Anhaltende Beschwerden im linken Knie nach OP unfallbedingt

Anfang Juni hatte ich einen Unfall, bei welchem ich vom Pferd umgestoßen wurde, blöd gestürzt bin dabei (auf das linke Knie) und mir eine waagerecht verlaufende gr. Platzwunde zuzog. Das wurde operativ versorgt, wobei der Schleimbeutel entfernt wurde (der, der auf der Kniescheibe sitzt) und viel Schmutzpartikel ausgespült wurden.
Ich habe insgesamt 3 Wochen lang eine Schiene getragen (ohne Möglichkeit, das Knie beugen zu können), damit die Naht zuwachsen kann.

Nun verhält es sich aber so, dass die Beschwerden Woche für Woche schlimmer werden.
Das heißt: stechende Schmerzen an der Knie-Innenseite und direkt unterhalb der Kniescheibe, ab und an ein Pulsieren auf dem Knie oder an der Kniescheibensehne, Kraftlosigkeit im Bein, wenig Gefühl im Knie – vor allem beim Steuern des Knies und beim Treppenlaufen, Taubheitsgefühl immer wieder oben auf dem Knie, Krämpfe im Knie und in der Wade, Beobachtung von Bluthochdruck (ob von Bedeutung, weiß ich nicht), ab und an unkontrolliertes Einknicken im Knie
Ein Bewegen ohne Gehhilfe ist nicht möglich genauso geht es nicht ohne Schmerzmittel (was ich schon über mehrere Tage probiert habe).
Es wurde bereits ein MRT gemacht, wo es lediglich heißt, dass die Patellasehne verdickt und entzündet ist und ein Bluterguss/Hämatom im subkutanen Fettgewebe da ist. Ich hab nun schon das zweite Rezept Physiotherapie hinter mir (d.h. insgesamt 20 Behandungen) mit Krankengymnastik und Lymphdrainage. Aber es wird nicht besser. Ich hab das Gefühl, dass es eher schlimmer wird.
Der Physiotherapeut kann keine Stabilisierung machen, weil nach jedem Versuch der Stabilisierung das Knie wieder anschwillt und die Schmerzen heftig werden.
Die Ärzte sind momentan der Meinung, dass man diagnostisch in der Bildgebung nichts mehr machen kann und sie sich nicht erklären können, woher meine Beschwerden kommen. Mehr als Physiotherapie könne man momentan nicht machen.

Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass irgendwas übersehen wurde oder man definitiv mehr machen kann. Vor allem weil alles über die Berufsgenossenschaft läuft.

Wer weiß was, was der Grund meiner Beschwerden sein kann? Was kann ich noch tun? Ist es möglich, dass sich ein Fremdkörper beim Unfall in der Kniescheibensehne verfangen hat und bei der OP übersehen wurde (zumal nicht jeder Fremdkörper beim Röntgen oder im MRT sichtbar sein muss)?

Vielen Dank für eure Ratschläge im Voraus!

Hallo,

…und mir eine waagerecht verlaufende gr. Platzwunde zuzog. Das
wurde operativ versorgt, wobei der Schleimbeutel entfernt
wurde (der, der auf der Kniescheibe sitzt)

auf der Kniescheibe sitzt kein Schleimbeutel…

und vie lSchmutzpartikel ausgespült wurden.
Ich habe insgesamt 3 Wochen lang eine Schiene getragen (ohne
Möglichkeit, das Knie beugen zu können), damit die Naht
zuwachsen kann.

Nicht dass ich deine Angabe bezweifle, aber eine dreiwöchige Gelenkruhigstellung wg. einer oberflächlichen Wunde und deren Heilung, ist etwas ungewöhnlich und eher unüblich…

Nun verhält es sich aber so, dass die Beschwerden Woche für
Woche schlimmer werden.

Deine nachfolgenden Angaben sind leider etwas diffus, weil:

…Kraftlosigkeit im Bein, wenig Gefühl im Knie – vor allem beim Steuern des Knies

was meinst du mit „Steuern“ des Knies, es gehorcht nicht deinem Willen?

und beim Treppenlaufen, Taubheitsgefühl immer wieder oben auf
dem Knie, Krämpfe im Knie

Krämpfe bedürfen Muskulatur. Im Kniegelenk hast du keine…

und in der Wade, Beobachtung von
Bluthochdruck (ob von Bedeutung, weiß ich nicht), ab und an
unkontrolliertes Einknicken im Knie

Der Bluthochdruck steht erst einmal nicht im Zusammenhang mit den…na ja, es klingt nach neurologischen Ausfällen!

Ein Bewegen ohne Gehhilfe ist nicht möglich…

Schmerzbedingt, oder wg. Kraftlosigkeit?

Es wurde bereits ein MRT gemacht, wo es lediglich heißt, dass
die Patellasehne verdickt und entzündet ist und ein
Bluterguss/Hämatom im subkutanen Fettgewebe da ist. Ich hab
nun schon das zweite Rezept Physiotherapie hinter mir (d.h.
insgesamt 20 Behandungen) mit Krankengymnastik und
Lymphdrainage. Aber es wird nicht besser. Ich hab das Gefühl,
dass es eher schlimmer wird.

