Angstörung und eigene Wohnung/selbstständig werden

Hallo, ich will schon seit vielen Jahren zuhause ausziehen. Ich bin mittlerweile 27. Allerdings leide ich schon seit meiner frühen Kindheit an depressionen und Angst und Panikattacken. Bin leicht paranoid und Hochsensible.

Problem ist, das ich nicht wirklich mit Geld umgehen kann ( habe angst es auszugeben ) und auch kein wirklichen Bezug dazu habe, richtige und falsche entscheidungen wahrzunehmen, bzw zu treffen. Ich hab eben angst, das ich an den falschen Vermieter und Nachbarn gerate. Oder das ich den einkauf nicht schaffe.

Gibt es hier Leute, die ähnlichen durchleben oder damit erfahrung haben?

LG

Hallo, Deine Frage kann eigentlich nur damit beantwortet werden, in dem Du Dich in therapeutische Behandlung begibst. Zwar aus völlig anderen Gründen begab ich mich auch in therapeutische Behandlung, dessen ich mich nicht geschämt habe. Sondern ich war froh diesen Schritt getan zu haben ! Im übrigen hast Du Recht ! Unsere komische Welt steckt auch voller Gefahrenklippen, die zu umschiffen immer schwieriger wird.

Liebe Grüße und ich wünsche Dir für die Zukunft viel Lebensmut !

Liebe Grüße

Hallo Manolli,
wie ich so lese, hast Du Angst eigene Entscheidungen zu treffen. Bezüglich Deiner Gesundheit müßtest Du ja eigentlich in psychologischer Behandlung sein, so dass Dir eigentlich von dieser Seite Hilfe zuteil werden müßte. Aber fest steht, irgendwann mußt Du Deine eigenen Entscheidungen treffen, mußt Du alleine leben, denn Deine Eltern sind nicht ewig da. Jeder Mensch trifft Entscheidungen und jeder trifft richtige und falsche und muß dann mit seiner Entscheidung leben und fertig werden. Falsche Nachbarn, Freunde, Kollegen…Du bist nirgendwo davor gefeit und mußt Dir Dein Urteil bilden, widerrufen und wiederum Entscheidungen treffen, mit wem Du kannst und mit wem nicht, und das geht das ganze Leben so, auch noch mit 60 oder 70.
Mit dem Geld einteilen ist eigentlich gar nicht so schwer (aus meiner Sicht). Du weißt, welches Einkommen Du im ungünstigsten Fall hast und damit mußt Du auskommen. Die Kosten die Du ständig begleichen mußt (Miete, Strom, GEZ, Telefon…usw.) mußt Du von Deinem Einkommen wegrechnen, dann noch eine Summe für eventuelle Medikamente, Reparaturen usw. zur Sicherheit der Rest ist für Dich (Lebensmittel, Kleidung) wenn Du was sparen willst möglichst monatlich gleich von Geldinstitut bei Eingang auf Sparkonto wegbuchen lassen. Betreffs Einkaufen guckst Du was Du brauchst, Zettel und nur mit Zettel einkaufen und nur was auf dem Zettel steht einkaufen.

Ich denke mal, Du brauchst auch Erfolgserlebnisse, um Dein Selbstbewußtsein aufzubauen, was machst Du beruflich und in Deiner Freizeit? Schaff Dir Erfolgserlebnisse und wenn sie noch so klein sind, stell Dir Ziele (die müssen natürlich auch erreichbar sein)und kämpfe um die Verwirklichung, stell Dir Aufgaben und bewältige sie.

Ich wünsch Dir alles Gute, geh Dein Leben mit allen Höhen und Tiefen an und ich denke, Du schaffst es.

Toi toi toi liebe Grüße von Horpel

Hallo Manolli,
leider kann ich Dir auf Deine Frage auch keine direkte Antwort geben, da ich kein Experte bin, sondern nur selbst an Depressionen und Angstattacken leide.

Angst vor falschen Entscheidungen hat jeder mehr oder weniger, aber wenn man es nicht ausprobiert, wird man es nie herausfinden. Wie das in Deinem Fall genau zu bewerten ist, kann ich natürlich nicht sagen, da ich Deine Situation nicht überblicken kann, aber es wäre doch auch schade, wenn Angst und/oder Paranoia Dich so stark ausbremsen, das Du die Möglichkeit verpasst, unter umständen wunderschöne Erfahrungen zu machen. Denn zu leben bedeutet Risiko, aber das Leben ist einfach zu kurz um lange auf jene Gelegenheit zu warten, die dann vielleicht nie kommt.

Aber um bei Schwierigen Entscheidungen eine Lösung zu finden, ist es für mich sehr hilfreich, mich auf meinen Atem zu konzentrieren und jeden Atemzug von 1 bis 10 durchzuzählen. So kann ich meine Gedanken etwas von Angst und Chaos befreien um wieder mehr Klarheit für meine Möglichkeiten zu entwickeln. Denn in Angst, Zweifeln und Traurigkeit, kreisen die Gedanken immer um die Probleme und kommen so zu keiner Lösung. Herrscht in meinem Kopf zuviel durcheinander und kann ich mich deshalb garnicht sammeln oder beruhigen, belasse ich es oftmals auch damit, mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, meinen körperlichen Gefühlszustand zu beobachten, mit dem Ziel, diesen nach und nach zur Ruhe kommen zu lassen aber ohne Zwang und Druck. Klappt es garnicht runterzukommen, dann hilft mir auch Sport oder ein langer Spaziergang, bei dem ich mich voll auf die Bewegungen meines Körpers konzentriere (Wie rollen die Füße ab, wie bewege ich die Schultern, wie locker oder angespannt sind die unterschiedlichen Teile meines Körpers) All das hilft mir, weil ich damit dieses Gedankenkarusell stoppen kann, das mein Geist erzeugt und das nichts mit meinem Selbst zu tun hat. All diese Techniken findest Du aber auch noch besser erläutert in Büchern über Meditationstechniken.

