Anlegen in Oel?

Hallo Experten,

Gestern kam schon wieder so eine intelligente Sendung am Fernsehen (Frontal 21), und in einem Beitrag wurde darauf hingewiesen, dass das Oel jetzt aber wirklich zur Neige geht und die Oelpreise schon in naher Zukunft rapide steigen werden. Die Zeiten des billigen Oels seien endgueltig vorbei. Die amerikanische Energiebehoerde gehe davon aus, dass bereits ab 2012 die Nachfrage nicht mehr gedeckt werden koenne.

Wenn dem so waere, muessten dann nicht bereits jetzt die Oelpreise rapide steigen, weil jeder versucht, sich billig einzudecken?

Waere es sinnvoll, sich gegen steigende Preise abzusichern, z.B. indem man darauf spekuliert?

Wenn ja, was ist eine sinnvolle Anlage (zusaetzliche Heizoeltanks, Terminkontrakte, Zertifikate)?

Beste Gruesse
Moise

Hallo Moise,

dazu gibt es für Privatanleger verschiedene Möglichkeiten:

  1. Zertifikate, die den Ă–lpreis (WTI oder Brent) abbilden

  2. Aktien von Ă–lunternehmen und Lieferanten von AusrĂĽstung

  3. Aktienfonds bestehend aus (2)

  4. Beteiligungsfonds in Förderrechten

Die direkteste Variante ist (4). Allerdings gibt es unter den vielen Angeboten kaum etwas Brauchbares und man braucht viel Hintergrundwissen um sich ein Urteil bilden zu können. Variante (2) hat auch hohe Einzelrisiken, siehe BP.

Mit etwas Erfahrung kann man zu (3) und (1) greifen, sollte sich aber eingehend damit beschäftigen.

Viele GrĂĽĂźe
Oliver H.

Tach,
Spekulation bleibt Spekulation. Die Prognosen basieren ja nun mal auf den Vergangenheitswerten, die man in die Zukunft fortschreibt.
Ja, wir befinden uns schon in einer Erdölkriese, und ja, Erdöl wird teurer.
Das heisst aber nicht, dass die Kurse morgen durch die Decke gehen.
Vielmehr wird es so sein, dass in Zukunft verstärkt nach Alternativen geforscht wird. Alternativen primär im Bezug auf die reine Verfeuerung des Rohstoffs. Von daher wäre auch denkbar, wenn auch kurzfristig unwahrscheinlich, dass sich die Schere zwischen Nachfrage und Angebot wieder schliesst.

Gruss

B

Hallo Moise,

Ă–l in Tanks horten, glaube ich, ist sehr neckisch.(Verteuert den Ă–lpreis durch den Faktor Lagerung bei absehbar sinkender Nachfrage.Klassicher Fall von SelbstĂĽberlistung. :smile:)
Auf den alten Rohstoff Öl spekulieren kann man selbstverständlich auch, ist aber sehr bemerkenswert. Warum aber nicht auf alternative Energien setzen?
Automanager z.B. sagen jetzt schon (ĂĽberall nachzulesen) dass es in etwa 10 Jahren mit dem Auto ,mit dem wir im Augenblick so angeben, absolut Essig sein wird.
Es sind doch schon alternative Antriebe beinahe serienreif, die anschließend die ehrwürdige mehr als hundert Jahre alte Technik ersetzen werden und umgehend ins Museum befördern.
Hausheizungen mit Ă–lfeuerung bauen doch jetzt schon nur noch die Ewiggestrigen ein oder die, denen das Geld sonst fĂĽrs Eigenheim nicht reichen wĂĽrde.
Und letzlich die Kunststoffherstellung - ach, längst gibt es Ersatz für das giftige Öl.

Und so weiter und so fort.

Ob man da „in Öl“ investieren sollte?
Vor Allem, wenn sogar schon die Saudis an anderen Einnahmequellen arbeiten und diese „Geldquellen“ schon in Bälde auch kräftig sprudeln werden, auch dank findiger europäischer Unternehmer die mit- und vorausgedacht haben und deshalb auch mitverdienen werden.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Es grĂĽĂźt dich der

Wader Hans

Hallo zusammen,

über die Substitution des Öls können wir Abend füllen diskutieren. Natürlich es es notwendig, hat aber seine Grenzen mindestens in der Batteriechemie (und aktueller Forschung dazu) und der Flächenkonkurrenz mit Nahrungsmitteln im Agrobereich.

