Anthrax-Angriff ?

Hi,

es ist sicherlich richtig, daß die „Schläfer“ durch die Bomben
der USA nicht beeindruckt werden.
Diese würden aber aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann
losschlagen, schließlich sind sie dafür ausgebildet und das
scheint ihr einziges Lebensziel zu sein. Der jetzige „krieg“
beschleunigt den Prozess nur etwas.

That´s the point. Und jedes Land, dass sich nun aktiv in
diesen, ja, die USA spricht es ja offen aus, Krieg
hineinziehen lässt, muss sich auf Gegenterror gefasst machen.

Ja, wie, hätten die „Schläfer“ immer nur in den USA losgeschlagen? In D geschlafen, in den USA agiert?

Muß man die Hintermänner, Geldgeber und Gastgeber dieser
Terroristen nicht ebenso verfolgen und bestrafen ?

Hintermänner sicher. Geldgeber wird schon schwierig, da ein
grosser Teil der Gelder sicher aus (legalen) Geschäften
stammen dürfte. Gastgeber? Auch Deutschland war „Gastgeber“
diverser Terroristen. CIA und SAS haben einen nicht
unerheblichen Anteil an der Ausbildung solcher Leute.

Ich meinte natürlich wissentlich Gastgeber von Terroristen.

Unterstützen nicht Teile der Bevölkerung Afghanistans, Iraks,
Pakistans, Irans, etc. die Taten der al Kaeda, Taliban & Co. ?

Die sie genauso für „richtig“ halten und unterstützen wie die
„westliche Welt“ das gerade mit den USA macht. Es gibt nun mal
mehr als eine mögliche Ansicht über Gut und Böse, ob uns das
passt oder nicht.

Sicherlich ist die Welt nicht schwarz und weiß, sonder es gibt alle Farbschattierungen dazwischen. Aber das ist wieder westliches Denken, oder? Für die Extremisten gibt es nur Sie und das „Böse“.

Politik ist aufgebaut auf Dialog.
Aber ohne zuhörwillige Gegenüber ist die Politik am Ende. Es
bedarf zur gewaltlosen Lösung immer das Zutun beider Gruppen,
denn dies wäre bereits der erste Schritt einer Zusammenarbeit
und Übereinkunft.

Völlig richtig. Nur, wer hat denn von Vorne herein jegliche
Verhandlungen ausgeschlossen? Wenn ich mich recht erinnere,
haben die Taliban mehrfach solche angeboten.

Es geht nicht darum, da man einen (bin)Ladendieb verhafen will;
Beweise wurden geliefert und dennoch erfolgte keine Auslieferung.

Hatten die Taliban nicht Zeit die Terroristen auszuliefern?

Das lässt sich nicht mit islamischem Recht und auch nicht mit
dem kulturellen Erbe in Einklang bringen. Wir, die BRD,
dürften das laut Grundgesetz Art. 16 auch nicht!

Ja, Bez. Deutscher. Ist bin Laden Afghane? sind seine Terroristen Afghanen? Lies mal den Artikel von Heinrich weiter unten.

Wurde dies nicht auf diplomatischem Wege versucht?

Nein, es wurde verlangt, gedroht und jetzt halt gebombt.

Naja, die Einschaltung Pakistans als Vermittler nenne ich schon den diplomatischen Weg.

Was hat es gebracht? Die Taliban haben aufgerüstet, die
Festungen verstärkt und den heiligen Krieg ausgerufen, PRIMA!

Verständlich, irgendwie, wenn einem unmissverständlich ein
Krieg angedroht wird, oder? Überleg mal, wie z. B. die USA
oder auch wir reagieren würden?

Ich bin mir sicher, daß die Bombardements gestoppt würden,
wenn die Terroristen ausgeliefert werden würden.

Wenn es in diesem Fall nur um die Terroristen gehen
würde, lägen die Angriffsziele sicher nicht in den
Stadtzentren von Kandahar und Kabul. Da hat bin Laden sicher
nicht seine Trainingscamps. Aufklärungssatelliten sind heute
gut genug, um Objekte von 2 Metern Grösse aufzuspüren. Man
weiss sicher ganz genau, wo was in Afghanistan ist. Hier
werden gezielt die Taliban angegriffen, um sie aus der
Regierung zu vertreiben. Selbst wenn sie jetzt bin Laden schön
verschnürt als Eilpaket direkt auf G.W. Bushs Schreibtisch
liefern würden, hätte das höchstwahrscheinlich keine
Auswirkungen. Ist doch komisch, dass man bereits im Vorfeld
alte Könige reaktiviert, obwohl man doch „das Land“ gar nicht
angreifen will?

