fast gar keine Probleme
Hallo,
da hatte Jule Verne bischen spinntisiert (oder eben dichterische
Freiheit walten lassen) in Ermangelung einer bessereren bekannten
technischen Lösung.
Geschoss:
Das Geschoss ist eine Hohlgranate aus Aluminium mit einem
Durchmesser von 2,75 m. Mantelstärke: 30,5 cm. Das Geschoss
wiegt 8732 kg.
ALU muß damals noch ein recht exotisches Metall gewesen sein, das
als „Supermaterial“ herhalten muste. Nichtsdestotrotz würde die
blechbüchse beim Abschuß ziehmlich zerknautschen.
Columbiade:
Eine gusseiserne Kanone, die direkt in den Erdboden gegossen
wird. Länge: 275 m.
So eine Kanone wäre eine tolle Ing.-technische Leistung.
Guseisen ist aber als Mat. eher schlecht. Würde wohl nach’m 1.Schuß
auch ziehnmlich lediert aussehen.
Treibmittel:
Die Ladung sollte aus 180 t Schiessbaumwolle bestehen.
Bei über 8t Nutzmassse nur 180t Treibmasse ist schon ganz sehr
„fortschrittlich“ . Klappt aber eben nicht, weil zu wenig
Energie, um die 11Km/s zu erreichen.
Das Projektil sollte dank der Columbiade eine
Anfangsgeschwindigkeit von 11 000 m pro Sekunde erreichen.
Das ist zumindest eine realistische Geschwindigkeit. Die Gesetze
waren ja damals schon bekannt.
Allerdings, gib’s da schon noch einige Probleme. Bei der Geschw.
würde das Geschoß schon nach kutzer Zeit in der Atmosphäre
verglühen (hat ja schließlich das Keramik-Hitzeschild vergessen).
Außderdem ist bei der Methode die Verbrennungsgeschwindigkeit
des Treibmittels sicher viel zu gering, als daß man 11km/s
erreichen könnte.
Die
„Raumfahrer“ sollten durch ein simples hydrauliches System den
Rückstoß überleben (gestaffelte Holzböden, die beim Abschuß
durchbrechen und das sich zwischen ihnen befindliche Wasser
aus Überlaufventilen pressen).
Dagegen ist der Aufprall auf Beton nach einem Sturz aus’m 20.Stock
eines Hochhauses ein sehr weicher Aufprall.
Im Roman erzeugt die beim
Abschuß freigesetzte Energie eine Schockwelle, die in weitem
Umfeld Bäume entwurzelt und hunderte von Menschen in den Tod
reisst.
Das ist nun sicher davon abhängig, wie nahe die Leute stehen.
bei 180t Sprengstoff würde ich auch schon einige hundert m Abstand
haben wollen.
Auch wird ein Erdbeben verzeichnet.
Das ist nun sicher etwas übertrieben. Paar hundert t Sprengstoff
auf einem Haufen, das hat man später schon bein weitem überboten
-> Atombomben
Was würde nun aber tatsächlich passieren? Setzt man den
Einsatz modernster Treibmittel voraus: Wie hoch und wie weit
würde das Geschoss wohl heute fliegen?
Man könnte sicher mit einer Kanone weit über 100Km schießen.
Aber selbst die 1. kosmische Fluchtgeschwindigkeit ist wohl mit
einer Kanone nicht zu erreichen.
Käme es tatsächlich zu
Turbulenzen in der Luft
Turbulenzen in der Luft gibs auch schon, wenn eine Feder runterfällt.
Ansonsten ist es halt ein großer BUMS.
bzw. zu einem Erdbeben?
eher nicht
Hätte ein
Mensch auch nur den Hauch einer Chance, den Abschuß zu
überleben? Wenn ja, wie?
Nur, wenn die vorher der Absturz aus’m 20 Stock trainiert haben
(natürlich ohne Fallschirm). Bleibt das problem wit dem verglühen.
Als Asche lebt sich’s auch schlecht.
Vielleicht hat ja einer die eine odere andere Antwort auf
diese Fragen!
joa froaeilich, woar oa Gaudi.
Gruß Uwi