Antonius von Padua - der 'Schlamperlpatron'?

Liebe Leser,
der Besuch der Basilika von Padua, die dem hl. Antonius geweiht ist, hat mich stark beeindruckt.
Bei uns in Bayern ruft man den Heiligen an wenn man etwas verloren oder verlegt hat, deshalb hat er auch den zweifelhaften Beinamen „Schlamperlpatron“. Bei uns ist das eher liebevoll gemeint und ich hoffe, dass ich jetzt nicht gegen die Netiquette verstosse!
Er hat mir schon so oft geholfen, in schier ausssichtslosen Situationen. Besonders hilfreich ist er, wenn man ihm Geld verspricht und anl. meines Besuches in Padua habe ich angelaufene Schulden bezahlt.
Kann mir jemand sagen, wie dieser Heilige zu seinem Beinamen kommt? Aus seinem Lebenslauf kann ich keine Beziehung herauslesen.
Danke im voraus!
Jossi

Hallo Jossi,

Kann mir jemand sagen, wie dieser Heilige zu seinem Beinamen
kommt?

Antonius’ Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, dass ein junger Mönch den Psalter des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Daraufhin wurde er von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte.
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Antonius_…

Gruss Harald

Er hat mir schon so oft geholfen, in schier ausssichtslosen
Situationen. Besonders hilfreich ist er, wenn man ihm Geld
verspricht und anl. meines Besuches in Padua habe ich
angelaufene Schulden bezahlt.

Zum Heiligen kann ich Dir nichts sagen, ausser dass meine Heimatgemeinde ihren Namen von ihm hat. Aber meine Mutter (katholische Norddeutsche) hat früher (und wahrscheinlich heute noch), wenn sie etwas verzweifelt gesucht hat, eine Kerze angezündet und eben zum Antonius von Padua gebetet. Und meist hat es innerhalb einer halben Stunde geholfen. Das mit dem Geld ist mir neu, werd ich ihr bei Gelegenheit mal erzählen.

Kindheitserinnerungen sind was tolles.

Gruß

ALex

Hallo,
In meiner Kindheit verbrachten wir die Großen Ferien immer auf dem Land im Allgäu. Eines Tage hatte
ich meinen Fahrradschlüssel verloren. Überall, wo er hätte sein können, suchte ich ihn. Die alte Josefine
bemerkte meine Not. „So findest du ihn nie. Aber Bub, du hast einen guten Verbündeten, der weiß, wo
der Schlüssel ist.“ Sie erzählte mir vom Heiligen Antonius, der wüsste, wo er liegt. „Frag ihn einfach mal.“
Als Josefine meinen spöttischen Unglauben sah, erzählte sie etwas über sein Leben und sein Sterben.
„Der Heilige Antonius von Padua hilft jedem, auch dem, der nicht an ihn glaubt.“ Josefine riet mir, sofort
in die katholische Dorfkirche zu gehen und sich mit dem Heiligen zu unterhalten.
In der Kirche kniete bereits eine alte Frau. Also kniete ich auch und fing mich mit dem Heiligen Antonius
zu unterhalten. Josefine hatte mir geraten, meine Frage an den Heiligen zu richten und einfach
abzuwarten, bis er zu mir spräche. Ich war mir sicher, daraus wird nichts. Aber versuchen kann man es
ja. „Heiliger Antonius, ich habe meinen Fahrradschlüssel verloren. Weißt du wo er ist?“ Nach dem ich
meine Frage gestellt hatte, konzentrierte ich mich ganz auf seine Antwort. Ganz bei der Sache war ich
nicht, da meine Gedanken auf der Fahrradtour war. Ich hatte mich auf einer Bank ausgeruht. Da ist mir
bestimmt der Faradschlüssel aus der Tasche gerutscht. Ja klar doch, ich war mir nun gewiss, dass er bei
der Bank lag — und da lag er auch tatsächlich.
„Na, hat dir der Heilige Antonius geholfen.“ Dass ich 50 Pfennige geopfert habe, behielt ich für mich.
Damals waren 50 Pfennige noch ein Vermögen. Doch mir war dieser Tipp von dem Heiligen das Wert.
Übrigens: wenn ich heute was suche, denke ich an den Heiligen aus Padua. Manchmal hilft er mir — aber
nicht immer.
Josefine ist jetzt schon lange tot. Die „alte“ Frau aus der Kirche lebt noch. Jetzt ist sie hoch in den
Neunzigen. Damals war sie um die Vierzig — eine „alte“ Frau eben.
Gruß, Alexander