Sind die Taliban nicht die Hintermänner, Gastgeber?

Warum tun die Taliban das nicht?

Weil es mit ihrem Glauben, ihrer Tradition, ihrer Kultur nicht
vereinbar ist.

Weil Ihre Macht dadurch gefährdet wäre?

Sie wollen keinen Frieden, sondern ihnen kommt der Krieg :anscheinend gerade recht, aus welchen Gründen auch immer.

Wohl nicht, sie dürften sich im Klaren sein, diesmal zu
verlieren. Warum sie ihn trotzdem führen, wird vieleicht mit
dem tiefen Glauben an kisma/kismet erklärbar. Das Schicksal
ist sowieso von Allah vorbestimmt und unabwendbar. Also kann
der islamische Kämpfer mit Todesverachtung auch in einen
scheinbar aussichtslosen Krieg gehen, denn er wird erst zu der
von Allah vorbestimmten Stunde sterben.

Wieso sind sie sich im klaren zu verlieren? Schließlich haben sie die UDSSR damals besiegt und außerdem haben sie Allah auf ihrer Seite.

Die einzigen, die auf die Zivilbevölkerung Rücksicht nimmt,
sind doch die westlichen Staaten.

Genau. Humanitäre Tomahawks. Ach ja, Reissäcke gibt´s auch
noch. Rücksicht würden die westlichen Staaten meiner Meinung
nach dann nehmen, wenn sie aufhören würden, anderen Staaten
„ihre“ Kultur nehmen und „unsere“ Kultur aufdrücken zu wollen.
Rücksicht hätte man genommen, wenn man ein durh endlose Kriege
und Bürgerkriege, Naturkatasrophen und schwierigste
landschaftliche Bedingungen zerstörtes, verarmtes,
ausgeblutetes Land ohne moralischen Zeigefinger aus
„christlicher Nächtenliebe“ Hilfen gewährt hätte. Menschen,
die Hoffnung haben, die sich und ihre Kultur ernstgenommen
fühlen, haben keinen Grund, sich zu radikalisieren und sind
bei weitem nicht so anfällig für Agitatoren. Dass die Taliban
auch in anderen Ländern viele Unterstützer haben, zeigt doch
nur, dass das westliche System für diese Menschen nicht die
richtige Antwort ist.

Aber ist die humanitäre Hilfe nicht vom Westen? Würden/Dürften die Taliban das akzeptieren (Shelter Now) ?
Die Taliban bzw. Extremisten wollen keine christliche Nächstenliebe.

Was tun denn die Taliban & Co. um ihre Bevölkerung zu schützen, nicht verhungern zu lassen? Schlafmohn anbauen?

Nunja, die Taliban haben dem Land eine Ordnung aufgezwungen.
Eine nach unserer Auffassung zwar brutale, unmenschliche
Ordnung, aber eben eine Ordnung. Immerhin mussten die Menschen
nicht mehr jeden Moment damit rechnen, zwischen die Fronten
zweier verfeindeter Mudjaheddin-Gruppen zu geraten.
Erstaunlicherweise hat Afghanistan sowas wie eine
Nahrungsmittelproduktion, die - noch erstaunlicher - während
der Taliban-Herrschaft sogar etwas angestiegen ist.

Hitler hatte für D auch eine (im Vergleich zu den Taliban bessere) Ordnung geschaffen, hätte man ihn auch an der Macht lassen sollen?

Immerhin mußten die Menschen damit rechnen jeden Moment gesteinigt zu werden, zu verhungern etc.
Terrorherrschaft beruht auf Angst, Unterdrückung und Gewalt. Die Ordnung die möglicherweise dadurch geschaffen wird, ist wohl mehr als fraglich und nicht von Dauer, denn dort werden ja selbst wieder Gegner/Extremisten geschaffen.
Die Nahrungsmittelproduktion ist leicht angestiegen? die Opiumproduktion hat sich angeblich vervierfacht !!!

