Angst vor dem Tod, warum?

Hallo, ist es nicht eher so, dass man sich darauf freuen kann, weil Dinge, die einen belasten, weg sind? Gruß Johanna aka stinksaurer Bon

Hallo,

ich glaube dass viele Menschen Angst vor dem Sterben haben, also dem Übergang vom Leben zum Tod. Davor, dass sie leiden, dass sie Schmerzen haben werden.

Und einige werden auch Angst davor haben, dass der Tod sie zu früh ereilt. Davor, Angst, dass zu viele Dinge unerledigt bleiben.

Grüße
Pierre

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Na ja, aber die Dinge, die einen erfreuen, die sind auch weg. Musst Du ausprobieren wie es so ist, und uns danach bescheid geben.
Viel Spaß und bleib dabei gesund.

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Das ist wenig.

Ja, das ist ein Aspekt - von mehreren anderen.
Angst vor dem Sterbevorgang, Angst vor Schmerzen, Angst vor der Ungewissheit „danach“ wurde alles schon genannt.
Antizipative Angst vor dem totalen Loslassen und dem radikalen Kontrollverlust könnte man noch nennen.
Und sowieso ist der Tod schon in der Vorstellung ein tiefe narzisstische Wunde. Der Tod vernichtet nicht nur den Körper, er löscht auch das Ich aus. Schwer erträglich, dass „Ich“ nicht mehr sein könnte.°

Dieser letzte Aspekt ist vielleicht derjenige am Tod und der Todesverleugnung, der für moderne Gesellschaften am relevantesten ist, denn Schmerzen sind heute meist palliativ beherrschbar und das Jenseits hat zu einem gewissen Teil seinen Schreckens verloren, auch wenn unbewusst auch in sehr säkularen Gesellschaften noch immer herumlungert.

° In Philip Roths „Der menschliche Makel“ baut der Protagonist seine Identität auf einem Lügengebäude auf. Er nimmt schließlich, obwohl er das durch die Wahrheit abwenden könnte, lieber seinen zuerst sozialen, dann physischen Tod in Kauf statt seine identitätsstiftende Lüge aufzugeben. Die narzisstische Verwundung erscheint schlimmer als der Tod.

Gruß
F.

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Beim Lesen von FBHs Beitrag fiel mir noch ein Argument ein, dass ich schon oft erlebte: im Leben entscheiden viele Menschen der westlichen Welt sehr frei über die Gestaltung und die Dauer. Freunde, Ehepartner, Beruf, Arbeitgeber. Da können wir selbst weitgehend bestimmen, wie lange und mit wem wir diese Verhältnisse eingehen.

Der Tod ist absolut, endgültig und für den Rest aller Zeiten. Hier findet alles sein ultimatives Ende. (Naja, Erbstreitigkeiten fangen hier erst richtig an. :wink: )

Und vor dieser unumgänglichen Absolutheit haben manche Menschen Angst. Da ist dann die letzte Party gefeiert, das letzte Bier oder Glas Wei getrunken, der letzte Spargel gegessen und der letzte Sonnenuntergang mit einer Zigarre genossen …

Grüße
Pierre

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„Noch“. :grin:

Hallo,
manche sehen den Tod am Ende des Lebens.
Andere sehen ein langes Leben, mit mehreren Toden und Geburten abwechselnd nacheinander. Nicht nur in manchen asiatischen Religionen. Auch europaeische Menschen mit Nahtod-Erfahrung, egal welchen Glaubens.
Sogar die kath Kirche spricht von Leben nach dem Tod, bietet leider zu wenig an konkreter Weiterbildung, obwohl sie in ihren endlosen jahrhundertealten Buechern einige Berichte haben duerften.
Buecher koennen die Nahtod-Erfahrungen rueberbringen mit Titeln wie
Leben nach dem Tod
Leben vor dem Leben
Auch Du lebst ewig.
Irgendwann haben die Leihbibliotheken wieder geoeffnet fuer kostenguenstiges Lesen

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Hallo,

kann man das vermeiden, indem man nicht dran glaubt?

Gruß,
Paran

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Hi,

zu dem bereits Geschriebenen, ich denke, je erfüllter ein Leben gelebt wurde, umso leichter fällt es loszulassen.

Ciao,
Romana

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