Anonyme Hinweise (Anzeige?) an die Polizei

Ich möchte gerne der Polizei Hinweise über organisierte Kriminialität in grösserem Ausmaß geben.

Ich habe kein Problem bzgl. meiner Identität ggb. der Polizei. Ich möchte aber ungern, dass die Betroffenen Personenkreise durch eine einfache Einsicht über Ihren Rechtsanwalt sehen können, von wem diese Hinweise stammen. Auch versch. Hinweise selbst würden unweigerlich auf mich mit gewissen Insiderkenntnissen schliessen lassen.

Gibt es hierzu Möglichkeiten für mich bzw. für die Polizei?

Nochmal zum Verständnis: Ich habe kein Problem mit meiner Identität gegenüber der Polizei. Aber ich möchte möglichst vermeiden, dass die betroffenen Personen simpel herausfinden können, wer den Anstoss für etwaige Ermittlungen/Haftstraffen o.Ä. gegeben hat.
Ich bin nier nicht sonderlich versiert, aber von meiner Einschätzung muss vermutlich jedes Ding von den Ermittlungsbeamten protokolliert werden und ein RA der Betroffenen kann dann kurzerhand mal die komplette Akte einsehen …
Es geht hier nicht um einen kleinen Fahrraddiebstahl o.Ä.
Ein Formular über das man bei der Polizei anonyme Hinweise abgeben kann, habe ich zwar gefunden. Das würde für meine „Geschichte“ nicht reichen und auch aufgrund der Hinweise selbst, würde jedermann - insbesondere die Betroffenen - schnell erkennen, von wem diese stammen.
Wäre die Polizei bereits bei etwaigen Ermittlungen auf mich gestossen und hätte mich befragt, wäre das kein Problem, leider warte ich nun schon Jahre vergeblich.
Auch wenn das Ausmass relativ gross sein müsste, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob hier bereits ermittelt wird, da z.b. die Opfer meist wohl keine Anzeige machen, da diese selber ordnungswidrig handelten. Auch tritt man (die Kriminellen) meist immer wieder als „Neu“ in Erscheinung, so dass eine Verbindung zu finden stark erschwert ist.
Sofern wichtig, da möglicherweise länderabhängig: Bundesland ist B-W.

Hier kann ich nicht erkennen, dass irgendwo die Identität preis gegeben wird, insofern auch keine Rückverfolgung.
Auch wenn das von Dir gemeldete Delikt nicht genannt ist, einen Versuch ist es wert.

https://www.polizei-bw.de/Dienststellen/LKA/Seiten/bkms.aspx

Danke.
Das Formular habe ich bereits gefunden, daher war meine Hoffnung ursprünglich auch, dass (anonyme) Hinweise durchaus möglich sind.
Allerdings habe ich hier Bedenken:

  • die Hinweise würden dann direkt auf mich schliessen lassen. Ggb. der Polizei selbst ist das kein Problem für mich…
  • nach meiner erfahrung kann ein kripobeamter das ausmaß nicht unbedingt einschätzen und wird viele zusammehänge auch nicht auf anhieb verstehen, da er nicht in jedem bereich über fachwissen verfügen kann. ich hab hier auch nicht tolle stichhaltige beweise zu bieten, nur das aufzeigen der zusammenhängen mit diversen anhaltspunkten … die aufgaben der einzelnen und dass diese sich kennen. das reicht dann vielleicht für einen anfangsverdacht, ich bilde mir nicht ein, dass dann morgen losgefahren und verhaftet wird. ich gehe dann eher von sehr langem ermittlungen aus.

eine persönliche anfrage bei der polizei war leider eher ernüchternd (mittagspause/riesen verwaltungsakt …)

… dann ist doch sowieso egal ob anonym oder nicht…ich verstehe die Frae nicht

Nu genau. Die Frage ist doch dann eher, ob man anzeigt oder es bleiben läßt.

Gruß T

Ich würde hier ja quasi nur ein paar Puzzlestücke zusammensetzen mit dem Ziel, dass man weiss, wer die Beteiligten sind und Ansätze hat, wie das konstruiert ist. Das reicht freilich noch nicht zu einer Verurteilung, sondern hier sollte/könnte/müsste dann ermittelt werden.

Ein Ermittlungsbeamter hat vielleicht die Puzzleteile schon, aber weiss nicht, diese zusammenzufügen.

