Anti-Federn?!

Gibt es sowas? Also Federn (oder einfache Bauelemente, die wie Federn eingesetzt werden koennen) deren Rueckstellkraft mit zunehmendem Eindrueckweg abnimmt, statt zunimmt. Es gibt progressive Federn, deren Rueckstellkraft nicht-linear mit dem Weg anwaechst, OK. Aber andersrum?!

Ein netter „brain teaser“ ist das–ich habe schon die irrwitzigsten Skizzen zu Papier gebracht aber alles verworfen. Oder ist sowas schlicht Humbug??

Danke fuer Anregungen.

Roland

Hallo
Es gibt so etwas zum Beispiel mit Kurvenscheiben oder Veränderung eines Hebelweges.
Die Bauweise ist dann natürlich anders.
MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
ja,
sowas gibt es! Und zwar gibt es Tellerfederauslegungen die eine Kennlinie ermöglichen bei der in einem bestimmten Bereich des Federweges die Federrate negativ ist!
Tellerfedern von KFZ-Kupplungen sind z.B. oft so ausgelegt!
Merkst Du daran, daß das Pedel zunächst eine höhere Kraft benötigt und dann leichter geht!

Grüßle,
Rudolf!

Kein Problem!
Hallo Roland

Wenn du eine Zugfeder (im Gegensatz zur Druckfeder) von der anderen Seite anordnest, sodaß ihre Kraft die gleiche Richtung hat wie die zuerst erwogene Druckfeder, dann läßt ihre Kraft in dem Maße nach, wie du ihr nachgibst. Man muß halt konstruktiv etwas ändern.

Schreib doch mal, welche genauere Aufgabestellung du hast.

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

Wenn du eine Zugfeder (im Gegensatz zur Druckfeder) von der
anderen Seite anordnest, sodaß ihre Kraft die gleiche Richtung
hat wie die zuerst erwogene Druckfeder, dann läßt ihre Kraft
in dem Maße nach, wie du ihr nachgibst. Man muß halt
konstruktiv etwas ändern.

Evtl. hast Du dich unklar ausgedrückt. Aber was Du da beschreibst bringt garnix! Bei einer Druckfeder steigt die Kraft an je mehr ich sie zusammen drücke. Mach ich jetzt statt dessen auf der anderen Seite eine Zugfeder, dann steigt die Kraft wieder an je mehr ich die Feder dehne!

Unser Freund will aber eine Feder bei der bei weiterem bewegen gegen die Kraftrichtung (zusammendrücken bei Druckfeder oder auseinanderziehen bei Zugfeder) die Kraft sinkt!
Wie gesagt, ich kenn da nur Tellerfedern!

Gruß, Rudolf

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Hallo Rudolf,

Wie gesagt, ich kenn da nur Tellerfedern!

wie sieht sowas aus?
Ich habe dazu nur folgendes gefunden:
http://www.moenninghoff.de/_upload/info_secmatic.pdf

„…Bei den Kupplungen Typ 585, 587 und 588 ist eine spezielle Tellerfeder eingesetzt, die im Arbeitsbereich eine negative Kennlinie hat, d. h. die Axialkraft der Feder verringert sich beim Ausrastvorgang…“

Aber die Tellerfeder selbst ist da auch nicht beschrieben.

Gruß
Peter

Hallo Rudolf!

du hast ja recht. Die Kraft ist bei linearen Federn proportional zum Weg. Ansonsten müßte man nach nicht linearen Federn suchen (z.B. Tellerfeder). Man könnte sich natürlich auch z.B. ein Hebelsystem vorstellen, das bei weiterer Bewegung auf die Druckfeder zu, den hinteren Haltepunkt der Feder stärker verschiebt als den Krafteinleitungspunkt.

