Hallo,
vor kurzem lief auf 3sat eine Buchvorstellung eines amerikanischen Politologen, der den Antiamerikanismus auf
- die Ideologie der Alt-68-er zurückführt (nach dem Motto "alles ist zu bekämpfen, wenn es gross und mächtig ist) und
- Anti-Israelismus in einer versteckten Form
Er vertritt die Auffassung, dass im Grunde genommen gar nicht die USA und der Krieg gemeint ist, sondern dass der Krieg nur für etwas anderes (siehe oben) herhalten muss.
Kennt jemand dieses Buch und den Autor?
Moin,
Kennt jemand dieses Buch und den Autor?
hab keinen Fernseher, hab die Sendung somit nicht gesehen, aber meinst du vielleicht:
„Feindbild Amerika. Über die Beständigkeit eines Ressentiments.“ von Dan Diner, ISBN: 3549071744 Buch anschauen
?
Gruß
Marion
Hallo
Zwar habe ich die Sendung nicht gesehen, und auch das Buch ist für mich kein Begriff.
Doch kann ich auch nicht die Einstellung vertreten das der Anti- Amerikanismus nur daher kommt weil es ein Großes land ist.
Nach meiner Ansicht liegt es daran das die USA in den letzten Jahrzehnten sich sehr falsch in der Außenpolitik verhalten haben.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri
Moin Hicham,
man muss nicht alles für bar Münze nehmen, nur weil es irgendwo schwarz auf weiß gedruckt ist.
Manche Bücher kann man auch rein zu Unterhaltungszwecken lesen, und die erfüllen das genannte Buch sicherlich 
Gruß
Marion
Hi Leopold,
die Sendung habe ich auch nicht gesehen. TV besitze ich nicht. Hier mal ein kurzer Ausschnitt aus Diners Buch. Vieleicht „erkennst“ Du es ja.
Gruß
…
Die Form der Polemik bot sich als dem Gegenstand des Interesses
angemessene Darstellungsweise insofern an, als es
sich beim diagnostizierten Ressentiment des Antiamerikanismus
nicht um allemal berechtigte Einwände gegen diese oder
jene kritikwürdige Haltung der Vereinigten Staaten beziehungsweise
deren Politik zu handeln schien, sondern eher um
das Ergebnis einer verschrobenen Welterklärung, einer affektgeladenen
Rationalisierung von gesellschaftlich Unverstandenem.
In dieser Welterklärung wird Amerika immer wieder als
Ursprung und Quelle aller nur möglichen Übel identifiziert.
Insofern weist der Antiamerikanismus in Form wie Inhalt
manche Affinität zum Antisemitismus auf, ohne mit diesem
freilich identisch zu sein. So ficht das antiamerikanische Ressentiment
die Vereinigten Staaten nicht in erster Linie dafür
an, was sie tun, sondern dafür, was sie sind.
Antiamerikanismus tritt nicht als geschlossene und sich auf
den ersten Blick als solche zu erkennen gebende Weltanschauung
auf, sondern legt sich als Schleier unterschiedlicher Konsistenz
auf in den Vereinigten Staaten tatsächlich anzutreffende
oder ihnen auch nur zugeschriebene Phänomene von
Politik, Kultur und Alltagsleben. Insofern ist Antiamerikanismus
anhand von gegen Amerika in Stellung gebrachten
Bildern, Emblemen und Metaphern zu entschlüsseln. Solche
häufig dem unerkannten Ressentiment entweichende Zuschreibungen
sind nicht immer eindeutig, sondern als Teil
eines überaus zwiespältigen Wahrnehmungsgefüges zu verstehen,
in dem sich tatsächliche Vorkommnisse und andere Realien
mit projektiven Anteilen zu einem undurchsichtigen
Geflecht eines negativen Amerikabildes verdichten. Dabei weisen
solche Zuschreibungen in den verschiedenen Milieus unterschiedliche
und schichtenspezifische Konsistenzen auf. Bei
aller Unterschiedlichkeit der Embleme und Metaphern des
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antiamerikanischen Ressentiments ist ein Element jedenfalls
von durchgängiger Beständigkeit - das Element einer ambivalenten,
vornehmlich aber feindseligen, durch Angst bestimmten
Reaktion auf die Moderne. Schließlich gilt die amerikanische
Moderne als die modernste aller möglichen Varianten.
