Änderung Grundgesetz zur finanziellen Beteiligung des Bundes an der Bildung

Kann mir jemand schlüssig erklären, wieso die Bundesländer dagegen sind?

Ich verstehe es nicht. Ich habe die Passage nachgelesen, da steht mMn nichts von den Sachen drin, die die BL als Argumente dagegen anbringen.

Beatrix

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Hallo,
die Laender wollen sich nicht reinreden lassen. Wenn der Bund 400ooo fuer ein Projekt gibt, will er doch wissen, fuer welches Projekt, warum diese Summe, und warum jetzt. Die Laender wollen nur das Geld, ohne Gaengelungen.
Und ueberhaupt, der Bund zahlt nach meinem Verstaendnis objektiv gar nichts. Die Gelder kommen nicht vom Bund, sondern vom Steuerzahler. Die Verteilung der Gelder des Steuerzahlers koennte man aendern, mehr fuer die Bildung, sprich zu den Laendern, ohne den Weg ueber den Bund.

Moin,

wie schon gesagt, die BL wollen die Bildung in ihrer Hand behalten. Die vielen Komplikationen, bei Umzügen für die Schüler, bei Wechsel des Arbeitsplatzes für Lehrer wg. der nicht kompatiblen Ausbildung usw. sind eben persönliches Pech.

Wenn bei 16 BL 16 verschiedene Buchausgaben verkauft werden können, können diese nicht so günstig sein wie eine Einheitsausgabe😂.

Ich habe jetzt nicht im Blick, ob evtl. enige Bücher länderübergreifend sind, dann wären es nicht ganz 16.

Die Lobby wird schon aufpassen, dass da keine Fehler passiere.

Der Verwaltungsaufwand würde sich reduzieren, nicht jeder will das😂

Ich denke, das sind die Kernargumente, auch wenn sie nicht so direkt benannt werden. Der Wähler merkt es ja doch nicht​:joy::joy::joy:

Für wie doof werden wir eigentlich gehalten???

Gruß Volker

Hallo,
und so wie ich es verstanden habe, soll diese Einflussnahme des Bundes ja nicht nur die Bildung betreffen sondern auch in andere Bereiche ( z.B. Verkehr und Wohnungsbau) hineinreichen, da ist es schon verständlich, dass sich da alle sechszehn Bundesländer, unabhängig der regierenden Parteien, dagegen wehren.
Gruss
Czauderna

Anmerkend dazu: das Geld aus Bundesmitteln soll es wohl nur in der Höhe geben, in der der Landeshaushalt Mittel bereit stellt. Nach einem Kommentar im Radio gestern würde das aus Befürchtung der Bundesländer wohl dazu führen, dass nur ohnehin finanziell gutgestellte Länder Bundesmittel erhielten, während die „ärmeren“ vielleicht nichts investieren können und dann auch keine Bundesmittel erhielten.

Grüße

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Ich verstehe es auch nicht. Jeder Uniformknopf unterliegt heute EU-weiten Normen - aber Bildung nicht :frowning:

Hallo,

ich bin stinkesauer. Ja, ich habe die vordergründigen Argumente der Kultusminister (allen voran der Vorzeige-Grüne Ministerpräsident Kretschmann aus Ba-Wü) gehört.
Allein - überzeugen tun sie mich nicht.
Ich halte die Kultushoheit der Länder für eine großen, einen riesigen Hemmschuh in unserer Bildungspolitik. Von der Not der einzelnen Schüler, die wegen mit den Länderunterschieden zu kämpfen haben, gar nicht zu reden. Schlimmer finde ich, dass ein Schüler je nach Bundesland ganz andere Gegebenheiten und Fördermaßnahmen vorfindet, wenn man an einer Bundesländergrenze wohnt, kann man das ganz hautnah erleben.

Das Argument, dass ich gestern heute, dass es im Bund keine Kompetenzen im Bildungsbereich gäbe, weil die Bundesländer die Schulämter etc. stellen, ist eine Lachnummer. Erst die Struktur schaffen und sich dann beschweren, dass die Struktur eine bestimmte Folge hat!

Ich hatte gehofft, dass dieser Bildungspakt endlich ein Schritt in die richtige Richtung wäre.
Tja, sie stirbt zuletzt die Hoffnung, aber meine liegt in definitiv in den letzten Zügen!