Ich schreibe hier nun aber eben nicht als Experte, ich bin einfach nur jemand, der auch mit seinen Problemen durch das Leben geht und versucht einfach das beste draus zu machen. Ich weiß nicht ob das nun alles verständlich war, aber vielleicht gibt es Dir ein paar Anregungen.

Herzliche Grüße und alles Gute wünscht
Leandra

neurotisch verstörte Menschen gibt es überall. Mein guter Tipp ist eine Therapie beim Doktor.

Hallo,
bitte entschuldige, daß ich mich erst jetzt melde.
Leider weiß ich nicht sehr viel über Dich, weshalb ich nicht sicher bin , ob Dir meine Ratschläge helfen könnten.
Bist du in Behandlung? Hast Du einen Therapteuten mit dem Du über dieses Problem reden kannst?
Wenn dem nicht so ist, würde ich mir als erstes diese Hilfe suchen.
Ansonsten, hast Du evtl, Familie bzw. jemandem dem Du
einigermaßen vertrauen kannst? Würde Dir da jemand im Alltag zur Seite stehn?
Vielleicht mit Dir eine Wohnung súchen( ich denke auch Gesunde fühlen sich sicherer wenn sie bei einer solchen Entscheidung unterstützung haben)
Ansonsten denke ich das es das wichtgste wäre,das du gute professionelle Hilfe bekommst.
Und wenn es gar nicht anders geht ( oder es für dich einfach nur leichter ist) du erst einmal in ein betreutes Wohnpojekt gehst.
Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen helfen.
Alle Gute wünsche ich Dir

Hallo,
wenn du so stark unter Angststörungen leidest, bist du sicher in medizinischer Behandlung. Du kannst deinen Arzt nach Unterstützungsmöglichkeiten fragen. Wenn du in einer Klinik warst, kannst du sicher den dort arbeitenden Sozialarbeiter fragen. Ich denke dabei an sozialpädagogisch betreutes Wohnen, entweder in einer WG oder in einer eigenen Wohnung je nach notwendiger Intensität der Hilfe. Leider kenne ich keine Einrichtung, die sich speziell auf Angstörungen konzentriert. Die Einrichtung sollte auch nicht allzuweit von deinen Eltern entfernt liegen, da du sicher deine Eltern besuchen möchtest. Vielleicht hilft eine Googlesuche nach therapeutischen Wohngemeinschaften in deiner Nähe. Ich wünsche dir alles Gute
Tatjana Lausch

Hallo,

hast Du schon mal vom sozialpsychiatrischen Dienst gehört? Den gibt es in fast jeder Stadt und wird meistens von Diakonie oder Caritas angeboten. Man muß aber keiner bestimmten Konfession angehören, um die Angebote in Anspruch nehmen zu können. Die bieten Beratungsgespräche an und auch ganz konkrete Hilfen für die Bewältigung des Alltags. Auch gibt es oft Tagesstätten speziell für Psychisch Erkrankte, wo Du dann eben auch Leute mit ganz ähnlichen Problemen kennenlernen kannst. Alle Angebote sind kostenlos.
Für mich ist das eine wichtige Anlaufstelle. Die haben auch oft betreute Wohngruppen, wo du den Übergang in die „Selbstständigkeit“ mit Hilfe bewältigen könntest.
Probiers einfach mal aus. Falls du noch konkrete Fragen dazu hast, nur zu…

Wünsche Dir alles Gute!!!
Petra

Hallo Manolli, hast du denn bisher in deinem Leben schon professionelle Hilfe gesucht und bekommen? Oder hast du es bis jetzt immer alleine versucht, mit allem fertig zu werden?

Ich hab das Gefühl, dass es gut wäre, wenn jemand dich eine Zeitlang begleitet. Es ist ziemlich viel auf einmal, was du dir vornimmst. Vielleicht schreckst du auch deshalb seit ein paar Jahren davor zurück, zuhause auszuziehen.

Oder, wie wäre es, wenn du dir das Ganze in kleinere Schritte einteilst und dann nach und nach die Schritte gehst? Beispiel: du verabredest mit deiner Mutter, dass du an bestimmten Tagen den Einkauf und das Kochen übernimmst. Ich vermute, das macht sie bis jetzt alles für dich?

Probier das vielleicht mal aus. Und / oder such dir professionelle Hilfe wegen deiner vielen Ängste, wenn du bis jetzt nicht in Behandlung bist.

LG und alles Gute.

Dazu kann ich nicht viel sagen, ein sehr schwieriges Thema - grundsätzlich sollte dem eine Psychotherapie zugrunde liegen, damit die Gründe für die Angststörung und Panik aufgedeckt werden können.

Alles Gute, C.Dirschowsky