Hauptsählich möchte ich möglichst nicht, dass die Bande dann weiss, wer gepuzzlet hat.
Wenn ich aber einfach so kommen und sage, wie zu puzzeln ist, dann wird wohl der Beamte das fein niederschreiben wer da gekommen ist und was der gesagt hat… in die Akte legen… und diese Akte könnte dann vom RA angefordert werden.
Ich habe kein Problem mit meiner Identität gegenüber der Polizei… aber möchte ungern, dass die betreffenden Personen dann durch bloße Akteneinsicht herausfinden können, dass ich hier den Stein ins Rollen gebracht habe.
Ich kann nur Puzzlen, ich kann keine Beweise auf den Tisch legen… aber eben Hinweise wie&was zusammengehört.

Momentan ist es eher so: Selbst wenn ermittlet wird, dann kommen paar Kripobeamte und fragen freundlich nach. Bekommen dann zu hören: Oh, sowas! Das ist ein anderer, im Ausland wohl … dem kündige ich gleich. Hier haben sie alle Informationen… Die Beamten freuen sich, dass diese ein paar Infos bekommen, die sie schön in die Akte legen können. „Natürlich“ war es nicht der, den man gefragt hat… der hat ja eine ganz normale Firma. Die Polizei hat dann auch keinen Hinweis, dass diese einzelne Person dann mit noch ganz anderen zusammenhängt und eine Zusammenarbeit dieser dann bewirkt, dass man relativ einfach was durchziehen kann ohne dass einem so schnell jemand auf die Schliche kommt. Einzeln betrachtet mag auch das Zutun eines Einzelnen auch okay sein - solange man ihm nicht nachweisen kann, dass er Bescheid weiss/wusste, dass das organisiert ist …eben mit kriminellem Hintergrund.

Ein Kripobeamter könnte ggf. schon puzzeln… aber das ist relativ aufwendig, dazu bedarf es auch Phantasie… es ist international verstrickt. Man weiss ja: Ist ein Amtshilfeersuchen notwendig, federt das schon mal ziemlich viel ab. Die Motivation eines Kripobeamten ist vermutlich auch abweichend von der, wie man diese vom TV kennt.

Polizei ist für mich kein Problem, ich möchte nur nicht wirklich, dass die Bande weiss, wer zum Puzzeln angeregt hat. Würde die Polizei aber sowieso im Rahmen von Ermittlungen mal mich befragen, dann würde ich auch gerne puzzeln…dann wäre mir die Nummer mit der Identität nicht mehr ganz so wichtig. „Die kamen und haben mich gefragt, dann hab ich eben gesagt, wie das ist und wie ich die Sache einschätze“.

Pardon, dass ich scheinbar meine Intention hinter dieser Frage nicht besser rüberbringen kann.

Mal banal formuliert: Kann in einer solchen Akte dann auch drinstehen: „Es wurden Informationen bekanntgemacht, die zur Aufnahme von Ermittlungen führten. Die Quelle dieser Informationen ist vertraulich.“
Mein Puzzeln reicht allein nicht zu einer Verurteilung aus, daher bringe ich wohl auch nicht viel als Zeuge o.Ä.
Mit meiner Sichtweise des Puzzles findet man dann aber vielelicht überhaupt ein paar weitere Anhaltspunkte, die man ansonsten aber eher übergeht, weil man diese evtl. nur dem normalen Geschäftsbetrieb zuordnet… aber eben nicht, dass das ganze konstruiert und bestens organisiert ist. Wie eingangs erwähnt, das ist kein Fahrraddiebstahl sondern geht in Richtung organisierte Bandenkriminalität… acuh wenn die Personen nach aussen hin ganz brav, nett und normal wirken.

Hi @hahnemann1,

wenn die Sache tatsächlich so groß ist, dann würde ich mich an Deiner Stelle an eine große Zeitung (z.B. Süddeutsche Zeitung) oder eine Rundfunkanstalt wenden (z.B. SWR) und dem Fall einen Journalisten schildern, der gut in investigativem Journalismus ist. Das hat für Dich den Vorteil, dass es einen Informantenschutz gibt (Quelle muss nicht offenbart werden) und die Täter können nicht wissen, wieviel der Journalist selbst herausgefunden hat oder was ihm erzählt wurde.
Über die aufgedeckten Machenschaften wird dann natürlich auch früher oder später die Polizei informiert, allerdings ist dann die Presse die Informationsquelle - und nicht Du.

Ich kann Dir gerne entsprechende Journalisten bzw. Redaktionen nennen, an die Du Dich in so einem Fall wenden kannst. Ich arbeite selbst in drei solcher Redaktionen beim Bayerischen Rundfunk und kann die entsprechenden Kontakte vermitteln.

Schöne Grüße
Stefanie