Anthrax-Angriff ?

Hallo,
falls die Terroristen biologische oder chemische Waffen haben und diese bereits als „Schläfer“ unter uns leben, werden wir alle uns langsam mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß dieser Krieg nicht am Bildschirm endet, sondern uns, unsere Kinder, Freunde, Nachbarn etc. treffen kann. Jederzeit. Überall.
Ob es mir dann noch reicht, lediglich eine Kerze ins Fenster zu stellen, kann ich nicht sagen.
Egal was nun passiert, die Terroristen werden wohl nicht aufhören, egal was der Westen tun wird. Sollen wir uns und unsere Kinder etc. opfern, damit diese einsehen, daß sie sinnlos handeln? Werden sie das einsehen? Ich denke nicht !! Warum auch !

Eine General-Lösung für die Problematik gibt es nicht.
Es wird weiter Tote geben und mir ist es ehrlich gesagt lieber ich sehe einen Terroristen tot daliegen als meinen Vater/Mutter/Sohn/Freund etc.

Vielleicht habt Ihr ein paar Gedanken zu diesem Thema,. Ich würde mich über eine sachliche Diskussion sehr freuen.

Gruß
Harry

PS: Im Gedenken aller Opfer einer Gewalttat.

Hallo Harry,

noch sind es Spekulationen. Über Urheber, wenn es sie gibt, ist nichts bekannt.

Vielleicht aber wird trotzdem klar, daß sich mit Bomben auf irgendwelche Länder außer Eskalation nichts erreichen läßt. Sogar fanatisierte und autark handelnde Kleinstgruppen können ohne nennenswerten materiellen oder technologischen Einsatz unvorstellbaren Schaden anrichten, gegen den der WTC-Gau ein Kindergartenspiel ist. Der weltweit offenkundig vorherrschende gewalttätige Politikansatz zum Thema ist also nicht zielführend und deshalb objektiv falsch.

Gruß
Wolfgang

Objektiv? Das nennt man Meinungsdiktat

Hallo Wolfgang,

ist es nicht so, daß auch ohne die militärische Aktion der USA die Gewalt eskaliert?

Das war meinem Geschichtsverständnis nach so:

  1. einzelne anschläge auf US Einrichtungen mit ein paar Toten (soll jetz nicht menschenverachtend sein)

  2. danach Anschalg auf die Botschaften mit hunderten Toten

  3. Anschlag auf das WTc mit tausenden Toten

Da eskaliert das ganze doch auch völlig ohne zutun der AMIs.
Fakt ist, daß Terroristen dieser Art niemals Ruhe geben.
Es gilt daher so viel wie irgendwie möglich gegen diese Leute zu unternehmen um so wenig Aktionen wie möglich in der Zukunft stattfinden zu lassen und die Planungen dazu so gut wie möglich zu erschweren.

Es kann schon sein, daß es demnächts einen anschlag mit zehntausenden Toten gibt, aber den hätte es aller wahrscheinlichkeit nach auch so gegeben.

Gruß ivo
*der hofft, daß das letzt Szenario niemals eintritt*

Wenn die beiden Milzbrandfälle in den USA das Werk von Terroristen sind, dann war das bestenfalls ein Warnschuß vor den Bug.

Das war meinem Geschichtsverständnis nach so:

  1. einzelne anschläge auf US Einrichtungen mit ein paar Toten
  2. danach Anschalg auf die Botschaften mit hunderten Toten
  3. Anschlag auf das WTc mit tausenden Toten

Ja Ivo, zu diesem Ergebnis kann man kommen, wenn man die Geschichtsbetrachtung erst zu so einem späten Zeitpunkt beginnen läßt.

Will man das Engagement der Briten begreifen, hilft ein Blick zurück bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Zum Verständnis der Vorgänge im Raum zwischen Ägypten und Indien sollten es mindestens die letzten 50 Jahre sein. Und da war das, was abwechselnd Briten, Russen und Amerikaner lieferten, nackte Interessenpolitik mit Waffenlieferungen an gerade passende Lokalmachthaber, die dann Stellvertreterkriege führten. Öl um jeden Preis, bei den Russen auch Gas, das war alles, was kurzfristig interessierte. Leute, die heute bekämpft werden, waren abwechselnd Kostgänger von Amerikanern und Russen. Auch Bin Laden ist ein amerikanischer Zögling.

