Angst vorm Tod

Liebes Forum

habe eine Frage an die etwas
„Aelteren“ unter Euch. Ist es wahr, dass sich die Einstellung zum Ableben mit dem Alter aendert? Meine Mutter sagte mir das. Nun bin ich zwar noch nicht in ihrem damiligen Alter, aber krebskrank. Ich vermag keine Aenderung an meiner Denkweiseweise festzustellen. Ist wirklich moeglich, dass man ueber das Ableben mit 70 oder 80 Jahren anders denkt als mit 52?
Bin fuer alle Antwortrn dankbar
nfG
Sibylle

Hi Sibille,
das ist durchaus möglich aber keinesfalls die Regel.Jeder hat doch eine eigene Einstellung zum Leben. Manche sind mit 20 schon lebensmüde, andere geben mit 80 nochmal richtig Gas wie Adenauer, Joh. Heesters usw. Nun bist Du krebskrank. Ich habe mir schon zuweilen ausgemalt wie ich in solcher Lage reagieren würde, kann es mir aber nicht vorstellen. Ich (64)denke schon seit Jahren über den Tod nach weil mich das Thema sehr interessiert und dieses Ereignis unabwendbar ist und auch bei einem Gesunden jeden Moment passieren kann.Trotzdem oder gerade deswegen lebe ich fröhlich vor mich hin.Ich weiß nicht worin deine momentane Denkweise besteht, es kann aber gut sein das sie sich in Zukunft nicht ändert. Jedenfalls solltest du dich nicht fürchten, denn der Tod ist nur eine Zustandsänderung Deiner Existenz, die auch „danach“ andauert.Ich habe mich von dieser Tatsache persönlich überzeugen können.Wie ich das gemacht habe paßt aber nicht in dieses Schreiben.
Herzlichst
Horst

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Hallo Horst,

das sie sich in Zukunft nicht ändert. Jedenfalls solltest du
dich nicht fürchten, denn der Tod ist nur eine
Zustandsänderung Deiner Existenz, die auch „danach“
andauert.Ich habe mich von dieser Tatsache persönlich
überzeugen können.Wie ich das gemacht habe paßt aber nicht in
dieses Schreiben.

Warum passt das nicht zu diesem Schreiben ?

Darf das die restliche Leserschaft nicht wissen ??

Mfg.
BelRia

Liebe Sibylle,

Ist es wahr, dass sich die Einstellung
zum Ableben mit dem Alter aendert? Meine Mutter sagte mir das.
Nun bin ich zwar noch nicht in ihrem damiligen Alter, aber
krebskrank.

ich glaube, dass darin der Unterschied zwischen der Haltung Deiner Mutter und Deiner Haltung herkommt. Deine Mutter sprach vermutlich von einem „natürlichen“ Tod, Deine Erkrankung mit 52 ist dagegen schon etwas „gewaltsam“.

Ich vermag keine Aenderung an meiner Denkweiseweise festzustellen.

Ich bin ein Jahr älter als Du und kann für mich feststellen: Mit dem Gedanken daran, in etwa dem gleichen Alter wie meine Eltern zu sterben (Mitte bis Ende 70, beide schnell und ohne größere Krankheiten vorher) kann ich gut leben, auch wenn mich die ganze Familie bekniet, dass das doch nicht als Maßstab genommen werden könne, weil durchschnittliche Lebenserwartung steigt usw. Ich sehe das aus der Genomforschung etwas anders, und vor allem: Ich würde wirklich gerne auf Lebensjahre in Betreuung oder gar im Krankenhaus verzichten.

Aber wenn ich jetzt wirklich an einer tödlichen Krankheit leiden würde, und wenn diese Krankheit auch eine Pfelgebedürftigkeit gegen Ende meines Lebens erwarten ließe, dann würde mich mit Sicherheit meine Gelassenheit verlassen.

Vielleicht kannst Du ja in Deiner Umgebung Kontakt zu einer Krebskranken-Selbsthilfegruppe aufnehmen. Wer selber in dieser Lebenssituation steckt, kann Dir sicher besser raten als Gesunde.

Alles Gute, trotzdem Kopf hoch,

Karin

Hallo Horst,

das sie sich in Zukunft nicht ändert. Jedenfalls solltest du
dich nicht fürchten, denn der Tod ist nur eine
Zustandsänderung Deiner Existenz, die auch „danach“
andauert.Ich habe mich von dieser Tatsache persönlich
überzeugen können.Wie ich das gemacht habe paßt aber nicht in
dieses Schreiben.

Warum passt das nicht zu diesem Schreiben ?

Hi Ria
ich schrieb dieses Schreiben,nicht also bitte genau lesen.

Darf das die restliche Leserschaft nicht wissen ??

Doch, darf sie,aber das Thema ist sehr umfangreich,und gehört nicht in diese Rubrik
greetinx
H.

Mfg.
BelRia

1 Like

Liebe Sibylle,
meine Einstelllung zum Tod (bzw. zur Angst davor) hat sich geändert, ja.

Ich habe in meinem Leben furchtbare Schmerzen kennengelernt. Ich hatte Krebs und bin - vielleicht - geheilt. War von Naturkatastophen betroffen und in Autounfällen mit vielen Toten verwickelt.