Grüße
Siboniwe

die änderung beinhaltet (nicht im ersten step, vereinfacht der erstausstattung von schulen mit ein paar tablets), dass zukünftig zuschüsse vom bund in gleicher höhe von dem bundesland aufgebracht werden müssen.

dies bedeutet, dass der bund je nach lust und laune die finanzhoheit der bundesländer (mit)steuert, ohne auf deren verpflichtende sonstigen aufgaben rücksicht nehmen zu müssen.

eine hohe zahlung des bundes an ein verschuldetes bundesland, welches sich den daraus resultierenden eigenen beitrag nicht oder nur sehr schwer leisten kann, wird wegen der hohen ausgaben andere notwendige ausgaben in ihrem hoheitsbereich und haushalt dann nicht mehr bedienen können.

ich habe volles verständnis für die zweifel/bedenken der bundesländer und stimme ihrer einstellung gegen die änderung zu.


zu „emotionalen“ aspekten:

weder bund noch land interessiert das wohlergehen der schüler oder gar die langfristige investition in „bildung“. sie denken ausschließlich in zahlen, finanzen, wählerstimmen.

bislang sind ausschließlich „hardwareseitige“ komponenten im gespräch. die anschaffung von tablets kommt
a) viel zu spät (selbst kindergartenkinder haben smartphones und zuhause pc irgendwelcher art), da besteht real kein bedarf
b) der „bildungsgewinn“ ist sehr gering, ich behaupte mal nahezu null.
c) der gedanke an „fit machen für die digitalisierte welt da draußen“ ist ein technokratisches. ersetzt keineswegs grundrechenarten, selbst-denken, strategisches/ethisches/philosophisches denken

pasquino

ups.
bildung normieren?

du hast ein grundproblem hinsichtlich begriff, begrifflichkeiten und unverständnis zur aktuellen politischen debatte auf den punkt gebracht.

pasquino

Dein Punkt b) beruht auf welchen praktischen Erfahrungen? Weißt du wie ein Unterricht an einer Smart-Tafel praktisch aussieht? Das hat überhaupt nichts mit „Fitmachen für die digitale Welt“ zu tun (dass es die Politiker behaupten, zeigt lediglich, dass sie auch keine Ahnung von der Materie haben), und alles mit einem modernem Unterricht.

Hinzu kommt, dass es ein Instrument wäre, Bildungschancen gerechter zu verteilen. Auf einem Tablet spielen zu können, hat nämlich nichts damit zu tun, digitale Medien für die Bildung zu nutzen.

Grüße
Siboniwe

Es geht hier nicht um meine Probleme, sondern darum, seit jedes Bundesland bildungspolitisch sein eigenes Süppchen kocht und davon nicht lassen will.

Ich sprach von normierten Uniformknöpfen. Das war vielleicht für dich nicht anschaulich genug. Für Bildung wünsche ich mir in jedem Land gleichwertige Resultate und dass ein Abi in Bremen in Bayern den gleichen Wert hat. Wenn du das Normung nennen willst - meinetwegen.

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Danke Pierre, das habe ich mittlerweile auch so verstanden, und das ist für mich auch ein plausibler Grund für eine Ablehnung.

Beatrix

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Ich bin völlig Deiner Meinung!

Die Kleinstaaterei in der Bildungspolitik schadet Deutschland in großem Maße!

Beatrix

Warum? Bundesland X investiert Null Euro in Schulen, erhält also auch Null Euro vom Bund. Also sind sie nicht schlechter dran als vorher. Bundesland Y investiert 100 Mio in Schulen und erhält 100 Mio vom Bund --> Win Win

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum der Pakt abgelehnt werden soll, nur weil jemand , der nichts investiert, auch nichts bekommt. Damit wird das Ganze auf dem Rücken der Schüler ausgetragen. Für mich ist das eine der gravierendsten Fehlleistungen des Bundesrats seit Jahren.

Einziges Gegenargument, weil ich nicht weiß, wie das funktionieren sollte: Bestiimt ein Bundesland, dass es x Euro investiert und der Bund schießt die gleiche Summe zu oder gibt der Bund dem Land x Euro und bestimmt dadurch, dass das Land ebenfalls x Euro investieren muss, ob es will oder nicht? Im letzteren Fall kann ich die Ablehnung nachvollziehen

R.

Ersetze das mal durch „weil jemand , der nur wenig investieren kann, auch nur wenig bekommt“.
Durch die hälftige Selbstbeteiligung der Länder profitieren die „reichen“, die „armen“ nicht.

Beatrix

Auf gut schwäbisch: Hä?
Stand heute: Ein Land ohne Geld investiert nicht in Schulen
Stand nach der Änderung: Ein Land ohne Geld investiert nicht in Schulen
Ich sehe die Benachteiligung nicht

R.