Hi @all!
Ich kann ziemlich genau sagen, ob und warum mir ein Wein schmeckt, erlaube mir auch in aller Unkenntnis zu behaupten, zu wissen, ob ein Wein „was taugt“. Habe Erfahrung quer durch alle Trauben/Lagen/Jahrgänge - egal ob Weiß, Rot, Rosé - dennoch würde ich mich nie als Wein"kenner" bezeichnen.
Jetzt habe ich eine „edle“ (Verpackung/Etikett) 1,5-L-Flasche „Auslese“ 2002 aus dem Bereich „südliche Weinstraße/Pfalz(? s.u. „Mosel“)“ / „Qualitätswein mit Prädikat“ ohne Nennung der Traube geschenkt bekommen. Über die Herkunft steht nur: Thomas Rath / Vertrieb: Weinhandlung Thomas Rath… Zell/Mosel). Die Empfehlung auf der Rückseite lautet: „Diese Auslese eignet sich zu Desserts und Süßspeisen. Genießen Sie ihn bei einer Temperatur von 12 Grad C.“. Das lässt mich vermuten, dass diese nicht näher bezeichnete Auslese ziemlich süß ist (ist ja meistens aber keineswegs bei allen Auslesen der Fall…).
Ich will diese Flasche nicht öffnen (und: 1,5 l allein trinken? - bei aller Liebe: Nein) und einen Reinfall erleben. Zum „Einfach-nur-so-trinken“ ist sie wohl nicht geeignet? Süßspeisen esse ich eigentlich nicht (es sei denn, mich überfällt aufgrund von Unterzuckerung ein Süßigkeiten-Koller). Ein Muscadet oder Gewürztraminer, den man ggf. zu Leber bestens trinken könnte, ist es auch nicht.
Wozu, um Himmels Willen, taugt dieser Wein
(außer, dass ich sie als Geschenk zu Weihnachten loswerde)…
Oder handelt es sich um eine Kostbarkeit???
Weinkenner-Tipps sehr willkommen…
Anja
mehrere Anmerkungen
Hallo,
auch auf die Gefahr hin, vor der gesamten Gemeinde als arrogantes Arschloch dazustehen:
Ich kann ziemlich genau sagen, ob und warum mir ein Wein
schmeckt, erlaube mir auch in aller Unkenntnis zu behaupten,
zu wissen, ob ein Wein „was taugt“.
Daß Du sagen kannst ob Dir ein Wein schmeckt glaube ich Dir sofort.
Daß Du im Sinne einer organoleptischen Beschreibung korrekt formulieren kannst warum ziehe ich massiv in Zweifel. Und das Du letztlich dazu in der Lage bist zu beurteilen, ob ein Wein was taugt (auch wenn er Dir vielleicht nicht schmeckt), bestreite ich einfach.
So, nun zu Deiner Frage:
Jetzt habe ich eine „edle“ (Verpackung/Etikett) 1,5-L-Flasche
„Auslese“ 2002 aus dem Bereich „südliche Weinstraße/Pfalz(?
s.u. „Mosel“)“ / „Qualitätswein mit Prädikat“ ohne Nennung der
Traube geschenkt bekommen. Über die Herkunft steht nur: Thomas
Rath / Vertrieb: Weinhandlung Thomas Rath… Zell/Mosel).
Bist Du Dir sicher, dass das 1,5 Liter und keine 2 Liter sind?
Ist insofern wichtig, weil 1,5 Liter, eine sogenannte Magnum, eher ein Indiz für Qualität sind, 2 Liter ( die „Magnum des kleinen Mannes“) eher nicht.
Ausserdem: Du setzt das Wort „Auslese“ in Anführungszeichen. Steht dieser Begriff wirklich auf dem Etikett?
Hintergrund: Um das Wort „Auslese“ auf ein Etikett schreiben zu dürfen, müssen bestimmte weinrechtliche Vorgaben erfüllt sein.
Letztlich kommt es aber nur auf den erreichten Zuckergehalt an. Auch die Angabe „Qualitätswein mit Prädikat“ ist eine weinrechtliche Angabe, die u.a. die verwendeten Produktionsmethoden einschränkt (z.B. keine Aufzuckerung des Mostes erlaubt).
Wenn keinen Rebsorte angegeben ist, kann es sich um ein Cuvée handeln, wobei ich zugeben muss, dass das a) bei dieser Prädikatsstufe doch eher ungewöhnlich ist und b) bei solcher Prädikatsstufe wenigstens auf dem Rückenetikett vermerkt sein sollte.
Hier wäre ein Lösungsansatz, dass der Wein aus mehr als zwei Rebsorten zusammengesetzt wurde, da, laut Weingesetz, auf dem Etikett maximal zwei Rebsorten genannt sein dürfen. Wenn also mehr Rebsorten drin sind, dürfen diese auch nicht mehr genannt werden.
Alleine diese Parameter würden mich dieser Flasche gegenüber sehr misstrauisch machen …
Weiters ist ein Erzeuger namens „Thomas Rath“ im Wein-Plus Weinführer weder im Anbaugebiet Pfalz, noch im Anbaugebiet Mosel gelistet. Das ist insofern schon verdächtig, weil hier eigentlich alle relevanten Winzer Deutschlands zu finden sind.
