Mein Sohn 23 Jahre hat eine akute Drogenpsychose wohnt 200km von uns Eltern! Er verwahrlost langsam, hat Angstzustände Verfolgungswahn. Hat seine Wohnung gekündigt ohne eine andere Bleibe zu haben.
Welche Chancen hat man beim Antrag auf Betreuung. Wie ist die Vorgehensweise. Wir sind total überfordert!
Hallo erstmal,
eine Betreuungsanregung kann jeder an das zuständige Amtsgericht senden. Hierfür gibt es entweder vorgefertigte Formulare, die man auch in verschiedenen Ausführungen im Internet findet, oder man macht es als Freitext. Hierbei sind die Umstände darzulegen, in welchen Aufgabenkreisen der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, ausreichend für sich selbst zu sorgen, und warum das so ist. Die Angabe geeigneter Belege oder behandelnder Ärzte, … ist hilfreich. Zum Schluss sollte man - wenn man bereit ist dies zu tun - sich selbst anbieten, die Betreuung zu übernehmen.
Es wird dann eine Begutachtung des Betroffenen vorgenommen, und dann je nach Ausgang dieser Begutachtung ein Betreuer für die notwendigen Aufgabenkreise bestimmt.
Gruß vom Wiz
wenn es mich betreffen würde, würde ich die Betreuung nicht selbst übernehmen, sondern einem neutralen Betreuer überlassen. Du hast schon Probleme genug. Es ist schön, dass Du ihm helfen möchtest, aber lass ihm helfen. Du hast wohl genug im Leben für Deine Kinder getan. Er hatte sein Leben in der Hand und hat sich für Drogen entschieden. So hart es klingt, aber da muss er sich selbst rauswurschteln. D.h. mit Unterstützung eines neutralen Betreuers.
da hat wohl jemand reflektiert…
Er hatte sein Leben in
der Hand (…) So hart es
klingt, aber da muss er sich selbst rauswurschteln.
und nun übersetze das für dich
liebe Grüße und alles Gute euch Beiden
Dany
P.S.: ein neutraler Betreuer ist insoweit vllt besser, dass der sich nicht „bequatschen“ lässt, und es gibt nichts, was er euch nachtragen kann, weil ihr das so entschieden habt.
Hallo,
So hart es klingt, aber da muss er sich selbst rauswurschteln.
Du hast wohl nicht gelesen, was die UP schrieb:
Mein Sohn 23 Jahre hat eine akute Drogenpsychose
D.h. der Sohn ist momentan dringendst psychiatrisch und medizinisch behandlungsbedürftig. Im Zustand einer akuten Psychose von einem Menschen zu erwarten, er „möge sich da selbst rauswurschteln“ steht für völlige Unkenntnis der Sachlage.
Ich kann nur empfehlen, den Sozialpsychiatrischen Dienst seiner Heimatstadt zu kontaktieren, der sich sowohl mit der medizinischen als auch rechtlichen Belangen auskennt.
Gruß,
Anja
bei einer akuten psychose, die im zusammenhang mit mord oder selbstmordabsichten bzw. gefährdung von anderen oder sich selbst steht, geht der weg sofort auf die geschlossene station einer psychatrischen klinik zb. über polizei oder feuerwehr. dort haben sie dann auch sozialarbeiter die sich um betreuung (in teilbereichen oder gesamt), anschliessende unterbringung usw. kümmern (sollten).
du schreibst nicht ausführlich über die art/auswirkungen der psychose, daher dies nur am rande, weil der hinweis auf angstzustände / verfolgungswahn durchaus den schluss zulassen.
ggf. wäre es auch gut, wenn man bilder der verwahrlosung in der hinterhand hätte. für ein betreuungsverfahren und/oder den betreuer könnte dies durchaus hilfreich sein.
und nein, mach es auf keinen fall selbst! lass einen (fremden) betreuer einsetzen, der vom fach ist.
- haben aussenstehende z.t. mehr einfluss und
- ist euer verhältnis vermutlich schon zerrüttet genug und
- seid ihr lt. eigener aussage bereits jetzt überfordert - es wird leider auf längere sicht eher nicht besser werden.