Gruß Jürgen

Hallo Peter,

wenn ich die eingebaute Tellerfeder so betrachte, habe ich folgende Gedanken: die TF hat gegenüber gängigen Ausführungen einen grösseren Aussendurchmesser, möglicherweise auch einen flacheren Winkel, und die
Tellerdicke t ist eventuell geringer. Dies bedingt möglicherweise, dass sie im Anfangsstadium leicht angestellt wird, damit sie den Rastring in seiner Position hält. Kommt die Kupplung in den Überlastbereich, und der Rastring wandert nach aussen, so wird die Planlage der TF gewollt überschritten, wobei die Rückstellkraft duch
die " weiche " Feder geringer wird.
Allerdings muss dies ein „ausgewogenes Spiel“ sein, damit die Feder
wieder in ihre Ausganslage „zurückkehrt“

Gruß
Wolfgang

Hallo Peter,

schau mal da nach:
http://www.mubea.com/tellerfedern/

Da kannst Du auch ein Berechnungsprogramm downloaden (Excelblatt).
Bellville-Programm!
Und wenn Du genügend probierst bekommst Du auch eine Feder mit negativer Kennlinie hin!
Die Jungs bei der Firma sind aber auch so nett und legen Dir eine aus wie Du sie brauchst!

Bei Tellerfedern in KFZ-Kupplungen arbeitet man zusätzlich mit Zungen, die eine Übersetzung bewirken. Außerem ist die Feder dann über einen Kippring gehalten, wodurch ebenfalls die Betätigungskraft beeinflußt wird.

Grüßle,
Rudolf

Tatsaechlich! Es gibt sie.

Hallo Peter,

schau mal da nach:
http://www.mubea.com/tellerfedern/

Hallo Rudolf,

ich habe mir die Kennlinie der Tellerfedern angesehen. Dort ist es also in der Tat so, dass mit groesser werdendem Eindrueckweg die Rueckstellkraft kleiner wird. Zwar nicht linear, aber immerhin. Noch dazu ist das alles beliebig reversibel!

Ich muss gestehen ich bin etwas baff–haette nicht gedacht dass es sowas gibt. Warum ist das so? Was ist die physikalische (oder mechanische) Grundlage dafuer, dass es also doch „Anti-Federn“ gibt?

Danke,

Roland

Hallo
Es gibt so etwas zum Beispiel mit Kurvenscheiben oder
Veränderung eines Hebelweges.
Die Bauweise ist dann natürlich anders.
MfG

Hallo Matthias,
kannst Du mir irgendwelche Referenzen / Links nennen?

Danke,
Roland

Hallo Wolfgang,
als ich die Frage gelesen hatte, hatte ich spontan folgende Idee:
zwischen jeder Tellerfeder eine Scheibe, die am Umfang eine kleine Wulst hat. Da ja Tellerfedern im Durchmesser größer werden, wenn man sie spannt, müsste die Feder erst diesen Wulst überwinden. (geeignet wären insb. die mäandernden ‚Tellerfedern‘ von Ringspann).

Könnte das funktionieren?
Wobei das dann wohl nichts mit Federrate und Kennlinie der einzelnen Feder zu tun hätte?

Viele Grüße
Peter

Hallo Roland

Was ist die
physikalische (oder mechanische) Grundlage dafuer, dass es
also doch „Anti-Federn“ gibt?

Das liegt vor allem daran, daß sich beim Verformen der TF die Hebelverhältnisse ständig ändern!
Am Anfang ist der radiale Abstand zwischen Außendurchmesser und Innendurchmesser am kleinsten. Bei Planlage (TF ist plattgedrückt) am größten.
So gesehen passiert bei einer solchen TF genau das was andere Dir hier vorgeschlagen haben, nämlich eine Veränderung der Hebelverhältnisse durch Verlagerung der Drehpunkte während des Einfederns!

Noch eine Anmerkung:
Eine solche TF läßt sich zur Verlängerung des Federweges nicht zum Block stapeln! Was ja bei normalen TF´s gängig ist!

Warum kannst Du Dir evtl. selbst erklären! :wink:

Grüßle,
Rudolf

Nein, da müßte ich schon eine Recherche anstellen und habe keine Zeit dafür.
Aber ich habe an Möbelbeschläge gedacht, bei denen eine Kugel unter Federdruck steht und diese Kugel in einer Mulde und somit eine Möbeltür einrastet.
So etwas wird wohl eher bei und nach Bedarf konstruiert.

MfG
Matthias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

noch eine Idee
Hallo,

was Du suchst entspricht in etwa der Kennlinie eines
Compound Bogens. Ich denke, das Prinzip ist varialbel.
http://www.compoundbow.de/
Gruß Uwi