Hi Fritz,
Hi! Guten Abend! Und servus!
Wieso denkst Du, dass sich die Bajuwaren hier von anderen Bundesländern unterscheiden, was soll der Hintergrund / mögen etwaige Hintergründe sein?
Es ist eine empirisch belegte Tatsache, dass in Bayern, was
die Tracht, den Dialekt, die Volksmusik und sonstige Bräuche
sehr viel höher geschätzt werden als in den anderen
Bundesländern; vielleicht mal von Fasnachts- und
Karnevalsbräuchen abgesehen.
Nun, gibt es nicht zu jeder Statistik eine Gegenstatistik? Konservativ, im Sinne von etwas bewahren, muss ja nicht per se schlecht sein. Dh. nicht, dass ich Deiner Aussage widersprechen mag, doch spricht man tatsächlich im Schwabenländle oder in Kölle oder in Dresden… weniger Dialekt? Wirklich?
Wieviele hamburger gehen als Hummelhummel um? Wieviele
Stuttgarter in Kniebundhosen und blauem Hend und schwarzer
Zipfelmütze, außer bei Volksfesten.
In München trägt jede x-te Frau ein Dirndl, jeder y-te Mann
eine Janker. Na, vielleicht sind es nur jede® z-te.
Die Frauen und Männer die ich in Tracht sehe, die sind fast alle nur auf Postkarten. Zu Zeiten des Oktoberfestes sieht man mehr in Trachten laufen. Doch witzigerweise, wenn ich da mal lausche, sind das meistens Terroristen, ehm, Touristen. Ich mag nicht behaupten, noch nie in München ein Dirndl gesehen zu haben, doch fast nie trifft es ziemlich gut. Sehr sehr sehr selten sehe ich einen Mann in Lederhos’n und dann teils auch - dafür oft - noch mit häßlichen Gamsbart.
Wann warst Du denn das letzte Mal in München? Nicht alle Münchner fressen Weißwürscht und saufen Bier, gleichwohl in Bayern das Bier als Grundnahrungsmittel zählt.
Doch ernsthaft: ich sehe wirklich nur sehr sehr sehr selten Tracht in München. Oder liegt das am Stadtviertel, an der Uhrzeit? Lass’ es mich wissen.
)
Klingt so als hättest Du Aversionen gegen die Bajuwaren bzw. würdest nicht viel von ihnen und ihren kognitiven Fähigkeiten halten bzw. sie für lernresistent oder wenigstens lernverzögert halten.
Diese ist eine durchaus nicht den Tatsachen entsprechende
Interpretation meiner Worte.
Gut, wie komme ich dann auf aggressiv… okay, lassen wir es stehen. Schwamm drüber. 
Ich stelle einfach fest, dass sich Bayern weniger drum
scheren, wenn man sie des Dialektes wegen sogleich erkennt.
Und? Muss man sich drum scheren?
Der Geburtsort oder Wohnort eines Menschen ist nur für Horoskope wichtig.
Zwar kann man teils von der Herkunft auf etwas schließen, doch weder Geburts- noch Wohnort machen einen Menschen schlechter oder besser. Weshalb sollte man sich also bitte um ein „Erkennen der Herkunft“ kümmern bzw. dies zu verbergen suchen?
>>>> Beiseite: Ich wurde in Hamburg aufgrund
meiner nicht zu unterdrückenden süddeutschen Sprachmelodie
generell als Bayer angesehen worden.
Das ist mir im Grunde lieber als mir Schwôba, dia wanns gôht
hochdeitsch schwätza wellat.
Es gibt so putzige Schwaben-Witze: Das Mobiltelefon und dessen Namensgebung stammt von den Schaben. Als der erste Schwabe ein Mobiltelefon sah, fragte er entsetzt: „Ha, hän di koi Schnur?“
Geschdern sind win in Schduddgard gwäsen; da send wir auf ber
Trottwa gelaufen ond dann benni nebanadabbt.