Mit Deeskalation und Interessenausgleich hat es in der Region noch niemand versucht. Das war allen zu mühselig. Es sollte immer schnell gehen und das funktionierte mit nackter Gewalt. Die Zeiten haben sich geändert und das haben die Militärs noch nicht so richtig mitbekommen. Sie können mit sämtlichen Flugzeugträgern, Bombern und Spezialtruppen nicht verhindern, daß mit wenigen Kilogramm nicht überwachbarer Kampfstoffe irgendwo die Katastrophe losgetreten wird.
Politiker mit den alten Denkstrukturen vertun im Moment die Zeit und schüren Hass, aber sie beginnen nicht, dem Terror den Nährboden und Rückhalt zu entziehen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang
Arafat und sein Clan sind alle längst Multimillionäre, die sind gar nicht an einer friedlichen Lösung interessiert, dann wären sie nämlich überflüssig.
Der fromme Ayatolla Chomeini hatte seine Millionen in der Schweiz, da hat Allah wohl mal ein Auge zugedrückt.
Saddam Hussein läßt nur seine Paläste wiederaufbauen, das Volk kann sehen, wie es klarkommt oder muß sterben, weil es keine Medikamente gibt, dafür rückt er kein Geld raus, um die UN damit erpressen zu können.
Die Taliban zapfen die Wasserleitungen der großen Städte an, um ihre Rauschgiftplantagen bewässern zu können, mit Heroin verdienen die Millionen, aber neu aufgebaut wird nichts, da drückt Allah auch ein Auge zu, nicht so schlimm, wenn Leute verhungern oder verdursten oder erfrieren.
An allem sind natürlich die Amerikaner schuld, ist ja klar.
Gruß
Rainer

Hallo Rainer,

da muß wohl ein Irrtum vorliegen, denn Deine Antwort hat so gar keinen Zusammenhang zu meinen Äußerungen.

An allem sind natürlich die Amerikaner schuld, ist ja klar.

Genau das habe ich nicht behauptet. Ursprünglich und hauptsächlich Briten als Kolonialherren, später Russen und Amerikaner betrieben in der Region ihre Politik oder was sie dafür hielten. Es war in jedem Fall Machtpolitik mit Waffen. Es läßt sich doch aktuell im Norden Afghanistans beobachten und nicht wegdiskutieren. Die dortigen Regionalfürsten liegen gerade auf passender Linie und bekommen amerikanische Waffen. Geschimpft wird im gleichen Zug auf „verbrecherische Regime“ (während ich dies schreibe O-Ton Schröder), wobei die Herrschaften im Norden Afghanistans keineswegs gemäßigte Kräfte sind, von demokratisch nicht einmal zu träumen. So gehts seit einem halben Jahrhundert regelmäßig in die Hose.

Seit ein paar Jahren macht sind auch die deutsche Regierung mitschuldig. Schuldig durch Schwäche. Amerikaner fordern öffentlich deutsche Dankbarkeit ein, dafür, daß wir ihnen unsere heutige Freiheit zu verdanken haben. Dazu mag man stehen, wie man will. Es darf aber kein Grund sein, offenkundige Fehler zu bejubeln und blind auf einem falschen Weg zu folgen. So handeln Vasallen. Verbündete bringen auch mal die Zähne für deutliche Worte auseinander. Nichts davon ist zu sehen und zu hören. Hinter der vermeintlichen Stärke durch das Angebot, militärisch zu helfen, verbergen sich entsetzlich rückratlose, schwächliche Waschlappen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Rainer,

da muß wohl ein Irrtum vorliegen, denn Deine Antwort hat so
gar keinen Zusammenhang zu meinen Äußerungen.

An allem sind natürlich die Amerikaner schuld, ist ja klar.

Genau das habe ich nicht behauptet. Ursprünglich und
hauptsächlich Briten als Kolonialherren, später Russen und
Amerikaner betrieben in der Region ihre Politik oder was sie
dafür hielten. Es war in jedem Fall Machtpolitik mit Waffen.

Sicher, was machen denn Sadam Hussein im Irak, Gaddafi in Libyen, die Mullahs im Iran, die Taliban in Afghanistan?
Machtpolitik mit Waffen, aber so brutal, wie das Amerikaner nie gewagt hätten.
Die setzt Du dann auf eine Stufe?
Seltsames Verständnis von Politik, zur Doktrin Amerkas hat es noch nie gehört, Dieben die Hände abzuhacken, Frauen zu steinigen, Flugzeuge zu entführen oder Bürogebäude mit unschuldigen Berufstätigen zu zerstören.
Terror in dem Ausmaß würde es durch Amerika nie geben, wieso akzeptierst Du das bei Islamisten?
Bei Amerikanern würdset Du sicher laut aufschreien.
Gru?
Rainer

Terror in dem Ausmaß würde es durch Amerika nie geben, wieso
akzeptierst Du das bei Islamisten?
Bei Amerikanern würdset Du sicher laut aufschreien.