Das soll jetzt nicht heissen, dass ich die Methoden der
Taliban oder schlimmer noch bin Ladens gut heisse. Gemeint
ist, dass wir ohne Verständnis für eine gewachsene Kultur, die
eben nicht der unseren entspricht und vor allem ohne Akzeptanz
dieser Kultur in dieser Angelegenheit nicht weiterkommen
können.

D’accord. Aber eine „Terrorkultur“ (gibt’s denn sowas ?) verdient kein Verständnis und keine Akzeptanz. Die afghanische/islamische Kultur hingegen jederzeit und ohne Frage.

Gruss
Feanor

Gruß zurück
Harry

Hi,

Ja, wie, hätten die „Schläfer“ immer nur in den USA
losgeschlagen? In D geschlafen, in den USA agiert?

Zumindest waren bislang nur US-Einrichtungen betroffen. Natürlich muss das nicht so bleiben, durch die momentane Haltung wird eine Ausweitung auf andere Länder aber provoziert.

Ich meinte natürlich wissentlich Gastgeber von Terroristen.

Ja, schon klar. War auch nicht ganz ernst gemeint.

Sicherlich ist die Welt nicht schwarz und weiß, sonder es gibt
alle Farbschattierungen dazwischen. Aber das ist wieder
westliches Denken, oder? Für die Extremisten gibt es nur Sie
und das „Böse“.

Leider gilt das wohl nicht nur für Extremisten. Jede Seite ist davon überzeugt, dass die eigene Weltanschauung die einzig seeligmachende ist. In einer der letzten P.M. stand dafür der Begriff „Ethnozentriker“. Fand ich gut.

Es geht nicht darum, da man einen (bin)Ladendieb verhafen
will; Beweise wurden geliefert und dennoch erfolgte keine
Auslieferung.

Es gibt auch keine rechtliche Grundlage dafür. Man könnte vieleicht noch durchsetzen, bin Laden in Afghanistan vor Gericht zu bringen (vieleicht auch noch in Den Haag). Selbst mit einem Auslieferungsabkommen (das mit Afghanistan sicher nicht existiert) sind nur Staatsangehörige der Nation gemeint, die eine Auslieferung verlangt. Bin Laden ist aber sicher kein Amerikaner.

Ja, Bez. Deutscher. Ist bin Laden Afghane? sind seine
Terroristen Afghanen? Lies mal den Artikel von Heinrich weiter
unten.

Dazu ist zu sagen, dass bin Laden bereits vor einigen Jahren von Saudi-Arabien ausgebürgert wurde. Welche Staatsangehörigkeit er jetzt hat, weiss keiner so genau. Hier tritt auch eine für uns schwer verständliche Mischung von Ehre und Gastrecht, die eben aus der islamischen Kultur und der wahrscheinlich noch viel älteren Kultur der Stämme kommt, zu Tage.

Naja, die Einschaltung Pakistans als Vermittler nenne ich
schon den diplomatischen Weg.

Wir sind uns aber schon darüber im Klaren, dass Pakistan bei der Errichtung des Taliban-Regimes eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat?

Sind die Taliban nicht die Hintermänner, Gastgeber?

Ja, sie sind die Gastgeber, besser die Asylgewährer. Und wenn, wie Rumsfeld (geiler Name für einen Verteidigungsminister :smile:) angekündigt hat, „morgen“ ein anderes Land bombardiert wird, was waren die dann? Auch Hintermänner, Gastgeber? Das einzige nach meiner Rechtsauffassung legitime Ziel ist die Ergreifung und Zur-Rechenschaftziehung der Verantwortlichen Terroristen. Die Veränderung des (uns nicht genehmen) politischen Systems in Afghanistan ist auf keinen Fall Sache des Westens.

Weil Ihre Macht dadurch gefährdet wäre?

Schick. Weiter oben hatten wir es bereits. Es mag auch andere Werte geben, die eben anderen Kulturen verteidigenswert erscheinen.

Wieso sind sie sich im klaren zu verlieren? Schließlich haben
sie die UDSSR damals besiegt und außerdem haben sie Allah auf
ihrer Seite.

