Hai,
Selbst wenn der Beamte Probleme bekommen sollte,
ist fraglich, ob damit dieser Teil des Abschlußberichts
hinfällig wird.
Da bin ich jetzt auch überfragt, was dieser hypothetische
Rechtsmangel nun juristisch für Konsequenzen hat.
Selbst wenn der Abschlussbericht oder der Teil des Berichts, der sich auf die inoffiziell nach der Vernehmung gegebenen Informationen bezieht, in der Verhandlung offiziell nicht berücksichtigt werden darf, wird er doch den Richter, sofern er ihn liest, beeinflussen, ob er das nun will oder nicht. Und da es letztlich auch darauf ankommt, zu welcher Überzeugung das Gericht (der oder die Richter) gelangen, kann das schon einen Einfluss haben, denke ich mal.
Und richtig extrem würde das vermutlich, wenn sich die „inoffizielle“ Aussage und die Aussage vor Gericht inhaltlich deutlich voneinander unterscheiden, dann wird der Beschuldigte in den Augen des Richters fast automatisch unglaubwürdig.
Dass Polizeibeamte versuchen, durch kleine Tricks Aussagen zu bekommen, kann ich nur bestätigen. Mein Sohn (damals minderjährig) wurde mal zu einer Vernehmung geladen, niemand wusste, um was es ging. Ich ging mit ihm hin und sagte dem Beamten, dass wir zunächst einmal erfahren wollten, was meinem Sohn konkret vorgeworfen werde, und dann würden wir uns entscheiden, ob mein Sohn überhaupt eine Aussage macht. Der Beamte legte also los: Ein Jugendlicher aus dem Ort, wo er vorher gewohnt hatte … „Den kennst Du doch, oder?“ … schon versuchte er, Informationen zu bekommen. Ich ging dann dazwischen, er hat das noch einmal versucht, dann hat er eingesehen, dass das mit mir nicht funktioniert und hat erstmal alles vorgetragen. Es hat sich dann herausgestellt, dass mein Sohn eines Diebstahls verdächtigt wurde, aber zu einem Zeitpunkt, als er schon viele Wochen lang weit weg von dort lebte, er konnte es also nicht gewesen sein, damit war die Sache dann schnell erledigt. Aber erstmal versuchen … wenn da jemand nicht selbstbewusst genug ist, sich gegen solche Tricks zu wehren, dann sagt er schnell etwas, obwohl er das eigentlich nicht wollte.
Grüße
Sebastian