Guten Abend, Rainer!

Diese Art der Diskussion findet sich leider überall. Wer die Bomberei mißbilligt, weil sie nicht zur Unterbindung des Terrors taugt, akzeptiert deshalb doch nicht den Terror!
Wer amerikanische Militärpolitik kritisiert, hat deshalb noch lange nichts gegen Amerika oder Amerikaner schlechthin.
Ich lasse kein gutes Haar an Terroristen welcher Strickweise auch immer. Sie benutzen für ihre Ziele, wenn solche denn überhaupt rational faßbar sind, keine geeigneten Mittel.

Inzwischen weiß wohl jeder, daß Bomben kein Ende des Terrors bringen. Sie können keinen noch so kleinen sinnvollen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Befürworter argumentieren mit ihrer Ratlosigkeit: Wenn keine Bomben, was denn sonst?

Einen Handwerker, der so sein Werkzeug auswählt, würde man zum Teufel jagen.

Gute Nacht
Wolfgang

Hallo Wolfgang

Wer die

Bomberei mißbilligt, weil sie nicht zur Unterbindung des
Terrors taugt, akzeptiert deshalb doch nicht den Terror!

Ich stimme Dir zu. Es ist z.B. auch mein gutes Recht Politiker zu kritisieren, ohne es selbst besser machen koennen. Keine Frage.

Wer amerikanische Militärpolitik kritisiert, hat deshalb noch
lange nichts gegen Amerika oder Amerikaner schlechthin.
Inzwischen weiß wohl jeder, daß Bomben kein Ende des Terrors
bringen. Sie können keinen noch so kleinen sinnvollen Beitrag
zur Zielerreichung leisten. Befürworter argumentieren mit
ihrer Ratlosigkeit: Wenn keine Bomben, was denn sonst?

Was mich genau seit dem 11. Sept. stoert ist, dass genaugenommen alle Welt quasi nur ‚erwartet‘, dass die Amis mit ‚Bomben‘ auf den Konflikt reagieren. Hat denn Bush und seine Administration nicht klipp und klar gesagt, dass es ein Krieg wird, der ‚anders‘ sein wird? Der laenger andauert? Der zum eigentlichen Ziel hat, dem Terrorismus endgueltig den Boden zu entziehen? Ich finde die Ansichten nicht falsch. Und wenn Du jetzt denkst, dass den Amis nichts besseres einfaellt, als ‚Bomben‘ zu schmeissen, dann finde ich das anmassend, bzw. Du liegst wahrscheinlich schlicht daneben. Warte doch einfach noch eine Zeit ab und Du wirst sehen, dass das Lieblings-Gegen-Argument ‚die Amis koennen nur Bomben schmeissen‘ oder ‚auf Oel geil sein‘ nicht mehr zur Anwendung kommen kann. Die ‚Bomben‘ hoeren sehr bald auf. Sei sicher. Und dann werden hoffentlich weitere Schritte folgen, um religioesen Fanatikern entscheident den Handlungsspielraum zu verkleinern.

Ich glaube die Amerikaner haben begriffen, dass bei dieser Angelegenheit allerhoechste Sensibilitaet angesagt ist. Unterschaetz sie diesmal nicht, nur weil es ‚hip‘ ist gegen sie zu wettern.

Gruss
Roland

Hi!

Wer die

Bomberei mißbilligt, weil sie nicht zur Unterbindung des
Terrors taugt, akzeptiert deshalb doch nicht den Terror!

Ich stimme Dir zu. Es ist z.B. auch mein gutes Recht Politiker
zu kritisieren, ohne es selbst besser machen koennen. Keine
Frage.

Auch ich stimme hier zu.
Es ist ja nicht nur Dein gutes Recht, Politiker zu kritisieren, sondern sogar Politiker zu SEIN, ohne es besser machen zu können, sh. Schröder…

Wer amerikanische Militärpolitik kritisiert, hat deshalb noch
lange nichts gegen Amerika oder Amerikaner schlechthin.
Inzwischen weiß wohl jeder, daß Bomben kein Ende des Terrors
bringen. Sie können keinen noch so kleinen sinnvollen Beitrag
zur Zielerreichung leisten. Befürworter argumentieren mit
ihrer Ratlosigkeit: Wenn keine Bomben, was denn sonst?

