Anteil der Kosten für Werbung & Marketing im Verkaufspreis?

Hallo zusamen,

mich würde interessieren, wie hoch in etwa der durchschnittliche Anteil an Werbe-/Marketingkosten im VK-Preis eines beliebigen Konsumgutes liegt. Ich habe eine solche Information nicht gefunden, lediglich Beispiele zu einem Discounter T-Shirt, wo bis zu 25% Kostenanteil für die Markenwerbung angegeben wurden. Interessant wären also auch Daten, Statistiken oder Studien zu einzelnen Produktgruppen.

Mich würde einfach interessieren, was den durchschnittlichen Konsumenten der Werbeaufwand von Unternehmen im Schnitt kostet, z.B. auf Basis des sog. Warenkorbs der für die Berechnung des Verbraucherpreisindex angewendet wird.

Rückmeldungen mit „Quellangaben“ wären toll :wink:

Besten Dank im Voraus!

Das ist ein falscher Ansatz. Durch Werbung entstehen nicht nur Kosten für den Konsumenten, sondern auch Kostenvorteile. Denn durch Werbung kann ein höherer Absatz erzielt werden, der zu Skaleneffekten führt und damit die Abgabepreise des Produkts senkt. Wenn du also die Kostenbelastung messen möchtest, müsstest du den Preisvorteil gegenrechnen. Der Werbeaufwand finanziert außerdem andere Dienstleistungen und Produkte (Fernsehen, Radio, Internetangebote, Sportereignisse), die sonst kostenpflichtig währen.

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Ein

existiert bei den meisten Produkten nicht. Wenn man das eine Ding aus Preisgründen nicht kauft, kauft man halt das Ding der Konkurrenz. Die Konkurrenz bestimmt also den Preis, zu dem man etwas verkaufen kann, nicht die Werbung.

Vielen Dank! Das ist natürlich ein interessanter und völlig nachvollziehbarer Aspekt. Wenn ich aber nun gerne einen „Eindruck“ bekommen möchte, was wir als Konsumenten für die Nutzung all der vordergründig kostenlosen Dienste, z.B. Fernsehen, über versteckte Kosten durch Werbung tatsächlich bezahlen, welche Möglichkeiten hätte ich dann?

Hallo,

ich meine mich zu erinnern, dass vor einigen Jahren Danone relativ offen damit umging, dass aus dem Aktiva-Joghurt-Erlös 30% in die Werbung gingen. Für direkte Werbung wie im Fernsehen, aber auch dafür, im Supermarkt extra breit und hoch aufgestellt zu werden.

Grüße
Pierre

Ein Durchschnitt passt fuer manches dann nicht. Manch einer macht gar keine Werbung, kaum Messeauftritte, wenige Showrooms, hat daraus auch kaum Kosten, wie bsw Tesla.

Ja, das ist mir schon klar. Geht ja nicht um spezifische Artikel. Daher nannte ich ja auch den gemischten Warenkorb. Wenn ich also im Monat sagen wir einfach mal 1000€ für gemischte Waren ausgebe, wieviel davon fließt wohl im Schnitt in Werbung?

Aber ich merke schon, das ist wohl keine einfache Frage. Dennoch finde ich sie sehr interessant, und hatte gehofft, dass es vielleicht schon Studien darüber gibt. Denn wir lassen uns so schnell mit „kostenlosen“ Angeboten ködern, ohne zu wissen, was uns diese Angebote tatsächlich kosten. Würde ich noch weiter RTL schauen, gmx oder Youtube nutzen, wenn es werbefrei angeboten würde und ich 5, 10, 25, 50 (oder wie viel auch immer) Euro für die Nutzung zahlen müsste? Selbst bezahlte Dienste wie Netflix sind ja nicht perse werbefrei, denn in jeder Produktion steckt ja auch wieder ohne Ende Werbung drin und es werden Daten über meine Gewohnheiten gesammelt, die wiederum kommerziell genutzt werden können.

Hi,

wenn ein Artikel A im Angebot ist (Werbung!), wird oft der Preis reduziert. Die Konkurrenz mag immer noch Artikel B günstiger anbieten - aber wenn ich Artikel A bisher nicht gekauft habe, weil er zwar besser, aber zu teuer ist, kaufe ich ihn vielleicht im Angebot.

die Franzi

Hi,

Fernsehen ist nicht wirklich kostenlos - die GEZ verlangt Gebühren, das Gerät kostet, der Strom kostet, und die Privaten senden Werbung, verlangen aber kein Geld - also auch da zahlst du nichts, weder offen, noch versteckt.
Außerdem funktioniert Kalkulation nicht immer so, dass der Preis eines Artikels die Kosten enthält, die dieser Artikel verursacht, und umgekehrt werden nicht alle Kosten gleichmäßig verteilt, und auch nicht auf die Artikel, die sie verursachen.
Stichwort zum Selbergooglen wäre Handelskalkulation.

