Anspruch auf Unterhalt

Liebe Experten!

Wie sieht eigentlich die rechtliche Situation in folgendem Fall aus:
Ehepaar, seit über 20 Jahren verheiratet, Zugewinngemeinschaft, er berufstätig, sie seit 20 Jahren Hausfrau, seit 14 Jahren Mutter.
Die Ehefrau hat kurz vor Weihnachten herausgefunden, dass er (zum wiederholten Male) fremdgegangen ist, kurz nach Weihnachten gab der Ehemann bekannt, dass er die Scheidung will.
Wie wird das jetzt mit den Finanzen geregelt?
Die Ehefrau kann nicht innerhalb von 2 Wochen einen neuen Job finden, wenn sie 20 Jahre Hausfrau war (und dem Ehemann dadurch seine Karriere ermöglicht hat).
Der Ehemann hat angekündigt, bis Ende dieser Woche das Konto aufzulösen (sie ist nicht Kontoinhaberin, sondern nur verfügungsberechtigt) und hat den TAN-Generator weggenommen.
Wovon soll die Frau jetzt leben?
Hat der Ehemann das Recht, das einfach so zu machen?
Einen Anwaltstermin hat die Frau leider erst Anfang nächster Woche.

Abgesehen davon sagt er, dass sie ja in Hartz-IV landen wird und er dann eh die Kinder bekommt.
Kann man einer Mutter die Kinder wegnehmen, nur weil sie kein Geld hat?

Ich bin gerade sehr konsterniert, dass so etwas möglich sein soll. Er hat ein sehr gutes Einkommen (5200 € netto), weil er sich voll auf seine Karriere konzentrieren konnte, und jetzt will er seine Frau einfach gegen eine andere austauschen, ihr die Kinder wegnehmen und sie buchstäblich in die Gosse stoßen.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das rechtlich irgendwie abgedeckt ist, er behauptet allerdings, dass das genau so laufen wird.

Kann jemand etwas dazu sagen?

Was bin ich inzwischen froh, dass ich nie geheiratet habe…

Gruß, Diva

Ich bin keine Expertin, aber ich weiß, dass der gute Mann seiner Noch-Ehefrau auf jeden Fall Trennungsunterhalt zahlen muss. Er darf sie nicht aus der Wohnung werfen und er darf ihr nicht die Kinder wegnehmen. Derlei sind m.E. nur aus der Rache geborene wilde Drohungen.

Das Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht muss, wenn sich die ehemaligen Partner nicht einigen können, gerichtlich geklärt werden; je nach Alter der Kinder werden diese nach ihren Wünschen befragt. Alg-2-Bezug ist kein Grund, warum die Kinder nicht bei der Mutter bleiben können. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Kinder bei dem bislang überwiegend betreuenden Elternteil verbleiben, wenn sich die Eltern nicht auf ein Wechselmodell einigen können.

Sollte der Mann weiterhin Drohungen von sich geben, ihr Geld vorenthalten oder sich sonstwie daneben benehmen, sollte die Frau versuchen, dafür zu sorgen, dass dies vor Zeugen stattfindet.

Addendum: Zusätzlich zu der Sache mit den Zeugen wäre in einem solchen Fall auch ein tabellarisches Protokoll sinnvoll.

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Aah, mein persönlicher Downvoter hat sich wieder einmal unter einem neuen Nick angemeldet! :smile_cat:

Ja, der soll dann aber mal sagen, warum downvote, denn Deine Antwort ist klar und sinnvoll und ich wundere mich ehrlich gesagt, dass ausgerechnet jemand wie die UP da selber nicht von Anfang an klar und sicher ist. Ob das daran liegt, dass der Fall in ihrer Nähe statt findet und der Mann die Ehefrau so massiv und manipulativ vollgequatscht und bedroht hat, dass das Kreise zieht? Männer dieser Art sind Meister darin, Frauen "ein x für ein u " vorzumachen, so lange, wie es nötig ist, dass sie gründlich verwirrt sind.
Eigentlich unglaublich, diese Geschichte. Ich wünsche der Frau einen guten Anwalt und gute Freunde!

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DDD

Dass sich ein Mensch wie an Ars… verhält, hat mit Ehe oder nicht Ehe nichts zu tun. Der Typ wäre auch ein Ars…, wenn er nicht verheiratet wäre …

… und dass jemand keine Ahnung von seinen Rechten / Pflichten hat auch nicht - zumal es sich in den letzten 20 Jahren herumgesprochen haben sollte, dass es so etwas wie Unterhaltsansprüche für den Ex-Partner und die Kids gibt.

Mit einem fähigen Rechtsanwalt an ihrer Seite (einem der KEINEN Rosenkrieg beschwört, denn dabei gewinnt nur er - die anderen Beteiligten verlieren) muss sie sich null Sorgen machen. Also nichts wie los, einen Fachanwalt für Familienrecht suchen

Gruß H

Ja, sicher.
Nur möchte ich eben nicht mit solch einem A*** verheiratet sein. DAS meinte ich.
Und manchmal - wie eben in diesem Falle - entwickelt sich jemand eben auch erst zu einem richtigen A***, und/oder kehrt diese Seite bei der Trennung erst richtig heraus.
Meine Schwester ist mit ihm seit 30 Jahren zusammen, da gab es auch mal andere Zeiten.

Gruß, DDD

Wie soll das denn gehen? Das findet alles zuhause statt.
Vor anderen Leuten versucht er gerade, sich selbst einen Heiligenschein aufzusetzen und tut so, als ob er alles für seine Familie täte. Er hat den Kindern noch nichts gesagt, gibt nur mit seinem neuen Parfum bei ihnen an bevor er zu seiner Neuen geht und über Nacht wegbleibt. Oh Mann…

Spontane Ideen:

  • per Smartphone eine Vertrauensperson mithören lassen

  • dafür sorgen, dass eine Vertrauensperson anwesend ist, wenn er z.B. morgens von der „Neuen“ nach Hause kommt

  • ihn in Anwesenheit von Vertrauenspersonen um eine vorläufige Regelung der Finanzen bitten (zuvor eigenes Konto einrichten, Geld überweisen lassen)

  • ihn in Anwesenheit von Vertrauenspersonen auf zuvor getätigte Drohungen etc. ansprechen

Und wie gesagt: unbedingt ein Protokoll führen!

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Ist vielleicht verständlich, dass es schwierig ist, den Termin abzuwarten und Tee zu trinken. Deshalb hier schonmal diese Anfrage.