Hallo.
Meinst du nun Fragen für Dummies oder von Dummies? 
Hallo, mein Mann und ich haben ein Aquarium und sind blutige
Anfänger. Man liest überall alles und alles wird an anderer
Stelle wieder widerrufen.
Das liegt zum großen Teil daran, dass „Aquaristik“ eine „Wissenschaft“ ist, die sich nicht im Aquarium, sondern im Kopf abspielt.
Die Leute sitzen träumend vor dem Aquarium. Plötzlich kommt ihnen eine Idee. Und dann wird diese Idee veröffentlicht. Und andere Träumer äußern sich dann zu dieser Idee. Hier im Kohlenpott spricht man sehr treffend von „Sch…hausideen“. Weil der Generierungsprozess sehr ähnlich ist.
Wir haben ein 54l Becken in so einem Komplettset. Mit Lampe,
Heizung, Thermometer und Filter.
So weit, so gut. Nicht sehr gut, weil das Becken viel zu klein ist, aber lassen wir das.
Nach dem Auffüllen mit Wasser (falls es wem Hilft, Berliner
Wasser) war alles bestens. Nachdem wir den Filter aber dann
angestellt haben, hat sich das Wasser innerhalb von Sekunden
milchig getrübt.
Spätestens jetzt hätte ich den Filter nachgesehen. Eventuell die Filtermasse ausgetauscht. Da kann irgend etwas nicht stimmen.
Viele Fussel flogen drin rum und es wirkte
dreckig. - Den Kies haben wir aber vorher gut gewaschen.
Gestern dann, der Filter lief, waren die Teilchen schon weg,
aber das Wasser noch leicht milchig trüb.
Heute Morgen war es dann noch etwas klarer, aber eben noch
nicht 100%-ig.
Mechanischer Filtereffekt. Wenn man lang genug Wasser durchpumpt, kann man auch eine alte Fußmatte als Filtermaterial nehmen. Nützlich ist das nicht. Also bitte Filtermaterial nachsehen und durchspülen. Notfalls im Geschäft reklamieren.
Eine Frage am Rande: Hast du so Zeugs ins Wasser gekippt, Bakterienstarter, oder wie sich das nennt? Möglicherweise war es nämlich auch das.
Ich habe alles gelesen - von Nitritwerte sind explosionsmäßig
nach oben geschnellt - das ist eine ätzende Brühe, bis hin zu
Bakterienblüte (was auch immer das sein soll) und auch „das
ist normal, der Filter reguliert sich“.
Und endete in warten, Wasserwechsel oder
Komplettneugestaltung.
Lesen bildet. 
Der „Nitritpeak“ kann wirklich zum Problem werden, wenn man zu schnell zu viele Fische einsetzt und dann hilft häufig nur noch Wasserwechsel.
Algenblüte ist, wenn das Wasser grün wird, das kriegt der Filter weg. Er muss dann halt entsprechend oft gereinigt werden.
Was ist es denn nun wirklich? Sehr trüb ist es ja nicht. Ein
bisschen. Kann ohne Probleme durch die Rückwand an die
Zimmerwand sehen durch das Wasser. - haben noch kein Poster
für die Wand.
Knapp vorbei ist auch daneben. Setze bitte keine Fische ein, solange die Ursache der Trübung nicht geklärt ist.
Außerdem kriegen wir heute die ersten Fische, werden von einem
Freund gebracht, dessen Becken zu voll ist. Der hat das
gleiche Becken und hat die Fische da sofort bei sich
reingesetzt. Keiner ist gestorben, die vermehren sich wie die
Karnickel.
Daran sieht man, was Freunde wert sind. *g
Willst du dein Aquarium in wenigen Monaten auch bis zum Platzen voller Guppys, oder was auch immer haben?
Oder möchtest du eine kleine, aber feine, sorgfältig ausgesuchte Fischgesellschaft halten, die Auge und Herz erfreut?
Dein Freund soll seine Fische behalten und dir lieber nen Eimer Wasser aus einem gesunden Aquarium bringen. Damit „impfst“ du dein Aquarium, das heißt, die wichtigen Bakterien, die allerdings auch schon mit den Pflanzen gekommen sind, kommen rein.
Ich hab ein bisschen Angst, dass uns die Fische eingehen. Man
liest ja auch hier wieder alles. Einlaufzeit von 24 Stunden
bis hin zu wahnsinnigen 3 Monaten! Mir persönlich sagten
Mitarbeiter in Tierläden und Fischhandeln, ich könnte nach 24
Stunden „Testfische“ einsetzen, unser Wasser sei ok, da wären
keine Nitritwertmessungen nötig.
Es kommt halt darauf an. Bei sehr vorsichtigem Besatz mit wenigen, sehr robusten Fischen, geht’s nach 24 Stunden. Ansonsten halt ne Woche.
Aber immer zuerst sehr wenige Fische, diese sorgfältig füttern und mindestens eine Woche, besser 14 Tage lang, beobachten. Für manche „Aquarianer“ wären hundert Jahre noch zu wenig.
Sowieso seien die meisten der
Messungen mehr Geldmacherei als nützlich.
Ein wahres Wort. Scheint eine gute Zoohandlung zu sein.
Gutes Beobachten ist weit wichtiger, als jede Messung.
Im Allgemeinen kann man sagen, wenn man das Wasser trinken kann, kann man auch Fische drin halten.
- Und sowieso; was machen, wenn der Nitritwert, der PH-Wert
oder sonstwas zu hoch ist? Was macht man dann?
Wenn die Fische deutliche Alarmsignale geben, wechselt man 50% des Wassers und schaut, ob es besser wird.
Vor allem schaut man dann aber, ob sie eventuell krank sind.
(Kauf dir unbedingt was gegen Ichtyo. Pünktchenkrankheit. Daran sterben die meisten Anfängerfische.)
Außerdem haben wir das Problem mit dem digitalen Thermometer
gehabt, dass es uns 28 Grad angezeigt hat, das Wasser aber
ziemlich kalt war. Dann war es gegen Abend plötzlich sehr warm
und stand bei 30 Grad. Wir sind umgestiegen auf ein analoges
Thermometer. Die scheinen zuverlässiger zu sein.
Es gibt analoge Thermometer, z.B. von Tetra, die einigermaßen genau gehen. Die kosten allerdings was. Schmeiß das digitale Dingens weg.
Wie sieht es aus mit dem Licht? Wie lange bleibt das an?
12 Stunden am Tag.
Filter läuft 24 Stunden oder?
Jep, immer durch. Ausschalten kann gefährlich werden.
Heizung, läuft die auch 24 Stunden!?
Ja, auch. Die Heizung hat einen Thermostat eingebaut und schaltet sich von selber ab, wenn es zu warm wird. Da dieser Thermostat aber auch mal kaputt gehen kann, sollte man wenigstens zweimal am Tag die Temperatur kontrollieren.
Gruß, Nemo.