Huhu!
Mein Therapeut ist der Meinung (und ich finde, es klingt plausibel): Eine Panikattacke ist wie eine Grippe. Wenn der Körper (bzw. hier di Psyche) ein bischen geschwächt ist, kann man sich diese Grippe einfangen, wird sie aber auch genauso schnell ohne Rückstände wieder los. Und bei manchen bleibt leider was sitzen/setzt sich fest und dann hat man regelmäßig Attacken. Das hat dann oft mehr mit Pech zu tun als mit einer ganz schlimmen Erkrankung der Seele. Trotzdem ist sie nun mal da und ein fachmann kann da vermutlich einfach besser helfen als Mutters Hausmittel.
Ich habe seit knapp 8 Jahren Panikattacken, allerdings „einfach so“. Also keinen Hintergrund, an dem ich den Grund für die Attacken festmachen könnte. Ich habe auch keine Angst vor Krankheiten oder vor dem Tod.
Aber das was du sagst - dass erst die Sorge/Angst kommt und dann der Körper mit ner Reaktion in Form von einer Panikattacke nachzieht, kenne ich gut. Ich nehme an, dass das bei den meisten Panikattacklern ähnlich ist.
Mir hilft meine aktuelle Therapie sehr. ich hab schon zwei hinte rmir, aber das waren glaube ich, einfach die falschen für mich. Der Letzte suchte immer nach Ursachen und Gründen, also sehr vergangenheitsorientiert. Der Jetzige schaut da mehr auf die Gegenwart und Zukunft. Bei mir ist das eine Kombination aus immer wieder Wiederholen, wie die körperlichen mchanismen ablaufen und einer Art Übungsplan oder Hausaufgaben, wo ich mich in Situationen begebe, die meine Angst auslösen.
Ich kann mir vorstellen, dass für dich, so wie du es schilderst, auch was sinnvoll wäre, wo die Vergangenheit aufgearbeitet wird, aber da bin ich kein Fachmann. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass Panikattacken nicht weggehen, nur weil man den Grund kennt, versteht und aufgearbeitet hat.
Aber lange Rede kurzer Sinn: Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, nen Therapeuten zu finden - mach das. Selbst rumdoktorn, mit Entspannungsübungen oder den vorher genannten „Medikamenten“ kann man durchaus unterstützend machen, aber ein Fachmann kann da genau sehen und abschätzen, was DU brauchst. Denn wenn ich dir nun meine Techniken sagen würde, würde dir das nichts helfen, weil unsere Attacken so unterschiedlich sind.
Liebe Grüße
Lockenlicht
PS: Das ist ein bischen halb Off Topic - Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass die Attacken nie ganz weggehen werden und ich übe nun, den Schrecken vor diesen kurzen Schüben zu verlieren. Ich versetz mich also aktuell immer wieder in solche Situationen und versuche eben möglichst keine Hilfsmittel, Ablenkungen oder Entspannungsmethoden anzuwenden, sondern „einfach“ die Panik voll auf mich prallen zu lassen. Hoffentlich irgendwann mit der starken Gewissheit, dass die mir nichts tut und in 5 Minuten wieder weg ist.
Aber das ist nun mein persönlicher Weg damit umzugehen, auf dem ich mich zusammen mit meinem Therapeuten geeinigt habe. Dein Weg könnte ein anderer sein und das sollte ein Fachmann mit dir zusammen rauskriegen.