Das ist sicherlich oft so, da die Sinnhaftigkeit der Bombardements ob des ohnehin am Boden liegenden Zivil- und klassischen Militärlebens in Afghanistan zunächst vernorgen bleibt.
Sieht man sich aber mal genauer an, was bombardiert wird (bitte jetzt keine Diskussion über Kollateralschäden, auch wenn sie noch so peinlich sind…) sieht man, daß die Sache so durchaus Sinn macht.

Was mich genau seit dem 11. Sept. stoert ist, dass
genaugenommen alle Welt quasi nur ‚erwartet‘, dass die Amis
mit ‚Bomben‘ auf den Konflikt reagieren. Hat denn Bush und
seine Administration nicht klipp und klar gesagt, dass es ein
Krieg wird, der ‚anders‘ sein wird? Der laenger andauert? Der
zum eigentlichen Ziel hat, dem Terrorismus endgueltig den
Boden zu entziehen? Ich finde die Ansichten nicht falsch. Und
wenn Du jetzt denkst, dass den Amis nichts besseres einfaellt,
als ‚Bomben‘ zu schmeissen, dann finde ich das anmassend, bzw.
Du liegst wahrscheinlich schlicht daneben. Warte doch einfach
noch eine Zeit ab und Du wirst sehen, dass das
Lieblings-Gegen-Argument ‚die Amis koennen nur Bomben
schmeissen‘ oder ‚auf Oel geil sein‘ nicht mehr zur Anwendung
kommen kann. Die ‚Bomben‘ hoeren sehr bald auf. Sei sicher.
Und dann werden hoffentlich weitere Schritte folgen, um
religioesen Fanatikern entscheident den Handlungsspielraum zu
verkleinern.

Richtig.
Gestern abend im Radio hieß es, daß das Feuer seitens der Talliban schon deutlich schwächer würde.
Eine Flugabwehr besteht eigentlich gar nicht mehr.
Man hat sie also auf diese Weise ihr Pulver bereits in den ersten Tagen verschießen lassen und kann nun sicherer weiter agieren.

Ich glaube die Amerikaner haben begriffen, dass bei dieser
Angelegenheit allerhoechste Sensibilitaet angesagt ist.
Unterschaetz sie diesmal nicht, nur weil es ‚hip‘ ist gegen
sie zu wettern.

D´accord!
Man sollte sich nicht jeder dümmlich-linken Ansicht anschließen, nur weil der Großteil der sog. gebildeten Bevölkerung sie vertritt. Die werden schon auch noch wach.

Grüße,

Mathias

Ich glaube die Amerikaner haben begriffen, dass bei dieser
Angelegenheit allerhoechste Sensibilitaet angesagt ist.
Unterschaetz sie diesmal nicht, nur weil es ‚hip‘ ist gegen
sie zu wettern.

Roland, die „allerhöchste Sensibilität“ sehe ich. Ich sehe die ersten Schritte in die falsche Richtung, nämlich in Richtung Eskalation, und ich sehe die alten Rezepte: Bomben und Waffenlieferungen. Letztere an die Machthaber im Norden Afghanistans. Ich sehe und höre die alte, überhebliche Ignoranz in Form des selbsterteilten Freibriefes, zukünftig weiter nach Belieben auch andere Staaten der Region anzugreifen.

Frage ich mich bei jedem Schritt, ob er in der Zielrichtung liegt, nämlich Ursachen des Terrors zu bekämpfen, also Hass abbauen, für Interessenausgleich sorgen und Krisenherde beseitigen (ja, sorry, es geht nicht anders, nicht einfacher und schneller), dann ist schon jetzt zu erkennen, daß der Weg nicht zum Ziel führt.

Das Treiben erinnert mich an die Geschichte des GröFaZ. Die blödsinnig herbeigeführte Katastrophe ist zu sehen. Trotzdem wird unablässig von den ganz anderen Methoden gefaselt. Bei den Nazis waren es die erträumten Superwaffen, bei den Amis und Briten sind es die ganz anderen Methoden, die da noch kommen sollen…

Roland, wenn Du Deine wertvolle Uhr vertrauensvoll zum Uhrmachermeister bringst und der greift erst einmal zum 1000-Gramm-Fäustel, um Dir dann zu erzählen, die besonderen Werkzeuge kommen noch, verlierst Du doch auch das Vertrauen. Du fragst Dich, wozu erst die blödsinnige Maßnahme.

