Anschaffung eines Diesels

Liebe/-r Experte/-in,

spricht irgendetwas dagegen, sich auch als „Nicht-Sooo-Viel-Fahrer“ ein Diesel-PKW anzuschaffen?

Ich meine, der Sprit ist - relativ gesehen - billiger (als Benzin)
und kenne die anderen Faktoren (kontra) nicht, die evtl. dagegen sprechen könnten. Ich fahre im Jahr ca. 12-15.000 km

Herzlichen Dank für Ihre Antwort !

Viele Grüße
Winfried Oder

Hallo ,
es spricht im Prinzip nicht dagegen eine Diesel zu fahren. Allerdings könnten die Kfz-Steuern den Vorteil beim Spritsparen wieder kompensieren.
Gruß

bei den heute verfügbaren Motoren würde ich bei Kleinfahrzeugen bis 70 PS einen `Benziner nehmen - Anschaffung billiger und Verbrauchsdifferenz nicht zwingend; anders bei stärkeren und schwereren Fahrzeugen - hier sind die Unterhaltskosten bei Diesel wesentlich geringer, zudem wird das höhere Drehmoment (Durchzug im unteren Drehzahlbereich) geschätzt. Teurere Fahrzeuge verfügen auch über eine Bessere Geräuschdämmung, die bei Dieselfahrzeugen wichtig ist.

spricht irgendetwas dagegen, sich auch als „Nicht-Sooo-Viel-Fahrer“ ein Diesel-PKW anzuschaffen?

Hallo Winni,
ich empfehle bei der Wahl Benzin/ Diesel nicht nur den "Vielfahrer-"Aspekt sondern weitere zu betrachten. Ich führe hier einige davon (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) auf:
KOSTEN: Bei vergleichbar (kW-mäßig) motorisierten Fahrzeugen ist die Dieselvariante meist in der Anschaffung teurer, die Kfz-Steuern sind höher; ggf. auch die Versicherung, die Wartungen z.T. kostenaufwendiger (z.B. Zahnriemenwechsel), der Diesel verbraucht eine geringere Kraftstoffmenge. Sollte es aber zu der von der EU geforderten Besteuerung nach dem Energiegehalt des Treibstoffes kommen, dann sind dem Dieselpreis noch mal locker 23 Cent pro Liter aufzuschlagen, der Kostenvorteil beim Tanken wäre dann dahin. Nach meinen Informationen kann die Einführungen dieser Besteuerung in Dtl. aber noch ´n paar Jahre dauern. Letztlich bleibt es ein Rechenexempel, dass für jedes Fzg neu erstellt werden muss. (Hinweis: z.B. führt der ADAC Untersuchungen über die Kostenlage bei Benzin/Diesel Pkw)

NUTZEIGENSCHAFTEN: Bei älteren Modellen ist speziell im Winter die Heizleistung geringer (es wird ewig nicht warm im Auto), auch sind ältere Diesel meist lauter (innen und außen!) als die vergleichbaren Benziner, aber bei gleicher kW-Leistung zieht der Diesel kraftvoller (weil bereits im unteren Drehzahlbereich hohes Drehmoment anliegt) an.
Viel hängt natürlich auch vom subjektiven Empfinden ab und davon, was ich will und was ich brauche.

Noch ein Tip für den Kauf älterer Diesel-Pkw: Die Aus- (oder auch Nach-) rüstung mit einem Partikelfilter ist sehr empfehlenswert. Der Steuervorteil ist zwar gering, doch in immer mehr Städte darf man ohne Grüne Plakette nicht mehr einfahren. Manche alten Diesel lassen sich aber gar nicht und manche nur mit hohem finanziellen Aufwand nachrüsten.
Bei einer Jahresfahrleistung von 12-15.000 km wird man aus meiner Erfahrung kaum kostengünstiger als mit einem vergleichbar motorisierten Benzin-Fzg fahren. Wer aber Spaß am DIESELN hat, warum nicht!
Gruß
Dein „Experte“

P.S.: Ich fahre seit 10 Jahren mit Freude Diesel… 40Tkm im Jahr…

Hallo Winfried,

die Auswahl des richtigen Fahrzeugs hängt von sehr vielen individuellen Faktoren ab, neben den Kosten spielen auch die eigenen Bedürfnisse und nicht zuletzt eine Portion Emotionen eine Rolle.

Persönlich gute Erfahrungen habe ich mit dem Portal www.fuel-pilot.de gemacht, hier gibt es einen Kostenrechner und auch einen Modellfinder, um seinem Wunschauto näher zu kommen.

Auf dieser Basis erkennt man auch sehr gut, was das zukünftige Fahrzeug an Unterhalt kosten wird, und auch ob und ab wann sich der Diesel lohnt.

Viel Erfolg bei der Suche!

O. Link