Und weil sie, in welcher Ausformung auch immer, zur Zukunft
aller zu werden droht, neigen Traditionsgesellschaften unterschiedlicher
Provenienz dazu, auf die allgegenwärtigen Phänomene
der Moderne in Gestalt ebenjenes antiamerikanischen
Ressentiments zu reagieren. Ein offensichtliches Paradoxon
stellt sich her: widerständige Reaktionen auf Zeichen einer inkriminierten
Zeit - der Moderne - konvertieren in die Male
eines denunzierten Ortes - Amerika…
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Hallo Marion
So sollte man es doch sehen, den wen der Autor es ernst gemeint hat muss er ein Idiot sein oder ein Fälscher
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri.
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Die Bewahrer der Freiheit
Hallo Leopold,
sicher gibt es so etwas wie Antiamerikanismus. Dies Haltung wächst aus der besonderen Beziehung der Deutschen zu Amerika. Ich vergleiche es mal so, wenn ein Nachbar drei Häuser entfernt seine Frau prügelt, dann hält man ihn für eine A. und belässt es dabei. Wenn dein großer Bruder seine Frau schlägt, dann gibt es familiären Zwist.
Seit 1945 bis hin in die 80er waren die USA die Schutzmacht für Deutschland, der große Bruder, noch dazu mit einem besonderen moralischen Anspruch.
Die USA ,die Bewahrer der Freiheit, die Bringer von Demokatie und Wohlstand, die Kämpfer für die Menschenrechte.
Deswegen ist es so bitter wenn diese Schutzmacht so schmutzig erscheint.
Was den Krieg betrifft, so ist es vor allem das Unverständnis. Als die USA Afghanistan überfielen, gab es die eine oder andere leise Stimme, dass es eigentlich ein völkerechtswidriger Angriffskrieg war, aber die die deutsche Bevölkerung konnte es nach 9/11 gut nachvollziehen.
Danach kam es die Frage, wer ist als nächstes dran?
Sudan?
Syrien?
Aber ausgrechnet Irak, der Ort, wo Terroristen nicht gut überlebten.
Die nachfolgenden Lügen und Aktionen der US-Regierung haben eine US-kritische Haltung extrem verstärkt.
Gruß
Carlos
Moin Hicham,
So sollte man es doch sehen, den wen der Autor es ernst
gemeint hat muss er ein Idiot sein oder ein Fälscher
Hast du das Buch überhaupt gelesen oder woran machst du dein Urteil fest ?
Gruß
Marion
Hallo Marion
So wie schon erwähnt habe ich das Buch nicht gelesen, aber so wie Leopold dieses beschrieben hat, kann ich mir ungefähr vorstellen um was es geht oder in welche Richtung es geht.
So wie ich es verstanden habe geht es um einen Autor der den Anti-Amerikanismus darauf Basieren lässt wegen der große des Landes und nicht wegen der Politischen Einstellung des Landes.
So etwas kann ich nur als einen Fälschung bezeichnen, weil es von den wahren Gründen ablenken soll.
Und Marion ich würde mir auch nicht die Zeit dafür nehmen dieses durchzulesen, weil ich mir in der Zeit Informativeres Matereal durchlesen könnte.
Der Titel eines Buches oder die Beschreibung sagt viel aus ich kenn zwar beides nicht aber vertraue da Leopold sonst hätte er ja hier nicht angefragt.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri
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Moin,
So wie schon erwähnt habe ich das Buch nicht gelesen, aber so
wie Leopold dieses beschrieben hat, kann ich mir ungefähr
vorstellen um was es geht oder in welche Richtung es geht.
Und was, wenn du dich irrst ? Oder wenn L. dies gar absichtlich verfälscht dargestellt, grade um dich auf eine falsche Fährte zu locken , oder sich einfach nur falsch erinnert hat ?
Ich habe hier in den Bretten schon jede Menge Diffamierung von Autoren und Büchern gesehen von Leuten, die sich nie auch nur die Mühe gemacht hätten, diese selbst zu lesen. Sowas nenn ich Bauernfängerei.
Und Marion ich würde mir auch nicht die Zeit dafür nehmen
dieses durchzulesen, weil ich mir in der Zeit Informativeres
Matereal durchlesen könnte.
Beurteilen kann man nur ein Werk, das man auch kennt. Alles andere ist Nachplapperei.
Der Titel eines Buches oder die Beschreibung sagt viel aus ich
kenn zwar beides nicht aber vertraue da Leopold sonst hätte
er ja hier nicht angefragt.
Klar, ohne Vertrauensseligkeit wären die Bauernfänger schon längst ausgestorben. (Allerdings meine ich Leopold ausdrücklich NICHT damit, er hat hier in der Tat lediglich eine ganz normale Frage gestellt).
Gruß
Marion