Politiker, die die Nachfolge von Leuten antraten, die seit 50 Jahren in der Region nichts zustande brachten, nun den gleichen Mist fortsetzen und wenn sie den Mund aufmachen, bis zur Peinlichkeit dummes Zeug oder hohle Floskeln von sich geben, haben in meinen Augen das Vertrauen verspielt.

Gruß
Wolfgang

Oder es waren Stümper… o.w.T.

Warum wird gebombt…
Hi Wolfgang

Also, soweit ich das überblicke, geht die Bomberei derzeit hauptsächlich gegen die Luftabwehr.
Um mit Kommandounternehmen einigermaßen sicher in Afghanistan operieren zu können, muß die weggeputzt werden.
Die Kommandounternehmen sollen dann die Terroristenunterschlupfe ausheben.

Daneben sollen anhand der Luftoperationen die militärischen Strukturen der taliban gestört werden um der „Nordallianz“ eine Gegenoffensive zu ermöglichen. Die Nordallianz wird wohl kaum den Al Quaida Terroristen Unterschlupf gewähren. (Die Nordallianz ist zwar leider auch ein haufen drecksäcke, aber im Vergleich zu den Taliban wie Krätze zu Ebola. Bitte zu bedenken, das B.L. erst nach dem Sturz der Mudshaheddin = Nordallianz nach Afghanistan zurückkam)

Die Luftoperationen sind erst der Anfang.

Es ist auch immer nett, die „tiefen Ursachen“ zu Analysieren, wir können aber nicht die Geschichte ändern, sondern nur aus ihr lernen. Wir müssen mit der Situation JETZT umgehen.
Die Ursache für das „al Quaida“ Netzwerk liegen ja nicht so lange zurück. Eigentlich sind sie auf den 2. Golfkrieg zurückzuführen. als die USA, Gb, Fr etc Kuwait und Saudi-Arabien zu Hilfe kamen und Saddam Hussein (Den Held aller lokalen Blindenanstalten) wieder aus Kuwait hinauswarfen. Sprich, sie taten genau das, was alle immer wollen: Seit nett und lasst die andern ihr Leben leben… die haben sogar darauf verzichtet, Saddam Hussein zu erledigen…

Wie man´s macht, isses verkehrt…

Sollte den USA tatsächlich der Sturz der Taliban gelingen (wäre sehr zu begrüßen), dann wird man weitersehen, aber eine Demokratie nach westlichem Vorbild wird es wohl nicht geben.

Noch etwas:
Derzeit läuft die Diskussion auf „wiederliche Bellizisten Friedenshetzer“ hinaus. Die Position des Anderen wird lächerlich gemacht.Man braucht eigentlich eine Doppelstrategie, militärisch und Zivil. dazu gehört, das man endlich das verdammte Palästinaproblem löst.

Aber der islamische Terrorismus wird nicht enden, solange es verrückte Fundamentalisten gibt, die keine Weltordnung neben ihrer Eigenen dulden können. Und da wird man wohl noch lange damit zu kämpfen haben. (das betrifft übrigens Fundamentalisten aller Art)

Gruß
Mike

Hallo Wolfgang,

Roland, wenn Du Deine wertvolle Uhr vertrauensvoll zum
Uhrmachermeister bringst und der greift erst einmal zum
1000-Gramm-Fäustel, um Dir dann zu erzählen, die besonderen
Werkzeuge kommen noch, verlierst Du doch auch das Vertrauen.
Du fragst Dich, wozu erst die blödsinnige Maßnahme.

Aber ich kann mich nicht wundern, wenn ich dem Uhrmacher vorher eine kräftige Ohrfeige gegeben habe, oder?

Gruß
Harry

Hallo Wolfgang,

es ist sicherlich richtig, daß die „Schläfer“ durch die Bomben der USA nicht beeindruckt werden.
Diese würden aber aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann losschlagen, schließlich sind sie dafür ausgebildet und das scheint ihr einziges Lebensziel zu sein. Der jetzige „krieg“ beschleunigt den Prozess nur etwas.
Muß man die Hintermänner, Geldgeber und Gastgeber dieser Terroristen nicht ebenso verfolgen und bestrafen ?
Unterstützen nicht Teile der Bevölkerung Afghanistans, Iraks, Pakistans, Irans, etc. die Taten der al Kaeda, Taliban & Co. ?
Politik ist aufgebaut auf Dialog.
Aber ohne zuhörwillige Gegenüber ist die Politik am Ende. Es bedarf zur gewaltlosen Lösung immer das Zutun beider Gruppen, denn dies wäre bereits der erste Schritt einer Zusammenarbeit und Übereinkunft. Hatten die Taliban nicht Zeit die Terroristen auszuliefern? Wurde dies nicht auf diplomatischem Wege versucht?
Was hat es gebracht? Die Taliban haben aufgerüstet, die Festungen verstärkt und den heiligen Krieg ausgerufen, PRIMA!

