Posting richtig lesen !
Hallo Anette,
jetzt bin ich, nachdem ich alle postings gelesen habe, richtig
sauer: was hat denn ein Gefühl der Sicherheit (das GEFÜHL
derselben) mit…achje, es sollen wohl „Immigranten“ mit
Doppelemm sein…zu tun?
Lies doch das Ursprungsposting von „Susanne“ mal richt durch.Die schreibt da kein Wort von Immigranten. Es ist offensichtlich, dass sie lediglich durch die andere Diskussion auf ihre Frage gekommen ist, ohne jeglichen Bezug auf Personengruppen.
Gerade liest dies meine Tochter von 18 Jahren, langhaarig
blond, blauäugig, schlank und hübsch von Natur aus. Ihr
Kommentar: „Mir ist gerade in Hamburg noch nie was passiert,
immer sind andere Leute da, die einem helfen, wenn’s doch mal
brennt, ich fühl’ mich sicher, so sicher, wie’s nur geht.“
Das freut mich und so soll es auch sein. Wo käm man denn hin, wenn man sich durch die subjektive Bedrohung „allein“ einschüchtern ließe.
Generalisieren kann man dieses Sicherheitsgefühl aber nicht.
Ich würde gern „Mäusschen“ sein, wenn deine Tochter abends an der Reeperbahn alleine an einen Dönerstand geht, wo schon vier Araber in lustiger Runde beisammenstehen (kann man alternativ ersetzen durch vier Skinheads in Rostock, die sind sicher nicht besser). Wenn man sie da „ärgert“, holt sie dann die hilfsbereiten Leute von draußen rein, bis der Döner fertig ist ?
Abgesehen davon, dass mich das als ihre Mutter natürlich
beruhigt, komme ich nicht umhin, anzumerken, dass ich mich
auch in Gegenwart deutscher Mitfahrer unsicher gefühlt habe
bzw. mich sehr gut an außerordentlich höfliche, freundliche
und hilfsbereite ausländische Begleiter erinnern kann.
Wird keiner anzweifeln. Das traurige ist jedoch, dass doch reht häufig bestimmte kleine Gruppen in den Öffentlichen laut, aggresiv und dominant auftreten. Auch wenn dich das vielleicht nicht stört, weil du vielleicht Folklorefan bist, so hebt sich das Verhalten doch sehr deutlich von dem der übrigen Fahrgäste ab.
Richtig ist, dass sich doch noch sehr häufig Personen (ja, auch Ausländer) finden, die einen einzelnen Spinner von seinem Treiben abhalten, rauswerfen oder den Schaffner rufen.
Bei Auftreten von penetranten Gruppen hab ich das aber noch nicht erlebt. Nur gelesen .Und nicht gerade selten. Meist weil die zivilcouragierten Leute dann an- oder abgestochen wurden, ins Gleisbett geschubst oder ähnliches. Sogar in dem ach so sicheren München.Man kann auch keinem verübeln,wenn da einzelne verunsichert -ja, auch ängstlich reagieren, eben weil das potentielle Bedrohungsgefühl, das durch die eigene Straßenerfahrung oder Zeitungsmeldungen eines großen Teils der Bevölkerung entstanden sein mag, doch wohl nicht zu unterschätzen ist.
Einem Menschen von über 30 Jahren verlange ich, offenbar zu
Unrecht, eine tiefere geistige Durchdringung des Themas ab.
Von einem volljährigen Menschen jeder Altersklasse verlange ich,
die anders gelagerten Erfahrungen oder das subjektive Bedrohungsgefühl Dritter zu respektieren.
Gruß
rakete