Anspruch auf Haushaltshilfe nach OP im Alter?

Hallo! Meine Mutter (77) ist zur Zeit stationär im Krankenhaus, da sie am Rücken operiert wurde. Sie wird nächste Woche entlassen, wird aber erst mal nicht allein ihren Haushalt führen können. Mir ist es nicht möglich ihr zu helfen zum einen weil ich arbeiten muss und zum anderen 600 km entfernt wohne. Hat sie Anspruch auf eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse? Im Internet kann ich nichts finden…Und die Krankenkasse will ich erst fragen, wenn ich mich anderweitig schlau gemacht habe

Hallo Anne-Sue,

in § 38 des SGB V und den entsprechenden Kommentierungen müsste deine Frage beantwortet werden. Zudem lohnt auch ein Blick in den Leistungskatalog der jeweiligen GKV und evtl. vorhandener Zusatzversicherungen. Da ist die Spanne nicht selten sehr groß (weshalb ich gar nicht verstehe, warum u.a. die AOK so viele Mitglieder hat :wink:

Alles Gute und baldige Genesung für die Rekonvaleszentin!
sine

Hallo,

erkundige Dich mal im Krankenhaus nach dem Sozialdienst. Der ist dafür da, bei genau solchen Fragen weiterzuhelfen, auch bei der Antragstellung.

Viele Grüße und viel Erfolg - und der Mutter gute Besserung!

Jule

Guten Abend 
Ich kann nur für die Schweiz reden. Bei uns ganz klar hat ein/e Patient/in eine sogenannte SPITEX-Frau zu gut. Das heisst Frauen, die entweder den Haushalt besorgen, putzen, waschen, bügeln, kochen usw., oder (je nach Verordnung des Arztes) ist es Körperhygiene, d.h. duschen, salben, anziehen, Haare waschen, föhnen.
In speziellen Fällen, je nach Behinderung, hat ein Patient auch beide Hilfen zu gut.

Nach einer Rückenoperation hat ein Patient direkt (unbedingt vor dem Nachhausegehen) nach der Spitalentlassung noch eine REHA-Klinik (Rekonvaleszent-Klinik) zu gut. Der Klinikarzt entscheidet die Länge des Aufentahltes, so ca. 2 bis 4 Wochen.

Ob dir das in Deutschland hilft, bin ich mir nicht sicher.

Gruss - Heidi

Hallo Anne-Sue,

zunächst einmal wird die Antwort davon abhängen wie stark die Beeinträchtigung der  Mutter ist. Dazu wird ein Arzt entsprechend den Krankenbericht schreiben. Die Krankenkasse wird bei einer eindeutigen Indikation auch eine Haushaltshilfe bewilligen.
Auch die Tatsache, dass Sie allein durch die Entfernung nicht in der Lage sind, Ihre Mutter zu versorgen, spricht eindeutig für eine Haushaltshilfe.
Ich gehe davon aus, dass die KK das genauso sieht.
Alles Gute

Hallo
ich würde ganz einfach ohne große Umstände zu machen bei der Krankenkasse
einen Antrag auf Haushaltshilfe stellen.
Einfach dort anrufen und so tun als wäre dies selbstverständlich das die Leistung von denen zu erbringen ist.
Wenn man erst mal nur fragt wird ein Sachbearbeiter versuchen das Ganze herunterzureden.
Einfach denen klarmachen das es nicht anders geht.
Über gesetzliche Regelungen etc. bin ich nicht informiert und kann nur das vorangenannte
empfehlen.
Bei Ablehnender Haltung unbedingt den Vorgestzten verlangen !
Ganz wichtig !
Ich war 35 Jahre im öffentlichen Dienst tätig und weiß, das dann der „Druck“ erhöht wird und dann ggf. die Sache zum Erfolg führt.
Aber zuerst einmal richtig freundlich, aber selbstsicher die Hilfe anfordern.
Viele Grüße Wilbert

Hallo Anne-Sue,

der „Fall“ deiner Mutter ist, als würde ich soeben ein Déjà-vu erleben.
Mutter Jahrgang 1936, OP am Rücken, 2 Wirbel wurden gerichtet
Letzte Woche Montag wurde sie nach 7 Tagen Krankenhausaufenthalt samt Rollator und Greifzange nach Hause entlassen.
Von Mittwoch bis gestern war ich bei ihr, auch wir wohnen entfernt von einander (eine Tour 500km)
Das schreibe ich hier so explizit damit deine Mutter einen praxisnahen Fall präsentieren kann, falls ihre Krankenkasse eine Haushaltshilfe verweigert.

Meine Mutter läuft, seit sie zuhause ist ohne Gehhilfen, sie kann einkaufen gehen wenn sie jemand ins Geschäft fährt, ist auch sonst sehr beweglich.
Autofahren darf sie noch nicht.

Schon im Krankenhaus wurde die Krankenkasse über den Genesungsverlauf informiert.
Die KK, AOK hat meiner Mutter daraufhin eine Haushaltshilfe bewilligt.
10 Wochen lang, an 5 Tage pro Woche/2 Std/Tag
Sie kann diese Zeit auch splitten, das muß sie nur mit dem Hilfedienst absprechen.
Pro Tag zahlt sie einen Betrag von 5€ zu
Meine Mutter schreibt die Stunden auf und reicht sie dann bei der KK ein.

Mutter, versichert AOK Niedersachsen

Wenn du mehr wissen möchtest schreib mich an, ich helfe hier gern weiter

Liebe Grüße
seute