Das Problem ist, dass eine Verletzung die noch nicht Übungsstabil ist durch eine dann zu frühe Mobilisation, nur noch mehr Probleme verursachen kann…!

Der Physiotherapeut kann keine Stabilisierung machen, weil
nach jedem Versuch der Stabilisierung das Knie wieder
anschwillt und die Schmerzen heftig werden.

Das meine ich damit.

Die Ärzte sind momentan der Meinung, dass man diagnostisch in
der Bildgebung nichts mehr machen kann

Bildgebende Verfahren zeigen viel, aber längst nicht alles.

und sie sich nicht erklären können, woher meine Beschwerden kommen. Mehr als
Physiotherapie könne man momentan nicht machen.

Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass irgendwas übersehen wurde
oder man definitiv mehr machen kann. Vor allem weil alles über
die Berufsgenossenschaft läuft.

Es ist so eine Sache mit dem Bauchgefühl… Sie kann berechtigt und richtig sein, muss aber nicht, sondern ist auch Grund und Ausdrucks für eine Unsicherheit, bzw. der Unerklärlichkeit. Und dass die Verletzung eine BG-Sache ist, dürfte für die Diagnostik und Therapie keine Rolle spielen.

Wer weiß was, was der Grund meiner Beschwerden sein kann?

Das kann hier leider niemand wirklich beurteilen! Deine Schilderungen öffnet nur Spekulationen Tür und Tor. Vlt. drückt irgendein Bluterguss auf irgend welche Nerven und verursacht deine Parästhesien (Taubheit, Gefühllosigkeit, Kraftlosigkeit) Vlt. ist sogar die Schiene Ursache für Druckstellen am Knie und für die geschilderte Symptomatik!? Schienen können schon mal gerne den Peroneus-Nerv (außen, seitlich am Knie) schädigen, würde aber Ausfälle der Motorik nicht ganz erklären. Außerdem schilderst du von Kniegelenksproblemen einerseits, und beschränkst die Verletzung (Patellasehne verdickt und entzündet, Bluterguss/Hämatom im subkutanen Fettgewebe) auf eine äußerliche, bzw. der Kniescheibe, andererseits.

Ist es möglich, dass sich ein Fremdkörper
beim Unfall in der Kniescheibensehne verfangen hat und bei der
OP übersehen wurde (zumal nicht jeder Fremdkörper beim Röntgen
oder im MRT sichtbar sein muss)?

Eigentlich nicht. Die Frage ist, welch strahlengängiges Material - also anderes als Dreck uns Steinchen - du „aufgesammelt“ haben solltest, zumal du ja von einer Wundtoilette (Schmutzpartikel ausgespült) berichtet hast. Diese würden dann auf bildgebenden Verfahren zu erkannt sein.

Vlt. solltest du auch einmal eine Prellung/Verletzung der Wirbelsäule ausschließen lassen.

Gruß
rolli

Hallo Rolli.

Doch, es gibt dort einen Schleimbeutel - direkt zwischen der Kniescheibe und der Haut. Der verhindert die Reibung direkt auf dem Knochen.
Ja, ich geb dir recht. Das mit der langen Gelenkruhigstellung war etwas ungewöhnlich. Hatte aber auch seine Gründe. Denn die Wunde ist quer verlaufen und nicht wie bei „normalen“ Platzwunden senkrecht. Somit sollte dadurch verhindert werden, dass bei einer Bewegung die Naht wieder aufreißt. Zumal die Wundheilung (rein von der Nahtstelle) sehr schlecht anfangs verlief.

Das Laufen ohne Gehhilfe ist primär wegen der heftigen Schmerzen (die mittlerweile fast so stark sind wie am Unfalltag) und sekundär wegen Kraft - und Gefühlslosigkeit.

Ja, meine Beschreibungen lassen leider viel Raum für Spekulationen, weil sie nicht eindeutig und nicht klassisch zu den bekannten Knieerkrankungen einzuordnen sind.

Ja, mit „Steuern des Knies“ meine ich, dass ich Knie und Unterschenkel nicht bewusst z.B. nach innen steuern kann. Da fehlt das Gefühl - ähnlich wie bei Taubheit.

Naja, es gibt schon Fremdkörper, die nicht direkt in einem Röntgenbild sichtbar sind. das kommt auf die Substanz des Fremdkörpers an.

Ich kann es nicht beurteilen, ob viell. irgendwo auch ein Nerv eingeklemmt ist. Auf jeden Fall finde ich es komisch, dass ich bei der Elektrotherapie (die ich nun verordnet bekommen habe) genau an der Stelle der Kniescheibensehne nicht mal ansatzweise etwas spüre. Da spüre ich den elektrischen Reizimpuls nur oberhalb des Knies und im großen Zeh.

Ich werd aber sicher nicht drum herum kommen, den Doc beim nächsten Kontroll-Termin richtig zu durchlöchern. Vielleicht macht ja auch eine Arthroskopie Sinn. Zumindest hab ich gelesen, dass man dabei manchmal mehr sehen kann als bei einem MRT.