Hallo Judith
Es gibt verschiedene Formen von Angst, der Einfachheit halber wollen wir sie hier mal stark vereinfacht auf zweierlei beschränken:
- Die konkrete Angst
- Die ungewisse Angst
Die konkrete Angst ist, wenn Du z.B. einer direkten, gegenwärtigen Situation ausgesetzt bist. Wenn ein agressiver Mann mit erhobener Faust auf Dich zukommt, kannst Du direkt darauf reagieren, die Bedrohung ist erkennbar, eine mögliche Reaktion wäre wegzulaufen, um Hilfe zu rufen, den Angreifer wegzustossen…
Die ungewisse Angst dagegen ist nicht so einfach greifbar, es ist die Angst vor einer tatsächlichen (oder auch eingebildeten) Bedrohung in der Zukunft, vor etwas, das eintreten könnte…
Damit die ungewisse Angst entstehen kann, braucht sie vor allem zweierlei: Zeit und Gedanken!
Nicht der Tod selbst ist es also, der Dir zu schaffen macht, sondern Deine Gedanken die Du Dir darüber machst, denen Du Zeit widmest - und dem ganzen dann obendrauf noch ein Íchgefühl´verpasst.
Der Ausweg ist, die schweren ´Gedankengebäude´über eine ungewisse Zukunft aufzugeben und wieder anzufangen, im hier und jetzt zu leben.
Gedanken können nützlich sein, aber oft sind sie überflüssig.
Wenn Du einmal genau hinsiehst, wirst Du erkennen, dass die meisten Gedanken nichts weiter als ständige Wiederholungen sind über Geschehnisse aus der Vergangenheit oder Erwartungen an die Zukunft.
Jeder Gedanke tut so, als sei er sehr wichtig, und wenn Du Dich zu lange an ihn klammerst, hältst Du ihn irgendwann für wahr und bedeutsam.
Stattdessen ist es aber nur ein Hokuspokus unseres Verstandes, entstanden in den sumpfigen Gefilden unseres Gehirns.
Wenn die Gedanken über den Tod wiederkommen, betrachte sie einmal von aussen: da bist Du - da sind die Gedanken.
Wer ist es, der das erkennt?
Du bist es, denn Du bist nicht der Gedanke, sondern das BEWUSSTSEIN,
der RAUM in dem alles entsteht!
Also: gib die Identifikation mit dem Verstand auf, lass stattdessen das Leben im jetzt wieder zu, Du verlierst dabei nicht Dich selbst, der Verstand ist nämlich nur ein Werkzeug, nicht Deine Persönlichkeit.
Wann immer Gedanken gebraucht werden, sind sie auch vefügbar - Du musst nicht ständig über den Tod - oder irgend etwas nachgrübeln.
Angst vor dem Tod ist sowieso gänzlich überflüssig, denn Tod ist nicht das Gegenteil von Leben sondern das Gegenteil von Geburt.
Leben hat kein Gegenteil. Leben ist ewig.
(Aber das gehört schon nicht mehr in dieses Brett)
Herzliche Grüsse M.