Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das mußte auch Sigismund Hurtig, Auszubildender im Kfz-Handwerk, schmerzlich erfahren. Für einen Freund wollte er den Endschalldämpfer dessen VW Golf austauschen. Sein Freund hatte allerdings einen Billigauspuff aus dem Baumarkt geholt. Bekanntermaßen gammeln diese schneller durch, als beispielsweise ungleich kostspieligere Edelstahlteile. Wie dem auch sei, Sigismund tat sich ausgesprochen schwer damit, den verrosteten Endschalldämpfer vom Vorschalldämpfer zu entfernen. Als dies schließlich geschafft war, fragte er seinen Meister, ob nicht irgendwelche Präventivmaßnahmen ergriffen werden können, damit die, sicherlich in wenigen Jahren erneut anstehende Auspuffdemontage einfacher zu bewerkstelligen sei. „Sicher“, sagte dieser, „schmier’ die Muffe mit Graphit, Kupferpaste oder Molybdänpaste ein, dann flutscht das Teil beim nächsten Mal förmlich herunter. Beachte aber, daß Molybdänpaste vergleichsweise teuer ist und nimm’ deshalb die Kupferpaste“.
Freund Sigismund wollte seinem Freunde aber das Beste angedeihen lassen. Sein Gedankengang dabei war simpel, das Teuerste müsse auch das Beste sein. So schmierte er die Muffe des neuen Auspuffes vor der Montage von innen mit Molybdänpaste ein, montierte den Schalldämpfer und reinigte das Verbindungsstück danach gründlich von außen, auf daß der Meister nicht sehen könne, daß er entgegen der ausdrücklichen Weisung die Molybdänpaste verwendet hatte.
Kurz darauf besah sich der Meister die Arbeit, weil Sigismund ganz sicher sein wollte, dem Wagen seines Freundes eine einwandfreie Arbeit angedeihen lassen zu haben. „Sehr gut“, lobte der Meister Sigismund, „saubere Arbeit. Aber dafür, daß Du die Molybdänpaste verwendet hast, versohle ich Dir den Hintern!“, sprach’s und so geschah es. Im Handwerk weht eben ein etwas rauherer Wind. In den drei Tagen, die Sigismund nicht sitzen konnte, grübelte er lange darüber nach, wie ihm der Meister durch einen kurzen Blick auf die Reparaturstelle auf die Schliche kommen konnte. Doch so sehr er auch nachdachte, er fand es nicht heraus. Kannst Du Sigismund helfen?
Na, der hat wohl die Tube mit Molybdaenpaste noch gesehen oder das Molybdaenverschmierte Tuch mit dem er den Auspuff abgewischt hat oder den molybdaenverschmierten Siegfried…
Na, der hat wohl die Tube mit Molybdaenpaste noch gesehen oder
das Molybdaenverschmierte Tuch mit dem er den Auspuff
abgewischt hat oder den molybdaenverschmierten Siegfried…
Na, der hat wohl die Tube mit Molybdaenpaste noch gesehen oder
das Molybdaenverschmierte Tuch mit dem er den Auspuff
abgewischt hat oder den molybdaenverschmierten Siegfried…
Sigismund hatte die Tube wieder dort verstaut, wo sie hingehört. Auch das Tuch hatte er fachgerecht entsorgt. Molybdänpaste ist schwarz. Mit dem bloßen Auge ist Molybdänschmier nicht von - beispielsweise - Ruß zu unterscheiden. Sigismund hat folgte sogar einer der unzähligen Werkstattdevisen: Nach der Arbeit, vor dem Essen: Hände waschen nicht vergessen! Dennoch hat er einen entscheidenden Fehler gemacht…
vielleicht reagiert ja die molybdänpaste irgendwie mitm auspuffmaterial, so daß es verfärbungen gibt. die hat sigismund aber net gesehen, weil sie erst später aufgetaucht sind…?
vielleicht reagiert ja die molybdänpaste irgendwie mitm
auspuffmaterial, so daß es verfärbungen gibt. die hat
sigismund aber net gesehen, weil sie erst später aufgetaucht
sind…?
Sollte eigentlich nicht sein, außer einer hitzebeständigen Schmierung sollte sich da nichts tun. Aber _etwas_ ist erst später aufgetaucht - nur was, wo und warum?
Stinkt Molybdän vielleicht höllisch und er hat Schnupfen und
es deshalb nicht gerochen ? Oder leuchtet M-pasteim Dunkeln ?
Glücklicherweise müffelt das Zeug nicht, sonst müßte ich die Tube aus meiner Werkzeugkiste verbannen. Da mit dem Leuchten ist eine nette Idee, aber dazu müßte die Fettbasis schon aus Kokosfett der Kokosnüsse „Polarnacht light“ bestehen
Oder positiv : Wäre bei der Benutzung der Kupferpaste der
Auspuff Grünschillernd und jetzt ist er’s nicht?
Sowas in der Art. Relativ dicht dran, aber das isses noch nicht ganz. Es ist später etwas zu Tage getreten, nur was, wo und warum? Sigismund hat übrigens weder eine Kupfer- noch eine Molybdänallergie (das wäre die total verkehrte Richtung).
des neuen Auspuffes vor der Montage von innen mit
Molybdänpaste ein, montierte den Schalldämpfer und reinigte
das Verbindungsstück danach gründlich von außen, auf daß der
Meister nicht sehen könne, daß er entgegen der ausdrücklichen
Weisung die Molybdänpaste verwendet hatte."
wenn er den schalldämpfer montiert und dann anschließend nur das verbindungsstück reinigt (und nicht den rest des auspuffs auch), gabs fingerabdrücke auf dem schalldämpfer: bei kupferpaste hätten die rot sein müssen, durch die molybdänpaste waren sie jedoch schwarz…
wenn er den schalldämpfer montiert und dann anschließend nur
das verbindungsstück reinigt (und nicht den rest des auspuffs
auch), gabs fingerabdrücke auf dem schalldämpfer: bei
kupferpaste hätten die rot sein müssen, durch die
molybdänpaste waren sie jedoch schwarz…
Ups! Gar nicht schlecht! Ich dachte zwar an eine andere Lösung, aber Deine muß ich gelten lassen. Weil meine Lösung sonst ebenfalls nicht zulässig wäre. Ich präsentiere meine Lösung morgen nachmittag, vielleicht kommt ja noch jemand drauf.
Sigismund wusch sich nach der Arbeit die Hände. Wer schon einmal mit Kupfer-, Graphit- oder Molybdänpaste gearbeitet hat, weiß, daß sie sich nur mit stundenlangem Schrubben wirklich restlos von den Flossen entfernen läßt. So hatte Sigismund nach dem Waschen deutliche schwarze Spuren an den Fingern. Bei Kupferpaste hätten es rote Spuren sein müssen.
Natürlich hätten die schwarzen Spuren auch Ruß oder ähnliches sein können, aber diese Rückstände lassen sich auch ohne hartnäckiges Schrubben recht gut entfernen, die Reste nach dem Händewaschen müssen also schon etwas resistentere Ursachen haben.
Dies in Verbindung mit einer guten Portion Menschenkenntnis ließen den Meister nicht lange zweifeln.