Anschluss und Funktionsweise 3 Phasenstromzähler

Hallo,

muss ein 3-Phasenstromzähler IMMER mit 3 Phasen (+ Nullleiter) angeschlossen, oder „reichen“ auch z.b. nur 2 Phasen.

Zum anderen würde mich die generelle Funktionsweise eines 3-Phasenstromzählers interessieren: Wenn in auf L1 oder L2 oder L3 eine Phase anlege, habe ich auf allen 3 (S1,S2+S3) Ausgängen des Zählers Strom. Ist das normal, oder sollte bei Spannung auf L1 nur auf S1 Spannung raus gehen?
Oder werden alle 3 Phasen vereint (Sternschaltung?)?

Viele Grüsse. :smile:

vereinfacht…
Der Drehstromzähler ist indirekt ein Motor, dessen Umdrehung vom Stromfluss abhängt. Also, jeder Außenleiter wird mit einer Spule induktiv auf den Läufer (Zählerscheibe).
Den Wirkspulen ist es egal ob der Strom sich im Sternpunkt aufhebt oder über einen anderen Leiter abfließt.

Jetzt könnte man noch über die Spannungsmessung was erzählen, und die Phasenverschiebung… aber das lassen ich jetzt mal.

Kennst du Wikipedia?
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstromz%C3%A4hler

Je nach Verschaltung der Spulen liegt natürlich auch Spannung an anderen Wicklungsenden/Klemmen. Strom liegt nicht an! Der fließt wenn ein Stromkreis geschlossen ist und ein Potentialunterschied (Spannung) vorliegt.
Aber wenn dort kein Strom fließt… wird auch der Läufer davon nicht beeinflusst. Ja, der Zähler arbeitet auch wenn nur in einem oder zwei Außenleitern Strom fließt.

Hallo Fagewurm,

Zum anderen würde mich die generelle Funktionsweise eines
3-Phasenstromzählers interessieren

Eigentlich ist das Ganze ein (anlog-)Rechner.

Dieser besteht aus 3 Blöcken welche jeweils die Spannung mit de Strom multiplizieren und diese 3 Produkte werden dann im Zähler summiert.

Die Produkt-Blöcke sind normalerweise so aufgebaut, dass nur der Wirkteil berechnet wird, dies ergab sich aus dem Aufbau des Ferraris-Zähles.
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstromz%C3%A4hler#Fe…
Bei 90° Phasenveschiebung zwischen Spannung und Strom ist das Produkt gleich Null.
Um die Blindleistung zu erfassen braucht man spezielle Blindstromzähler.

Moderne elektronische Zähler können Wirk- und Blindlistung gleicheitig berechnen, das ist ein Klacks für die Software.

MfG Peter(TOO)

Kann ich bestätigen denn wenn zwei Phasen ausfallen und über die eine die übrig bleibt Strom bezogen wird muss der Zähler laufen.

Nu klar… fließt ja über den Neutralleiter zurück.

Nu klar… fließt ja über den Neutralleiter zurück.

Kleiner Hinweis:
Der Strom im „Stromzähler“ wird nicht im Neutralleiter gemessen.
Damit ein Ferrariszähler korrekt arbeitet, kann der Anschluß „N“ am Zähler auch mit 1,5mm² angeschlossen werden und z.B. am Zählerklemmstein zusammengeführt werden.

Gruß
Holger

Hat doch keiner behauptet!

Es gibg nur darum, wenn nur Strom in einer Phase fließt und kein Drehstrom der sich nicht im Sternpunkt aufhebt muß er ja auch irgendwie „nach Hause“ kommen.

Hallo, habe eine Frage zum Neutralleiter Anschluss beim Zähler. Warum ist der Neutralleiter immer in 10mm²?
Welcher Strom kann hier fließen , wenn zb nur einzelne Phasen belastet sind?
Ist das bei den elektronischen Eltako Zählern auch so? Mein Elektriker hat den Unterzähler der Wärmepumpe (Eltako DSZ15D) mit einem Neutralleiter 1,5mm² angeschlossen. Auf der Zuleitung Wärmepumpe hängen noch andere Verbraucher die Einphasig sind. Ist der N 1,5 mm² ausreichend?
Vielen Dank schon mal.