Die
Empfehlung auf der Rückseite lautet: „Diese Auslese eignet
sich zu Desserts und Süßspeisen. Genießen Sie ihn bei einer
Temperatur von 12 Grad C.“. Das lässt mich vermuten, dass
diese nicht näher bezeichnete Auslese ziemlich süß ist (ist ja
meistens aber keineswegs bei allen Auslesen der Fall…).
Ich will diese Flasche nicht öffnen (und: 1,5 l allein
Da hast Du recht, aber Du wirst wohl kaum drumrumkommen den Wein zu probieren.
Wozu, um Himmels Willen, taugt dieser Wein
Das wirst Du nur durch probieren rauskriegen, aber ich befürchte das Schlimmste …
Oder handelt es sich um eine Kostbarkeit???
Das ganz sicher nicht!
Grüße
mhg
Hallo,
Hi zurück, Martin,
auch auf die Gefahr hin, vor der gesamten Gemeinde als
arrogantes Arschloch dazustehen:
Als Hedonist kann man doch nicht Arschloch genug sein, oder?
(Muss ich dazu schreiben, dass ich mich vor Freude bei dieser Aussage kaputt lache??? - bin vorsichtig geworden hier…)
Daß Du im Sinne einer organoleptischen Beschreibung korrekt
formulieren kannst warum ziehe ich massiv in Zweifel.
Und das Du letztlich dazu in der Lage bist zu beurteilen, ob
ein Wein was taugt (auch wenn er Dir vielleicht nicht
schmeckt), bestreite ich einfach.
Bin keine Sommelière - da gebe ich Dir durchaus Recht, habe mich aber schon durch unzählige deutsche, italienische und französische Keller und entsprechende „Sterne“-Lokale getrunken… Übung macht… ?
So, nun zu Deiner Frage:
Jetzt habe ich eine „edle“ (Verpackung/Etikett) 1,5-L-Flasche
„Auslese“ 2002 aus dem Bereich „südliche Weinstraße/Pfalz(?
s.u. „Mosel“)“ / „Qualitätswein mit Prädikat“ ohne Nennung der
Traube geschenkt bekommen. Über die Herkunft steht nur: Thomas
Rath / Vertrieb: Weinhandlung Thomas Rath… Zell/Mosel).Bist Du Dir sicher, dass das 1,5 Liter und keine 2 Liter sind?
Ist insofern wichtig, weil 1,5 Liter, eine sogenannte Magnum,
eher ein Indiz für Qualität sind, 2 Liter ( die „Magnum des
kleinen Mannes“) eher nicht.
Nochmal an den Kühlschrank gegangen: tatsächlich 1,5 l (Willst Du darauf anspielen, dass die nur aus 2-L-Flaschen trinkenden Menschen auch als Kenner von „grossen“ Weinen bekannt sind?? nochmal: *gg)
Ausserdem: Du setzt das Wort „Auslese“ in Anführungszeichen.
Steht dieser Begriff wirklich auf dem Etikett?
JA!
Hintergrund: Um das Wort „Auslese“ auf ein Etikett schreiben
zu dürfen, müssen bestimmte weinrechtliche Vorgaben erfüllt
sein.
Steht sogar 1 x in auffällig großer, weiter unten in kleiner Schrift drauf…
Letztlich kommt es aber nur auf den erreichten Zuckergehalt
an.
Also falls Du von Öchsle-Graden sprichst: Die habe ich noch nie auf Wein-Etiketten vermerkt gesehen. Dort steht nur das Alkohol-Volumen von 10% drauf - was bei einem weißen Wein ja doch eher auf mindestens Spätlese hindeutet… oder ?
Auch die Angabe „Qualitätswein mit Prädikat“ ist eine
weinrechtliche Angabe, die u.a. die verwendeten
Produktionsmethoden einschränkt (z.B. keine Aufzuckerung des
Mostes erlaubt).
Steht drauf (Flasche steht vor mir)
Wenn keinen Rebsorte angegeben ist, kann es sich um ein Cuvée
handeln, wobei ich zugeben muss, dass das a) bei dieser
Prädikatsstufe doch eher ungewöhnlich ist und b) bei solcher
Prädikatsstufe wenigstens auf dem Rückenetikett vermerkt sein
sollte.
Hier wäre ein Lösungsansatz, dass der Wein aus mehr als zwei
Rebsorten zusammengesetzt wurde, da, laut Weingesetz, auf dem
Etikett maximal zwei Rebsorten genannt sein dürfen. Wenn also
mehr Rebsorten drin sind, dürfen diese auch nicht mehr genannt
werden.
Alleine diese Parameter würden mich dieser Flasche gegenüber
sehr misstrauisch machen …
Weiters ist ein Erzeuger namens „Thomas Rath“ im Wein-Plus
Weinführer weder im Anbaugebiet Pfalz, noch im Anbaugebiet
Mosel gelistet. Das ist insofern schon verdächtig, weil hier
eigentlich alle relevanten Winzer Deutschlands zu finden sind.
