Anordnung der Stühle beim Psychotherapeuten

Hallo,

also es ist schon etwas länger her das ich eine Psychotherapeutische behandlung hinter mir habe und gestern hatte ich eine kleine vorstellung für eine Putzstelle bei einer Psychotherapeutin und die Stühle standen genau so wie bei meiner ehemaligen Psychologin und auch in dem Zimmer Ihres Kolegen standen die Stühle im selben Winkel und abstand. Zum gespräch sollte ich mich doch allen ernstes auf den „Partientensessel“ setzen. Ich muss gestehen ich habe sie sehr verblufft angeschaut und musste ein bischen lachen doch als ich saß war mir das nicht ganz angenehm, denn ich war ja kein Partient sondern will doch nur putzen. ich depp habe mich aber auch nicht getraut zu sagen das ich das nicht so gut finde in der Situation zu sein.

Jetzt würde mich doch einfach mal interessieren was es sich mit dieser Stuhlanordnung auf sich hat.

Bei Google habe ich nichts vernünftiges gefunden.

MfG Julia

Moin!

also es ist schon etwas länger her das ich eine
Psychotherapeutische behandlung hinter mir habe und gestern
hatte ich eine kleine vorstellung für eine Putzstelle bei
einer Psychotherapeutin und die Stühle standen genau so wie
bei meiner ehemaligen Psychologin und auch in dem Zimmer Ihres
Kolegen standen die Stühle im selben Winkel und abstand. Zum
gespräch sollte ich mich doch allen ernstes auf den
„Partientensessel“ setzen. Ich muss gestehen ich habe sie sehr
verblufft angeschaut und musste ein bischen lachen doch als
ich saß war mir das nicht ganz angenehm, denn ich war ja kein
Partient sondern will doch nur putzen. ich depp habe mich aber
auch nicht getraut zu sagen das ich das nicht so gut finde in
der Situation zu sein.

Jetzt würde mich doch einfach mal interessieren was es sich
mit dieser Stuhlanordnung auf sich hat.

Wie genau waren die Stühle denn angeordnet?

Vielleicht ja einfach so, dass man sich vernünftig unterhalten kann? Das ist nämlich beim therapeutischen Gespräch genauso wichtig wie beim Vorstellungsgespräch!

Wenn du dich gleich als Patient/ Klient fühlst, muss das nicht an den Stühlen liegen.
Ich wäre auf solch einen Gedanken gar nicht gekommen - und ich hab schon bei mehreren Therapeuten in unterschiedlichen Anordnungen gesessen und habe nie irgendwoanders ein etwaiges Schema wiedererkannt.

bleib locker!

Gruß, Noi

Hallo Julia,

Jetzt würde mich doch einfach mal interessieren was es sich
mit dieser Stuhlanordnung auf sich hat.

Der Patient sollte nicht zwischen Therapeut und Tür sitzen, damit der
Therapeut einen freien Fluchtweg hat, falls der Patient durchdreht.

MfG Peter(TOO)

absurd

Der Patient sollte nicht zwischen Therapeut und Tür sitzen, damit der Therapeut einen freien Fluchtweg hat, falls der Patient durchdreht.

So ein absurder Kommentar - vermutlich als Witz gemeint - ist geeignet, das Bild von Therapeuten für potentielle Patienten zu vermiesen. Und umgekehrt: Ein Patient sollte sich nicht a priori vom Therapeuten als potentieller Ausraster und Gewalttäter angesehen fühlen.

Übrigens ist - wenn die Inneneinrichtung da überhaupt eine Option bietet - das Umgekehrte manchmal von Bedeutung: Für manche Angstpatienten ist es wichtig, daß ihr eigener Weg zum Ausgang frei ist.

MfG

dito

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Hallo Fragerwurm,

So ein absurder Kommentar - vermutlich als Witz gemeint - ist
geeignet, das Bild von Therapeuten für potentielle Patienten
zu vermiesen. Und umgekehrt: Ein Patient sollte sich nicht a
priori vom Therapeuten als potentieller Ausraster und
Gewalttäter angesehen fühlen.