Ich bin mir sicher, daß die Bombardements gestoppt würden, wenn die Terroristen ausgeliefert werden würden. Warum tun die Taliban das nicht? Sie wollen keinen Frieden, sondern ihnen kommt der Krieg anscheinend gerade recht, aus welchen Gründen auch immer.
Die einzigen, die auf die Zivilbevölkerung Rücksicht nimmt, sind doch die westlichen Staaten. Was tun denn die Taliban & Co. um ihre Bevölkerung zu schützen, nicht verhungern zu lassen? Schlafmohn anbauen?

Gruß
Harry

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

bL´s Ziele
Hallo Mike,

Aber der islamische Terrorismus wird nicht enden, solange es
verrückte Fundamentalisten gibt, die keine Weltordnung neben
ihrer Eigenen dulden können. Und da wird man wohl noch lange
damit zu kämpfen haben. (das betrifft übrigens
Fundamentalisten aller Art)

also eigentlich geht es bL nicht darum, die Welt islamisch zu gestalten (wobei der Koran aktive Missionierung ohnehin nicht duldet, allerdings hält sich bL ohnehin nicht an den Koran). Vielmehr geht es um die Palästinafrage und das Verhalten der USA dort und desweiteren darum, daß man sich nach dem Golfkrieg nicht aus den islamischen Ländern zurückgezogen hat. So habe ich jedenfalls das Gerede eines seiner Vertrauten verstanden. Und da muß man leider sagen: Unrecht hat der Mann nicht, nur die Methoden sind unrecht.

Gruß
Christian

Hi,

es ist sicherlich richtig, daß die „Schläfer“ durch die Bomben
der USA nicht beeindruckt werden.
Diese würden aber aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann
losschlagen, schließlich sind sie dafür ausgebildet und das
scheint ihr einziges Lebensziel zu sein. Der jetzige „krieg“
beschleunigt den Prozess nur etwas.

That´s the point. Und jedes Land, dass sich nun aktiv in diesen, ja, die USA spricht es ja offen aus, Krieg hineinziehen lässt, muss sich auf Gegenterror gefasst machen.

Muß man die Hintermänner, Geldgeber und Gastgeber dieser
Terroristen nicht ebenso verfolgen und bestrafen ?

Hintermänner sicher. Geldgeber wird schon schwierig, da ein grosser Teil der Gelder sicher aus (legalen) Geschäften stammen dürfte. Gastgeber? Auch Deutschland war „Gastgeber“ diverser Terroristen. CIA und SAS haben einen nicht unerheblichen Anteil an der Ausbildung solcher Leute.

Unterstützen nicht Teile der Bevölkerung Afghanistans, Iraks,
Pakistans, Irans, etc. die Taten der al Kaeda, Taliban & Co. ?

Die sie genauso für „richtig“ halten und unterstützen wie die „westliche Welt“ das gerade mit den USA macht. Es gibt nun mal mehr als eine mögliche Ansicht über Gut und Böse, ob uns das passt oder nicht.

Politik ist aufgebaut auf Dialog.
Aber ohne zuhörwillige Gegenüber ist die Politik am Ende. Es
bedarf zur gewaltlosen Lösung immer das Zutun beider Gruppen,
denn dies wäre bereits der erste Schritt einer Zusammenarbeit
und Übereinkunft.

Völlig richtig. Nur, wer hat denn von Vorne herein jegliche Verhandlungen ausgeschlossen? Wenn ich mich recht erinnere, haben die Taliban mehrfach solche angeboten.

Hatten die Taliban nicht Zeit die Terroristen auszuliefern?

Das lässt sich nicht mit islamischem Recht und auch nicht mit dem kulturellen Erbe in Einklang bringen. Wir, die BRD, dürften das laut Grundgesetz Art. 16 auch nicht!

Wurde dies nicht auf diplomatischem Wege versucht?

Nein, es wurde verlangt, gedroht und jetzt halt gebombt.

Was hat es gebracht? Die Taliban haben aufgerüstet, die
Festungen verstärkt und den heiligen Krieg ausgerufen, PRIMA!

Verständlich, irgendwie, wenn einem unmissverständlich ein Krieg angedroht wird, oder? Überleg mal, wie z. B. die USA oder auch wir reagieren würden?