Das irritiert mich ja auch mächtig: „Bereich“(???)Südliche Weinstraße Pfalz", Abfüller „Mosel“ Zur Ergänzung Abfüller: D-RP 342899/IN RP 135001 - weiter unten: Produce of Germany I.A.P.Nr 534289927703
Die
Empfehlung auf der Rückseite lautet: „Diese Auslese eignet
sich zu Desserts und Süßspeisen. Genießen Sie ihn bei einer
Temperatur von 12 Grad C.“. Das lässt mich vermuten, dass
diese nicht näher bezeichnete Auslese ziemlich süß ist (ist ja
meistens aber keineswegs bei allen Auslesen der Fall…).
Ich will diese Flasche nicht öffnen (und: 1,5 l alleinDa hast Du recht, aber Du wirst wohl kaum drumrumkommen den
Wein zu probieren.
Bevor ich ihn wegkippe: sicher
Wozu, um Himmels Willen, taugt dieser Wein
Das wirst Du nur durch probieren rauskriegen, aber ich
befürchte das Schlimmste …
ich ja auch *kleinlautseufz…
Oder handelt es sich um eine Kostbarkeit???
Das ganz sicher nicht!
Da sind wir ja abschließend einer Meinung! *freu
Grüße
zurück:
Anja
Hallo beide,
ohne eigentlich systematische Kenntnis der Materie, aber im Besitz einer gottlob auf Schwefel empfindlichen Nase und eines auf das Tucholskysche „Nachmöpseln“ empfindlichen Bregens, gebe ich zu Bedenken:
Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man, meine ich, nur hinkriegen, wenn man die Gärung mit roher Gewalt arg früh abbricht oder alternativ exzessiv mit Süßreserve „nasszuckert“?
Dass der in den zurückliegenden Jahren à la mode in Verruf gekommene halbtrockene Ausbau einen Wert haben kann, etwa zum Ausgleich von zu heftig geratener Rieslingsäure sicherlich eher angemessen als brutales Ausfällen, auch u.U., damit ein weißes Gewächs aus Deutschland besser alt werden kann, scheint mir schlecht bestreitbar.
Im vorliegenden Fall kommt mirs aber so vor, als würde durch überzogenes „Herummachen“ am Wein versucht, Fülle und Wert vorzutäuschen. Der Stil der „Vor-Glykol-Ära“. Zu diesem Stil und zu dieser Epoche würde die Verarbeitung zur damals sogar als Fertigpulver erhältlichen „Weinschaumcreme“ recht gut passen, denke ich? Wenn sich beim Satteltrunk in der Küche herausstellen sollte, dass es sich doch um eppes Rechtes handelt, kommen wir rasch vorbei und helfen Aufräumen - im Tausch gegen ein paar erfreuliche Hochheimer aus dem Keller Heinrich Baison; mit oder ohne Banderole von der LWP…
Schöne Grüße
MM
Moin MM,
Wenn sich beim Satteltrunk in der Küche
herausstellen sollte, dass es sich doch um eppes Rechtes
handelt, kommen wir rasch vorbei und helfen Aufräumen - im
Tausch gegen ein paar erfreuliche Hochheimer aus dem Keller
Heinrich Baison; mit oder ohne Banderole von der LWP…
Ich komme darauf zurück )
Schöne Grüße MM
zurück: Anja
Hallo,
Nochmal an den Kühlschrank gegangen: tatsächlich 1,5 l (Willst
Du darauf anspielen, dass die nur aus 2-L-Flaschen trinkenden
Menschen auch als Kenner von „grossen“ Weinen bekannt sind??
nochmal: *gg)
Das hast Du schön formuliert - genau darauf wollte ich anspielen …
Also falls Du von Öchsle-Graden sprichst: Die habe ich noch
nie auf Wein-Etiketten vermerkt gesehen. Dort steht nur das
Alkohol-Volumen von 10% drauf - was bei einem weißen Wein ja
doch eher auf mindestens Spätlese hindeutet… oder ?
Naja … Um 10 %vol Alkohol zu erhalten brauchst Du grade mal knapp 80° Oechsle.
Ich hab jetzt die einzelnen Grenzwerte nicht parat, aber unter der Voraussetzung, dass es sich um eine trocken ausgebaute Auslese handeln sollte, wäre das schon verdammt knapp. Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen.
Insofern liegt die Vermutung nahe, daß es sich um irgendetwas in Richtung „halbtrocken“ oder so handeln könnte. Die Flasche wird immer suspekter …
Grüße
mhg
Manchmal …
… ist es schwer die Contenance zu halten …
Hallo,
ich werd mir alle Mühe geben, die Regeln der Höflichkeit und des Anstandes zu wahren, auch wenn das angesichts einiger Ausagen von Dir zugegebenermaßen schwer fällt.
ohne eigentlich systematische Kenntnis der Materie
Zumindest das ist richtig.
Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man,
meine ich, nur hinkriegen, wenn man die Gärung mit roher
Gewalt arg früh abbricht oder alternativ exzessiv mit
Süßreserve „nasszuckert“?
Also erstens Mal ist dieser Satz unlogisch: Wenn man eine Gärung stoppt macht man das, um vom im Most enthaltenen Zucker etwas im Wein zu halten. Zum Stoppen einer Gärung gibt es vier Möglichkeiten:
- Kühlen. Unterhalb einer bestimmten Temperatur stellen die Hefen die Arbeit ein.
- Erhitzen. Oberhalb einer bestimmten Temperatur stellen die Hefen ebenfalls die Arbeit ein.
- Filtern. Wenn keine Hefen mehr im Most sind, könne sie auch keine Vergärung bewirken.
- chemisch. Ist, mit Ausnahme des Schwefelns, verboten und wird kontrolliert, macht also niemand.
Wenn Du eine Gärung stoppst hast Du auf jeden Fall genügend Zucker im Most und musst keine Süßreserve zugeben. Insofern ist Deine Zusammenstellung obigen Satzes bar jeder Logik.
Ausserdem würde ich gerne wissen was Du mit dem Begriff „roher Gewalt“ meinst …
Und letzlich sei noch erwähnt, daß die Zugabe von Süßreserve laut Weingesetz bei Qualitätsweinen mit Prädikat (und dabei handelt es sich bei einer Auslese) verboten ist. Auch das wird sehr intensiv kontrolliert und würde spätestens bei der Laboranalyse auffallen.
Dass der in den zurückliegenden Jahren à la mode in Verruf
gekommene halbtrockene Ausbau einen Wert haben kann, etwa zum
Ausgleich von zu heftig geratener Rieslingsäure sicherlich
eher angemessen als brutales Ausfällen, auch u.U., damit ein
weißes Gewächs aus Deutschland besser alt werden kann, scheint
mir schlecht bestreitbar.
Was bitte ist ein brutales Ausfällen?
Zur Säurereduktion gibt es eine Reihe von kellertechnischen Verfahren, deren Anwendung mit Brutalität eher nichts zu tun hat.
kopfschüttelnd
mhg
Hallo Martin,
ich werd mir alle Mühe geben, die Regeln der Höflichkeit und
des Anstandes zu wahren, auch wenn das angesichts einiger
Ausagen von Dir zugegebenermaßen schwer fällt.
Es freut mich, dass Dir dieses gelungen ist.
Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man,
meine ich, nur hinkriegen, wenn man die Gärung mit roher
Gewalt arg früh abbricht oder alternativ exzessiv mit
Süßreserve „nasszuckert“?
Also erstens Mal ist dieser Satz unlogisch: Wenn man eine
Gärung stoppt macht man das, um vom im Most enthaltenen Zucker
etwas im Wein zu halten. Zum Stoppen einer Gärung gibt es vier
Möglichkeiten:
- Kühlen. Unterhalb einer bestimmten Temperatur stellen die
Hefen die Arbeit ein.- Erhitzen. Oberhalb einer bestimmten Temperatur stellen die
Hefen ebenfalls die Arbeit ein.- Filtern. Wenn keine Hefen mehr im Most sind, könne sie auch
keine Vergärung bewirken.- chemisch. Ist, mit Ausnahme des Schwefelns, verboten und
wird kontrolliert, macht also niemand.Wenn Du eine Gärung stoppst hast Du auf jeden Fall genügend
Zucker im Most und musst keine Süßreserve zugeben. Insofern
ist Deine Zusammenstellung obigen Satzes bar jeder Logik.
Sie wäre es, wenn Du das Wörtlein „alternativ“ nicht in der ersten Aufwallung der Gefühle überlesen hättest. Wenn Du den Satz jetzt nochmal liest, fällts Dir sicher auf.
Ausserdem würde ich gerne wissen was Du mit dem Begriff „roher
Gewalt“ meinst …
Damit meine ich die von Dir genannten Methoden (2) und (4) - Sowohl Erhitzen als auch Schwefel in den hierfür benötigten Mengen find ich barbarisch, bedingt auch (1) und (3), weil es Eingriffe in einen Vorgang sind, der ohne selbige nichts so sehr Verderbliches ist. Schließlich ist alkoholische Gärung etwas ganz wichtiges für den Wein. Gut, ums Filtern kommt man eh nicht rum. Aber Filtern, damit die Brühe möglichst süß bleibt???
Und letzlich sei noch erwähnt, daß die Zugabe von Süßreserve
laut Weingesetz bei Qualitätsweinen mit Prädikat (und dabei
handelt es sich bei einer Auslese) verboten ist. Auch das wird
sehr intensiv kontrolliert und würde spätestens bei der
Laboranalyse auffallen.
Es ist merkwürdig, wie viel Süßreserve so in den Kellerbüchern steht, wo fast bloß Prädikatsweine abgezogen werden. Seisdrum, selbstverständlich werden die diesbezüglichen Vorschriften eingehalten, und es bleiben noch die Versüßerungsmaßnahmen 1-3 und - mit Einschränkung - 4. Sehr zum Wohle!
