Antimaterie, wechselwirkung mit Materie

Antimaterie und die beschleunigte Expansion
(Autor: В е l l, Frage gestellt am Do, 10. Jul 2003)

Antimaterie und Materie wirken vielleicht antigravitativ… Mir ist unklar warum diese Annahme (These) nicht solange als „möglich“ gilt bis sie Falsifiziert wurde, weil ihre voraussagen nicht zutreffen. Ist das so nicht allgemein üblich?

Nur einen Annahme eines Nichtphysikers…

Unser Universum hat einen Anfang, den Urknall. Alles scheint so, dass sich das Universum immer weiter ausdehnt und kein Ende hat. Unser gesamtes Universum besteht aus Materie.

Nur mal angenommen Antimaterie hätte nicht nur eine entgegengesetzte Ladung…

Dann hätte das Antiuniversum ein Ende aber keinen Anfang. Der jeweilige Zeitstahl würde also in entgegengesetzte Richtung weisen. Direkt treffen würden sich beide also ausschließlich im Moment des Urknalls wo sich Materie und Antimaterie augenblicklich auslöschen und sich in reine Energie umwandeln würden. Diese Energie würde dann Materie und Antimaterie Zu gleichen Teilen hervorbringen.

Wie verhält es sich mit den drei Raumdimensionen…

Materie und Antimaterie existieren simultan im selben Raum. Da ihr Zeitstrahl aber in die Entgegengesetzte Richtung zeigt interagieren beide eher selten miteinander. Wenn zwei Teilchen das dann doch mal machen zerstrahlt Materie und Antimaterie in reine Energie. Antimaterie wiederum entsteht aus Reiner Energie. Aus der Sicht des Antiteilchens würde es mit Materie zu Energie zerstrahlen und aus Energie würde Materie entstehen. Also irgendwie verblüffend simpel und je nach Betrachtungsweise gleich.

Für uns als Betrachter wäre Antimaterie faktisch unsichtbar weil sie zu einer andren Zeit „ist“.

Was ist nun mit der Gravitation…

Antimaterie zieht Antimaterie an und Materie zieht Materie an. Einig? Was machen die beiden untereinander? Das ist die große Frage…

Bevor ich jetzt beschimpft und meine Annahmen zerpflückt werden, holt bitte einmal tief Luft und denkt mal drüber nach…

Meine Erfahrung zeigt, dass die einfachste Erklärung meist die Richtigere ist. Und wer brauchr CP-Verletzung oder „Dunkle Matterie“ wenn’s so einfach sein kann…

Gruß Florian

Hallo!

Antimaterie und Materie wirken vielleicht antigravitativ… Mir
ist unklar warum diese Annahme (These) nicht solange als
„möglich“ gilt bis sie Falsifiziert wurde, weil ihre
voraussagen nicht zutreffen. Ist das so nicht allgemein
üblich?

Allgemein üblich ist auch, dass sich Hypothesen auf Beobachtungen stützen. Welche Beobachtung bringt Dich also zu der Hypothese?

Unser Universum hat einen Anfang, den Urknall. Alles scheint
so, dass sich das Universum immer weiter ausdehnt und kein
Ende hat. Unser gesamtes Universum besteht aus Materie.

Nur mal angenommen Antimaterie hätte nicht nur eine
entgegengesetzte Ladung…

Dann hätte das Antiuniversum ein Ende aber keinen Anfang.

Wie kommst Du auf die Idee, dass es ein „Antiuniversum“ gibt? Das klingt für mich nach Science Fiction (vor allem nach letzterem).

Materie und Antimaterie existieren simultan im selben Raum.

Da widersprichst Du Dir schon einmal selbst. Wolltest Du die Antimaterie nicht in das Antiuniversum packen?

Da
ihr Zeitstrahl aber in die Entgegengesetzte Richtung zeigt
interagieren beide eher selten miteinander.

Der Grund für die anscheinend so seltene Interaktion ist einfach die außerordentliche Seltenheit der Antimaterie. Dort, wo sie entsteht, interagiert sie praktisch sofort mit Materie. (s. z. B. PET)

Wenn zwei Teilchen
das dann doch mal machen zerstrahlt Materie und Antimaterie in
reine Energie. Antimaterie wiederum entsteht aus Reiner
Energie. Aus der Sicht des Antiteilchens würde es mit Materie
zu Energie zerstrahlen und aus Energie würde Materie
entstehen. Also irgendwie verblüffend simpel und je nach
Betrachtungsweise gleich.

Wenn aus Energie (Der Begriff „reine Energie“ bei Dir klingt so … naja … mystisch) Materie entsteht, dann immer in Form von Paarbildung, also Materie und Antimaterie zu gleichen Teilen.

Für uns als Betrachter wäre Antimaterie faktisch unsichtbar
weil sie zu einer andren Zeit „ist“.

Sie ist aber sehr gut sichtbar. Bis auf ihre Ladung ist sie von der normalen Materie kaum zu unterscheiden.

Antimaterie zieht Antimaterie an und Materie zieht Materie an.
Einig? Was machen die beiden untereinander? Das ist die große
Frage…

Nein, das ist keine Frage. Beide haben eine positive Masse und damit ziehen sie sich selbstverständlich gegenseitig an.

Bevor ich jetzt beschimpft und meine Annahmen zerpflückt
werden, holt bitte einmal tief Luft und denkt mal drüber nach…

Weißt Du, kein Mensch käme auf die Idee, im Bio-Brett die Frage zu stellen: „Könnte es denn nicht sein, dass Schweine fliegen können?“ Deine Frage - und viele andere, die zur Relativitätstheorie, zur Kosmologie, zur Quantenphysik, usw. gestellt werden - sind aber von genau dieser Qualität.

Damit der wissenschaftlich interessierte Laie - und in vielen Fragen zähle ich mich ohne zu zögern dazu - überhaupt eine Ahnung hat, was die Physiker so treiben, müssen die Physiker in Bildern sprechen, weil das, womit sie zu tun haben (Zahlen, Spektren, Formeln, …) kein Mensch außer ihnen versteht. Als Laie sollte man nun nur nicht den Kardinalfehler machen und diese Bilder mit der Realität verwechseln.

Meine Erfahrung zeigt, dass die einfachste Erklärung meist die
Richtigere ist. Und wer brauchr CP-Verletzung oder „Dunkle
Matterie“ wenn’s so einfach sein kann…

Keiner, der sich mit einer falschen Erklärung begnügt.

Übrigens: Lustigerweise kann man sich Antimaterie tatsächlich als Materie vorstellen, die sich auf der Zeitachse rückwärts bewegt. Ob Du diese Idee mal aufgeschnappt hast und in Deine Überlegungen eingebaut hast, weiß ich nicht.

Michael

Wirklich sehr schöne Antwort, Sternchen von mir!