Ich habe mal ein bißchen im Netz gesucht und bin auf einige Seiten gestoßen, die beschreiben, wie einige Wissenschaftler Antigravitation dadurch erzeugt haben wollen, daß sie eine supraleitende Scheibe über einem Magneten schwebend in Bewegung versetzt haben.
Wie glaubwürdig sind diese Behauptungen?
Ich persönlich kann absolut verstehen, wenn jemand einer solchen angeblichen Entdeckung skeptisch gegenübersteht - es gibt genug Betrüger in der Wissenschaft. Als ich aber hörte, daß fast die gesamte Fachwelt diese Entdeckung schlicht als „Schwachsinn“ abtat und deswegen es noch nicht einmal für nötig hielt, die Experimente selber nachzuprüfen, wunderte ich mich schon. Ist es nicht viel unwissenschaftlicher, mögliche Entdeckungen einfach abzulehnen nach dem Motto „weil nicht sein kann, was nicht sein darf“?! Ich für meinen Teil meine, es gibt sehr vieles, was die Physik und andere Naturwissenschaften noch nicht wissen - von daher sollte man erstmal nichts ausschließen - schließlich gibt es ja sogar recht simple Experimente, die in einigen Punkten physikalsichen Gesetzen schlicht und einfach widersprechen. Also kann die Physik nicht perfekt sein - man sollte Neuerungen nicht ablehnen, sondern die Möglichkeit prüfen - dann kann man es ablehnen.
Ich habe selber darüber nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß ja eine Verbindung zwischen Gravitation und EM bestehen muß, damit so ein Effekt überhaupt zu stande kommen kann. Ich glaube aber, das doch genau das der Fall ist: War es nicht so, daß man glaubt, bei der planckschen Länge würden Gravitation und EM sich vereinigen?! Ein Artikel in der Spektrum eröffnete sogar eine Theorie nach der mögliche parallele Universen diese Länge sozusagen „heraufsetzen“ könnten, daß diese Vereinigung schon bei viel größeren Längen erfolgt ( die in Reichweite der geplanten oder im Bau befindlichen Beschleuniger liegt ).
Und warum nicht? Vielleicht durch die besonderen Eigenschaften der Supraleiter und die schnelle Drehbewegung produziert man vielleicht einen Effekt, der schlicht und einfach noch nicht bekannt ist?! Ist das denn völlig auszuschließen?
Als ich aber hörte,
daß fast die gesamte Fachwelt diese Entdeckung schlicht als
„Schwachsinn“ abtat und deswegen es noch nicht einmal für
nötig hielt, die Experimente selber nachzuprüfen, wunderte ich
mich schon.
Es wäre in der Tat verwunderlich wenn es so wäre, aber es ist nicht so. Beispielsweise versucht die NASA seit Jahren mit großem Aufwand, aber bislang vergeblich, dieses Experiment mit immer größeren Supraleitern zu wiederholen. Nicht die Skepsis, sondern dieser Aufwand (der hauptsächlich in der Fertigung der Supraleiter besteht) ist es, der die meisten Wissenschftler davor zurückschrecken läßt in dieser Richtung weiterzuforschen. Das Risiko Zeit und Geld ergebnislos zu verschwenden ist einfach zu groß für Wissenschftler mit immer schmaler werdendem Forschungsetat.
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supraleitende Scheibe über einem Magneten schwebend in
Bewegung versetzt haben.
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Ich dachte immer das Experiment wäre umgekehrt(ein Magnet schwebt über einem Supraleiter), und das das ein Selbstverständlciher Anblick auf Universitäten ist.
Lag ich da die ganze Zeit falsch?
(Ich meine, ich hätte sowas mal an einem Tag der offenen Tür an einer Uni gesehen, das ist aber schon sooo lange her, das ich es nicht mehr genau weiß)
Wäre dankbar dafür, wenn mir jemand aus meiner Verwirrung helfen könnte.
Bis dann, Scrabz.
in den Naturwissenschaften gilt nichts als unmöglich, deswegen gilt ja auch der Satz, dass nur die Existenz (einer Sache, einer Wirkung, …) bewiesen werden kann. Die Aussage, dass etwas nicht existiert, gilt halt nur so lang, bis jemand dieses Etwas findet.
Nun heißt wissenschaftlich arbeiten aber nicht, sich etwas auszudenken, was möglich wäre und dann dafür Beweise zu suchen. Der Mensch neigt dazu, das zu finden, was er sucht, deshalb wird unter Wissenschaftlern ein anderer Weg bevorzugt: Eine Beobachtung soll begründet werden - und dann wird gefragt, ob es mindestens einen gibt, der diese Begründung widerlegen kann. Wenn ja, ist die Sache erledigt, im günstigsten Fall entsteht dabei eine neue, bessere Begründung. Wenn nein, gilt die Hypothese - bis auf Weiteres. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass Unsinniges - zB nicht wiederholbare Experimente - recht schnell aussortiert werden kann. Außerdem kann der Verfasser einer Hypothese sich neuen Dingen zuwenden, während andere an der Widerlegung arbeiten, im Gegensatz zu Erfindern von zB Perpetuum Mobiles, die mit der Verteidigung einer einzigen Idee bis zum Lebensende ausgelastet sind.
Gruß Ralf
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supraleitende Scheibe über einem Magneten schwebend in
Bewegung versetzt haben.