Ich bin mir sicher, daß die Bombardements gestoppt würden,
wenn die Terroristen ausgeliefert werden würden.

Wenn es in diesem Fall nur um die Terroristen gehen würde, lägen die Angriffsziele sicher nicht in den Stadtzentren von Kandahar und Kabul. Da hat bin Laden sicher nicht seine Trainingscamps. Aufklärungssatelliten sind heute gut genug, um Objekte von 2 Metern Grösse aufzuspüren. Man weiss sicher ganz genau, wo was in Afghanistan ist. Hier werden gezielt die Taliban angegriffen, um sie aus der Regierung zu vertreiben. Selbst wenn sie jetzt bin Laden schön verschnürt als Eilpaket direkt auf G.W. Bushs Schreibtisch liefern würden, hätte das höchstwahrscheinlich keine Auswirkungen. Ist doch komisch, dass man bereits im Vorfeld alte Könige reaktiviert, obwohl man doch „das Land“ gar nicht angreifen will?

Warum tun die Taliban das nicht?

Weil es mit ihrem Glauben, ihrer Tradition, ihrer Kultur nicht vereinbar ist.

Sie wollen keinen Frieden, sondern ihnen kommt der Krieg :anscheinend gerade recht, aus welchen Gründen auch immer.

Wohl nicht, sie dürften sich im Klaren sein, diesmal zu verlieren. Warum sie ihn trotzdem führen, wird vieleicht mit dem tiefen Glauben an kisma/kismet erklärbar. Das Schicksal ist sowieso von Allah vorbestimmt und unabwendbar. Also kann der islamische Kämpfer mit Todesverachtung auch in einen scheinbar aussichtslosen Krieg gehen, denn er wird erst zu der von Allah vorbestimmten Stunde sterben.

Die einzigen, die auf die Zivilbevölkerung Rücksicht nimmt,
sind doch die westlichen Staaten.

Genau. Humanitäre Tomahawks. Ach ja, Reissäcke gibt´s auch noch. Rücksicht würden die westlichen Staaten meiner Meinung nach dann nehmen, wenn sie aufhören würden, anderen Staaten „ihre“ Kultur nehmen und „unsere“ Kultur aufdrücken zu wollen. Rücksicht hätte man genommen, wenn man ein durh endlose Kriege und Bürgerkriege, Naturkatasrophen und schwierigste landschaftliche Bedingungen zerstörtes, verarmtes, ausgeblutetes Land ohne moralischen Zeigefinger aus „christlicher Nächtenliebe“ Hilfen gewährt hätte. Menschen, die Hoffnung haben, die sich und ihre Kultur ernstgenommen fühlen, haben keinen Grund, sich zu radikalisieren und sind bei weitem nicht so anfällig für Agitatoren. Dass die Taliban auch in anderen Ländern viele Unterstützer haben, zeigt doch nur, dass das westliche System für diese Menschen nicht die richtige Antwort ist.

Was tun denn die Taliban & Co. um ihre Bevölkerung zu schützen, nicht verhungern zu lassen? Schlafmohn anbauen?

Nunja, die Taliban haben dem Land eine Ordnung aufgezwungen. Eine nach unserer Auffassung zwar brutale, unmenschliche Ordnung, aber eben eine Ordnung. Immerhin mussten die Menschen nicht mehr jeden Moment damit rechnen, zwischen die Fronten zweier verfeindeter Mudjaheddin-Gruppen zu geraten. Erstaunlicherweise hat Afghanistan sowas wie eine Nahrungsmittelproduktion, die - noch erstaunlicher - während der Taliban-Herrschaft sogar etwas angestiegen ist.

Das soll jetzt nicht heissen, dass ich die Methoden der Taliban oder schlimmer noch bin Ladens gut heisse. Gemeint ist, dass wir ohne Verständnis für eine gewachsene Kultur, die eben nicht der unseren entspricht und vor allem ohne Akzeptanz dieser Kultur in dieser Angelegenheit nicht weiterkommen können.

Gruss
Feanor

Hi Exc!

also eigentlich geht es bL nicht darum, die Welt islamisch zu
gestalten (wobei der Koran aktive Missionierung ohnehin nicht
duldet, allerdings hält sich bL ohnehin nicht an den Koran).
Vielmehr geht es um die Palästinafrage und das Verhalten der
USA dort und desweiteren darum, daß man sich nach dem
Golfkrieg nicht aus den islamischen Ländern zurückgezogen hat.
So habe ich jedenfalls das Gerede eines seiner Vertrauten
verstanden. Und da muß man leider sagen: Unrecht hat der Mann
nicht, nur die Methoden sind unrecht.

