Angehörige nach Unfall finden

Hallo!

Zuerst einmal: Es gibt kein Krankenwagenforum, also benutze ich mal dieses hier :wink:

Folgendes schoss mir gestern, als ich meinen neuen Blutspendepass bekam und bei „Im Notfall zu benachrichtigen“ die Telefonnummer meiner Eltern eintrug, durch den Kopf:

Was passiert eigentlich, wenn jemand in einen Unfall verwickelt ist und dabei mit schweren Verletzungen hervorgeht, also nicht mehr ansprechbar ist? Dieser jemand hat also eine ganz normale Geldbörse bei sich, so mit Perso und Kreditkarte, aber ohne Blutspende- oder Organspendepass. Handy hat der Unglücksrabe auch vergessen und auch sonst weist nichts auf den guten Menschen hin außer dem Perso.
Nun würde es sich bei mir so verhalten, dass auf dem Perso zwar eine Adresse steht, bei der zu klingeln es sich aber nicht lohnt, weil ich dort alleine wohne. Niemand würde eine Telefonnummer von mir finden (weil ich keine habe).

Müssen meine Eltern mich irgendwann vermissen und dann selbst auf die Suche gehen? Oder werden die Einwohnermeldeämter rückwärts durchgehend befragt (was ja u.U. sehr viele sein können)? Und was passiert gar in dem Fall, dass jemand nicht mal den Perso dabei hat, quasi „nackt“ durch die Gegend zieht und etwas passiert? Wie verhält es sich bei einem Todesfall (geht da jemand zu den Angehörigen (egal wo sie auch immer leben) hin oder wird da angerufen)?

Glücklicherweise war ich noch nie in dieser Situation, aber genau deshalb interessiert es mich mal sehr.

LG
die Lidscha

Hallo,

ein recht probates Mittel ist eine beim zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer registrierte Vorsorgevollmacht. Dieses Register kann von den berechtigten Stellen rund um die Uhr abgefragt werden, und wenn man deinen Namen hat, dann findet man so schnell raus, wer jetzt wie bevollmächtigt ist, und wie dieser erreichbar ist.

Ansonsten kann man auch selbst ein Kärtchen „Für den Notfall“ anfertigen, das dann in die Brieftasche, … kommt. Etwas aus der Mode gekommen sind SOS-Kapseln, die man am Uhrarmband oder an einer Kette um den Hals trägt. Als moderner Mensch habe ich unter den Stichworten „Notfall“ und „Emergency“ einen Eintrag im Notizbereich meines Smartphones (ohne das ich selten aus dem Haus gehe), wo man ebenfalls die entsprechenden Daten finden kann.

Wird jemand „nackt“ gefunden, wird man zunächst das Umfeld nach Bezugspunkten und Indizien absuchen (Polizei) und dann ggf. mit einem Bild in der Zeitung versuchen an Hinweise zu kommen.

Gruß vom Wiz

Oder werden die Einwohnermeldeämter
rückwärts durchgehend befragt (was ja u.U. sehr viele sein
können)?

Wenn man deinen Perso hat und eine Abfrage beim Einwohnermeldeamt macht hat man - vorausgesetzt die nächsten Verwandten sind alle richtig gemeldet innerhalb von ein paar Sekunden deren Adressen - alles kein Problem.
Probleme gibt es dann, wenn die Verwandten nicht oder nicht richtig gemeldet sind.

Und was passiert gar in dem Fall, dass jemand nicht
mal den Perso dabei hat, quasi „nackt“ durch die Gegend zieht
und etwas passiert?

Dann wird versucht die Identität zu ermitteln. Gab es da nicht kürzlich den skurrilen „Pianisten Fall“ in England. ;o)

Wie verhält es sich bei einem Todesfall
(geht da jemand zu den Angehörigen (egal wo sie auch immer
leben) hin oder wird da angerufen)?

Im Normalfall wird die Todesnachricht persönlich - im Normalfall von der Polizei - überbracht. Telefonisch wäre etwas unpersönlich. :wink:

Gruß Andreas

Hallo,

bei meiner Tante wurden, nachdem sie von einem Motorrad angefahren wurde und bewusstlos war, die Nachbarn aus dem Haus informiert (Personalausweis-Adresse), und da war dann eine drunter die unsere Telefonnummer hatte.

Es werden polizeilich auch Abgleiche mit den Vermisstenmeldungen durchgeführt.

Ein Notfallzettel im Portemonnaie ist immer sinnvoll, ich habe da zusätzlich draufgeschrieben welche Medikamente ich bekomme.

Gruß Carolin