Ich habe dann ein paar Bücher gelesen, die mir verdeutlicht haben, daß wir aus Sternenstaub gemacht sind, und Teil eines Ganzen sowie dieses Ganze sind. Diese Ganzheit habe ich auch einmal erlebt.

Ich glaube, die Angst vor dem Tod verliert man durch leben.

Leben als Tätigkeitswort.

Wie ich mit 70 darüber denken werde, vor allem, was ich fühlen werde, weiß ich heute mit knapp 56 nicht.

Schöne Grüße,
Pipo

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Hallo Sibylle,

ich kann dir aus alterstechnischen Gründen nicht aus eigener Erfahrung berichten, arbeite jedoch viel mit Senioren und habe dort oft gehört oder mitbekommen, dass viele über 80 jährige der Meinung sind, genug erlebt, gesehen, gehört und mitgemacht zu haben, und deshalb den Tod als weniger bedrohlich empfinden als wir, auch wenn wir lebensbedrohlich erkranken.
Dies bezieht sich nicht nur auf pflegebedürftige ältere Mitbürger, sondern auch auf sehr fitte, wie z.B. meinen Vater, der mit 73 Jahren noch mehrmals im Jahr auf Reisen geht, Theater und Opernabonnements nutzt und auch sonst sehr rüstig ist.
Es scheint fast so, als ob man vielleicht nur eine gewisse Menge an Erfahrungen machen möchte, und irgenwann vielleicht „genug“ hat, auch wenn das Erlebte hauptsächlich positiv war. Zu diesem Zeitpunkt scheint dann der Tod als natürlicher Vorgang hingenommen zu werden, die Verlustängste die wir jüngeren haben scheinen zu schwinden.

Gruß
Iris

grüss dich,

ich bn nun nicht sicher ob du die angst vor dem tod oder vor dem sterben meinst - viele meinen letzteres, sagen aber ersteres.

aber in beiden fällen ist es so ich meine eher keine frage des alters.
erziehung - hier also auch auseinandersetzung oder verdrängung - sind die wesentlichen punkte so ich meine - oder sicher auch oft die angst dvor dann gerade allein zu sein - wobei es dann ja eher die angst vor den umständen wäre…

ich meine, die auseinandersetzung hilft einem - sei es was man sich selbst denkt, was passiert danach, sei es eben belesen z.b - dr. elisabeth kübler-ross - falls richtig geschrieben - hat hier ja viel getan und neue sichtweisen/herangehensweisen „aufgetan“ und einige bücher geschrieben. ich habe zwar selbst noch immer keines gelesen, aber einige lange dokumentationen um sie und ihre erkenntnisse und ihr wirken gelesen - das alles hat michsehr beeindruckt und so steht in meiner inneren liste mal ein buch von ihr zu lesen, denn das alles was ich da gesehen hat, hat mich sehr beeindruckt.

jedenfalls habe ich mit 41 nicht mehr angst vor dem tod als mit 12 - eher weniger - vieles hängt aber auch damit zusammen wir man das sterben und/oder den tod kennenlernt. in jungen jahren sind sehr viele menschen in meinem umfeld gestorben und das hat es mir sicher schwer gemacht, da der umgang daheim mit dem tode nicht gerade das war, was ich als ideal betrachten würde. und so habe ich mir über die jahre einen eigenen umgang erarbeitet und damit veränderte sich meine haltung und damit nat. auch meine ängste.
wobei es gut sein kann, das der tod anderer einen mehr mitnimmt als der eigene wenns denn soweit ist:wink:

bedrohlich ist für mich wenn denn nur der umstand - und deshalb halte ich dinge wie patientenverfügung und anderes für extrem wichtig.

LG
nina

Hi Sibylle,

denke Menschen haben von Haus aus unterschiedlich viel Angst vorm Tod oder / und Sterben, was es auch zusätzlich noch zu unterscheiden gilt. Doch größer scheint mir die viel seltener angeprochene Angst vorm Leben. :smile: Bzw. mir scheint, dass gerade die Menschen die das was sie gerne gelebt hätten und das was ihnen schmerzlich bewußt ist, sie mehr beim Sterben und Loslassen bekämpfen. Menschen die besser hinnehmen können, was sie hatten oder nicht hatten bzw. die gar ein für sich erfülltes Leben hatten, können meines Erachtens auch leichter loslassen. Es wird ja teils auch vom Todeskampf gesprochen.

Mag sein, dass bei Dir noch eine spezielle Aspektierung hinzu kommt, da Du an Krebs erkrankt bist. Ich weiß nun nicht, wie weit der Krebs Dir ein langes Leben verhindert oder wie Du mit ihm umgehst, ob es Heilung hier für Dich gibt. Vielleicht hilft Dir eine Seite die mal vor einer Weil in den Empfehlenswerten Seiten gepostet war: http://www.thomasschlesier.de/

Ausschlagegebend ist letztendlich nichit die Zeit die man auf Erden weilt, sondern das was man daraus macht. Und es ist keine Sekunde zu früh damit anzufangen und nie zu spät. So erlebte ich es auch bei meiner Oma, die sich am Ende ihres Lebens mit dem was sie falsch gemacht hatte, was sie nicht er-leben konnte, tränenreich ausgesöhnt hatte. Und im Tode fand ich sie schöner als am Ende ihrer Lebenszeit. Sie hatte Frieden mit sich und der Welt gemacht.