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Ich dachte immer das Experiment wäre umgekehrt(ein Magnet
schwebt über einem Supraleiter),
Das ist egal, denn es funktioniert in beide Richtungen.
und das das ein
Selbstverständlciher Anblick auf Universitäten ist.
Lag ich da die ganze Zeit falsch?
Das ist ein bekannter Versuch, hat aber nichts mit (Anti)Gravitation zu tun. Hier geht es um Magnetfelder.
Jörg
(Ich meine, ich hätte sowas mal an einem Tag der offenen Tür
an einer Uni gesehen, das ist aber schon sooo lange her, das
ich es nicht mehr genau weiß)
Wäre dankbar dafür, wenn mir jemand aus meiner Verwirrung
helfen könnte.
Bis dann, Scrabz.
Das ist ein bekannter Versuch, hat aber nichts mit
(Anti)Gravitation zu tun. Hier geht es um Magnetfelder.
Das ist ja der Witz: EM und Gravitation - zwei Kräfte, die nichts miteinander zu tun haben, scheinen auf einmal über ein Phänomen miteinander verbunden zu sein.
Ist es von den Grundideen der Stringtheorie her eigentlich möglich, zu sagen, ob theoretisch z.B. ein Photon ( der EM - Wechselwirkung ) in ein Graviton per Schwingungsänderung des Strngs umwandelbar ist? Das war ein eigener Gedankengang, kann also völlig falsch sein .
das haben sich drei Erlanger Studenten auch gefragt und habe den Versuch in ihrem Praktikum kurzerhand nachgebaut und sorgfältig analysiert. Ihren Bericht dazu gibt es im Web, nachzulesen unter
Ich darf aus den Ergebnissen zitieren: „Es ist uns tatsächlich gelungen, den von Schnurer gemessenen Gewichtsverringerungseffekt zu reproduzieren, indem wir den in
„Space Night“ gezeigten Versuchsaufbau genau nachgebaut haben. Leider ist bei diesem Phänomen aber keine Antigravitation im Spiel: Es handelt sich um einen einfachen Auftriebseffekt.“
Moral von der Geschichte: nicht immer ist die am verrücktesten klingente Erklärung die richtige. Und eine genaue Analyse eines Versuches sollte eigentlich selbstverständlich sein…
Ist es von den Grundideen der Stringtheorie her eigentlich
möglich, zu sagen, ob theoretisch z.B. ein Photon ( der EM -
Wechselwirkung ) in ein Graviton per Schwingungsänderung des
Strngs umwandelbar ist?
Soweit ich das verstanden habe setzen sich in der Stringtheorie sämtliche Elementarteilchen (auch die Wechslewirkungsteilchen) aus denselben Strings zusammen, nur das diese anders gefaltet sind. Wenn dem so ist, dann müßte auch eine Umwandlung eines Wechselwirkungsteichens in ein anderes möglich sein. Die Frage ist nur, welche Energien dafür nötig sind und ob dabei irgendwelche Erhaltzungssätze verletzt werden.
Es muß aber nicht einmal zu einer Umwandlung kommen. Photonen werden bekanntlich von Gravitonen beeinflußt (Lichtablenkung durch große Massen). Warum soll es dann nicht auch anders herum möglich sein?
Ja, die Seite kenne ich schon. Schnurer ist mir völlig egal - der hat niemals etwas rotieren laßen - mich interessiert eigentlich nur Pdoletkov ( schreibt der sich so? ). Auf dieser Studentenseite steht auch ausdrücklich, daß sie den Versuch mit dem rotierenden Supraleiter nicht nachvollziehen können.
Mein Fazit: Wegen einem schwarzen Schaf darf man nicht die ganze Herde verdächtigen.
Es muß aber nicht einmal zu einer Umwandlung kommen. Photonen
werden bekanntlich von Gravitonen beeinflußt (Lichtablenkung
durch große Massen). Warum soll es dann nicht auch anders
herum möglich sein?
Das klingt interessant…nehmen wir mal an, die Versuche hätten tatsächlich eine Beeinflußung der Gravitation offenbart, wäre es möglich, daß man gar keine andere Polarisation eines Gravitonfeldes geschaffen hat, sondern einfach nur die Photonen dazu angeregt hat, den Gravitonen den Tag zu vermiesen.
Wie gesagt, ab einer bestimmten „Länge“ vereinbaren sich ja Gravitation und EM in der Theorie. Vielleicht hat es damit etwas zu tun. Vielleicht ist die Drehung der Teilchen zusammen mit den Eigenschaften des Supraleiters irgendwie für einen bis jetzt unbekannten Wechselwirkungseffekt zwischen EM und Gravitation verantwortlich.
Kennst du zufälligerweise die Seite der NASA, wo deren Projekt beschrieben wird ( ich glaube es heißt Delta G )? Ich hab’ schon öfter danach gesucht aber habe nie etwas gefunden.
Solange eine Theorie nicht widerlegt wurde ist sie ja wohl
noch kein schwarzes Schaf, oder? Die NASA forscht schließlich
noch.
Das Experiment (eine Theorie ist es ja noch garnicht) ist ein schwarzes Schaf, wenn es sich von den restlichen Experimenten der Herde unterscheidet. Damit ist nichts über den Wahrheitsgehalt ausgesagt. Es bedeutet aber, daß man dieses Experiment nicht verallgemeinern darf.