Was bitte ist ein brutales Ausfällen?
Zur Säurereduktion gibt es eine Reihe von kellertechnischen
Verfahren,
die dazu führen, dass ein Riesling stark in Richtung Müller geht. Von der dezenten Seifennote, die er davon kriegt, mal abgesehen.
Wems schmeckt…
Da freut es mich, dass nicht alle den gleichen Wein bevorzugen. Sonst könnt ich den meinigen gar nicht mehr bezahlen.
Ich glaube aber, wenn man einen ordentlichen Riesling richtig zu Ende gären lässt, zehn Monate auf Holz, ihn dabei einmal mehr absticht, und die gesamte Schönerei in der Apotheke lässt, wo sie nach meinem Geschmack hingehört, kommt dabei etwas heraus, was Du auch nicht so ganz verkehrt finden würdest…
Schöne Grüße
MM
zuweilen …
…bin ich kleinlich!
Hallo MM,
hier muss ich leider etwas viel zitieren, damit der Zusammenhang nicht kaputt geht:
Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man,
meine ich, nur hinkriegen, wenn man die Gärung mit roher
Gewalt arg früh abbricht oder alternativ exzessiv mit
Süßreserve „nasszuckert“?Also erstens Mal ist dieser Satz unlogisch: Wenn man eine
Gärung stoppt macht man das, um vom im Most enthaltenen Zucker
etwas im Wein zu halten. Zum Stoppen einer Gärung gibt es vier
Möglichkeiten:
- Kühlen. Unterhalb einer bestimmten Temperatur stellen die
Hefen die Arbeit ein.- Erhitzen. Oberhalb einer bestimmten Temperatur stellen die
Hefen ebenfalls die Arbeit ein.- Filtern. Wenn keine Hefen mehr im Most sind, könne sie auch
keine Vergärung bewirken.- chemisch. Ist, mit Ausnahme des Schwefelns, verboten und
wird kontrolliert, macht also niemand.Wenn Du eine Gärung stoppst hast Du auf jeden Fall genügend
Zucker im Most und musst keine Süßreserve zugeben. Insofern
ist Deine Zusammenstellung obigen Satzes bar jeder Logik.Sie wäre es, wenn Du das Wörtlein „alternativ“ nicht in der
ersten Aufwallung der Gefühle überlesen hättest. Wenn Du den
Satz jetzt nochmal liest, fällts Dir sicher auf.
Nein, den Satz habe ich schon richtig gelesen
Wenn man Deine Äußerung mal auf das hier gerade strittige zusammenstreicht (indem man alles andere weglässt), liest sich das so:
entstelltes Zitat an:
„Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man hinkriegen, wenn man exzessiv mit Süßreserve „nasszuckert““
entstelltes Zitat aus.
Diese Aussage ist schlichtweg falsch und ich habe auch darauf hingewiesen warum: Das deutsche Weingesetz verbietet das Zugeben von Süßreserve bei Qualitätsweinen mit Prädikat. Und das ist der Punkt!
Ausserdem würde ich gerne wissen was Du mit dem Begriff „roher
Gewalt“ meinst …Damit meine ich die von Dir genannten Methoden (2) und (4) -
Sowohl Erhitzen als auch Schwefel in den hierfür benötigten
Mengen find ich barbarisch, bedingt auch (1) und (3), weil es
Eingriffe in einen Vorgang sind, der ohne selbige nichts so
sehr Verderbliches ist. Schließlich ist alkoholische Gärung
etwas ganz wichtiges für den Wein. Gut, ums Filtern kommt man
eh nicht rum. Aber Filtern, damit die Brühe möglichst süß
bleibt???
Also zum einen bedeutet „erhitzen“ in diesem Zusammenhang eine Temperatur von knapp über 40° C, es geht also nicht darum den Wein abzukochen …
In Bezug auf die (verbotenen) Einriffe mittels Chemikalien sind wir uns einig - im Rest nicht.
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen in die Gärung einzugreifen. Was meinst Du, warum auch und gerade bei Spitzenerzeugern die Gärung in (Edelstahl-)Behältnissen stattfindet, die über Vorrichtungen zur Temperaturkontrolle verfügen?
Lass mich zwei Aspekte herausgreifen:
Die Hefestämme arbeiten nur in einem bestimmten Temperaturfenster optimal. Wird dieses Temperaturfenster unter- oder überschritten, kommt es bei der Gärung auch zu einer ganzen Reihe von im Wein unerwünschten Nebenprodukten. In der Fachliteratur gibt es jede Menge Unterlagen zu sogenannten Gärfehlern. Eine Reihe davon sind auf unzulängliche Temperaturverhältnisse während des Gärungsprozesses zurück zu führen.
