Aquarell vs. Malkasten?

Hallo liebe www-ler,

seit kurzem hab ich wieder begonnen, meinen künsterlischen Ambitionen freien Lauf zu lassen. Und dabei experimentiere ich u.a. auch mit verschiedenen Medien und Materialen. Jetzt ist bei mir da eine (womöglich ziemlich banale) Frage aufgetaucht:

Was ist der Unterschied zwischen Aquarell-Malerei und dem ganz gewöhnlichen Malkasten, wie man ihn noch aus der Schule kennt???

Ach ja, noch etwas:
Hab mich neulich im Baumarkt bzw. im Internet nach Papier erkundigt. Für meine Pastellkreiden-Zeichnungen bin ich dabei mit dem Papier der Marke „Hahnemühle“ sehr zufrieden. Jetzt würde ich von derselben Marke gern auch Papier für meine Aquarell-/Malkasten-Zeichnungen haben, nur da gibts ja eine schier unüberschaubare Anzahl (zumindest für einen Laien). Welches ist das zu empfehlen?

Thx fürs Helfen! Karin

Hallo Nofretiri,

kurz gesagt:
Im Schulmalkasten stecken „Deckfarben“, das sind wasserlösliche Farben, die es ermöglichen, auf einer vorhandenen Farbschicht eine weitere so aufzutragen, dass die untere zugedeckt wird. Bei starker Verdünnung sind die Farbschichten auch durchsichtig, können sich beim Übermalen aber wieder lösen.
Aquarellfarben haben aber ein transparentes Bindemittel, so dass Lasuren möglich sind, also „durchscheinendes“ Malen. Deckendes Malen erfordert hierbei sehr viel Farbsubstanz.

Beim Papier bleibst du am besten bei dieser Marke.
Es gibt verschieden „gekörnte“ Oberflächenstrukturen: matt, rau, extra rau und Torchon. Für wenig geübte empfehle ich eine mittlere Körnung, also „RAU“.
Die „Dicke“ des Papiers ist wichtig, damit es sich nicht zu stark wellt und keine Farbpfützen stehen bleiben. Deshalb nicht unter 250 g/m² (Gramm pro Quadratmeter) kaufen.
Dann gibt es noch die Unterscheidung : Aquarellpapier und Aquarellbütten. Bütten ist teurer und besteht aus wertvolleren Substanzen. Dadurch wird der Farbauftrag weicher, „samtiger“.

Freundliche Grüße
rotmarder

Hallo liebe www-ler,

seit kurzem hab ich wieder begonnen, …

Aquarell > Gouache > Tempera

Hallo, Nofretiri

In den Schulmalkästen hat es in der Regel halb- und ganzdeckende
Gouachefarben sowie Deckweiss.

Mit Aquarellfarben malst du ‚transparent‘ – in der Regel zuerst die
hellere, dann die dunklere Farbe darüber, so dass die untere Farbe
durchscheint. Weiss wird ausgespart.

Mit Gouachefarben malst du ‚halb oder ganz deckend‘ – typische
Gouachewirkungen entstehen, wenn man mit der dunkleren Farbe beginnt
und die hellere darüber malt, so dass eine Vermischung entsteht.
Deckweiss wird nicht verwendet.

Mit Temperafarben malst du ‚deckend‘ – typische Temperawirkungen
entstehen durch Aufhellung der Farben mit Deckweiss bzw. durch das
nachträgliche Einsetzen von ‚Lichtern‘ mit Deckweiss. Eine samtene
Farboberfläche wird durch die Beimischung von Eiweiss erzeugt.

Für Amateure: Ein totgequältes Aquarell wird oft in eine Gouache
übergeführt, eine ‚versoffene‘ Gouache in eine Tempera …

Gruss
Adam