die Franzi

Hi,

als Ergänzung: mit dieser WErbeaktion wird nicht nur Activia beworen, sondern indirekt auch 'Danone selbst. Danone hat also gesteigerten Umsatz für alle Produkte, nicht nur für Activia, auch wenn die Kosten direkt mit Activia verbunden sind. Auch deswegen werden höchstwahrscheinlich die Werbekosten auf alle Artikel verteilt sein.

die Franzi

Hallo,

Das wird man so nie sagen können.
Nehmen wir Beispielsweise an, das Du ein neues Produkt UND eine neue Firma bist. Da werden diese Kosten höher sein als für einen neuen Adidas Schuh oder ein neues Samsung Smartphone.
Darüberhinaus gibt es ja zig Werbestrategien. Wenn Du z.B. irgendwelche MakUp Produkte an Influencer großzügig verteilst und die dann für Dich sozusagen die Werbung übernehmen ist das in der Bilanz eben ganz anders abrechenbar. Braucht man Bild, Ton, Video, Text, einmalig oder zyklisch, wie soll die Kampagne aussehen, welche Medien (Internet, Zeitschrift, Online Community, Banner/App Werbung, TV Spot, etc.) sollen betankt werden, etc.

von garnix bzw. „schicken wir dem Influencer zu alles andere läuft automatisch“ bis "Unsere Zielgruppe braucht ein Individuelles Konzept 4mal im Jahr incl. Aufwand für Fotoshoot, Videodreh, etc. weltweit mit entsprechenden Partnerschaften, Produktplacement in den xy kommenden Kinofilmen/Serien, etc.

Beispiel: Der Hersteller einer Fototasche aus Leder bestand am Anfang aus zwei Personen. Die haben eine Kickstarter Kampagne gemacht, dadurch die Produktion finanziert und wurden durch Mundpropaganda bekannt. zwei Jahre später machen die in Kooperation mit einem großen Berg- und Wanderrucksack Hersteller einen Fotorucksach. Das wird dann bei dem Rucksackhersteller ebenso wie bei dem (Foto)taschenhersteller beworden, verkauft sich natürlich gut aber die Werebkosten warend a GANZ anders als eben bei der ersten Ledertasche. Hier gibts dann eben auch Poster und Plakate in Sportgeschäften, etc. die der Partner dann eben erstellt. Auch Messebesuche sind hier Anfangs stark gewesen, mittlerweile wurde das auch abgebaut, weil man eben den Bekanntheitsgrad hat.
Du müsstest also schon zumindest einzelne Firmen nach den Parametern abfragen und das dann tabelarisch aufdröseln. Viel Spaß.

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Der Beitragsservice kostet auch Geld, wenn man überhaupt kein Empfangsgerät hat.
Von daher würde ich den Punkt streichen :wink:

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Interessant. Was ist denn da drin? Autos? Markenprodukte? Eigenmarken der Discounter? Medikamente?

Ganz sicher nicht.

Wikipedia -> „Warenkorb“, kann hier keinen Link posten

Warum nicht? Copy-Paste kaputt?

Anyway: das ist trotzdem so allgemein, dass man da nichts zum Anteil der Werbung sagen kann. Gar nichts.

Genau das sehe ich eben vollkommen anders. Wir zahlen zwar nicht direkt, aber es wandert doch unzweifelhaft Geld aus unserer Tasche über diffuse Wege an den (kostenlosen) Dienstanbieter. RTL hat genau so (vermutlich höhere) Kosten wie der WDR, holt sich das Geld nur nicht über transparente Gebühren sondern über Werbeeinnahmen rein, die wir alle intransparent mitfinanzieren. Wer sonst, wenn nicht diejenigen, die das Programm konsumieren („sollen“!)? Für einen E-Mailanbieter oder was auch immer trifft das gleichermaßen zu.

Das Problem ist ja nur, dass vollkommen ungewiss ist, wer wie viel für was bezahlt. Nutze ich gar keine werbefinanzierten Dienste, dann bezahle ich aber doch unzweifelhaft für andere Nutzer von werbefinanzierten Diensten mit. Nutze ich viele werbefinanzierte Dienste, konsumiere aber wenig, lasse ich sie mir von den anderen Konsumenten bezahlen.

Und ja, ich habe verstanden, dass Preise durch Werbung und Absatzerhöhungen sinken, aber ob ich je nach Konsumgewohnheit wirklich schlecher oder besser stünde, das wäre eine weitere interessante Frage.

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