Hallo,
mal abgesehen davon, dass diese Schilderung wieder eine Bestätigung für mich ist, dass solche „Schnelltests“ nicht unbedingt das Mittel der Wahl sind, vor allem dann nicht, wenn dann nachher so „salopp“ damit umgegangen wird…
Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser bei deinem Vater hängen gebliebene Hinweis tatsächlich einer war, der auf beginnende Demenz hindeutet, wenn das ein Arzt so gemacht hätte ohne weitere Infos, dann gehörte er ordentlich verhauen…
Was du tun kannst? Sue hat schon etwas geschrieben. Es wäre ratsam, das ganze seriös abklären zu lassen. Allerdings möchte ich die Dringlichkeit relativieren: Wie gesagt sehe ich nicht per se aus diesem Schnelltest eine Notwendigkeit, der Arzt scheint ja nichts direkt gesagt zu haben. Auch die Vergesslichkeit einer 90jährigen Mutter ist kein Indikator. Denn Demenzielle Krankheiten haben weit mehr Symptome, als nur vergesslich zu sein. Dennoch wäre es zur Beruhigung aller im Zweifel sinnvoll, dass jetzt noch einmal vernünftig checken zu lassen.
Dann gibt es noch allgemeine Tipps zur Vorbeugung: Sich geistig allgemein Fithalten hilft. Knobelaufgaben, debattieren, was auch immer dein Vater mag, nur nicht nur passiv, sondern die Gehirnzellen aktiv fordern…
Außerdem ist hilfreich, wenn er sich feste Rituale angewöhnt. Damit kann man sehr viel erreichen, in Bezug auf möglichst lange selbst bestimmt agieren. Sollte tatsächlich das Gedächtnis arg schlapp machen, dann bleiben Rituale rund um die alltäglichen Dinge am meisten hängen, so an sie länger gemacht hat. Trainiert man sich bspw. ein, nach dem Aufstehen Körperpflege, Anziehen, Essen in bestimmte Reihenfolge immer zu machen, dann bleibt das als „sicheres Gerüst“. Menschen, die da „kreativer“ (chaotischer
) sind, sind oft früher nicht mehr in der Lage, alleine klar zu kommen. Das ist Vorbeugung und muss früh genug angefangen werden. (Mein Vater bspw. hat das freiwillig nach der Rente gemacht, weil er von seiner Oma her auf das Thema angespitzt war)
Was er wohl auch braucht, ist einen positiven Gegenpool, damit er sich nicht bekloppt macht. Du kannst ihn unterstützen, aber letztlich wird er das selbst tun müssen.
LG Petra