Nix für ungut, Exc, aber das (die Ziele bin Ladens) ist doch nichts weiter als Propaganda-Geplapper.

Osama bin Laden, Jahrgang 1957, kommt aus einer stinkreichen saudischen Unternehmerfamilie jemenitischer Abstammung. Bereits mit Anfang 20 hat bin Laden sein Familienvermögen benutzt, um Tausende von Kämpfern in Pakistan und Afghanistan auszubilden. Schätzungen belaufen sich auf etwa 10.000 Mann, zumeist Saudis, Algerier und Ägypter.

Neben dem damaligen Widerstand gegen die Sowjets in Afghanistan formten seine Kämpfer die fundamental-islamistischen Bewegungen in Ägypten, Algerien, Saudi-Arabien und Jemen. An den bürgerkriegsähnlichen Zustände in Algerien hat bin Laden einen beträchtlichen Anteil. Der radikal-islamistische Untergrund in Ägypten (mehrere Anschläge, u.a. gegen europäische Touristen mit Dutzenden Toten) wurden von bin Laden finanziert. Als bin Laden in der „Hijaz-Bewegung“ in Saudi-Arabien gegen das Herrscherhaus vorging, wurde ihm die Staatsangehörigkeit entzogen.

1995 zeichnete bin Laden verantwortlich für einen in Addis Abeba verübten Mordanschlag auf den ägyptischen Präsidenten Mubarak. Im gleichen Jahr explodierte in Karatschi/Pakistan vor der ägyptischen Botschaft eine Bombe (20 Tote).

Erst das parallele Attentat in Nairobi und Daressalam machten seinen Namen weltbekannt.

Was die These angeht, bin Laden will „nur“ die Amerikaner - wobei „Amerikaner“ ein Platzhalter für jede westliche Kultur ist - aus den islamischen Staaten haben, so muß man sich überlegen, was für Konsequenzen das hätte: Keine Westler mehr in arabischen Ländern!

Die Folgen:

  • Kuwait wird doch noch irakische Provinz (Saddam wäre schön blöd, wenn er sich diese Gelegenheit entgehen ließe)
  • Saudi-Arabien, wegen der geringen Bevölkerung unfähig, sich selbst zu verteidigen, wird ebenfalls von Saddam Hussein geschluckt (der kriegt ja den Hals nicht voll).
  • Marokko, Tunesien und Ägypten verlieren eine ihrer größten Einnahmequellen, den Tourismus.
  • die arabischen Länder werden durchweg von fundamentalistischen Mullahs regiert (mit allen Konsequenzen: Unterdrückung der Frau, Gerichtsbarkeit nach der Sharija, Schutzanspruchdenken gegenüber den Moslems in nichtmoslemischen Ländern)
  • drei Viertel der Welt-Erdölproduktion unterliegt der Kontrolle religiöser Führer (das Benzin in Deutschland kostet dann endlich 5 DM der Liter!)
  • zwischen den einzelnen islamischen Gruppierungen brechen Konflikte auf, die zu Krieg, Hunger und Elend führen (und wir machen einen Zaun drumherum, Deckel drauf und lassen es köcheln)
  • die Weltkonjunktur kommt stärker ins Lahmen als 1929 und 1987; Massenarbeitslosigkeit in unbekanntem Ausmaße über Jahre (von der Geldvernichtung an den Börsen wegen entsprechender Crashs ganz zu schweigen).

bin Laden geht es nicht um die Vertreibung westlicher Kultur aus den arabischen Staaten (das geht ohnehin nicht - der Iran hat es über Jahrzehnte versucht, Coca-Cola, McDonalds und MTV sind für die Jugend einfach zu verlockend), es geht (und es muß!) ihm um die Vernichtung der verhaßten westlichen Kultur gehen. Deshalb ist für ihn das Töten von Frauen und Kindern der Ungläubigen (im Koran strikt untersagt) zulässig, ja notwendig. Selbst wenn die Amerikaner ihren Angriffe gegen Afghanistan einstellen und sich sogar aus der ganzen Region zurückziehen würden, bin Laden würde seinen Kampf gegen den Westen fortsetzen. Weil „Shejtan“ (der Teufel) zwar nicht mehr in seinem Haus wohnt, aber immer noch lebendig ist und Moslems zu verführen droht (z.B. durch Zeitschriften, Fernsehen, Radio).

Es wird viele, viele Tote geben.

Grüße
Heinrich