Es hilft auch nicht über das giftige Zeug zu jammern, wohl aber über dessen zügellose Verschwendung als Brennstoff. Die nächsten Generationen werden uns fragen, wie man nur so blöd sein konnte, so einen wichtigen Rohstoff einfach nur zu verbrennen.

Trotzdem danke für die Anregung. Ergänzt sei also gesagt, dass auch Aktienfonds des erweiterten Energiesektors und neuer Technologien in Frage kommen. Dazu gehören insbesondere erneuerbare Energien, Energiespeicherung und -effizienzsteigerung.

Viele GrĂĽĂźe
Oliver H.

Hallo Moise,

Gestern kam schon wieder so eine intelligente Sendung am
Fernsehen (Frontal 21) …

Bei der Kapitalanlage ist es wichtig, dass man nicht auf alles hört, was irgendwelche Experten von sich geben. Besser ist es, sich selbst ein Urteil zu bilden.

… und in einem Beitrag wurde darauf
hingewiesen, dass das Oel jetzt aber wirklich zur Neige geht
und die Oelpreise schon in naher Zukunft rapide steigen

Ok, kann sein. Aber was ist denn „in naher Zukunft“? Wenn der Ölpreis sich vorher nochmal halbiert, bevor er steigt, wirst du nochmal ausgestoppt. So einfach ist das also alles nicht.

Wenn dem so waere, muessten dann nicht bereits jetzt die
Oelpreise rapide steigen, weil jeder versucht, sich billig
einzudecken?

Anscheinend versucht das noch nicht jeder. Aus welchem Grund auch immer.

Wenn ja, was ist eine sinnvolle Anlage (zusaetzliche
Heizoeltanks, Terminkontrakte, Zertifikate)?

  1. Was über den Rohstoffhandel lesen. Lies vor allem was zum Thema „Contango“ oder füttere google damit. Es geht um das Rollen von einem Terminkontrakt zum nächsten - und es ist mir jetzt zu kompliziert, das zu erklären, vor allem weil ich ja auch keinen Chart zeichnen kann. Du findest sicher eine sinnvolle Seite.

  2. Terminkontrakte sind nix für Anfänger.

  3. Zertifikate, ok. Du trägst bei Zertifikaten ein Emittentenrisiko, d.h. wenn die Bank pleite geht, bist du dein Geld los. Du solltest also nicht bei irgend einer kleinen Hinterhofklitsche kaufen, sondern bei einer Bank, der du vertraust. (Es kommt darauf an, wer der Emittent ist, nicht wo du das Zertifikat kaufst.)
    Außerdem gibt es bei Zertifikaten ein Währungsrisiko, weil Öl in Dollar notiert. Man kann das Risiko mit einem Quanto-Zertifikat ausschließen, aber das kostet Gebühren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube, es macht mehr Sinn, du legst das Geld ganz einfach am Aktienmarkt an, damit kannst du auch Gewinn machen, und so das teurer gewordene Benzin bezahlen. Wenn du in Öl anlegen willst, ist das selbstverständlich möglich, aber nicht ganz trivial.

Schöne Grüße

Petra

P.S. Wie wär’s mit BP-Aktien? Stehen gerade schön tief. Das ist keine Anlageempfehlung, sondern nur ein Denkanstoß.

P.S. Wie wär’s mit BP-Aktien? Stehen gerade schön tief. Das
ist keine Anlageempfehlung, sondern nur ein DenkanstoĂź.

Naja, die notierten schon mal deutlich tiefer.

1 Like

Ă–l und doch kein Ende
Hi,

ich behaupt Ă–l ist ein nachwachsender Rohstoff.

http://www.youtube.com/watch?v=lQKAcJu62Rs

Die anderen Teile der Reportage wirst du dann selber finden.

cu naseweis

Hi,

recht Günstig was die Kostenseite betrifft sind ETFs, ähnlich wie dieser hier http://www.finanzen.net/etf/iShares_DJ_STOXX_600_Oil…

cu naseweis

ich behaupt Ă–l ist ein nachwachsender Rohstoff.

Quatsch. Nuff said.

Wenn ja, was ist eine sinnvolle Anlage (zusaetzliche
Heizoeltanks, Terminkontrakte, Zertifikate)?

Der Witz am Erdöl ist, dass man es nicht länger als etwa ein Jahr lang lagern kann. Insofern wird ein direktes Investieren nicht funktionieren.