Hallo!
Woher kommt eigentlich das Wort antauchen? Ich finde das so ein eigenartiges Wort.
Wenn zB ein Kind auf der Schaukel sitzt, fragt es seine Mutter: ‚Tauchst du mich mal an?‘
Danke fuer Erklaerungen!
Bethje
Hallo!
Woher kommt eigentlich das Wort antauchen? Ich finde das so ein eigenartiges Wort.
Wenn zB ein Kind auf der Schaukel sitzt, fragt es seine Mutter: ‚Tauchst du mich mal an?‘
Danke fuer Erklaerungen!
Bethje
Hallo, Bethje!
„Dauch nia feist au!“ (Schieb, stoß, drück nur feste (an)!) sagte mein Großvater zu mir, wenn ich mit ihm und dem Handwagen unterwegs war, um altes Bauholz zu sammeln, das wir dann zersägten und zerhackten, weil es billiger war als das von der Gemeinde gekaufte Brennholz. Es kostete nämlich nichts.
Das Verb „tauchen“, das wir heute nur noch - fast nur noch - in der Bedeutung: „ganz unters Wasser gehen“ kennen, ist sprachlich verwandt mit tunken, tief, ducken, auch mit engl. duck = Ente, die ja bekanntlich oft den Kopf unters Wasser taucht, ferner mit dem lateinischen tingere = benetzen, befeuchten, eintunken. Am Ende gehört auch noch taufen in diese Verwandschaft und Teufe, Tümpel, tupfen.
„tauchen“ hat ja auch eine transitive Bedeutung. „Ich tauche ihn unters Wasser bis er ersoffen ist.“ um es mal brutal zu machen.
Es steckt also eine Grundbedeutung von „berühren, drücken“ in dem Verb.
Und von daher erschließt sich, die heute nur noch im Dialekt gebrauchte Bedeutung: anschieben, anstoßen, anschubsen
Eine tolle Wortfamilie, gell?
Beste Grüße Fritz
Tatsching!
Donald Duckdich mittem Schwänzchen inne Höh…
Nur mein noier Drucker taucht nix.
smEilige Grüße,
Manni
Wow Fritz!
Das war ja wieder treffend und ausfuehrlichst erklaert!
Vielen lieben Dank!
Bethje :o)
Hallo miteinander,
im Rheinischen sagt man ‚deuen‘ zu ‚drücken, schieben‘.
Gruß
A.B.
Hallo Fritz,
„tauchen“ hat ja auch eine transitive Bedeutung. „Ich tauche
ihn unters Wasser bis er ersoffen ist.“ um es mal brutal zu
machen.Es steckt also eine Grundbedeutung von „berühren, drücken“ in
dem Verb.
dann gehe ich recht in der Annahme, daß „tauchen“ mit dem englischen „to touch“ etymologisch verwandt ist? Fiel mir gerade so ein…
Mit freundlichem Gruß
Martin
dann gehe ich recht in der Annahme, daß „tauchen“ mit dem
englischen „to touch“ etymologisch verwandt ist?
Oh, Martin!
Da bin ich überfragt. Das zu belegen, fehlt mir das Handwerkszeug, aber wenn du Dildas Artikeltitel „Tatsching“ liest, so meint er damit wohl genau das.
Vielleicht hat er ein englischen Etymologiewörterbuch, das deine Meinung bestätigen kann.
Gruß Fritz
dann gehe ich recht in der Annahme, daß „tauchen“ mit dem
englischen „to touch“ etymologisch verwandt ist? Fiel mir
gerade so ein…
Hallo Martin,
beim „Googeln“ gefunden:
touch - 13c., from O.Fr. touchier „to touch, hit, knock,“ from V.L. *toccare „to knock, strike“ (as a bell), perhaps of imitative origin. Meaning „to get or borrow money“ first recorded 1760. The noun is c.1300, from O.Fr. touche „a touching.“ Touched „stirred emotionally“ is from 1340; touching „affecting the emotions“ is from 1601; touchy „too sensitive“ is from 1605. Touch and go is apparently from a tag-like game, first recorded 1655. Touch-me-not (1597) translates L. noli-me-tangere. Touchstone (1481) was black quartz, used for testing the quality of gold and silver alloys by the color of the streak made by rubbing them on it. Figurative sense is from 1533.
Gruß
Kreszenz
Tatschy, leg-long
Liebe Bethje, liebe Leute, lieber Fritz!
Tatsächlich fühlte ich mich durch deine sorgfältige Zusammenstellung echt nur inspiriert. Eigentlich fehlte bei dir nur noch dieser Bezug, fand ich, und wollte dich nur ergänzen. Natürlich sieht bzw hört nicht jeder das touching´ in meim
tatsching´.
Says T.J. Hoad: „English Etymology“: (touch)
"Rom. make a sound like toc´" (ital.:
toccare´, tocco´= Berührung, kleine Menge, Strich; "dare il ultimo tocco" = "letzte Hand anlegen"; aber aucxh:
tocco´ = töricht´ und
tocco´ = Stück, auch Barett; schließlich: „un bel tocco di ragazza“ = „ein prächtiges Mädchen“ und toccato´ = angeschlagen; nicht Torquato [Tasso] - der ist eher facklig) Also sogar
klopfen´. Touching ist somit nicht notwendig tender, manchmal auch taff (tough, sorry, like a cough, enough?). Taugen´ allerdings tut wirklich nix. Ist eher verwandt mit gr.:
tyche´ = Glück.; gotisch dugan´, nicht
tuhhan´ (tauchen). Aber vielleicht ist da doch ein (pragmatischer) Zusammenhang? A touchi(ng) „Beziehung“?
Fragt man sich natürlich wieder: wann/wie/wo ist das n in tangere reingerutscht? Sicherlich durch die Nase („nasal“, sorry). Wie bei lie leg-long.
Aber a n schließend fällt mir noch ducken´ ein (Donald, duck dich!), und sogar
(an)docken´. Weniger aber die Dogge´, oder? Grundlegend ist wohl der Stamm
da-´ (dare´ = Geben, logisch: "du da-un-ten", sieht man doch gleich!) Diese meine spaßig-lebendig gemeinte Seite ist selten hinderlich in der Sprachwissenschaftsgeschichte. Oder?! Und abschließend noch ein mathematischer Aspekt (oder zwei):
Tangente´ ist „angeklatscht“; „Tangens“ ist (am Einheitskreis) der Abschnitt der Tangente, während der Sinus (=Krümmung´,
Bucht´) der Abschnitt u n t e r dem Bogen ist. („arcussinus“ ist also eigentlich doppelgemoppelt, äh, falsch, denn grade der sinus.)
Pardon: der Sinus isscha grade, am Einheitskreis, bzw. ein Verhältnis, in „schlechten Kreisen“ (Dreiecken).
By theother way: „sinus“ heißt auf französisch auch „sinus“, obwohl es etymologisch mit sein´ verwandt ist. Besser: c´est parenté avec sein´
, le sinus´. Pas avec
son´. Rarement.
Machenwir lieber nen großen Bogen umme überweiten Puatrins!
Echt ne gelle Wortfamilie, toil
Allerdings, die Redewendung `antauchen´ kannte ich (als Nordlicht???) gar nicht.
Aber abtauchen willinu wieder.
Ich muß weck.
Ciao, moin, Manni