Ausserdem macht es nicht immer Sinn, einen Wein vollständig durchgären zu lassen: Was machst Du mit den ganzen edelsüßen Weinen wie TBA oder Eiswein? Gären lassen bis der Arzt kommt? (abgesehen davon, dass die Hefen auch oberhalb eines erreichten Alkoholgrades im Wein ihre Arbeit einstellen)Bei bestimmten Weinstilen ist eine Restsüße nunmal erwünscht; und es sei mir erlaubt darauf hinzuweisen, daß das Prädikat „Auslese“ nunmal genaugenommen zu den Süßweinen zählt und die oft anzutreffende Ausbauart „trocken“ erst eine relativ neue Modeerscheinung ist. Auch der VdP, bzw. dessen Regionalgruppen, haben dieses Thema intensiv diskutiert.
Noch eins drauf: Du wirst mir sicherlich zugeben, daß z.B. Portwein eine sehr delikate Spezialität sein kann. Nun, was macht man da? Man rechnet aus, welchen Alkoholgehalt der Wein erreichen würde, würde man ihn durchgären lassen. Sodann stoppt man die Gärung wenn ca. 10 %vol erreicht sind und spritet mit Branntwein auf 16 bis 22 %vol auf.
Würdest Du das auch Panscherei, oder unsachgemäßes Eingreifen in der Gärungsprozeß nennen wollen?
Und noch eins: Bei der Gärung wird Wärme frei. Wie bereits genannt, stellen die Hefestämme ihre Tätigkeit oberhalb gewisser Temperaturen ein. Früher, als ohnehin alles besser war, nicht wahr?, hat der Winzer die Temperatur dadurch geregelt, dass er die Kellertür aufgemacht hat - heute hat er halt etwas bessere, zuverlässigere und einfachere Möglichkeiten.
Letztlich das Schwefeln: Schwefel stabilisiert und ist insofern eine sehr segensreiche Sache. Ich möchte nämlich nicht reihenweise Flaschen wegschütten, weil nach der Abfüllung in der Flasche noch alle möglichen chemischen Reaktionen aus dem eigentlich guten Wein eine ungeniessbare Brühe gemacht haben.
Ich glaube aber, wenn man einen ordentlichen Riesling richtig
zu Ende gären lässt, zehn Monate auf Holz, ihn dabei einmal
mehr absticht, und die gesamte Schönerei in der Apotheke
lässt, wo sie nach meinem Geschmack hingehört, kommt dabei
etwas heraus, was Du auch nicht so ganz verkehrt finden
würdest…
Das kann schon sein und ich kenne dafür auch einige Beispiele. Dennoch: ich kenne auch die Gegenbeispiele
Viele Grüße
mhg
… machts Streiten Spaß, wo man ihn nicht vermutet hätte!
Hallo nochmal,
„Eine Auslese mit bloß 10 Volumenprozent Alkohol kann man
hinkriegen, wenn man exzessiv mit Süßreserve „nasszuckert““Diese Aussage ist schlichtweg falsch und ich habe auch darauf
hingewiesen warum: Das deutsche Weingesetz verbietet das
Zugeben von Süßreserve bei Qualitätsweinen mit Prädikat. Und
das ist der Punkt!
Ich will Herrn Rath keineswegs unzulässige Panscherei unterstellen. Als ich mir vorstellte, dass der Tankzug auf dem Weg von der südlichen Weinstraße nach Zell/Mosel an Orten wie Saulheim/Rheinhessen vorbeikommt, wuchs vor meinem inneren Auge das Bild von einem Versorgungszug des DRK, mit wackeren Küchenbullen, die in der köstlichen Erbsensuppe rühren. Dieses Bild hat mich sicherlich ein wenig zu weit mitgerissen. Honi soit qui mal y pense!
Also zum einen bedeutet „erhitzen“ in diesem Zusammenhang eine
Temperatur von knapp über 40° C, es geht also nicht darum den
Wein abzukochen.
Zum Glück ists um den Alkoholfreien wieder ruhiger geworden. Womit ich Schwierigkeiten habe, ist nicht so sehr das „Machen“ selber. Es ist das Primat des Machens, vor dem Gedanken: „Was kann ich bleiben lassen?“
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen in die Gärung
einzugreifen. Was meinst Du, warum auch und gerade bei
Spitzenerzeugern die Gärung in (Edelstahl-)Behältnissen
stattfindet, die über Vorrichtungen zur Temperaturkontrolle
verfügen?
Lass mich zwei Aspekte herausgreifen:
Die Hefestämme arbeiten nur in einem bestimmten
Temperaturfenster optimal. Wird dieses Temperaturfenster
unter- oder überschritten, kommt es bei der Gärung auch zu
einer ganzen Reihe von im Wein unerwünschten Nebenprodukten.
Man optimiert nach Möglichkeit die Bedingungen. Temperatur spielt eine wichtige Rolle; das ist kein Eingriff und kein Verkünsteln, selbst wenn dafür, besonders in wärmeren Gefilden, einiges getan werden muss (Es kann nicht jeder einen Banyuls machen).
Ausserdem macht es nicht immer Sinn, einen Wein vollständig
durchgären zu lassen: Was machst Du mit den ganzen edelsüßen
Weinen wie TBA oder Eiswein? Gären lassen bis der Arzt kommt?