Ja, aber diesmal keine USA mit Ausbildern und kräftigen Waffenlieferungen. Diesmal stehen sie allein auf weiter Flur. Die Leute sind zwar fanatisch (und ultrareligiös), aber nicht verblödet.

Aber ist die humanitäre Hilfe nicht vom Westen? Würden/Dürften
die Taliban das akzeptieren (Shelter Now) ?
Die Taliban bzw. Extremisten wollen keine christliche
Nächstenliebe.

Die humanitäre Hilfe des Westens wurde 1996 eingestellt. Die einzige Hilfe kam von Nicht-Regierungsorganisationen wie der UNO, und die besteht aus etwas mehr als nur dem „Westen“. Die Taliban haben das durchaus akzeptiert. Und, richtig, der Islam legt keinen Wert auf „christliche“ Nächstenliebe. Hilfe, Unterstützung, Akzeptanz reicht völlig. Ist es übrigens so völlig abwegig, dass sich Shelter Now, eine betont christliche, von der Kirche unterstützte Organisation, ein wenig im Näherbringen des Wortes Gottes geübt haben? Für was braucht man, um humanitäre Hilfe bei Flüchtlingen zu leisten, Kinderbibeln? In einem ultraislamistischen Land?

Hitler hatte für D auch eine (im Vergleich zu den Taliban
bessere) Ordnung geschaffen, hätte man ihn auch an der Macht
lassen sollen?

Tsk, tsk, kommen wir mit der Keule? Nun gut, hätte Hitler nicht irgendwann angefangen, andere Länder zu überfallen, wäre er höchstwahrscheinlich an der Macht geblieben, ja. Nicht zu vergessen, dass das ein Grossteil der damaligen Deutschen auch so wollte. Der Vergleich hinkt aber trotzdem gewaltig. Die Weimarer Republik war ein verhältnismässig stabiles System, wenn auch zum Schluss mit massiven wirtschaftlichen Problemen (und natürlich mit dem durch den Versailler Vertrag angeknacksten Ego). Afghanistan hatte bis 1996 schlappe 17 Jahre Krieg hinter sich. Kleiner Unterschied?

Immerhin mußten die Menschen damit rechnen jeden Moment
gesteinigt zu werden, zu verhungern etc.

Da wird gerade so getan, als ob die Taliban die Sharia erfunden hätten. Natürlich wurden die Bedingungen verschärft, nur lebte Afghanistan, so wie Saudi-Arabien, auch vorher schon nach islamischem Recht. Und verhungern müssen die Menschen, weil bei dem missglückten Versuch einer Angliederung an die Sowietunion die gesamte Infrastruktur, Industrie, Anbaufläche (und davon hat Afghanistan furchtbar wenig) zerbombt und vermient wurde.

Terrorherrschaft beruht auf Angst, Unterdrückung und Gewalt.
Die Ordnung die möglicherweise dadurch geschaffen wird, ist
wohl mehr als fraglich und nicht von Dauer, denn dort werden
ja selbst wieder Gegner/Extremisten geschaffen.

Ist sicher richtig. Nur, ist die Änderung des Systems dann nicht die Angelegenheit der tatsächlich Betroffenen?

Die Nahrungsmittelproduktion ist leicht angestiegen? die
Opiumproduktion hat sich angeblich vervierfacht !!!

Mag sein. Nur, aus einem anderen Blickwinkel heraus sichert der Opiumbauer (so wie der Koka-Bauer in Südamerika) sich und seiner Familie auch damit ein bischen Lebensunterhalt, oder?

D’accord. Aber eine „Terrorkultur“ (gibt’s denn sowas ?)
verdient kein Verständnis und keine Akzeptanz. Die
afghanische/islamische Kultur hingegen jederzeit und ohne
Frage.

Das ist schön. Nachdem wir einen einmal angefangenen Krieg nicht mehr stoppen können, bleibt uns eigentlich nur, dafür zu sorgen, dass Menschen überall auf der Welt in Würde und eben auch auf der Grundlage ihrer eigenen Kultur leben können. Damit wird dem Extremismus der Boden entzogen.

Gruss
Feanor

Ich meinte natürlich wissentlich Gastgeber von Terroristen.

