Anpassungserscheinungen von Parasiten an den Wirt

Hallo,

ich suche möglichst viele Informationen wie sich parasitäre Organismen an ihren jeweiligen Wirt angepasst haben.

Beispiel:
Bandwurm verfügt über kein eigenes Verdauungssystem, keine Augen usw. da er (als adultes Lebewesen) im Darm lebt und dies dort nicht benötigt.
Oder der geringelte Saugwurm, der in der Schnecke pulsiert um den Endwirt (Vogel) anzulocken.
etc.

Ich benötige die Info´s für ein Bio-Referat und habe bisher leider nur wenig brauchbares gefunden :frowning:

Über Tipps (Websites, Buchempfehlungen, persönliches Wissen etc.) bin ich sehr dankbar! :smile:

Viele Grüße,
D

ich suche möglichst viele Informationen wie sich parasitäre
Organismen an ihren jeweiligen Wirt angepasst haben.

Hallo,

die wichtigste Anpassung ist meiner Meinung nach, dass der Parasit nicht gleich den Wirt und damit sich selbst umbringt. Absolut tödliche Infektionen sind daher eher Irrläufer der Evolution, z.B. bei Übergang auf einen neuen Wirt, i.d.R. nimmt die Sterberate mit besserer Anpassung ab.

Gruss Reinhard

ich suche möglichst viele Informationen wie sich parasitäre
Organismen an ihren jeweiligen Wirt angepasst haben.

Hallo,

das Gebiet ist unendlich groß und vielseitig.

Aber hatte jemand gemeint, Parasiten würden den Wirt in etwa auch schonen, oder so ähnlich? Das wäre zu schön.
Dann gäbe es keinen Ileus (Darmverschluss) durch Ascariden (Peitschenwurm). Es gäbe keinen tödlichen Ausgang bei Malaria tropica (Plasmodium falciparum). HIV und Influenza wären dann ungefährlich, denn auch Viren leben parasitär intrazellulär.

Es gibt natürlich auch „bravere“ Parasiten, die nicht gleich das Schlimmste anstellen, manche infizieren uns auch mit ihren eigenen Parasiten, die man dan Hyperparasiten nennt (Ratte - Rattenfloh - Pesterreger Xenopsylla cheopis)(Menschenfloh - Fleckfieber durch Rickettsia prowazekii).

Vielleicht sind folgende Links etwas hilfreich.:

Sehr ergiebige Seite -
„Parasitismus“ Punkt 3 Anpassung von Parasiten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus

Oder hier:
Gallen: (z. B. Gallwespenarten) Unter „auch eine Abwehrreaktion“ geht es um gegenseitige Anpassungen:
http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/b…

Oder hier - Zitat:
Der Parasit ist meist hervorragend an den Wirt angepasst. Diese Anpassung hat sich im Laufe der Evolution vollzogen, in der auch der Wirt Veränderungen erfahren hat. In der Koevolution haben sich Parasit und Wirt gegenseitig beeinflusst.
Abwehrmechanismen des Wirtes: z. B. Gallenbildung bei Pflanzen, Antikörperbildung bei Tieren oder Menschen.
http://www.stiftikus.de/oekologi/parasit.doc
Durch Kontakt mit pathogenen Viren bildet der Mensch Antikörper. Da könnte man jetzt fragen, wie passen sich manche Viren an den Wirt an, damit sie die gebildeten Antikörper überlisten können? Ist ja auch bei HIV das Thema.

  • Durch die hohe Mutationsfrequenz mancher Viren.
  • z. B. die acht Gensegmente, die das Influenzavirus definieren, sind frei kombinierbar. Daher muss ein passender Impfstoff immer wieder neu entwickelt werden.

Viren sind intrazelluläre, selbst aber nichtzelluläre Parasiten in Zellen von Lebewesen. Viren enthalten das Programm zu ihrer Vermehrung und Ausbreitung, besitzen aber keinen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel der Wirtszelle angewiesen. Sie sind damit intrazelluläre Parasiten.

Hier geht es um parasitäre Pilze und ihre „Strategien“: http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d33/33c.htm

Die Epiphyten z. B. in trop. Regenwäldern sind auch interessant:
Nach oben hin nimmt der Bestand an hygrophytischen Pflanzen ab. Die Epiphyten stellen sich auf zunehmende Trockenheit und erhöhte Strahlungsintensität ein. http://www.biologie.uni-ulm.de/bio3/CostaRicaWeb/Sem…

Ich wünsche frohes Schaffen.

