Hi…
ich habe ein Haus gekauft, an dem einiges zu tun und zu
erneuern ist. Nun habe ich verschiedene Angebote für einen
teilweisen Fensteraustausch (5 kleinere Kellerfenster)
eingeholt. Sie reichen von 700 bis ca 1200 Euro, nur
Lieferung. Ich könnte nun das 700-Euro Angebot (KBE-Profile,
Roto-Beschläge, uG 1.0) nehmen oder das vom Tischler im Ort
(kleines Dorf), was allerdings knapp 300 Euro drüber liegt,
dies bei ungefähr vergleichbarer Leistung.
Einerseits möchte ich gern das Geld im Ort lassen, habe aber
auch eher nichts zu verschenken.
Wie würdet Ihr die Sache angehen?
„Das Geld im Ort lassen“ hat für Dich primär den Vorteil, daß bei evtl. später auftretenden Problemen der passende Fachmann besser greifbar ist. Gewährleistungsreparaturen sind das Eine, aber nciht alles ist Gewährleistung. Wenn zB Dein Sohn beim ungestümen Turnen einen Fensterbeschlag abreißt, wird das der Tischler vor Ort gerne und kostengünstig reparieren - wenn die Fenster von ihm sind. Hast Du dagegen das billigere Angebot gewählt, wird er wahrscheinlich sagen „holen Sie doch wieder den Kollegen aus Flensburg (oder Cottbus oder Passau)“. Der allerdings wird Dir Anfahrtskosten berechnen. Die Positionen beider Handwerker sind durchaus verständlich.
Mein Ansatz wäre es, mit Verweis auf das Konkurrenzangebot beim Tischler einen Nachlaß anzufragen. Gerne dabei betonen, daß Du lieber ihm den Auftrag geben würdest, es Dir aber einfach nicht leisten kannst. Erhoffe Dir allerdings nicht zuviel davon. 3-5% sind in dieser Situation oft machbar. Wenn Dir das nicht reicht, brauchst du die Verhandlung gar nicht erst anzufangen. Noch ein Tip: Gerade bei kleinen Firmen ist Skonto gewöhnlich leichter zu bekommen als Nachlaß.
Die meisten Handwerker haben Verständnis dafür, wenn den einen oder anderen Auftrag ein Konkurrent abstaubt - wenn der Tischler vor Ort sich also nicht ungebührlich aufregt, kannst Du für die angesprochenen Folgeaufträgen wieder bei ihm anfragen. Evtl. liegt er dann im Vergleich besser oder Du hast einfach mehr Geld zur Hand.
genumi