Ciao,
Romana

Hallo,
erstmal zu krebskrank.

Nach der Diagnose Krebs - Leben ist eine Alternative (Buchtitel)

Oft gibt es Heilungen von Krebs, zig Prozent, kommt ganz darauf an, was Du hast, wie Du kaempfst. Willst Du leben? Dann tu es, werde ehrgeizig. Informiere Dich ueber Krebsheilungen. Buecher, Erfahrungstreffen… Du koenntest aktiv werden, die Methoden der Krebsheilung verstehen lernen, BEV verstehen ( ww.oirf.com/ recinstr/ bev.gif), die Uebersaeuerung abstellen, lebendige Nahrung … Wenn Du schon krank bist und gesund werden willst, ist es dringend.
http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=…

Leben mit Krebs
Monika Kirschner und Jean Pütz (Hrsg.)
Neue Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit. Patienten und Ärzte berichten
Die Autorin erzählt in diesem Buch von ihren Begegnungen mit Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Sie befragte die Betroffenen, deren Freunde und Verwandte, Ärzte und Betreuer, wie sie mit der Krankheit umgegangen sind und nach den körperlichen und seelischen Belastungen während dieser Zeit. Es ist ein Buch, das Mut macht, das hilft, Resignation zu überwinden und das jedem Leser - ob betroffen oder nicht - die Augen öffnet für das, was Krebs jenseits aller Mythen und Verklärungen ist: eine Krankheit - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine Krankheit, die dank der modernen Medizin immer häufiger besiegt wird.

Und nun zum Sterben. Auch da kannst Du aufbauende Theorien finden.

Eine Theorie behauptet, wir leben, immer wieder, bekommen fuer jedes Erdenleben einen Koerper, damit wir darin Neues lernen koennen, und muessen den wieder verlassen, um weiterzuleben, um spaeter mehr zu lernen. Dazu gehoeren Buecher wie „Leben nach dem Tod“ wo einige Faelle beschrieben werden, „Auch Du lebst ewig“ (nacheinander in verschiedenen Koerpern) und „warum sind wir hier“ (zum Lernen, und wenn wir nichts Neues mehr lernen, dann gehen=sterben wir und kommen in einer uns nuetzlicheren Lernumgebung wieder). Das hat eine innere Logik, die man ablehnen oder akzeptieren kann. Es kann faszinieren und innerlich aufbauen. Eigentlich jedes Kapitel zu kurz aber alle Aspekte beleuchtet: Patrice van Eersel Sterben-der Weg in ein neues Leben.

Gruss Helmut

Hallo Helmut,

ich danke Dir und allen im Forum fuer die Beitraege. Moechte einiges dazu klarstellen. Gelte zwar noch als krebskrank (Brustkrebs), habe damit aber ueberhaupt kein Problem. Dieses belastet meine Familie viel mehr als mich. Aber dies waere ein anderes Thema. Meine Erkrankung war, glaube ich, der Grund, warum ich ueberhaupt ans Sterbern gedacht habe. Hatte meine Mutter mal gefragt, was es denn fuer ein Gefuehl sei, Todesanzeigen zu lesen von Leuten in ihrem Alter. Daraufhin kam dann ihre Bemerkung, dass man im Alter uebers Sterben anders denken wuerde.
Nochmals vielen Dank! Falls einer von Euch Fragen zu Chemo, Strahlen, Reha oder dergl. hat, darf er mich gerne anmailen.
Liebe Gruesse
Sibylle

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Hallo Sybille

  1. Ich denke die Denkweise richtet sich auch nach dem momentanen Befinden. Bin ich gesund, habe keine Gebrechen, stimmt einigermassen mein Umfeld so denke ich sicher anders als wenn ich mit einer lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert werde.

  2. Ich kann mir gut vorstellen dass ich mit 80 Jahren (Traumziel) anders als heute mit 54 Jahren denke. Wie oft empfinden wir als jüngere Menschen das Leben als eine (momentane) Last und im fortschreitenden Alter verbunden mit den natürlichen Altersbeschwerden, ergibt sich dann doch eine erweiterte (veränderte) Denkweise. Stelle mir vor dass die Rückschau - je älter man wird, auf die vergangenen Jahre das Denken entscheidend beeinflusst. Sehr wichtig ist sicher wie ich selber mit dem älterwerden umgehen kann, die Veränderungen akzeptieren.

Dir wünsche ich die Kraft die Krankheit zu akzeptieren, ihr aber keine Priorität (im Denken) zuzugestehen. Beachte sie nicht, mobilisiere deine eigenen Kräfte, lebe dein Leben wie bisher.

Vorausetzung dafür ist dass die notwendigen medizinischen Massnahmen (OP, Chemo)getroffen wurden.

Machs gut und liebe Grüsse,

Hubert

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