Es dürfte schwierig sein dieses Wissen in jedem Fall nachzuweisen. Besonders in Bürgerkriegsregionen (zu denen ja auch Afghaniatan gehört) kann jede Seite behaupten daß sie von der Anwesenheit der Terroristen nichts weiß und daß die zur jeweils anderen Seite gehören. In den seltensten Fällen wird sich die Regierung im Zweifelsfall so eindeutig auf die Seite ihrer „Gäste“ stellen wie die Taliban.

Sicherlich ist die Welt nicht schwarz und weiß, sonder es gibt
alle Farbschattierungen dazwischen. Aber das ist wieder
westliches Denken, oder?

Ach wäre das schön wenn es so wäre. Aber leider sind gerade die Amerikaner unschlagbar im Schwarz-Weiß-Denken (zumindest offiziell).

Beweise wurden geliefert und dennoch erfolgte keine Auslieferung.

Selbst wenn den Taliban die Beweise genügt hätten bräuchten sie ObL nicht ausliefern weil sie keinen Auslieferungsvertrag mit den USA abgeschlossen haben. Nach internationalem Recht haben die Taliban sich also nichts zu Schulden kommen lassen.

Naja, die Einschaltung Pakistans als Vermittler nenne ich
schon den diplomatischen Weg.

Pakistan hat aus eigenem Antrieb vermittelt. Die USA hat nur ein Ultimatum gestellt, von dem die ganze Welt schon vorher wußte, daß die Taliban es niemals erfüllen werden. Die Bitte an ObL das Land zu verlassen und schließlich das Angebot ihn vor ein afghanisches Gricht zu stellen waren schon mehr als man erwarten durfte.

Weil Ihre Macht dadurch gefährdet wäre?

Aus genau diesem Grund können sie es sich nicht leisten ihre Prinzipien zu verraten. Die sind die Grundlage ihrer Macht.

Schließlich haben
sie die UDSSR damals besiegt und außerdem haben sie Allah auf
ihrer Seite.

Die Taliban haben die UdSSR nicht besiegt. Das war die jetzige Nordallianz.

Hallo Wolfgang,

Ja Ivo, zu diesem Ergebnis kann man kommen, wenn man die
Geschichtsbetrachtung erst zu so einem späten Zeitpunkt
beginnen läßt.

*freu* also nicht automatisch abwegig…

Will man das Engagement der Briten begreifen, hilft ein Blick
zurück bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Zum Verständnis
der Vorgänge im Raum zwischen Ägypten und Indien sollten es
mindestens die letzten 50 Jahre sein. Und da war das, was
abwechselnd Briten, Russen und Amerikaner lieferten, nackte
Interessenpolitik mit Waffenlieferungen an gerade passende
Lokalmachthaber, die dann Stellvertreterkriege führten. Öl um
jeden Preis, bei den Russen auch Gas, das war alles, was
kurzfristig interessierte. Leute, die heute bekämpft werden,
waren abwechselnd Kostgänger von Amerikanern und Russen. Auch
Bin Laden ist ein amerikanischer Zögling.

Das weiss ich ebenfalls… hatte in meinem Geschichte LK damals nicht ohne Grund 13 Punkte.
Die Frage die sich mir aber aufdrengt ist: Was nützt uns dieses Wissen hier?
Sicher ist, daß es ohne politische Lösungen niemals dauerhaft zu einem Frieden kommt und daher der Militärschlag ohne eine politische Lösung anschließend nicht das Ende des Terrorismus bedeutet.
Aber dies braucht lange Zeit… da gibt es außerdem noch Terroristen, die dann erst mal „arbeitslos“ würden und denen daher oftmals nichts daran liegt einen dauerhaften Frieden zu erreichen… siehe auch Teile der Hamas.
Richtig ist, dass es bei einer Politschen Lösung irgendwann in ferner Zukunft keinen zulauf mehr zu solchen Organisationen mehr geben sollte… aber das braucht viel Zeit und daher kann es das nicht alleine sein.
wir brauchen -leider- auch Maßnahmen gegen bestehende Terroristen. Und dafür, bzw um deren Ausbildung zu erschweren, müssen eben auch die Terrorausbildungslager zerstört werden.

Mit Deeskalation und Interessenausgleich hat es in der Region
noch niemand versucht. Das war allen zu mühselig. Es sollte
immer schnell gehen und das funktionierte mit nackter Gewalt.

