Hallo Dirk
vielleicht hilft Dir das weiter:
Ursprünglich wurde beim Herstellen eines Spiegels eine Glasscheibe mit so genanntem Spiegelamalgam beschichtet, also mit einer Legierung aus Quecksilber (77 Prozent) und Zinn (23 Prozent).
Dazu wurden auf das Glas dünne Zinnfolien gelegt, glattgestrichen und mit Quecksilber übergossen. Dann legte man ein Wolltuch darüber und ließ es, mit Eisengewichten beschwert, ungefähr einen Tag lang darauf liegen. Danach kippte man die Scheibe und ließ das überschüssige Quecksilber ablaufen.
Nun war eine glänzende Grenzfläche zwischen Glas und Spiegelamalgam entstanden.
Den ersten Versuch, Glas mit Hilfe einer Silberlösung zu beschichten (chemische Versilberung), unternahm im Jahre 1836 der deutsche Chemiker Justus von Liebig. Das Verfahren beruht auf der Reduktion von Silbersalz zu metallischem Silber.
Wenn man Spiegel nach diesem Prinzip herstellt, wird zunächst die Glasplatte auf die richtige Größe zurechtgeschnitten und alle Unebenheiten mit Polierrot abgeschmirgelt. Anschließend reinigt man das Glas sorgfältig und fügt eine reduzierende Lösung (z. B. Glucose, Fructose, Galactose) hinzu.
Dann wird die Glasplatte in eine gusseiserne Mulde gelegt, mit Filz bedeckt und mit Hilfe von Wasserdampf warm gehalten. Dabei lässt man eine mit Ammoniakwasser versetzte Silbernitratlösung durch den Filz sickern, wobei das Ganze etwa eine Stunde lang ruhig stehenbleibt.
Unterdessen vollzieht sich die Reduktion des Silbernitrats zu metallischem Silber. Das Silber bildet allmählich eine glänzende Schicht auf dem Glas.
Häufig folgt dieser Prozedur noch ein so genanntes Verkupfern. Die empfindlichen Metallschichten werden mit Speziallacken gegen Beschädigungen geschützt. Spiegel für spezielle Anwendungen erhält man durch Aufdampfen von Aluminiumdampf im Hochvakuum.
Gruß
Rainer
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