Hallo !
Erstmal zu uns : Wir wohnen sehr einsam. Wald und Weiden liegen direkt am Haus. Auf dem Grundstück hausen Fuchs und Reh, früher (vor einem Jahr noch) 30 Fasanen, jetzt keine mehr, der Fuchs hat sie alle gefressen. Eichhörnchen und Eichelhäher und Buntspecht sitzen auf den Bäumen und sehen uns zu.
Also, ich weiß, wovon Du sprichst und wovon ich selbst rede.
Sollte da auch nur die Idee einer Angst sein, dann kauft Euch das Haus nicht! Es geht hier nicht um leibliche Gefahren, wie Einbruch, Kinderraub oder ähnlichem, sondern um die tägliche Angst vor dem Unbekannten, wenn Deine Frau allein ist. Es gibt dort nicht die normalen Geräusche, wie Automotor oder andere, sondern die unbekannten Geräusche, die nicht zu identifizieren sind und die können einem ängstlichen Menschen ganz schön die Nerven aufreiben. Wenn nachts plötzlich vor dem Schlafzimmerfenster ein Fuchs bellt, den man vorher noch nie gehört hat, ist man nahe dran 110 zu wählen. Oder auf dem Dach sitzen Fasane und hacken im Moos rum, dann glaubt man, dort kommt ein Einbrecher. Das ganze Haus dröhnt. Oder Mäuse beleben die Zwischendecke oder den Boden und es ist ein ewiges Geraschel im Haus. Natürlich extrem nachts, wenn man im Bett liegt und beide Ohrmuscheln sind auf Horchen gestellt.
Die gleiche Angst kehrt ein, wenn nachts ein Pkw auf das Grundstück kommt und der Fahrer merkt, hier bin ich wohl falsch, die Hausbewohner aber an russische Maffia denken, das ist nichts für ängstliche Naturen.
Ansonsten ist ein einsames Haus sicherer als ein Haus in einer Siedlung. Es wird seltener eingebrochen. Entgegen dem allgemeinen Glauben.
Der beste Schutz ist ein Hund. Nicht zu klein und nicht zu „niedlich“. Nicht, dass er die eventuellen Einbrecher umlegt und ihnen gleich den Kopf abbeißt, nein, ein Hund bellt sofort oder weckt seine Leute, wenn irgendwas los ist. Jeder Einbrecher hat Respekt vor einem Hund und läßt Haus Haus sein, wenn dort ordentlich Laut gegeben wird.
Leute, die uns besuchen, sind immer begeistert über die Ruhe und möchten tagsüber am liebsten auch so wohnen. Fahren sie dann abends nach Haus, im Dunkeln, reden sie schon anders.
Also geh mit Deiner Frau abends oder nachts in die Nähe des Hauses und stellt Euch mal einige Minuten in die Gegend. Danach frag sie, ob sie immer noch bereit ist. Die Stille kann so laut sein, daß sie Angst macht und jedes kleine Mäuslein wird zum blutgierigen Wildschwein.
Es gibt aber nichts schöneres, als ein Haus ohne Nachbarn, ohne Zwang, irgendetwas so machen zu müssen, wie sie es alle machen.
Vorschlagen würde ich Euch ein Probewohnen für mindestens 12 Monate, damit Ihr sämtliche Jahreszeiten mitmacht. Aber, das geht wohl nicht!!
Ob sich die Angst gibt?? Kann das jemand beantworten??
Gruß Werner