Hi!

Das ist der Anschlussplan für den von dir genannten Zähler aus dessen Datenblatt:

grafik

Die (durchaus hohen) Ströme zu den Verbrauchern fließen durch den Zähler durch, aber alles, was von den Verbrauchern durch N „zurück“ fließt, fließt am Zähler vorbei. Dieser N-Leiter muss dick genug sein.
Der Zähler selbst benötigt den N, weil er die Spannungen zwischen N und L1…L3 messen muss, und auch, weil er für sich selbst ja ein kleines Netzteil eingebaut hat. Das heißt, über den N des Zählers fließt ein winzig kleiner Strom, da würden theoretisch auch unter 0,5mm² reichen. 1,5mm² dürfte aber so ziemlich das kleinste sein, was der Elektriker dabei hat, zumal die Anschlussklemme mechanisch auch ne gewisse Mindestdicke benötigt.

Es gibt andere Zähler, bei denen der N-Leiter wie die anderen Leiter durch den Zähler hindurch, und nicht dran vorbei geführt wird. Dann muss auch der N am Zähler entsprechend dick sein, weil der gesamte Strom da durch geht.

Nachtrag:

Wenn das alles ohmsche Verbraucher sind, dann fließt über N nie mehr als über jeden Außenleiter. Belastest du zwei Phasen mit 10A, fließt auch über N 10A. Es sind aber nicht alles ohmsche Verbraucher, da wird es kompliziert, und kann auch mal mehr werden. Im Extremfall hast du ne PV-Anlage, die auf einer Phase Strom einspeist, und dann fließt auf dem N plötzlich sehr viel mehr!

Und nun betrachten wir mal den Fehlerfall.

Wenn es durch einen Defekt im Zähler zu einem Kurzschluss (oder schlimmer noch: Zu einer heftigen Überlast) kommt, muss die Sicherung in L1 / L2 oder L3 auslösen, bevor der arme N brennt.
Tja, und deswegen wird der nicht nach dem Betriebsstrom (wenige mA) ausgelegt, sondern so, dass er zur Vorsicherung passt.

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Hallo, vielen Dank für die schnellen Antworten.

@x_Strom: Wenn der Zähler überlastet ist oder einen Kurzschluss hat, dann gehen die belasteten Adern ja durch einen Stromwandler. Und einmal wird die Spannung abgegriffen. Kann hier der N zum brennen anfangen? Dann müsste ja der S0 Bus auch in 10mm² angeschlossen werden? Könnte intern auch einen Kurzschluss abbekommen oder? Versicherung ist ein Hager SLS 50A.
Ist der SMA HM20 Zähler gleich wie der Eltako DSZ15D von der Funktionsweise aufgebaut?
Vielen Dank

Nichts ist unmöglich. Aber es wäre schon echt selten und mit viel Pech verbunden.

S0 Busse gaben Telefonanlagen. Du meinst die S0 Schnittstelle. Es wird einiger Aufwand betrieben, diese Signalleitungen so gut wie möglich von der Leistungselektronik zu trennen.

Der SMA Zähler wird intern höchstwahrscheinlich Shuntwiderstände zur Strommessung haben, das Gerät von Eltako wohl auch.
Der von SMA hat eine RS485 Schnittstelle, meines Wissens Modbus Protokoll.
Er ist somit in keinster Weise kompatibel zum Eltako.
50A SLS und PV-Anlage, da wurde also die Verdrahtung vom offiziellen Zähler von 10mm² auf 16mm² erhöht, hoffe ich.
10mm² darf bei Dauerlasten nämlich im Zählerfeld nur mit 35A abgesichert werden.

OK, ich verstehe das durchaus.

Allerdings, sollte da ein Fehlerstrom fließen, der nen dünnen N zum Glühen bringt, dürften die Leiterbahnen innen drin schon längst verdampft sein, bzw. auch dort sollten Sicherungskomponenten verbaut sein, um das zu verhindern.