Gruß, Renate

[MOD]: Fullquote entfernt. Bitte achte auf Leserlichkeit: http://www.wer-weiss-was.de/content/netiquette.shtml (Satz 3 Pkt.7)

Parasit beeinflusst Verhalten
Hallo Droogie,

Da fällt mir sontan ein Fakt ein, der mich eine Zeit lang sehr fasziniert hat, und mit dem ich mich dann intensiver auseinander gesetzt habe. Parasiten (vor allem Endoparasiten, also diejenigen, die im Inneren des Körpers parasitieren) können zum Teil erwiesener Maßen auch das Verhalten des Wirtes entscheidend beeinflussen… insbesondere wenn sie in einem Zwischenwirt festsitzen und zum Endwirt gelangen wollen.
Eine schöne Übersicht an solchen Verhaltensbeeinflussungen gibt im folgenden Link, auch wenn die Quelle selbst nicht so aussagekräftig ist, aber es gibt einen schönen kurzen Einblick (ab „Mehr Hintergrundinfos über Parasiten“):
http://www.umweltmedizin-heute.info/index.php?option…

Auf diese faszinierende Fähigkeit der Parasiten bin ich zufällig gestoßen, als ich über Toxoplasmose (Toxoplasma gondii) beim Menschen laß… es gibt Studien und Hinweise, das befallene Menschen sehr viel risikofreudiger sind (Zb hat man Unfallstatistiken ausgewertet usw). Der Mensch ist nicht der Endwirt, sondern Katzenartige… der Parasit muss aus unserem Körper heraus und in den Endwirt gelangen…

Vielleicht ist dieses Detail ja auch interessant für dich ^^

Ansonsten gibt es natürlich teils ganz offensichtliche körperliche Anpassungen an den Wirtskörper… zB ist die längliche Form der Bandwürmer natürlich auch optimal um im Darm zu parasitieren. Oft gibt es bei diesen BAndwürmern Saugnäpfe und/oder Hakenkränze am Kopf die sich perfekt dazu eignen sich am gewünschten Ort zu verankern und nicht weggespült zu werden.
Flöhe haben eine abgeflachte Form, die die Entfernung aus dem Fell schwieriger machen. Oft haben Ektoparasiten die zumindest eine Zeit langvauf dem Wirt leben (also keine Mücken, die nur mal kurz dort schmausen) keine Flügel (mehr) (Kopflaus, Zecken, Flöhe)… diese würden die Gefahr erhöhen schnell wieder vom Wirt herunterweht zu werden.

Aber auch in ihren Lebenszyklus mussten sich Parasiten natürlich an den Wirt anpassen. Das größte Problem besteht darin, die Jungen in einen neuen Endwirt zu bringen. Daher sind viele der Eier recht überdauerungsfähig außerhalb eines Wirtes… Es gibt auch Parasiten, die längere Hungerperioden gut aushalten (Zecken zB).

ein nette Buch zum Thema,
ab Seite 18 kannst du zB in dem ebook nachlesen:
http://books.google.de/books?id=yPjEdCAylMIC&pg=PA13…

lieben Gruß
aj

Hallöchen!

Aber hatte jemand gemeint, Parasiten würden den Wirt in etwa
auch schonen, oder so ähnlich? Das wäre zu schön.
Dann gäbe es keinen Ileus (Darmverschluss) durch Ascariden
(Peitschenwurm). Es gäbe keinen tödlichen Ausgang bei Malaria
tropica (Plasmodium falciparum). HIV und Influenza wären dann
ungefährlich, denn auch Viren leben parasitär intrazellulär.

Ok, man muss die Unterscheidung machen zwischen den Wirten zum einen. Ein Parasit ist auf seinen Endwirt spezialisiert, und dieser wird in der Regel nicht getötet. Bei der Malaria fungiert der Mensch zB nur als Zwischenwirt, als End-/Zielwirt dienen dem krankheitsauslösendem Plasmodium Stechmücken. Zwischenwirte gehen nicht selten drauf … zB ist auch der Fuchsbandwurm für den Menschen tötlich.
Zum zweiten gibt es in der wissenschaftlichen Biologie auch eine kongrete Abgrenzung eines Parasiten (Wirt wird am Leben erhalten) von einem Parasitoiden (tötet den Wirt, zB viele Schlupfwespen). Natürlich kann es vorkommen, dass ein Parasit den Tod eines Wirtes begünstigt… gewollt ist das nicht, sondern dumm gelaufen ^^. In deinem Beispiel mit den Spulwürmen kann es zu Darmverschlüssen kommen, wenn zB zu viel erwachsene Tiere in dem Schleimhäuten verankert sind… das ist aber sicherlich nicht Sinn und Zweck des ganzen und eher die Ausnahme. Auch kann ein starker Ektoparasitenbefall eines bereits geschwächten Tieres dessen Tode beschleunigen, bzw es weiter schwächen und noch anfälliger machen usw… auch das ist aber nicht die Regel.
Viren an sich sind eh ein Sonderfall: hier ein netter Artikel dazu:
http://science.orf.at/science/ays/142147

lieben gruß
aj

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