Des ko am Bayer noch a boa Mass Bier a passier’n. Und das schätzen die Hamburger als Bayrisch ein? Hmmm… Es erinnert mich an den Spruch, dass alles jenseits des Weißwurstäquators „Preißn“ bzw. „Saupreißn“ san.
Du kennst den Slogan unserer Landeswerbekampagne: Wir können
alles außer Hochdeutsch.
Doch was GENAU es bedeuten soll, weiß ich (noch) nicht: http://www.youtube.com/watch?v=yypPv24jyfE
Sah ich früher Sendungen von Ausländern moderiert, so musste ich teils bei falschem Wortgebrauch, falscher Grammatik, falschem Satzbau… teils schmunzeln. Es hatte was, auch wenn ich es nicht mit „Charme“ bezeichnen möchte, wie manche da z.B. bei dem Akzent einer Französin gerne tun.
Sehe bzw. höre ich heute Veranstaltungen bei denen ein Mensch moderiert, der der deutschen Sprache nicht ganz mächtig ist, und ich persönlich mag multikulti sehr, frage mich dann schon, ob es keinen deutschen bzw. „einwandfrei“ deutsch sprechenden Moderator gibt?
Mich hat das erst teils zu stören begonnen als die Gesprächsfetzen, die ich draußen vor der Türe mitbekam, immer mehr einem Kauderwelsch glichen. Teils entsetzt mich das was Jugendliche für einen degenerierten Sprachschatz teils heute haben. Gut, wenn es denn mal EINE Weltsprache geben sollte, die alle Menschen verstehen, dann sähe ich das wieder anders.
Der gilt meiner Ansicht nach noch mehr von den Bayern als von
den Baden-Württembergern, denn der typische Singklang des
Bairischen ist noch schwerer zu unterdrücken als der des
Baddischen oder Schwäbischen
Angeblich wäre der bayrische Dialekt am errrotischsten.
Ich befürchte, dass die Leute die das in einer Umfrage abstimmten, nur zuviele Sex in der Lederhos’n Filme im Kopf hatten.
Beispielsweise schaue ich mir teils auch gerne Sendungen im NDR an, weil ich das Plattdeutsch mag. Frustrierend finde ich, dass ich - je nach Sendung - nicht alles verstehe. Doch die Sprache gefällt mir auch.
Du wirst auch in den fürs ARD und ZDF produzierten bayrischen
Krimis hören, dass der Dialekt wiet weniger unterdrückt wird
als in Krimis aus anderen Regionen.
Du weißt ja „Freistaat Bayern“, vielleicht sollen die Dialekte auch gar nicht in Gänze unterdrückt werden. Denn wenn es hart auf hart käme, könnte man das Bayrische immer noch synchronisieren lassen.
))
In dem Konstanzer Tatorten setzt man regelmäßig
Laienschauspieler, die für das sprachliche Lokalkolorit sorgen
müssen.
Finde ich auch gut. Bei einer Rundreise in Ägypten erzählte der Guide Witze. Ich finde, auch darüber kann man etwas über die Menschen erfahren, ebenso wie über deren Dialekte und vielem mehr.
Das ist doch auch der Grund, warum die Amis so unglücklich
sind, dass die Deutschen so wenig ihren Vorstellungen von den
Deutschen entsprechen, weil sie die Bayern für typisch deutsch
halten.
Trifft diese Verallgemeinerung tatsächlich zu? Wieviele Amerikaner kennen überhaupt Deutschland geschweige denn Bayern? Eine Frau die Anfang der 90er in den Staaten war, wurde nicht nur gefragt, aus welchem Bundesstaat sie käme (das kenne ich auch aus Italien) sondern sie wurde auch gefragt, ob Hitler immer noch Außenminister in Deutschland wäre. Sind für solche Gedankengänge, um auch allgemein zu bleiben, viele Amerikaner nicht zu „superficial“?
Gruß Fritz
„Irgendwie und sowieso“ driftet es ab. Mir geht es ja um (un-)angemessene Grußformeln. Wieso kann ein „Hallo“ als unangebracht gesehen werden?!
Ciao,
Romana