Ich geb dir recht… das problem ist, dass es schnell gehen muss. wir können doch nicht warten bis die nächsten Anschläge passieren und so lange nichts tun, weil wir jahrelang noch an politischen Lösungen stricken müssen. Ich denke eben hier muss das paralell laufen.

Die Zeiten haben sich geändert und das haben die Militärs noch
nicht so richtig mitbekommen. Sie können mit sämtlichen
Flugzeugträgern, Bombern und Spezialtruppen nicht verhindern,
daß mit wenigen Kilogramm nicht überwachbarer Kampfstoffe
irgendwo die Katastrophe losgetreten wird.

Verhindern nicht… aber erschweren.

Politiker mit den alten Denkstrukturen vertun im Moment die
Zeit und schüren Hass, aber sie beginnen nicht, dem Terror den
Nährboden und Rückhalt zu entziehen.

Ich glaube nicht dass das wirklich so ist. Man hört es derzeit bloß nicht… außerdem sind Katastrophennachrichten besser verkaufbar. Deshalb werden diese Bemühungen derzeit kaum gezeigt.

Gruß Ivo

P.S. wer meine postings liest, hatt hoffentlich festgestellt, daß ich oftmals das Wort leider benutze… mir schmeckt das danze nämlich auch nicht… ich sehe nur derzeit keine Alternative

also eigentlich geht es bL nicht darum, die Welt islamisch zu
gestalten (wobei der Koran aktive Missionierung ohnehin nicht
duldet, allerdings hält sich bL ohnehin nicht an den Koran).
Vielmehr geht es um die Palästinafrage und das Verhalten der
USA dort und desweiteren darum, daß man sich nach dem
Golfkrieg nicht aus den islamischen Ländern zurückgezogen hat.
So habe ich jedenfalls das Gerede eines seiner Vertrauten
verstanden. Und da muß man leider sagen: Unrecht hat der Mann
nicht, nur die Methoden sind unrecht.

Hallo Christian
könnte auch was Anderes eine Rolle spielen.
Bin Laden hat ja mit den Amerikanern gegen die Russen in Afghanistan zusammengearbeitet, da waren sie noch seine Freunde.
Als er sich mit den radikalen Taliban verbündet hat, hat Amerika ihn fallenlassen und ihm die Unterstützung total entzogen.
Das hat vielleicht dazu geführt, daß er zum Feind der Amerikaner geworden ist, das Geschwätz von der Befreiung Palästinas ist doch nur Propaganda, ich denke, hier führt er einen privaten Rachefeldzug gegen Amerika und die westliche Welt durch.
Mit dem Koran hat das doch schon lange nichts mehr zu tun, das ist nur ein Vorwand.
Das ist ein sehr gefährlicher Psychopath, hoffentlich erwischt man ihn bald.
Gruß
Rainer

Hallo,

Bestellt mal gleich HIER *g* …die Gift - Gas - Maske:

http://www.gas-masks-israeli-gasmasks.com/anthrax-ci…

Good luck

Bye
dizar

falls die Terroristen biologische oder chemische Waffen haben
und diese bereits als „Schläfer“ unter uns leben, werden wir
alle uns langsam mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß
dieser Krieg nicht am Bildschirm endet, sondern uns, unsere
Kinder, Freunde, Nachbarn etc. treffen kann. Jederzeit.
Überall.
Ob es mir dann noch reicht, lediglich eine Kerze ins Fenster
zu stellen, kann ich nicht sagen.
Egal was nun passiert, die Terroristen werden wohl nicht
aufhören, egal was der Westen tun wird. Sollen wir uns und
unsere Kinder etc. opfern, damit diese einsehen, daß sie
sinnlos handeln? Werden sie das einsehen? Ich denke nicht !!
Warum auch !

Eine General-Lösung für die Problematik gibt es nicht.
Es wird weiter Tote geben und mir ist es ehrlich gesagt lieber
ich sehe einen Terroristen tot daliegen als meinen
Vater/Mutter/Sohn/Freund etc.

Vielleicht habt Ihr ein paar Gedanken zu diesem Thema,. Ich
würde mich über eine sachliche Diskussion sehr freuen.

Gruß
Harry

PS: Im Gedenken aller Opfer einer Gewalttat.