Solangs die Hefe mitmacht. Soviel ich weiß, ist - je nach Stamm - bei 13 … 13,5 Vol% Schluss. Es gibt wohl in jüngerer Zeit auch außerhalb von Jerez Hefen, die mehr mitmachen: Die, denke ich, sinnvoll dort eingesetzt werden, wo dieses gebraucht wird.
Mode oder nicht: Vor vier Jahren habe ich zum ersten Mal einen Eiswein bekommen, der zu Ende gegoren war - er hatte aber vom Stoff her (Öchsle hat mir der Winzer nicht verraten) alles für einen Eiswein mitgebracht, und das Ergebnis war - Geschmackssache, natürlich - überhaupt nicht störend trocken, sondern eine richtige kleine Engelsmusik.
Bei
bestimmten Weinstilen ist eine Restsüße nunmal erwünscht.
Und wenns um Stile geht, bin ich damit auch gänzlich einverstanden. Wenn diese aber mit „A besser als B“ in Verbindung gebracht werden, so führt dies dazu, dass jeder mehr Spätlese-, Auslese- oder TBA-Charakter vorspiegeln will, als er hat. Dieses ist das erste, was ich bei „Auslese 10 Vol%“ denke. Und diese Künstelei geht mir gegen den Strich. Mittelmaß bleibt bei aller Süße und bei allem Rummachen Mittelmaß. Öchsle sind zuallererst ein Maßstab für die Arbeit im Wingert, nicht für die Arbeit im Keller.
Noch eins drauf: Du wirst mir sicherlich zugeben, daß z.B.
Portwein eine sehr delikate Spezialität sein kann. Nun, was
macht man da? Man rechnet aus, welchen Alkoholgehalt der Wein
erreichen würde, würde man ihn durchgären lassen. Sodann
stoppt man die Gärung wenn ca. 10 %vol erreicht sind und
spritet mit Branntwein auf 16 bis 22 %vol auf.
Würdest Du das auch Panscherei, oder unsachgemäßes Eingreifen
in der Gärungsprozeß nennen wollen?
Unter den gleichen Bedingungen wie oben gesagt: Ja. Port ist ein gutes Beispiel für genau dieses Segeln unter fremder Flagge, man muss die Leiter - finde ich - bei Portwein ziemlich weit hinaufsteigen, bis man einen hat, in dem nicht parallel eine Sprit- und eine Weinfraktion zu schmecken ist. Die Methode der Herstellung ist prima geeignet um alle möglichen Mängel mit den beiden im Vordergrund stehenden Elementen Süße und Alkohol zu kaschieren.
Soviel ich weiß, war das Spriten beim Port ursprünglich dafür gedacht, den Wein hochsee- und tropentauglich zu machen. Mit freilich oft schönem Ergebnis, aber getragen von Willkür: Wie kriegen wir Wein in die Ecken des Empire, in die er nicht gehört?
Und noch eins: Bei der Gärung wird Wärme frei. Wie bereits
genannt, stellen die Hefestämme ihre Tätigkeit oberhalb
gewisser Temperaturen ein. Früher, als ohnehin alles besser
war, nicht wahr?
Alles? Weiß ich nicht. Aber dass lange Zeit in Rheinhessen und in einigen Teilen der Pfalz Kartoffeln und Zuckerrüben dort standen, wo heute Wein steht, war kein Fehler. Dass am Mittelrhein, an der Mosel, an der Tauber vielerorts heute Gestrüpp statt Wein steht: Schon eher.
hat der Winzer die Temperatur dadurch
geregelt, dass er die Kellertür aufgemacht hat - heute hat er
halt etwas bessere, zuverlässigere und einfachere
Möglichkeiten.
Etwa Berieseln zur Temperaturführung, damits nicht zu heiß wird. Also gute Bedingungen schaffen. Aber auch die legendäre macération carbonique, die - finde ich - in erster Linie für Lastwagenrennen gut ist.
Letztlich das Schwefeln: Schwefel stabilisiert und ist
insofern eine sehr segensreiche Sache. Ich möchte nämlich
nicht reihenweise Flaschen wegschütten, weil nach der
Abfüllung in der Flasche noch alle möglichen chemischen
Reaktionen aus dem eigentlich guten Wein eine ungeniessbare
Brühe gemacht haben.
Auch hier: Wenn das Schwefeln nicht von dem Gedanken „was kann ich bleiben lassen?“ getragen ist, lässt mans besser sein. Ich bin ziemlich empfindlich auf diesen Geruch; ich meine nicht, dass man alles in gesetzliche Schraubzwingen packen muss, also die zulässigen Grenzen noch weiter heruntersetzen etc. Mir fällt auf, dass eine deutliche Schwefelnote sehr häufig auftritt bei rationell erzeugten Weinen aus der Kante (für Deutschland) „lieblich und eher neutral“ und (für den Mittelmeerraum) „ein gescheiter Roter wirds nicht werden, da probieren wir halt, ob wern Rosé hinkriegen“. Mit dem winning team „Süß & Schwefel“ kann man vieles oberflächlich gradebiegen, was ohne Schlamperei gar nicht passieren würde. Daher: Barbarei.