Ist nicht absurd, sonder hier in Basel-Land einer Vorschrift der KPK (Kantonale Psychiatrische Klinik) und dem EPD (Externe Psychiatrische Dienste, das sind die Aussenstationen der KPK).

Wie es in anderen Kantonen geregelt ist, weiss ich nicht.

MfG Peter(TOO)

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Hallo,

„I think, this in an overinterpretation“, hätte ein ehemaliger Mitschüler von mir wohl gesagt.

Die grundsätzliche Anordnung des funktionalen Mobiliars folgt immer gewissen sachlichen Kriterien. Und nur weil die Situation eines Besuchers keine Behandlungssituation ist, erfordert dies doch keine andere Anordnung des Mobiliars. Und es dürfte auch reine Gewohnheit sein, dass der Hausherr „seinen“ Stuhl nutzt, den er eben immer nutzt, wenn er einem Besucher gegenüber sitzt.

Stell Dir eine sonstige x-beliebige Bürosituation vor. Du kommst da als derjenige rein, der ein klar professionelles Anliegen hat, und wirst mangels Besprechungsecke vor dem Schreibtisch Platz nehmen. Jetzt kommst Du zu einem ganz privaten Gespräch zu jemand ins Büro, und landest mangels Besprechungsecke wieder vor dem Schreibtisch. Jetzt mag Dich diese Situation ggf. an hässliche Gespräche mit einem früheren Chef erinnern, bei dem Du auch immer vor dem Schreibtisch gesessen hast, aber es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass hier irgendeine Absicht oder tatsächliche Vergleichbarkeit gegeben ist, nur weil die Anordnung der Sitzpositionen aus rein funktionalen Gründen der Büroeinrichtung identisch ist.

Oder mal aus dem eigenen Nähkästchen: Ich habe zu Studienzeiten viele Freiberufler und Behörden in IT-Dingen betreut. Da kam es immer wieder vor, dass man vor einem Termin noch etwas warten musste, und landete - einfach weil vorhanden und praktisch - eben im Wartezimmer neben Patienten (ich habe mich immer köstlich über die Blicke der wartenden Damen in einer Frauenarztpraxis amüsiert, gerade wenn ich da auch noch mit meinem Kollegen aufschlug), Mandaten, … und dann eben oft auch klassisch wie ein Patient, Mandant, … auf dem Besucherstuhl vor dem Schreibtisch. OK, den Behandlungsstuhl beim Gyn oder Zahnarzt hätte ich auch abgelehnt :wink:, aber das ist vielleicht dann ja doch auch eine etwas andere Hausnummer.

Also einfach nicht soviel über Dinge nachdenken hinter denen nichts besonderes steckt.

Gruß vom Wiz

Tach zusammen!

Mal ein Vorschlag zur Güte:

Ich glaube, man muss hier zwei Settings unterscheiden: Psychiatrie und ambulante Psychotherapie. Im ersten Falle sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen durchaus sinnvoll, da es hier durchaus aggressive, impulsive Pat. geben kann. Für die ambulante Praxis halte ich solche Maßnahmen jedoch für übertrieben (Und ich glaube, hier ist die Rede von einer ambulanten Praxis.).

Was die Anordnung der Stühle in der ambulanten Praxis betrifft hat sich die 45° Ausrichtung u.a. in der Verhaltenstherapie etabliert: Patient und Therapeut sitzen getrennt durch einen (kleinen) Tisch jeweils in einem 45° Winkel zueinander. Hierdurch entsteht keine zu konfrontative Sitzausrichtung wie es der Fall wäre, wenn sich beide direkt gegenüber säßen. Der Patient hat so die Möglichkeit z.B. über schambelastete Themen zu sprechen, ohne dem Therapeuten direkt ins Gesicht gucken zu müssen. Anderseits bleibt hierdurch der Gesprächscharakter der Therapeisitzung bestehen, den man bei größeren Winkeln (oder beim Liegen, wie es bei der Analyse üblich ist) zunehmend verlieren würde.

Im Zweifelsfalle hat sich der Therapeut also gar nichts bei dem Einstellungsgespräch gedacht, sondern Dich einfach nur empfangen, wie er/sie üblicherweise Menschen (hier eben in der Regel Patienten)zum Gespräch empfängt.

Allseits Grüße!
TAndrija

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