Antike als Vorbild für Werke von Goethe+Schiller

Ich suche für meine Facharbeit in Deutsch Texte von Goethe und Schiller, die die Antike als Vorbild hatten, wie zb. Iphigenie auf Tauris…
Über ein paar Antworten würde ich mich freuen.
Danke!

KonradA.

Hallo KonradA,

Schillers Ballade „Die Bürgschaft“ ist ein gutes Beispiel für den Bezug auf ein antikes Thema.

Der Philosoph Platon war im Jahre 389 v.Chr. erstmals in Syrakus. Damals herrschte Dionysios der Ältere. Platon lernte dort den 20 Jahre jungen Dion kennen. Als im Jahre 367 vor Christus Dionysios der Ältere starb und Dionysios der Jüngere sein Nachfolger wurde, hoffte Dion, diesen jüngeren Dionysios für Platons Staatsidee gewinnen zu können. Dion wird aber verdächtigt einen Mordanschlag gegen Dionysios zu planen; er wird gefangen und verbannt. Platon wird in Syrakus festgesetzt und muss dafür bürgen, dass Dion keinen weiteren Anschlag plant.

Diese antike Freundschafts- und Bürgschaftsgeschichte von Platon und Dion (vor etwa 2400 Jahre) wird in der Fabelsammlung des Hyginus erzählt, die Schiller von seinem Dichterfreund Goethe im Dezember 1797 zugeschickt bekommt.

Zur Erinnerung
Die Bürgschaft

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande;
ihn schlugen die Häscher in Bande.
„Was wollest du mit dem Dolche, sprich!“
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
„Die Stadt vom Tyrannen befreien!“
„Das sollst du am Kreuze bereuen.“

„Ich bin“, spricht jener, „zu sterben bereit
und bitte nicht um mein Leben;
doch willst du Gnade mir geben,
ich flehe dich um drei Tage Zeit,
bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
ich lasse den Freund dir als Bürgen -
ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.“

Einen offensichtlichen Bezug zur Antike hat Schillers Gedicht: „Die Götter Griechenlands“, welches er 1788 schreibt. Das Gedicht entsteht in der Zeit als Goethe die Iphigenie erarbeitet und ist allerding heute sehr schwer zu lesen und zu verstehen (Lexikon der Mythologie notwendig).

Auch Schillers Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ hat historische Bezug. Die Schilderungen im Gedicht haben sich etwa 530 v. Chr. in der Nähe von Korinth zugetragen.

Ein letztes Beispiel mit antikem Bezug noch von Johann Wolfgang von Goethe.
Die (lange) Ballade: „Die Braut von Korinth“ schreibt er 1797. Wahrscheinlich wurde Goethe durch die Erzählung des griechischen Schriftstellers Phlegon Aelius von Tralles (2. Jhdt.vor Christus) inspiriert.
In der orig. Erzählung trifft ein Wanderer zufällig in Tralles ein weibliches Gespenst, das ihn nachts im Gasthaus verführt. Als am Morgen die Eltern ihr Verhalten entdecken, stirbt sie und auch der Wanderer.

Grüße
Lutz

Na, da ist bei Schiller „Die Braut von Messina“ als Drama/Tragödie nach antikem Vorbild:smiley:as schicksalhafte Geworfen sein des Menschen.
Das Gedicht „Die Götter Griechenlands“:Verlust des Mythos,Entzauberung der Welt durch wissenschaftliche Betrachtung.
„Die Braut“ ist ein Spätwerk, lange nach „Die Räuber“.Beim Gedicht müsste man sehen,wann es entstand.

Hallo,

leider kann ich Dir nicht helfen. Ich hoffe, Du hast bei einem anderen Experten mehr Glück.

Viele Grüße

Birgit