Wo Schwefel ordentlich eingesetzt wird, merkt man beim Trinken nichts von ihm. In diesem Fall ist er aber sehr weit weg davon, die Hefe auf dem Tank respektive im Fass totzuhauen.
Wir sind jetzt ziemlich weit weggeraten von der ursprünglichen Weinsträßer Auslese. Und haben die Frage des Etiketts noch nicht einmal gestreift.
Ich bin gespannt, was Anja berichten wird - mir ist immer noch so, als würde ich mit der Empfehlung „Weinschaumcreme“ nicht daneben liegen.
Schöne Grüße
MM
Hi ihr beiden Streithähne
(hätte nicht gedacht, so eine Lawine auszulösen…)
Ich bin gespannt, was Anja berichten wird
Wenn Ihr Euch auf einen Termin einigen könnt, bin ich gerne bereit, diese offensichtlich ominöse Flasche mit Euch beiden zu verköstigen… (vorausgesetzt, ihr bringt den Gegenbeweis mit, was ein wirklich guter Wein ist) - könnte da mit einem Kiedricher Klosterberg durchaus eine versöhnliche Stimmung schaffen - um im Lande zu bleiben.
mir ist immer noch
so, als würde ich mit der Empfehlung „Weinschaumcreme“ nicht
daneben liegen.
Ich finde diese künstliche Weinschaumcreme geil… ) - aber ich liebe auch als wirklich gute Köchin Spaghetti mit Ketchup und Käse - aber das hat was mit Kindheit zu tun und gehört deshalb ins Brett „Psychologie“ *gg
LG,
Anja
Hallo Martin - es gibt Leute die einfach alles besser wissen, und krampfhaft versuchen, alles und jedes zu verunglimpfen, von dem sie nichts verstehen. Ich verlange ja von niemandem , dass er alles weis und versteht. Aber man sollte sich halt vor der großen Schimpfe, Verdächtigungen u. Vermutungen mal informieren. (z.B. Weingesetz). Ich habe Deine Artikel (fast) immer gelesen. Du bist immer fachlich und sachlich gut!!
Ein Urteil darüber erlaube ich mir, weil ich gelernter Winzer bin, und viele Jahre GF einer größeren Weingärtnergenossenschaft in BW. Diese Argumentationen (und Meinungen) hat man ja bei hunderten von Leuten bei Weinproben, Vorträgen, Präsentationen usw., immer gehabt.
Mach Dir nichts draus, und weiter so!!
Gruß Fritz
Nein, die Grenze liegt bei etwa 15%, manchmal etwas darüber.
Und da Du ja Hochheimer Wein liebst, kannst Du solches dort auch bekommen
http://www.weingut-preis.de/Weingut_HauptFrame.htm
Beerenauslese
Nr. 550 1992er Hochheimer Berg
Ehrenfelser Beerenauslese
RZ: 19,4 S: 7,6 A: 118,6
(Der Alkoholgehalt wird entweder in Volumenprozent (Vol.-%), in Grad (°) oder in Gramm pro Liter (g/l) angegeben. 8 g/l entsprechen 1 Vol.-% oder 1°.)
Solangs die Hefe mitmacht. Soviel ich weiß, ist - je nach
Stamm - bei 13 … 13,5 Vol% Schluss. Es gibt wohl in jüngerer
Zeit auch außerhalb von Jerez Hefen, die mehr mitmachen: Die,
denke ich, sinnvoll dort eingesetzt werden, wo dieses
gebraucht wird.
Hallo Anja,
ich gehe davon aus, dass das eine Sonderabfüllung eines Weinhändlers ist, der irgendwo in der Pfalz ein Kontingent einer in meinen Augen klassisch lieblichen Auslese von was auch immer eingekauft und in seine eigenen Flaschen in irgendeiner Abfüllanlage an der Mosel abgefüllt hat.
Aus diesem Grund ist es trotz aller Weinkenntnis unglaublich müßig, in Weinführern oder ähnlichen zu suchen:wink: Im Grunde könnte ich das vermutlich genausomachen. Und ich vermute, dass ich bei einer solchen Behandlung auch nur noch die größten Großanlagen auf dem Etikett angeben dürfte.
Rechtlich gesehen dürfte eigentlich alles stimmen. (Auslese/Prädikat…)
Ich wäre aber sehr vorsichtig, einen solchen Wein irgendjemanden zu schenken oder anzubieten ohne ihn vorher probiert zu haben. Da kann geschmacklich alles drin sein, von gigantisch gut bis grotten schlecht…
Grüße
Jürgen
Hallo Peter,
Nein, die Grenze liegt bei etwa 15%, manchmal etwas darüber.
ich weiß zufällig, dass es auch noch höher geht: Auf Sardinien kann man den Wein
mit dem höchsten natürlichen Alkoholgehalt finden. Und der geht dort bis zu
unglaublichen 17 %!
Gruß
Bolo2L
Hallo Fritz,
hättest Du ihn mal besser auf diese Seite verwiesen:
http://www.wzw.tu-muenchen.de/blm/alt/bmeier/pages/6…
Gruß
Peter
zustimmend owT
-))