine Fernsehsendung „Der letzte Bulle“ oder „Der Bulle von Töltz“…
Selbstverständlich hat kein Polizist ein Anrecht darauf, mit Dienstgrad angesprochen zu werden. Erstens weiß das ja gar niemand und zweitens ist das kein Namenszusatz im Sinne des Gesetzes. Und selbst wenn man den Namenszusatz bei einem Dr.,Prof. oder Graf nicht nennt, ist das keine strafbare Handlung…
Hier zeigt sich wieder einmal die Überlegenheit der österreichischen Sprache gegenüber der deutschen…
Denn in Österreich ist man mit der Anrede „Herr/Frau Inspektor“ beinahe immer auf der sicheren Seite (Ausnahmen stellen leitende Beamte/Offiziersdienstgrade dar, die bei derartiger „Degradierung“ durchaus versäuert reagieren können), da jeglicher „Mannschaftsdienstgrad“ grundsätzlich den Dienstrang eines „Inspektors“ (mit variablen Spezifizierungsabstufungen) innehat…(https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_der_%C3%B6…)
Der Volksmund allerdings wählt (außer in der direkten Konfrontation mit besagter Exekutivperson) für gewöhnlich die Bezeichnung „Kieberer“…
Auf der anderen Seite: Ich habe mal einen Polizisten mit 4 blauen Sternen auf der Schulter formal korrekt mit „Herr Polizeihauptmeister“ angesprochen. Das war ihm sofort verdächtig dass ich mich da so gut auskenne und er fragte „Oh, schon öfter mit uns zu tun gehabt“?
Wo wir gerade bei ‚Poli‘ sind…
Ich habe mal einen Knöllchenschreiber interessiert gefragt, ob die korrekte Bezeichnung für ihn nicht „Politeur“ wäre. Er hat mich nur giftig angestarrt. Dabei ist das korrekt, wie ich just durch wiki herausgefunden habe.
Frage mich gerade, wie eine Politesse reagieren würde, wenn man sie als „Polizei-HOSTESS“ (laut wiki völlig korrekt) bezeichnet? Mal ausprobieren.
Politesse oder Polizeihostess (abgekürzt PH) bezeichnet eine weibliche Dienstkraft einer Gemeinde, die vorwiegend oder ausschließlich für die Überwachung des ruhenden Verkehrs eingesetzt wird. Die Bezeichnung für männliche Politessen ist Hilfspolizist[1] oder Politeur[2].
Cop ist keine akzeptable Anrede, denn mit einem amerikanischen Polizisten will manch Polizist in Deutschland bestimmt nicht verwechselt werden. Und wir sind hier nun mal nicht im englischsprachigen Raum.
Cop würde so manch einer wohl übler nehmen als Jägermeister.
Wie sprechen denn Polizisten selber die Dienstgradbezeichnung aus? „Ich bin Pe. Oh. Emm.“ oder „Ich bin Bomm“?
Ich mein, das ist alles ja nicht selbsterklärend. Der OFW beim Militär heißt Oberfeld, der Kapitänleutnant heißt, das wurde über einen Kinofilm flächendeckend kommuniziert, „Herr Kaleu“, der Hauptfeldwebel heißt Spieß, das ist echt komplex.
Vielleicht kann sich zu diesem heißen Thema z.B. mal ein Fräulein Polizeiobermeisterin äußern.
Ein kurzer Blick in den Petit Robert zeigt, dass ein Polierer „polisseur“ heißt. Der poliert Dinge.
„Politeur“ ist ganz analog zu „Politesse“ gebildet, also nicht zu beanstanden, wenn man „Politesse“ als deutsches Wort akzeptiert.
Der Duden hat hier allenfalls eine kleine Schwäche, dass er nur regional (das steht übrigens als Hinweis bei dem Duden-Schlagwort, falls Du es nicht gesehen haben solltest) und vorübergehend (z.B. das vor einigen Jahren aufgenommene, furchtbar falsch gebildete Verb „voipen“) gebräuchliche Worte in sehr großzügiger Weise in den Kanon des deutschen Wortschatzes aufnimmt.
Das ist aber allemal besser als der Versuch, eine Sprache statisch zu fixieren, obwohl sie etwas Dynamisches ist.
also Kiberer kommt aus dem Slang des Rotwelschen und bezeichnet den
Kriminalbeamten…oder ganz genau definiert den Bestechlichen
lediglich in der Stadt Wien hat sich die Bezeichnung für die ganze Polizei etabliert…
ansonsten gibt es in A nicht so ganz schmeichelhafte Bezeichnungen,die sich von den Kennzeichen der Polizeiautos herleiten…die ersten beiden Buchstaben BP
…interessant, daß Du als Deutscher besser über die „Umgangssprache“ in meiner Heimat bescheid zu wissen und mich dahingehend belehren zu müssen glaubst als ich (Österreicher seit meiner Geburt)…
Nach deiner Logik wäre dann die Politesse keine Politesse sondern eine
Polit euse ,oder wohl willst du beim Poli teur die Endung dann her nehmen ??..
Man könnte jetzt vortrefflich darüber sinnieren,ob die Frankfurter Stadtväter mit dem Begriff
Politesse
jetzt das fränzösische Wort damit meinten (also Höflich und Zuvorkommend sein)
oder sich ein Kunstwort ausdachten,nämlich aus
Polizei und Hostess = Politesse
…wobei die feine Ironie dieses Ausspruchs darin liegt, daß sich die Herren Schremser, Schrammel und Kottan (wie beinahe alle österreichischen Kriminalbeamten) des Offiziersranges erfreuen, und die Anrede „Inspektor“ in diesem Fall einer Herabstufung gleichkommt; eine Feinheit, die allerdings nur echten Österreichern geläufig sein dürfte…
Irgendwie erinnert mich dieses Gespräch an die Szene in diesem Wiener Unterweltcafe, in dem das „Originalunterweltidiom“ für „Unkundige“ (bzw. satirisch bezugnehmend auf die Ausstrahlung der Serie im deutschen Fernsehen) mit „hochdeutschen“ Untertiteln unterlegt wurde - i hätts hoit ohne aa vastaunden, oba i bin jo aa ka fraunkes Weh…